Warum läuft er nur auf einem Zylinder?

  • Hallo zusammen, ich habe ein Rätsel für euch:


    Gestern ist mir etwa 150 Meter vor zu Hause der (in Fahrtrichtung) linke Zylinder ausgestiegen.


    Folgende Dinge habe ich überprüft:


    1. Zündkerze geht.

    2. Zündkabel geht

    3. Zündspule funktioniert.

    4. Zündung am Motor sieht auch in Ordnung aus (s. Bild)


    Ich bin gerade echt am Verzweifeln. ||||||

    Bitte helft mir.

  • Was passiert wenn du die Spulen vertauschst? Wandert der Fehler oder bleibt es bei dem Zylinder?

    Matt ist das neue Hochglanz
    Zwei Zylinder, zwei Takte und ein Mikuni: da geht was! :thumbup:

  • Die Spulen selbst habe ich noch nicht getauscht, nur die Kabel. Aber da ist der Fehler nicht gewandert.

  • Dann tausche mal die Spulen ;)

  • Ich glaube, dem ganzen jetzt ein Stück näher gekommen zu sein:


    Auf dem grünen und dem schwarzen Kabel am Hallgeber liegen jeweils 12V an. Dann gehen die Kabel in das Steuerteil ESE-2H und von dort zu den Zündspulen. An den Zündspulen hat dann aber nur noch das schwarze Kabel 12V, das grüne (an der Zündspule, die nicht funktioniert) hat keinen Strom mehr.


    Bedeutet das, dass das Steuerteil kaputt ist? Denn das ist ja das einzige Teil zwischen Hallgeber und Zündspule.

  • Wenn du die Zündspule von einen Zylinder auf den anderen Zylinder gewechselt hast und der Fehler mit der Spule mitwandert, könnte es da nicht sein, das die Spule defekt ist???????

  • Ich habe ja nicht die Zündspule unter den Zylindern gewechselt, sondern die Kabel an den + und - Schrauben der Zündspule miteinander vertauscht. Die Spule, die vorher noch funktioniert hat, hat dann nicht mehr funktioniert. Und andersrum.

  • Kann dann entweder das Steuerteil oder der Geber sein.

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  • Wie sich jetzt raus gestellt hat war es das Steuerteil. Gut, dass ich noch eins auf Lager hatte.

  • Gestern dachte ich, alles wäre gut mit dem neuen Steuerteil. Aber denkste...


    Während der Probefahrt ist wieder ein Zylinder ausgestiegen. Diesmal der andere. Ich habe mittlerweile herausgefunden, dass auf dem grünen Kabel der oberen Zündspule die 12V ankommen, bei der anderen Zündspule am weißen Kabel kommen aber nur etwa 6V an was vermutlich nicht ausreichend ist um einen Funken zu produzieren.


    Hat jemand eine Idee, warum dort nur halb so viel Saft ankommt wie bei dem anderen?

  • Gegen welches Potential hast Du gemessen? Grün/weiß sind Anschlüsse, die niederohmig gegen Masse gezogen werden sollen. Spannungen, die Du dort also hochohmig gegen Masse misst, sind Unsinn.

  • Es tut mir sehr leid, aber mit so einer Antwort habe ich nicht gerechnet. Ich habe, glaube ich nur die Hälfte von dem verstanden, was du geschrieben hast. Ich kann aber gern erklären, wie ich gemessen habe:


    Multimeter auf V (Gleichstrom), schwarz an Masse, rot an grün = 11,48V


    Multimeter auf V (Gleichstrom), schwarz an Masse, rot an weiß = 6,44V

  • Bei angeschlossenen Zündspulen gemessen? Aber vor allen darauf achten, das die Zündung nicht zu lange eingeschaltet bleibt, das zerstört unter umständen das Steuergerät, da es keine Ruhestromabschaltug hat und so bei Motorstillstand immer der maximale Strom durch eine Spule gejagt wird.

  • Der Kollege will sagen, diese Messungen ergeben nur Sinn, wenn sie mit einer zugeschalteten Last gemacht werden. In dem Fall: Mit angeschlossener Zündspule.


    Gruß

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Ich gehe mal davon aus, dass Olaf die Zündspulen nicht abgeklemmt hat.
    Die meisten Schaltungen in der Bordelektrik vom Trabant sind niederohmig. Ein Beispiel: gibt es einen schlechten Kontakt an der Glühlampe, leuchtet sie nicht, auf Grund des hohen Übergangswiderstandes. Das Multimeter in Messbereich "Spannung" ist hochohmig, meist 1MOhm oder sogar ein vielfaches. Dies misst volle Bordspannung und der Laie wundert sich, warum die Glühlampe nicht leuchtet. Nach dem Ohmschen Gesetz könnt Ihr Euch dann ausrechnen wie gering die Stromstärke ist.
    In Olafs Fall hat er nur den Spannungsabfall des durchgesteuerten Schalttransistors gemessen. Dieser sollte möglichst klein sein. ich denke, dass selbst 6,44V reichlich viel ist. Aber ich kenne die Normalwerte nicht. Im Idealfall wäre der Spannungsabfall gegen 0 gehend, ähnlich des geschlossenen Unterbrechers.
    Wenn der Motor durchgedreht wird, sollte die Spannung hier also zwischen 0 (ideal) und nahe Batteriespannung wechseln.

  • In Olafs Fall hat er nur den Spannungsabfall des durchgesteuerten Schalttransistors gemessen. Dieser sollte möglichst klein sein. ich denke, dass selbst 6,44V reichlich viel ist. Aber ich kenne die Normalwerte nicht

    Voll durchgesteuert sollte die Spannung am Kollektor eines bipolaren Leistungstransistors in Emitterschaltung maximal 1,2V - 2,5V betragen. Wir reden hier von einem Strom von ca. 3A (wenn ich davon ausgehe dass der Gleichstromwiderstand der Zündspule ca. 4 Ohm beträgt). Das sollte noch ausreichen, um die Zündspule ausreichend aufzuladen.


    Wenn am Kollektor des durchgesteuerten Transistors statisch jedoch 6,44V gemessen werden, dann fließt ja nur noch ca. der halbe Strom (im Vergleich zum Unterbrecher) durch die Zündspule, und es ist fragwürdig, ob sie sich in der kurzen Schließzeit im Betrieb überhaupt ausreichend aufladen kann.


    Wenn die selbe Beobachtung jetzt schon mit dem zweiten Steuerteil gemacht wurde, ist dann das Problem nicht eher am Geber oder in der Verkabelung vom Geber zum Steuerteil zu suchen? Leider kenne ich die EBZA nicht auswendig. Müsste jetzt selbst erstmal studieren. Aber es gibt ja genügend Leute hier, die sich viel besser damit auskennen, als ich.


    Gruß Steffen

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

  • Ich habe jetzt ein "nagelneues" Steuerteil bestellt. Wenn man das so nennen kann. Also ein etwa 30 Jahre altes aber unverbautes Teil. Hoffen wir, dass es mit dem besser klappt.

  • Hoffentlich hast Du Dich nicht für das Modell "da ungetestet denn Garagenfund" entschieden.

    Du hättest die Widerstände einfach mal nachmessen können. Übrigens sind die auch ein hervorragender Indikator dafür, ob das Teil bereits Laufleistung hatte.

    Und wenn das neue Teil seinen Dienst tut, dann wird es den beiden anderen etwa so ergehen, wie den zahllosen gebrauchten Zylinderkopfdichtungen und gerissenen Keilriemen. Das täte ich bedauern.


    MfG

    hjs