Die (unter oft abstrusem) Vorschriften-Wirrwarr erzwungene Vereinzelung ist es eben nicht und fällt vielen Leuten, durchaus verständlicherweise, schwer. So mamcher erkrankt auch deswegen - insbesondere die Alten, die eigentlich geschützt werden sollen
Ja, das möchte ich auch nicht verleugnen. Aber wenn ich meine Eltern oder Großeltern etc. regelmäßig besuchen möchte, dann muss ich ja nicht auch noch zusätzlich regelmäßig bei Hinz und Kunz vorbeischauen, die auch ohne meinen Besuch sehr gut selbst klarkommen.
Ich habe natürlich leicht reden. Da ich seit März 2020 ausschließlich daheim arbeite, habe ich auf Grund meiner Isolation nahezu uneingeschränkten Zugang zu meinem Elternhaus. Letzteres vor allem auch, da ich meinen Eltern gegenüber ein gewisses Vertrauen genieße, das ich mir auch durch mein Verhalten am Anfang der Pandemie erworben habe. U.a. abgesagter Besuch, noch bevor es richtig los ging, danach einige Monate keine Besuche, obwohl der Trabi mit "abber" Hinterachse auf der Bühne auf mich wartete.
Bei meiner Schwester sieht das schon weniger gut aus. Als Kindergärtnerin ist es ihr natürlich beruflich kaum möglich, ihre Kontakte einigermaßen zu beschränken. Demzufolge beschränken sich ihre (physischen) Kontakte zu unseren Eltern seit März 2020 auf gelegentliche Treffen irgendwo außerhalb. Besonders meine Mutter leidet sehr darunter. Aber was soll man machen?
Naja andererseits fühle ich mich auch nicht wirklich schlecht, aktuell den "Elternvorteil" zu haben. Da ich kinderlos bin, habe ich jahrzehntelang immer Andere mit Kindern berücksichtigt, und dabei auch gerne Nachteile in Kauf genommen. Jetzt ist es eben mal kurzzeitig andersrum, und das sollte ich eher genießen.