Corona COVID 19

  • Ich konnte auch ausschlafen bißchen basteln in Ruhe frühstücken kein Streß....

    Soweit sehr schön, der Haken an der Sache war, Einkommen 0,0%.

  • Nüchtern betrachtet muss man dazu aber sagen, dass du dir das selber so ausgesucht hast.

    Ich hatte über die Jahre auch mehrmals die Gelegenheit zu einer solchen Karriere. Ich habs gelassen und mich für die Festanstellung entschieden.


    Ich kenne auch div. Selbstständige, reiche und arme. Die Armen sind meistens die die wirklich Spaß dabei haben und das machen was sie immer wollten. Ihr bedeutenster Nachteil ist aber, ihr Beruf ist nicht krisenfest. Egal ob Virus, Börsencrash, Invasion oder was auch immer. Die kleinen Selbstständigen sind dann oft die Leidtragenden.

    Das muss man wollen und dann aber auch ggf. mit den Folgen umgehen. Aber meist sind es auch die, die schnell wieder auf die Beine kommen. Wo nicht viel ist, kann man auch nicht viel verlieren.


    Und wer mitten im Leben steht und nicht wenigstens für 3 Monate Rücklagen für sich und seine Familie hat, der sollte seine persönliche Finanzplanung neu bewerten.

  • Es ist ja jetzt auch nicht so das ich nun schon am Hungertuch nage, aber wie du schon sagst hat es vor und Nachteile. Im Augenblick sind halt die Nachteile recht deutlich spürbar.

  • Zahlst Du Krapproter wenigstens in die freiwillige Arbeitslosenversicherung ein? So hoch sind die Beiträge ja nicht und besser als kein Anspruch im Fall der Fälle ist es ja ohne hin. Die dicke Keule wird bestimmt erst kommen.


    Aber Hauptsache BuLiga läuft wieder, das ist eh wichtiger als die notwendige Beschulung unserer Kinder:doof::meckerkop::zornig::hau:.

  • Man kann also feststellen, dass es im Groben 2 Sorten "Corona-Betroffene" unter den nicht infizierten gibt:

    die mit einem oder mehreren Gören, ggf. auch noch + Homeoffice, mehr oder minder genervt zu Hause sitzenden - und die ausgesprochen entspannten Kurzarbeiter, die ihre Vorteile aus der Situation sehen, ziehen und genießen.

    Mir waren bisher nur ganze 3 Einzeltage an KU 'vergönnt' - die Erfahrungen damit decken sich großenteils mit Tim's. "So muss es wohl mal als Rentner sein" war genau auch mein Gedanke, den ganz entspannt- selbstbestimmten Tagesablauf habe ich auch sehr genossen - und gut genutzt. Nur eine "goldene Neese", die habe ich mir in dieser Zeit nicht ansatzweise verdient - und ich würde das auch gar nicht wollen. Geld verdiene ich auf Arbeit - und wenn dieses Geld für die Hobbyfinanzierung nicht ausreicht, habe ich entweder die falsche Arbeit, oder eben das falsche (weil zu teure) Hobby. ;);)

    Aber auch das bleibt - wie immer - einem jeden selbst überlassen. Richtig ist's immer so, wie man's selber am liebsten hätte.... :)

    P.S.: Mein Bengel ist auch Solo-selbstständiger, mit der Beihilfe hat es (bei Beantragung gleich ganz am Anfang) etwa 3 Wo gedauert.

    P.P.S.: Ich persönlich finde (oder fand - es geht ja schon wieder 'aufwärts' bzw. voran) diese gewisse Entschleunigung durchaus angenehm, vielen scheint es ähnlichzu gehen.

    Inzw. sehe ich sogar positive Nebeneffekte darin, nicht jedes 2. oder 3. WE irgendwo "hineiern zu müssen", wie es in fast jeder zurückliegenden Saison oft war. Stattdessen schafft man zu Hause deutlich mehr- und das auch noch spürbar entspannter. Hat auch mal was - und nächstes Jahr geht's dann sicherlich wieder anders lang. ;)

    Ob sich von dieser Entschleunigung im Alltag später etwas erhalten wird, bleibt abzuwarten. Hier und da vielleicht ein bisschen, allgemein wohl kaum, fürchte ich.

  • Tim, ich spüre ein Angestelltenluxus...


    Wenn ein kleiner Selbstständige ein solcher Versicherung kaufen will, muß das Geld dazu irgendwo her kommen. Und leider kommen die Gehälter da zu oft nicht mit.

    Die Pansinette und ich übersetzen Bücher. Offiziell wird da bei jedes Buch einzeln über das Tarif verhandelt, in der Praxis haben wir zu schlucken was der Verlag für uns übrig hat und sind wir so gut wie unser letztes Buch.


    Ein Strafanwalt erzähle uns mal von einem Kollegen, auch Selbststädige, der konnte wegen RSI-Syndrom noch kein Blatt Papier halten. Sein Erwerbsunfähigkeitsversicherung fand, seine Sekretärin konnte die Blätter doch vor seiner Fresse hoch heben. Er bekam kein Pfennig.

    Wenn schon ein Jurist bei so einer nicht gerade billige Versicherung abgeschlagen wird, mach ich mich kein Illusionen.


    Und ja, wir haben glücklicherweise etwas Reserve. Weil wir nicht alljährlich Skifahren gehen, nach Thailand in den Ferien fliegen, den letzten Schmierphon haben müssen und auch kein dicken Neuwagen fahren.

    Dennoch kenne ich genug Leute die das Alles auch nicht machen oder haben, und dennoch kein Reserve haben.

  • Ich behaupte, ein Grund warum es bei mir ganz gut funktioniert, ist wie an anderer Stelle schonmal erwähnt, dass ich Pragmat bin.


    Ich fahre/fliege nicht teuer in den Urlaub (1mal in 10 Jahren), ich habe kein modernes Auto, keine ständig geupdatete Elektronik oder was der "normale" Mensch heute sonst so kauft.

    Ich höre das immer aus Gesprächen mit Bekannten und Kollgen. Werkstatt, Handwerker, Luxus was auch immer.

    Solche Kosten habe ich nicht ansatzweise.


    Einzig für die Nahrungsmittel gebe ich hier und da mehr Geld als normal aus. Das ist dann aber auch schon alles.


    Und Micha, wenn sich das Hobby selbstfinanziert, ist das für mich ein positiver Nebeneffekt.

  • Unbestritten ist das so. Aber ich bin halt auf Arbeit derart fleißig, das ich das zu Hause eben hier und da mit ein wenig Faulheit kompensieren muss...:grinser::zwinkerer:

    Ansonsten ähnelt sich unsere Lebensweise bzw. die Einstellung zu den genannten materiellen Dingen geradezu erstaunlich! :top:

  • Selbstständigkeit kann gut funktionieren, weil es nach oben offen ist/sein kann.

    Dafür muss man aber gemacht sein bzw. auch damit klarkommen, dass man ggf. auch das Hungertuch ausrollen muss.

    Für mich beides keine Option.

    Ich habe durch die Coronakrise bei genauerer Betrachtung eher Vorteile.

    Coronabereitschaft an einigen Tagen bei vollen Bezügen.

    Der öffentliche Dienst ist zwar ein schlichtes, aber warmes Mäntelchen...

    So wie Micha handhabe ich es auch, was das Konsumverhalten angeht.


    Ich kann es mir btw. derzeit sogar leisten, mir ein kleines Häuschen für später zu

    kaufen, 300 Meter von meiner Werkstatt. Ist aber erstmal nur ein Vermietobjekt, damit ich nicht zu hohe Kosten damit habe. Die Miethütte in NDH hab ich auch noch, die bringt irgendwann auch noch was.

    Trotzdem wohne ich immer noch zur (günstigen) Miete, weil es finanziell noch das Beste ist.

    Der Knecht muss eilen, der Lord kann reisen.

  • Und wer mitten im Leben steht und nicht wenigstens für 3 Monate Rücklagen für sich und seine Familie hat, der sollte seine persönliche Finanzplanung neu bewerten.

    Oder hat einen Beruf der ihm zwar Spaß macht, aber eben kacke bezahlt ist.

    Und zu diesen zähle ich mich, und wegfahr Urlaub und neueste elektronik brauche ich schon seid Jahren nicht.

    Natürlich kauft man sich mal etwas, den das Leben soll ja trotzdem noch Spaß machen. Aber seid coron ist das sicherheitshalber bis auf Reparaturen komplett eingestellt...

  • Vor allem darum habe ich dieser Ausbeuterbranche vor mittlerweile knapp 2 Jahrzehnten den Rücken gekehrt. Und es noch nicht einen einzigen Tag bereut...;)

    Wenn ich dabeigeblieben wäre, hätte ich wohl wahlweise schon einen Burnout oder zumindest den ersten Herzkasper davongetragen. Autohaus in diesem Leben nur noch als meckernder Kunde...:grinser:

  • Es gibt da anscheinend noch eine dritte Sorte, fahrgast. Und zwar den Ossi-Angestellten. Dessen Geschäftsführer gibt zwar 50% Kurzarbeit vor, erwartet aber nach wie vor 100+% Einsatz.


    Ich persönlich habe da einen Mittelweg gewählt. Mehr Familie und trotzdem noch von zuhause aus für die Firma da. Nicht nur 50%, aber auch keine 100%. Mal sehen, ob das Konzept am Ende aufgeht. ^^


    Gruß

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Ich scheine ja mit meinem Handy aus 2019 ganz schön über die Strenge zu schlagen :/


    Bei mir hat sich durch Corona nix geändert. Hatte (und habe aktuell noch) 4 Wochen Urlaub, die vorher beantragt waren und eher Bedenken diese nicht nehmen zu dürfen. Urlaubssperren waren zumindest im Gespräch. Danach fang ich ganz normal wieder an, als wäre nix gewesen. Somit bin ich zufrieden und habe weder profitiert noch Schaden genommen. Natürlich könnt ich jetzt neidisch auf die Schauen, die mit Covid 19 Verdacht zu Hause gechillt haben. Ist mir aber ziemlich egal, ich gönne jedem eine Verschnaufpause.


    Auf weit entfernten Urlaub habe Ich keinen Bock, würde es aber machen wenns mir Spaß machen würde. Somit nutze ich gern die heimische Terrasse und Garage :)

  • Natürlich könnt ich jetzt neidisch auf die Schauen, die mit Covid 19 Verdacht zu Hause gechillt haben.

    Vertiefe dich dann mal in das Krankheitsbild. Es gibt genug angenehmere Arten zu sterben, und wer auf dem IC 'davon' kommt, hat meist bleibende, und oft recht schlimme Schäden. Wenn mir so was drohe, schliefe ich nicht mehr ruhig. (Was dann wieder von Nachteil auf das Immunsystem ist usw...)

  • Eine Kollegin meines Bruders hatte den Mist, das war kein Kindergeburtstag....

    51 Jahre, keinerlei Vorerkrankungen - 4 Wo KH incl. Intensiv. Die ist inzw. froh, wieder 100m am Stück spazieren gehen zu können.

  • ich gucke zum Teil neidisch auf die, die in Kurzarbeit gehen durften, bin aber zeitgleich auch froh das ich voll arbeiten darf, des Geldes wegen. Mit 67% würde es nach nen paar Wochen doch kacke aussehen...

    Aber ne Verschnaufpause hätte ich gerne genommen. Wenn man mit 67% noch gut leben kann, ist es denke ich angenehm.


    Auf die die mit Verdacht in quarantäne waren, oder auch in Behandlung, gucke ich nicht neidisch... ich ärger mich nur wenn die Kunden einem erzählen das sie Corona-verdacht (oder auch bestätigt) in der näheren Umgebung haben und dann aber wegen nem kleinen scheiß in die Werkstatt gelatscht kommen...

  • Vertiefe dich dann mal in das Krankheitsbild. Es gibt genug angenehmere Arten zu sterben, und wer auf dem IC 'davon' kommt, hat meist bleibende, und oft recht schlimme Schäden. Wenn mir so was drohe, schliefe ich nicht mehr ruhig. (Was dann wieder von Nachteil auf das Immunsystem ist usw...)

    Habe schon mal was darüber gelesen.


    Mir ging es auch nicht um die Leute die wirklich erkrankt (einige darunter sehr stark) sind, nicht falsch verstehen. Hätte es wahrscheinlich anders ausdrücken sollen.


    Kenne nur Kollegen die zwischenzeitlich z.B. in der Schweiz oder in Österreich waren und erstmal 14 Tage zu Hause bleiben mussten/durften. Aber wie gesagt, ich gönne die Freizeit jedem. Ich hätte auch nicht darum gebettelt arbeiten gehen zu dürfen bei Isolation zu Hause und vollem Gehalt.

  • Es gibt da anscheinend noch eine dritte Sorte, fahrgast. Und zwar den Ossi-Angestellten. Dessen Geschäftsführer gibt zwar 50% Kurzarbeit vor, erwartet aber nach wie vor 100+% Einsatz.


    Ganz ehrlich, jeden bekannten Fall anzeigen. Kann man ja anonym machen. Denn ratet mal wer am Ende den ganzen Kram bezahlt. Das KuG ist kein Konjunkturprogramm, sondern soll Arbeitslosigkeit verhindern. Aber das hat ja schon gut in der letzten WWK funktioniert.X/



    Und vergleicht das bitte nicht mit DDR oder Stasimethodik, hier geht es nur um fairen Umgang in der Gesellschaft, denn wir bezahlen das am Ende wieder.

  • Die GF hat die Kurzarbeit angeordnet, weil Aufträge, die kurz vor der Vergabe standen, dank Corona zurückgehalten wurden. Ohne genügend Auftragsvorlauf läuft das bei unserer Branche jedoch ganz schnell ins Minus.


    Die Termine laufender Projekte bleiben natürlich, und so ist das Paradoxe, dass trotz Kurzarbeit straff zu tun ist. Will man denn wenigstens noch etwas Geld verdienen.


    Und jetzt sag mir mal einen Weg da raus.


    Gruß

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Du steckst da definitiv in den Predulie, kann ich verstehen. Die Rechtslage ist jedoch eindeutig, das KuG kann beantragt werden, wenn für mindestens 10% der Angestellten keine Arbeit vorhanden ist und diese dadurch von Arbeitslosigkeit bedroht sind.


    Aber ja, besser so als am Ende Arbeitslosigkeit oder Insolvenz.