Keinen Bock mehr gehabt auf Bockwurst...?! oder der langsame Tod der Szene

  • Das Interesse am Trabi stirbt nicht . Es richtet sich eher neu aus . Die Zulassungszahlen steigen an . Das es nach der Wende deutlich mehr Trabis gab wenn wundert es . Hier aus dem Westen kann ich nur sagen die Jugend rückt nach und das ist gut so . Dann kann man wie auch hier im Forum zu sehen einige dabei sind die gleich mehrere Fahrzeuge gerettet haben . Was will man mehr ist doch alles auf einem guten Weg .

  • Es mag Regional Unterschiede geben, bei uns in der Region allerdings, kann man von keinen Sterben reden, dies betrift weder die Oldtimer Scene noch das Interesse der Jugend an gemeinnützige Organisationen, auch wenn Ich sehe, wie viele Junge Leute in letzter Zeit bei uns in der Landwirtschaft tätig sind, es ist in letzter Zeit sogar eine Zunahme zu beobachten.


    Natürlich ist alles in Wandel, schlimm wäre es, wenn es nicht so wäre, gerade aber beim Thema Oldtimer merkt man immer mehr, das sich die Spreu vom Weizen trennt und Qualität und Anspruch der Scene wächst.

  • Es ist doch logisch, dass die Trabantszene im Osten grösser und aktiver ist. Dieses Auto war hier eben DER Volkswagen, es hängen dementsprechend sehr viel mehr und oft auch schöne Erinnerungen dran. Als Kind mitgefahren, Autofahren darauf gelernt, das erste eigene Auto, Urlaubsreisen und Ausflüge - bis hin zur ersten Fahrt in den 'goldenen' Westen.

    Es ist eben ein großer emotionaler Bezug da zum Trabant. :)

    Dabei ist es wohl sogar so, dass sich auch ein nicht eben kleiner Teil der westlichen Trabiszene aus diesem Kreis rekrutiert, weil diese emotionale Bindung mit "ausgewandert" ist und als Hobby weitergepflegt wird - und oft sogar weitergegeben. Wenn's bei Steffen z.B. 1 von 3en ist, sehe ich keine so schlechte Quote. :)


    Im Westen besteht der gleiche Gefühlsbezug zum Käfer, drum ist eben diese Szene dort etablierter - auch normal.


    Den beschriebenen Niedergang quasi aller freiwilligen Tätigkeiten kann ich für unsere Region übrigens auch nicht bestätigen, die Jugendfeuerwehren z.B. sind nach wie vor aktiv und haben Zulauf, Sportvereine und -gruppen ebenso. Noch kein Weltuntergang in Sicht also, zumindest diesbezüglich nicht...;)

  • Ein Problem für die Vereine ist einfach das der Kontakt oder besser der direkte Kontakt zur Jugend fehlt . Die Jugend heute hängt mehr zu Hause vorm Handy und PC ab und weniger wie wir früher in der Gemeinschaft draußen . Meine Generation kam noch über die Familie in Kontakt mit den Dorfvereinen und Feuerwehr usw. Es waren doch oft Familienveranstaltungen wo alle über die Generationen hinaus zusammen kamen . Bei unserem Hobby klappt das ja im Idealfall heute noch .
    Einige von uns können das so bestimmt bestätigen .

  • Dass die Jugend in jeder Generation immer subjetkiv die schlechteste aller Zeiten ist, ist kein neues Phänomen. Vieles davon relativiert sich, manches nicht. Auch das ist nichts Neues. Neu sind lediglich die Zeiten und die damit einhergehende Entwicklung von Mensch, Technik/Wissenschaft, Gesellschaft und Umwelt.


    Und das auch das Ostmobilhobby solch einer Zeitenwene unterlegen ist, merken wir älteren Semester doch recht deutlich:


    1. Zur Wendezeit gabs die allgemeine Verächtlichmachung (ost wie west),

    2. das ging dann relativ zügig in die Verkultung über,

    3. und wachsender Respekt vor dem Automobilbau im Osten (unter nicht leichten Umständen),

    4. bis hin zur Oldtimerei in der heutigen Hege- und Pflegephase


    Und im Laufe der Zeit nahmen die Stückzahlen der Mobile stetig und auch folgerichtig ab. Die 4 Phasen verliefen dabei nicht stereotypisch. Es gab und gibt immer die Ausnahmen von der Regel.

  • Früher gab's auch weniger Auswahl was zu tun. Das ganze Dorf ging eben zum Sjöttefiès (Schützenfest) weil sonst eh nichts los war. Guck doch mal was für enorme Auswahl es heute an Freizeitbeschäftigungen gibt. Und Musikfestivals und Reisemöglichkeiten. Greta oder nicht, mein Patenkind ist mit 25 Jahren schon viermal über die Atlantik geflogen, so was war für mich damals undenkbar. (Gestehe, habe es seit 'damals' auch nicht nachgeholt...)

    Dazu kann man es die Jugend nicht übel nehmen, daß sie eher an etwas neues interessiert ist, als an Bauernmärkte mit alte Zünfte.

    Dagegen habe ich genanntes Patenkind schwitzen lassen, als ich ihm so bald er sein Führerschein hatte, ein Trabant fahren ließ. Das war ihm schon eine Umstellung.:evil:

  • na also das die Jugend nicht mehr ist wie vor 15 Jahren merke sogar ich schon, und als alt würde ich mich noch nicht einstufen.

    Früher waren wir jedes we zusammen, haben irgend ne scheiße gemacht, nach der Schule wurde sich auch getroffen. Am Bahnhof (komme vom Dorf...) war immer Treffpunkt usw...


    Heute fällt es einem schon enorm auf wenn man mal 3 jugendlich auf einem Haufen in freier Wildbahn sieht. Da bin ich immer wieder erstaunt. Man bedenke in ein und der selben Ecke.

  • Das kann ich so nicht bestätigen.


    In meiner Nachbarschaft trifft sich oft eine größere Anzahl Jugendlicher,

    um die Anwohner mit Blootooth - Lautsprechern zu " erfreuen ".

    Gleichzeitig wird am Treffpunkt ein Berg Müll hinterlassen, welcher

    am folgenden Tag von 1 Euro Jobbern beseitigt werden darf.


    Wenn am Thema vorbei, bitte zu Greta verschieben.;)

  • Ist es nicht auch so, daß einfach die jungen Leute an sich aussterben? (Natürlich nicht wörtlich genommen). Das ist nunmal der demographische Wandel. Je ländlicher eine Gegend ist, desto stärker ist da der Nachwuchsmangel ausgeprägt. Das führt halt dazu, daß für die ausscheidende Garde viel weniger Nachfolger antreten.

  • das wiederum kann ich speziell bei uns hier aufm Dorf nicht bestätigen. Ich würde denken wenn sich alle so wie früher treffen würden, wären es mindestens genauso viele. Alleine weiviele Kleinkinder hier im Moment sind.

  • Unsere Schule war vor gar nicht so langer Zeit noch mehr oder minder von Schließung bedroht, jeder neue Jahrgang der höheren Klassen eine Wackelpartie. Jetzt wird sogar angebaut...:)

  • Das konnte man schon etwa vor 6 Jahren absehen.....

  • Das Wort "demographischer Wandel" ist und war nur eine weitere Floskel, um den Menschen zu erklären warum sie noch mehr Rentenabstriche hinnehmen müssen.


    Diesem unseren Land geht es gut. Kaum ein Land auf der Welt schließt seinen Haushalt mit Plus ab. Bei der Suche danach hab ich genau nur drei gefunden. Und wenn es den Menschen gut geht, dann vermehren sie sich auch mehr. Und genau das ist zur Zeit zu beobachten und hört man aus dem ganzen Land. Überall explodieren förmlich die Kinderzahlen. Wir müssen innerhalb weniger Jahre die zweite Kita bauen. Die Grundschule muss erweitert werden, über eine weiterführende Schule wird diskutiert. Es werden Lehrer und Erzieher gesucht, genauso wie Pflegekräfte.


    Der Knick nach der Wende ist lange vorbei. Nach 2010 gibt es einen massiven Aufwind bei den Geburtenzahlen. Es gibt (momentan) keinen Grund sich um die reine Zahl an Nachwuchs Sorgen zu machen.


    Wer immer noch den Aussagen glaubt, dass wir langsam aber sicher überaltern, der sollte sich ganz nüchtern mal ein paar seriöse Zahlen besorgen.

  • Wenn man einen kleinen Blick zurück die letzten vierzig bzw 50 Jahre wirft, wird man feststellen, dass sich jetzt die geburtenstarken Jahrgänge der 70er und 80er selbst reproduzieren.


    Das war vorhersehbar, trotzdem ist die Wellenbewegung durch ein Drittel bzw die Hälfte der ausbleibenden Geburten im Osten zwischen 1990 und den auslaufenden 90 Jahren nicht ohne weiteres weg zu reden.


    viele Kommunen könnten sich durch eine Abgleich der Geburtenzahlen auch den entsprechenden Bedarf selbst ausrechnen.


    Einzig klassische Neubauzuzugsgebiete sind natürlich etwas schwerer kalkulierbar. aber diese Kinder fehlen natürlich irgendwo anders in der Kalkulation - sofern denn eine aufgemacht wird.

  • Das Ausbluten auf dem Landes ist und bleibt unbestritten. Wird aber aber was die Beitragszahler angeht durch die Ballungsräume doch sichtbarer kompensiert.

    Es ist kein demographischer, sondern inzwischen eher ein geographischer Wandel.

    Aber auch das war geschichtlich schon immer so (Zu und Abwanderung Stadt/Land).

  • In unserer Region ist massiver Zuwachs der Bevölkerung in ländlichen Gebieten zu beobachten.


    Gruß

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Bei uns auch, weil sie von anderen Bevölkerungsgruppen aus den Städten "verjagt" werden.

  • Bei uns auch - aber ich glaube das liegt in unserer Region in erster Linie daran, dass aufgrund der niedrigen Zinsen gerade viele Leute Eigentum erwerben wollen und die Preise in den Städten noch utopischer sind als auf dem Land.

  • aber ich glaube das liegt in unserer Region in erster Linie daran, dass aufgrund der niedrigen Zinsen gerade viele Leute Eigentum erwerben wollen und die Preise in den Städten noch utopischer sind als auf dem Land.

    Da wird sich aber auch noch die Spreu vom Weizen trennen.

  • Ja mit Sicherheit. Was hier gerade in den Dörfern an Neubaugebieten aus dem Boden gestampft wird, ist schon krass.