Trabant Kübel Einsatz / Wo wurde er gefahren ?! Vorgeschichte eines Kübels

  • Guten Tag,;)


    Seit längeren versuche ich die Vorgeschichte meines Trabant Kübel aufzudecken( Kontaktieren des Vorbesitzers usw.).

    Mein Kübel ist laut Papieren und laut Typenschild ein P601A also Armeefahrzeug und hat ein Ez im Jahre 86 und 89 eine neue Karosse bekommen.

    Als ich ihn gekauft habe war das kleine Funkgerät+kleine Antenne, Waffenhalter und Sanikasten verbaut(welche davon schon von Anfang an oder erst durch die Vorbesitzer verbaut wurden weiß ich nicht. Auch Löcher für die Ersatzteilkistenhalterung sind vorhanden.

    Das war es allerdings auch schon. Spatenhalterung, und auch Bohrungen für die Kanisterhalterungen sind nicht zu sehen was darauf hindeuten würde das es ein Forstkübel ist.

    Als Merkmal für einen Forstkübel hat er die hinteren Griffe an den Radkästen jedoch passen die anderen Merkmale für einen Forstkübel nicht wirklich (Kanisterhalterungen etc).

    Der erste Besitzer nach der Wende konnte ich ausfindig machen, jedoch konnte er mir nicht viel zu dem Fahrzeug sagen.

    Nur das er ihn von irgendeiner Vermittlung gekauft hätte.

    Das Typenschild ist komischerweise auch genietet, habe das so noch nie gesehen oder wurde das beim Austausch der Karosse so gemacht.


    Nun zu meiner Frage. Gibt es irgendwelche erhaltenen Aufzeichnungen von Trabant Kübeln über die man herausfinden könnte wo dieser im Einsatz war (Forst,Armee,Landwirtschaft, MfS,GST) oder ist das nahezu unmöglich ohne alte Papiere etc. :/


    Danke 8)

  • Aufzeichnungen gibt es da nicht meinem Kenntnisstand nach.... der eindeutige Unterschied zwischen einer A-Karosse und einer F-Karosse ist eigentlich die angeschweisste Höhrerhalterung am Verdeckkasten.

    Ich habe auch einen A-Kübel laut Erstzulassung mit einer jüngeren F-Karosse als E-Karosse indem Halterungen für Axt, Funkantennen, Funkgeräte ,Verbandskasten und Ersatzteilkasten angebracht sind.


    Übrigens…. mein Kübel hatte auch mal NDH als Kennzeichen bevor er nach Österreich auswanderte ;)

    enjoy the silence

    Einmal editiert, zuletzt von Andi ()

  • Du sagtest der eindeutige Unterschied wäre der Halter für den Hörer zwischen A und F.

    Klar der Hörer würde sagen das er ein militärisches Fahrzeug war.

    Aber hatten denn wirklich alle A Kübel diese Hörerhalterung?

    Denn es wird ja sicher auch A Kübel gegeben haben wo gar keine Funkgeräte gebraucht wurden und somit auch keine Halterung.

    Oder bekam jeder A-Kübel standardmäßig jede Halterung.


    Ohh interessant. Also auch hier zu DDR Zeiten gefahren? ;O

  • Interessant finde ich das der Kübel schon nach 3 Jahren eine Austauschkarosse bekommen hat. Ganz schön kurze Zeit. Da ist wohl beim Manöver der Panzer drüber gefahren.

  • Ja fand ich auch etwas ungewöhnlich.

    Wurden die Fahrzeuge die eine E-Karosse bekommen mussten generell ausgemustert und kamen dann an Forst, Landwirtschaft etc.

    Oder kamen diese teilweise evtl. einfach wieder an die Truppe als Beförderungsfahrzeuge für Offiziere etc.

    So ganz abwägig ist das bestimmt auch nicht.

  • Das was du suchst....ist praktisch unmöglich.

    Und gerade für Kübel gibt es kaum detalierte Aufzeichnungen, zumal Armeekübel auch keine (zivilen) Fahrzeugbriefe hatten. Die wurden erst beim Übergang zu einer zivilen Anmeldung ausgegeben.

    Man kann lediglich anhand der ovalen Plakette vor dem rechten Dom sagen, das wievielte Fahrzeug es aus welchem Jahr ist.


    Ohne Papiere, Dokumente oder Fotos ist nichts weiter außer spekulieren möglich. Selbst Zeugenaussagen sind nach über 30 Jahren mit Vorsicht zu genießen. (Stichwort: Erinnerungsverfälschung)


    Hat sich das Ding vielleicht damals warum auch immer überschlagen, gabs ne E-Karosse und weiter gings.


    Wenn du heute etwas konservieren willst, mache möglichst viele Fotos (auch ausdrucken) und schreibe alles haarklein auf(auf Papier!!!). So kann man zumindest dann in 20 Jahren beweisen was wahr ist und was nicht.

  • Ja das hat ich mir gedacht das die nicht einfach ausgemustert wurden.

    Dann kann doch aber kaum verallgemeinert werden was ein A-Kübel für Sachen verbaut haben muss. Das mag bei einer originalen A-Karosse stimmen aber an einer E-Karosse haben meines Wissens nach ja die meisten Halterungen gefehlt da ja auch Bohrungen und Halterungen nicht automatisch da waren.

  • Wir haben das Jahr 2020.......glaubst du das wir das hier und heute (oder auch morgen) zweifelsfrei klären können?


    Da die normale frei zugängliche Literatur das nie sicher beweisen kann, wird der Weg (wenn überhaupt) nur über intensive Recherche führen. Und da muss man auch das Glück haben, dass jemand vor vielen Jahren so klever war das auch in ein Archiv aufzunehmen.


    Wir haben das Thema gerade mit der Kurbelwelle und kommen so langsam ein Stück näher. Dafür muss aber jemand persönlich in ein Archiv und in zuvor recherchierten, bestellten Unterlagen suchen, blättern, sichten, kopieren usw.....


    Als Einzelperson brauchst du da viel Zeit und Energie. Besser wäre eine Kooperation mit anderen die Interesse an dem Thema haben.

  • Ja das konnte ich mir schon Denken.

    Finde es bloss dann irgendwie Unsinn von Manchen Kübeln zu sagen das sie kein A-Kübel wären bzw. das irgendwelche Dinge am Fahrzeug beweisen das es ein Forst Kübel war etc.

    Da keiner genau sagen kann wie alles damals gehandhabt wurde bei Armee, MfS etc.

    Dazu bringen die E-Karossen das ganze sowieso noch mehr durcheinander.

    Sofern man nicht den original Brief hat ist eigentlich nichts klar bewiesen.

    :/

  • Natürlich gibt es Parallelen und "Serien".


    Die Frage war ja nach deinem Einzelfahrzeug. Und da ist es nunmal so, dass man ohne Beweise eben nur "Geschichten" erzählen kann.


    Und nochmal, es gab bei der Armee keine Briefe!

    Erst beim Übergang zu einer zivilen Zulassung (die es aber auch schon DDR Zeiten gab, dass mal ein Fahrzeug von der Armee nach privat ging).


    Nicht immer wurden die Karossen die eine E-Karosse bekamen auch körperlich verschrottet. Ich kenne so einen Fall, wo eine Zivilist die Originalkarosse bekam und seinen eigenen Trabant Kombi mit Genehmigung zum Kübel umgebaut hat. Davon habe ich Kopien der Dokumente und kann es beweisen. Offizell war das durch Sachsenring untersagt (Kombi zu Kübel), aber das Gesetz sagt auch, dass abweichend von der Herstellervorgabe der Rat des Kreises der die Genehmigung erteilt das letzte Wort hat.

    Und da ist gerade zur Wendezeit noch viel möglich gewesen.


    Ohne Beläge, keine Beweise. Und was du in Archiven findest ist auch nur allg. und sagt nichts über Einzelfahrzeuge heraus. Du findest bestenfalls was wann wo wie ge- und verbaut wurde. Seltenst aber Abweichungen von Einzelfahrzeugen.

  • Was ich noch weiß, das wir die blauen Fahrtenbücher hatten, da waren alle Unterlagen drin.

    Die mussten bei jedem Einsatz ausgefüllt werden und natürlich danach wieder Fahrzeug volltanken.

    Aber an einen Zulassungsschein oder so kann ich mich nicht mehr erinnern.

  • Also im alten Fahrzeugbrief meines Kübels stehen Als Anzahl weiterer Vorbesitzer 2 drin.
    also Gab es vor dem Vorbesitzer der ihn nach der Wende gekauft hatte 2 vorherige Halter.

    Da es ein A-Kübel laut Papieren ist ist es doch sicher am wahrscheinlichsten das es als erstes ein Kübel der Armee war und nach Austausch der Karosse in irgend eine andere Hand über Ging also zum Beispiel GST,MfS,Forst etc.

    Wer genau das gewesen ist werde ich wohl nicht heraus finden Können.

  • Die Qualität der Angaben in deinem Brief kann nur so gut und richtig sein, wie die Fähigkeiten und der Wille zur sauberen Übertragung der Daten, der Person die das dort eingetragen hat.

    Da haben manche u.U. schon Schwierigkeiten bis 3 zu zählen.

    2 Vorhalter kann auch inklusive dem sein der den neuen Brief bekommen hat.

    Da kann dann ein Auto plötzlich 2 Vorbesitzer haben, obwohl es nur einer ist, wenn der erste z.B. durch Adresswechsel einen zweiten Eintrag verursacht hat, oder oder oder

    Alles schon erlebt.......


    Du kannst und darfst dir also anhand dessen was du an Unterlagen vorliegen hast, zusammenreimen was du magst und was dir am besten passt und am angenehmsten ist. :)


    Die Wenigsten von uns verfügen über Fahrzeuge die sich bis zur Auslieferung zurück verfolgen lassen und deren Historie zweifelsfrei belegbar ist.

    Vieles gerade bei Älteren und den Exoten wie Kübel geht ins Reich der Geschichten und Märchenwelt.

  • Ja da hast du Recht.

    Wenn man nichts richtig in der Hand hat kann man es einfach nicht genau wissen.

    Naja dann kann ich da auch nix weiter machen .


    Danke für eure Hilfe :thumbup:

  • Ich weis nicht, ob und wenn ja, in wie weit die DDR die Herkunft ihrer Gebrauchtfahrzeuge verschleiert hatte, wenn Diese veräußert wurden. Gibt es vielleicht den originalen Kraftfahrzeugbrief aus DDR-Zeiten noch? Wenn ja, wie lautete das erste polizeiliche Kennzeichen?


    Wenn Dies mit den Buchstaben "VA" beginnt, war es ein Fahrzeug der Nationalen Volksarmee. Beginnt es dagegen mit "GT", so handelt es sich um einen Trabi, der bei den Grenztruppen Dienst tat, also z.B. an der Berliner Mauer. Aber auch an der "Staatsgrenze-West" oder auch an der "Friedensgrenze", also an der Grenze zur Volksrepublik Polen bzw. zur CSSR war in diesem Fall möglich.