Kleines Elektrikproblem mit dem Blinker und der Hupe

  • Guten Abend,


    Ich habe ein kleines Problem mit der Elektrik von meinem 6V Trabant Bj. 1980. Wenn ich den Blinker vorne Links betätige, so funktioniert dieser bestens und ist für einen 6 Volt auch ziemlich hell. Wenn ich aber nun das Abblendlicht oder Fernlicht dazuschalte, so blinkt der linke Blinker sehr dunkel und die Glühbirne vom Abblendlicht blinkt mit. Auf der rechten Seite funktioniert alles bestens. Selbiges Phänomen auch beim Warnblinker. Es ist nur der Blinker vorne Links betroffen. Ich habe bereits die Kabelschuhe erneuert, die Kontakte abgeschliffen und auch alles Weitere sauber gemacht, leider ohne Erfolg. Das Einzige Problem, was auf der Seite noch besteht, ist, dass die Birne vom Standlicht zurzeit wahrscheinlich einen Massefehler hat und daher nicht leuchtet (auf der Seite vorne rechts leuchtet diese mit). Aber kann das der Fehler sein? Weil eigentlich besteht doch zwischen Blinker und dem normalen Licht gar kein Kontakt, oder etwa doch?

    Mein zweites Problem ist, dass die Hupe nicht funktioniert. Diese stammt aus einem großen Lager und wurde vermutlich lange nicht genutzt. Ich habe zwar noch nichts durchgemessen aber die Sicherung ist in Takt (Innenleuchte brennt) und die Kabelschuhe hab ich auch hier neu gemacht. Könnte vielleicht die Membran defekt sein oder gibt es noch irgendwie eine andere Möglichkeit die Hupe auf Funktionalität zu prüfen?

    Grüße

  • also dein erstes Problem ist ein Masse Problem. Du solltest im Bereich der Hupe einen massepunkt haben, dieser ist für scheinwerfer, und blinker zuständig. Eventuell auch für die Hupe. Hast du das beim Hupe anbauen eventuell abgelassen? Wenn ich mich recht erriner kommt das auf die halteschraube der hupe mit rauf.


    Zum zweiten, eventuell ist nur die Hupe defekt, lasse mal jemanden Hupen, und klopfe dann mit nem Schraubendreher stiel gegen die Hupe. Wenn sie dann geht ok, wenn nich einfach mal ne andere versuchen?

  • Danke für die Antwort. Also falls du mit dem Massepunkt diesen großen, runden Kabelschuh meinst, ja der ist an diesem Brackett von der Hupe mit dran, wobei ich diesen tatsächlich noch nicht richtig sauber gemacht habe, könnte also u.U. auch daran liegen.

    Was mir bei der Hupe noch in den Sinn kommt, ist vielleicht die Kabel einfach nochmal umzustecken. Vielleicht sind diese tatsächlich auch falsch angeklemmt, zumindest konnte ich auf der Hupe selber keine Markierung für + und - finden. Mehr als das die Sicherung rausfliegt kann ja eigentlich nicht passieren. Ansonsten probiere ich das mit dem Schraubenzieher mal aus.

  • Wenn das Standlicht mitblinkt - oder wie auch immer - dann ist das tatsächlich ein Masseproblem.

    Deine Hupe baust Du am besten aus, klemmst dort zwei provisorische Strippen dran und hältst die an die Batterie. Im eingebauten Zustand kann alles Mögliche sein und verhedderst Dich in dem Gefitze.


    MfG

    hjs

  • Also nachdem ich diesen großen Rundkabelschuh gereinigt und neu verschraubt habe funktioniert nun auch der Blinker vorne links so wie er soll und das Abblendlicht blinkt nicht mehr mit. Das ganze ist zwar etwas heller als rechts, aber ich denke das könnte nach wie vor am fehlenden Standlicht liegen.

    Die Hupe wiederum will keinen Ton von sich geben. Ich habe sie zuvor auseinandergebaut und die Verbindungen so gut es ging gereinigt. Danach habe ich das ganze an die Batterie gehalten, jedoch auch hier ohne Erfolg. Ich bin mir um ehrlich zu sein auch gar nicht sicher, wie rum die angeschlossen wird. Ich habe ein rot/gelbes Kabel und ein braunes Massekabel, jedoch steht auf der Hupe selber absolut nicht drauf, was + und was - ist. Kann natürlich sein, dass ich das falsch angeschlossen hab und somit die Hupe kaputt gegangen ist. Jedoch läuft das ganze ja über die Sicherung 8, welche aber noch in Takt ist. Ich habe mal zwei Referenzbilder ausm Internet angehangen von den Anschlüssen der Hupe. Scheint wohl ein recht altes Modell zu sein.


    Grüße

  • 9/71 ist jetzt nicht so alt....


    Wenn die Hupe angeschlossen ist und nicht muckt ist manchmal unter Stromfluss mit dem Drehen an der Einstellschraube eine klebende Membran zu lösen.

  • Hast du mal an die Hupe geklopft wie dir vorgeschlagen wurde? Einen angebackenen Kontakt bekommst du so oftmals gelöst. Sie kann aber auch endgültig defekt sein.

    Die Masseverbindung für den rechten Scheinwerfer ist an der Klemmung der Zündspulen, putze den doch auch mal. Dann dürften beide wieder gleich hell sein. Das ist bei 6Volt-Anlagen ohnehin ein Dauerthema.

    Ein wenig Polfett hilft gegen schnelles Oxidieren.

    Einmal editiert, zuletzt von Hegautrabi ()

  • Das mit dem dranklopfen habe ich noch nicht ausprobiert. Auch nicht die Schraube an der Membran mal zu drehen - werde ich definitiv nochmal testen. Ist es denn prinzipiell egal wo bei der Hupe Masse und wo Plus drankommt:hä:. Weil dann könnte ich das ganze im eingebauten Zustand prüfen (natürlich würde ich vorher noch messen, ob überhaupt Strom ankommt, wenn man den Kombischalter betätigt).

  • Du kannst die Kontakte ja mal prüfen, ob einer Verbindung mit dem Gehäuse hat.
    Wenn Deine Hupe wirklich mit Schrauben verschlossen ist, kannst Du sie gut öffnen. Spätere Modelle sind meist nur noch vernietet. Du wirst unter der Membran einen durch diese betätigten Öffnungskontakt finden. Spätestens wenn Du den etwas gesäubert hast, wir die Hupe wohl wieder funktionieren. Die grundsätzliche Funktionsweise kennst Du ganz sicher aus dem Werkunterricht.

  • als Weiterführung meines Vorrednern, wenn kein Kontakt mit dem Gehäuse verbunden ist (wovon ich ausgehe), dann ist es egal welcher Anschluss auf welchen Kontakt kommt. Zum weiteren, prüfen ob Strom ankommt immer mit angeschlossenem Verbraucher durchführen, heißt in diesem Fall Hupe anklemmen, hebel drücken, und dann messen.

  • Danke. ich werde alles mal am Samstag ausprobieren und schauen ob sie dann wieder funktioniert.

  • Ist es denn prinzipiell egal wo bei der Hupe Masse und wo Plus drankommt:hä:. Weil dann könnte ich das ganze im eingebauten Zustand prüfen

    Wie auf dem Foto erkennbar ist, sind beide Anschlüsse isoliert. Deshalb ist Plus und Masse egal.


    Du willst doch nicht an dem Ding im eingebauten Zustand herumdoktern. Das geht doch - wenn es draußen ist - viel einfacher.

    Öffne das Gehäuse und ziehe feines Sandpapier durch den Unterbrecherkontakt. Mit einem Ohmmeter kannst Du die elektrische Funktion prüfen.


    Die Prüfung des Stromkreises im Auto ist ein separater Arbeitsgang. Das darf man nicht vermischen.


    MfG

    hjs

  • ... ziehe feines Sandpapier durch den Unterbrecherkontakt. Mit einem Ohmmeter ...

    Sandpapier ist suboptimal. Besser ist eine Kontaktfeile.

    Ein Ohmmeter ist nur bedingt geeignet. Jedes Prüfgerät muß der Funktion nahekommen. Die Spule in der Hupe zieht mehrere Ampere. Beim digitalen Ohmmeter ist es wahrscheinlich ein tausendstel davon.

  • Ein mittelprächtiges digitales Ohmmeter sollte auch wenigstens im 1-2 stelligen mOhm-Bereich messen. Das sollte für Kontakte für den 1 stelligen A-Bereich halbwegs aussagekräftig sein. Natürlich ist dabei auch der Widerstand der Messkabel selbst zu beachten. Den bekommt man ja leicht raus.

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

  • Im mOhm-Bereich kannst Du nur mit Zangenamperemeter und Gleichzeitig Spannungsabfall über dem betreffenden Bauteil (z.B. Batteriekabel) messen.

    Ich kenn den Stromfluß durch die Hupe nicht, aber bei 6A hätte sie 1Ohm.

    Gängige Multimeter messen auf 0.1Ohm.

  • Der Durchgangswiderstand bei einem Schaltkontakt ist nur bedingt aussagefähig, wenn Du nicht mit Spannungen und Stromstärken misst, die dem Einsatz entspricht.
    Um 1Milliohm bei 6Volt zu messen, müssten 6000Ampere fließen. Das würde ein Digi verdampfen. Wir haben es also mit ganz anderen Verhältnissen in unseren Messgeräten zu tun.
    Bei Schaltkontakten kommt es stets zu einem Abbrand, der durchaus dazu führen kann, dass die Oxide für extrem kleine Spannungen und Ströme einen unendlich hohen Widerstand darstellen. Und trotzdem ist die geplante Funktion gesichert.
    Das bedeutet bei höheren Strömen, dass nur der Spannungsabfall über den Kontakt bei eingeschaltetem Stromfluss eine Aussage zulässt, ob der Kontakt in Ordnung ist.
    Wichtigstes Werkzeug bei der Fehlersuche an der Elektrik des Trabant ist und bleibt eine reguläre Prüfleuchte mit Glühlampe.

  • und wie willst du damit testen ob die Hupe in Ordnung ist?

    P.s. aus diesem Grund schrieb ich das eine spannungsprüfung immer mit angeschlossenem Verbraucher stattzufinden hat! Alles andere ist niemals aussagekräftig...

  • Ich frage mich auch gerade, wieso ein Ohmmeter zur Überprüfung einer Hupe ungeeignet ist, Ich kann damit die Spule auf Durchgang und den Unterbrecher auf Funktion Prüfen. Man kann natürlich auch alles etwas Kompliziert machen.

  • Wenn der Kontakt bei der Prüfung auf ohmschen Widerstand als kleiner 1Ohm gemessen wird, ist er ok und funktionstüchtig. Spannung und Strom spielen da keine Rolle.


    Der Vorteil ist, man misst (nahezu) stromlos und kann dabei nicht versehentlich irgendwelche Kurzschlüsse fabrizieren.


    Gruß

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*