Jim Panses Motorenfred

  • Von den bereits zerlegten Motoren sehen diese Drehschieberflächen noch am besten aus... Die Schieber selbst haben Ovallöcher.





    Das Pleuelauge von Zyl. 1 ist dahin, das Andere wohl fragwürdig.


    Die obere Kolbenring von Zyl 1 war an einer Stelle so verklemmt, daß die auch mit Kolbenringzange brach.

  • Selbstverständlich. Inspizierst Du täglich die Pleuellager an Deinem Auto?

    Diese Schäden sind ja nicht ungewöhnlich. Bei regenerierten Wellen zwar häufiger, aber selbst neue können nach unterschiedlich langer Laufzeit derart kollabieren.

  • Selbstverständlich nicht! Wenn ich aber solch ausgeleierte DS sehe...........willst du doch sicher nicht erklären dass das mit "normalen" Betriebsgeräuschen einhergeht. Spätenstens beim Motor abstellen sollte man die deutlich klappern hören.


    Ich hatte in meiner gesamten Laufbahn nur einen einzigen Pleuellagerschaden und an dem war ich selber schuld (Welle damals falsch gereinigt und das Käfigmaterial des Pleuellager teilaufgelöst).


    Wenn man meiner Meinung nach alles halbwegs richtig macht (fahren, warten, repaparieren), dann sollten die Pleuellager innerhalb eines Zyklus keine Schwierigkeiten machen (und ja Ausnahmen.....).

  • Dieser Motor ist der erster der sechs mit dem ich keine Geschichte teile, und also den Laufgeräusche auch nicht kenne.

    An diesem Motor war übrigens ein HB4-1 und ein Spannbandlüfter dran, und das paßt genau zu den Zylinder und das Gehäuse (alle 5/'82).

  • Nummer vier ist weggestellt und die fünfte vorbereitet: 60-160665 aus Juli 1965. Die läßt sich von Hand bequem durchdrehen, Kerzen waren etwas fettig, aber das kann das Öl sein. Nur nicht all zu optimistisch sein, als die Lüfterkappe ab war, wurde ich mit diesem Anblick empfangen:

    Die beiden Zündgehäuseschrauben wollten trotz Baujahr natürlich wieder nicht locker, also eingeölt, und beim prophylaktischen Putzen des Gehäuses, wurde ich an einer andere Makke erinnert:

    Im Betrieb kan da natürlich Antriebswellenfett reingeschleudert werden, ob dann ein Stück Ducttape reiche? Erst mal sehen was ich sonnst noch vorfinde.

  • Wenn man es richtig machen will, Aufschweissen und ordentlich mechanisch bearbeiten, ansonsten hilft auch Aluknete wenn man es nur zu haben möchte.

  • Weiter mit die Nummer 5, der mit den Biss aus dem Hintern: Ein ‘65er, mit Nummer 60-160665. Das Unterbrechergehäuse ist ohne Bohren und mit Geduld ab bekommen.

    Aber das Gehäuse hat mehrere Nummern. Ganz oben auf der Flansch zum Getriebe steht 19B780305 eingeschlagen und unter die normale Motornummer steht links neben dem Vergaserflansch ganz klein 14/3800 mit drüber eine 1 in einem Dreieck mit gerundeten Ecken, wie man die auch oft am Boden der Zündspulen vorfindet.
     
    Kann jemand was sagen über deren Sinn und Zweck? Die Nummer, nicht die Zündspulen. ;)

    Außerdem fielen mir die Kurbelgehäuseölbohrungen* zwischen Zylinder und Kugellager auf, die in 1975 entfallen sind. Wie auch die zwei Ablaßbohrungen der Hohlräume neben den Mittellager.

    Beim Putzen entdeckte ich, daß jemand in der Gußform links ein 64 und rechts etwas wie ‘GM’ hat gekratzt. Zur Vergleich mit dem 64er Motor (noch mit Barkas-Logo): da steht links MII und rechts nichts.

    Ein paar andere Zahlen: irgendwo nach 1969 hat dieser 65er neue 26PS Zylinder und Kolben mit 5. Schliff (73,23mm) bekommen, dabei fand ich die Fußdichtung mit der glatte Graphitseite nach oben. Bei den anderen (späteren) Motoren lag sie anders herum. Wie gehören die nun?

    Übermaßkolben schützen nicht vor Verschleiß oder sogar Fremdkörper. Vor allem Zylinder 1 hat ’s erwischt.

    Beim reinigen schien es mir, daß die Kolbenringe die Tortur noch gut überstanden haben.



    *50 Punkte.

  • Ich würde tippen, dass der Motor in (vielleicht Marz) 1978 mit regenerierten Teilen neu montiert wurde. Die Werkstatt, die das gemacht hat, hat die Nummer am Getriebeflansch eingeschlagen.

  • Bei den Nummern kann man nur raten, die Fußdichtung gehört mit der graphitierten Seite nach unten.

  • Ihr seid schneller als die Feuerwehr!

    Ich würde tippen, dass der Motor in (vielleicht Marz) 1978 mit regenerierten Teilen neu montiert wurde. Die Werkstatt, die das gemacht hat, hat die Nummer am Getriebeflansch eingeschlagen.

    In dem Fall ist 780305 wohl das Datum.

    Bei den Nummern kann man nur raten, die Fußdichtung gehört mit der graphitierten Seite nach unten.

    Danke, ich habe mal ein Argument für andersrum gehört, dass dann die glatte Graphitseite die Hitze besser reflektiert wenn sie Oben liegt. Aber wenn die Dichtung am Zylinder kleben bleibt kriegt man die 'besser' ab als zwischen den Gewindes-enden herum zu eiern.


    Lassen sich solche Kolben überhaupt noch aufarbeiten?



    Zur KW, siehe diesen Film (1:18 minute) auf Flickr. Ich habe mittlerweile schlimmere Wellen gehabt, aber die Lager sind mir geölt gerade ein bissl zu gehörig und die Drehschieberarrettierungen sind richtig eingelaufen, die Nuten sind mehr als ein Millimeter tief. Verglichen mit den Bisherigen sind die Drehschieberflächen noch erfreulich glatt; aber ich schätze, jemand wie FG wird sowas nicht aus der Hand geben.

    Irgendeiner hat diese Kurbelwelle schon mal in der Hand gehabt: da steht etwas wie R7189, obwohl der 9 auch etwas wie ein schräges cocktailglas 🍸 sein kann. Oder das Logo von Einstürzende Neubauten... Das Gehäuse ist sowieso noch mal nach 1976 geöffnet gewesen, wegen den Nadellager um den Kolbenbolzen und die schwarze Wellendichtring hinter dem Schwungrad.
     

  • Das Gehäuse ist sowieso noch mal nach 1976 geöffnet gewesen,...

    In oder nach 1985, wegen der regenerierten Kurbelwelle. Die von 45 auf 40mm reduzierten Lagersitze sind häufiger von losen Lagerringen betroffen, als die gleich auf 40mm hergestellten.

  • 780305 ist eher keine Datum im Sinne von 5. März.

    Nummern in der Art sind Betriebsnummer und Bezirk 19 B und 780305 ist eher der 305. Motor aus 1978.


    Es gab auch zwischendurch mal Dichtungen mit beiden Seiten Graphit. Ansonsten wie gesagt wurde immer nach unten wegen reinigen.


    Wenn die Ringnuten ok sind könnte man sokche Kolben auch aufarbeiten. Aber sowas kann nur der Profi der tiefgreifende Ahnung von Kolbengeometrie hat.

  • So, der Letzte und der Älteste. 60-024873*. Könnte IV. Quartal von 1964 sein, aber laut Lisses Lexikon (S. 130, 131) wäre Anfang 1963 auch möglich. (Hier stock ich schon! Wer hilft mir weiter fort?) ?(

    Obwohl dieser Motor die meiste Spuren der Jahren hat, scheint er mir noch der Beste von sechs.

    Der Film dauert diesmal zwei minuten, ist dagegen ohne Katzen oder ekstatische 'Oh my God'-Ausrufen. Die Lager sind sofern es ging mit Bremserreiniger sauber gepinselt und danach wieder eingeölt. Das hat sie in den Film etwas zäh gemacht...


    Das Gehäuse hat zwar mal eine innerliche Krise gehabt (zyl 1), aber der Schaden ist

    nicht auf funktionelle Teile. Oder mache ich mir da was vor?




    Die Drehschieberflächen kommen mit als den Relief-ärmsten von alle vor. Die Löcher der DS selbst haben schon angefangen oval zu werden, aber irgendwie habe ich die Hoffnung, mit frische Drehschieber könnte ich noch was brauchbares daraus machen.

    Im Nachbardorf häust noch ein Motorenausbesserungswerk der alte Stempel, ich will da mal fragen ob die die DS-Flächen planen können. Zur Probe könnte ich dann ein weniger seltenes Gehäuse aus den Achtziger Jahren anbieten. Gibt es da Sachen wo ich drauf achten muß oder was ich den klarmachen soll?

    Wenn der gute Arbeit liefert, könnte ich ihm diese Alte Gehäusen zutrauen.


    In mein nächsten Beitrag hier werde ich die Pleuelaugen und Kolben zeigen, muß mir aber diese 800 Sekunden gedulden.

  • Mit den Fingern gefühlt, sind die (trockne) Pleuelaugen ganz schön glatt. Das Auge von Pleuelstange 2 ist mit 'ne Schwarze Farbklecks markiert, Pleuel 1 hat sowas nicht.



    Die Zylinder (beide aus 4/69) und Kolben (beide 72,48mm) sehen noch recht anständig aus. Die möchte ich nach 'ne Reinigung so weiterverwenden.

    Übrigens waren die Zylinderköpfe M18 mit einen Übergang zu M14 eingeschraubt. An dieser Motor steckte noch ein 28HB2-7 und altes Gehäuse und Krümmer.

  • Der Motor ist von Ende 62 Anfang 63.

    1964 waren Motor oberhalb von ca. 80.000 bis etwa 125.000.

  • Als ich gerade noch mal in den Garage ging, entdeckte ich eine Markierung an das Kontragewicht von Zylinder 1:

    Wie ist eure Einschätzung zu diesem Motor? Könnte ich den nach dem Glätten und Reinigen so wieder zusammenbauen, oder doch mal besser dies oder das neu nehmen?

  • Eine solche Aussage kann man anhand von Bildern nicht seriös treffen.


    Wenn du alles reinigst und wieder zusammenbaust, wird es sicher laufen. Wie lange und wie gut...........