Start nach 25 Jahren...

  • So, heute nach 25 Jahren Standzeit mal den 89er 601S gestartet. Und - er sprang auf den ersten Funken an. Erstaunlich... :thumbup:

    Natürlich war vorher Tank, Vergaser, KMVA,... von klebrigen Brei zu reinigen, Tank zu entrosten,...

    Lima und Lüfterrad wieder leichtgängig gemacht, Öl in die Brennräume und durchdrehen ...


    Er läuft soweit erstmal, nur die KMVA zeigt nicht so recht an. Bei "Zündung an" leuchtet sie kurz etwas auf und vorhin hat kurz die erste Diode gezuckt. Noch mal zerlegen???


    Ansonsten bin ich erst mal froh, dass er läuft, jetzt geht es dann langsam weiter - Bremsanlage, Fahrwerk, Abschmieren, neue Reifen,... Vielleicht fährt er dann im Frühjahr mit H-Kennzeichen durchs Land -der Himmelblaue mit 34.000 km, den meine Eltern und ich im August 1989 bei IFA-Vertrieb Potsdam abholten.

    1994 hatten wir ihn dann für 1.000 DM bei Opel für einen neuen Astra F in Zahlung gegeben, jedoch konnte ich ihn da gleich wieder für 1 DM in die Kaffeekasse mitnehmen und aufbewahren.


    Kann vielleicht mal jemand schauen, wie die Kabelfarben von serviert KMVA da im Bereich der Zündspulen gesteckt sind? Das Braune habe ich da auf ein Braun-Schwarzes gesteckt...



    Was bin ich entzückt, dass der wieder läuft! :):thumbup:


    Danke!


    Gruß


    Andreas

  • Naja ....:/ist jetzt e zu spät:( lange freude wirst du leider nicht mit dem 34000 Km gefahrenen Motor haben.

    Dennoch schöne Geschichte , so wie du ihn für 1 DM gerettet hast.;)

  • Bravo! Du hast die hier oft und nachdrücklich niedergeschriebenen Warnungen erfolgreich ignoriert.

    Schade.

    Wie die meisten mir Sicherheit nicht gelesen.



    Micha123 Ich hoffe du gehst jetzt etwas systematischer vor und liest dich erstmal gründlich in das Thema Trabant ein, vorallen was zu beachten ist, nach langer Standzeit.


    Ansonsten viel Spaß!

  • Ja, ich kenne die Beiträge die meinen, man soll den Motor etc. am besten zerlegen und prüfen und dann (teilrepariert) wieder zusammenbauen. Leider übersteigt das meine Möglichkeiten und auch die verfügbare Zeit.

    Zudem habe ich noch einen kompletten Motor mit 0 km liegen. Klingt doof, erschien mir jedoch der pragmatischere Weg. Ich habe den Motor im Trabant über die Jahre immer mal wieder durchgedreht und etwas Öl reingegeben - Kolben und Zylinderwände sahen zumindest schon mal sehr gut aus.

    Ich habe in Summe 9 Autos, ein Boot, ... Baujahre 1985 - 1997 - nie war ein Motor wirklich defekt und durch die Menge der Autos sind die jeweiligen Jahresfahrleistungen auch sehr gering. Insofern ging es mir hier, auch wegen meiner Krebserkrankungsgeschichte, erst mal nur darum den Trabant wieder mit geringem Aufwand zum Laufen zu bringen. Die Damen des Hauses wollten/wollen ihn eigentlich verschrottet sehen oder maximal auf ebay verkaufen, mir ging es darum, dass er noch mal läuft. Was hätte ich auf platten Reifen, festen Bremsen und verklebter Kraftstoffanlage schon bekommen - 500 EUR? Da bastle ich lieber selber dran und fahre vielleicht noch mal ein paar Kilometer. 😉

    Insofern, ich verstehe Euren Standpunkt, jedoch soll das halt keine Top-Restaurierung werden. Ich hoffe das ist auch ok. Falls nicht, verabschiede ich mich halt dann (leider) hier. Will ich aber eigentlich nicht, da das Lesen hier echt Spaß macht und man hoffe Teich auch bleiben darf, wenn der Trabant halt nicht "besser als neu" wird... 😉


    Grüße


    Andreas

  • Darum geht es garnicht, sondern um den wissentlich falschen Umgang mit dem Auto.

    Klar, es ist deiner und du kannst damit machen was du willst. Nur wirst du damit immer auch Kritik einfahren.

  • Und nun - jetzt ist er nach 2 min Lauf ja gem. Euren Vermutungen ohnehin schon tot...

    Wie gesagt - Zerlegen und Neuaufbau sind beim Motor keine Option. Bei Bremsen, Achsteilen etc. gerne - Motor geht mit zu weit. Müsste ich weggeben, wüsste dann auch nicht, was und wie da reingebaut wird und zittere doch genauso -siehe Beiträge hier im Form zu neuen oder auch DDR-Kurbelwellen etc..

    Was wäre denn aus Eurer Sicht ein gangbarer Weg? Habt ihr einen Link zu den Beiträgen, wie man so ein Auto wieder in Betrieb nimmt, ohne tausende Euro zu investieren?

    Danke!


    Gruß


    Andreas

  • Weil es ggf. ja durchaus sinnvoll ist sich belehren zu lassen?

    Wie gesagt - ich hatte ihn ja hier mal zimum Kauf angeboten. Da gab es als Angebot 200 EUR. Und die Bandbreite dazwischen und hohen 4-stelligen Beträgen für eine Restaurierung ist aus meiner Sicht sehr groß. Bei den hohen Beträgen in ich halt raus, weil ich meine Autos werterhaltend gern fahre, sie jedoch nicht auf neu aufarbeite. Wer weiß wie lange man noch Auto fahren darf oder in meinem Fall kann und meine Frau entsorgt / verkauft dann ohnehin alles.

    Also - war das Anlassen nun zu ambitioniert, lässt man ihn nun einfach laufen und hofft oder wie?

    Ich kenne es halt aus anderen Foren so, dass wir da jedweden Ansatz gut finden, ein Auto weiter am Laufen zu halten. Ob im T4-Forum bspw. jemand seinen Handwerkertransporter einfach am Laufen hält oder jemand Details an seinem teuren Vollausbaubus verbessert - da ist das alles ok.

    Wie hätte es denn hier also optimal laufen sollen?

    - Motor ausbauen und irgendwo hin senden

    - Getriebe vmtl. analog

    - Fahrwerk komplett neu

    -Bremsanlage komplett neu

    - Karosse strahlen und Lacken, Konservieren,...

    Wie geschrieben - faktisch ist es doch ein 200 EUR-Auto. Ich stecke da maximal 2.000 EUR rein, was eine Totalrevision des Motors vermutlich ausschließt. Zwar leider, ist aber wohl so. Und das ist inakzeptabel und im Forum hier "verpönt"? Fände ich schade...

  • Warum verquickst du das Vorgehen beim Motorstart immer mit einer Totalrevision des ganzen Fahrzeuges? Darum geht es nicht, sondern um den leichtfertig Umgang mit schwindenden Ressourcen.

  • was hätte man denn nun machen sollen? Habe gerade noch mal im Forum gesucht und keine wirklich eindeutige Anleitung gefunden.

    Ich las, bei alten "kostbaren Motoren" solle man wohl eher immer zerlegen und schauen, bei einem 0815 601er der späten Baujahre könne man ggf. auch (mit etwas (geölt) Durchdrehen und Brennräume prüfen) starten. Es wäre ein Risiko, jedoch bei den Baujahren ja vertretbar.

    Wie gesagt - keine wirkliche Ringeltaube, sondern ein gletscherblauer 601SLimo und somit wohl das Unbegehrteste, was es am Markt so gab/gibt.

    Ich will ihn halt langsam und möglichst preiswert (nicht billigst) wieder zur Zulassung bringen. Einigermaßen aussehen tut er ja und wenn er bis jetzt keine Durchrostungen hat, wird er hoffentlich noch ein paar Jahre fahren können. Kinder und Frau interessiert das Auto ohnehin nicht und auf einen immensen Geldwert kann man das ohnehin nicht heben - will ich auch gar nicht.

    Also -noch was zu machen?!? Und wenn ja - was? 😞

  • Micha123

    Hättest du deinen Beitrag im Gesichtsbuch (am besten noch mit Video) erstellt, hättest du mehrere likes und weniger Gegenwind bekommen...

    Jetzt wo ich tot bin ist alles soviel leichter,
    ihr müsst alle aufstehen und ich schlaf einfach weiter.


    Nicht lange raten, recherchieren! Original-Trabant.de

  • Nun mach ihn technisch fertig und hab Spaß mit ihm!

    Du wärst nicht der erste der noch etliche 10.000 km Spaß mit dem Motor haben wirst. Jeder der jetzt wieder um knapperwerdende Ressourcen jammert hätte den Wagen ja auch problemlos kaufen können.


    Hier im Forum gibts halt so Manchen der sich bei dem Thema sofort auf die Hinterbeine stellt um mit den immergleichen Aussagen versucht Menschen zu bekehren.



    Kurzum: Hab Spaß mit dem Pappwagen und veröffentliche einfach nicht alles in diesem Forum. So lebt sichs mitm Trabanten am entspanntesten.

  • Herr B. aus Z. - Anfang letzten Jahres hatte ich, ob der damaligen Krebsdiagnose, den Trabant mal weggeben wollen und hier beschrieben. Es gab nur eine einzige PN mit 200 EUR als Angebot.

    Da habe ich ihn dann erst mal stehenlassen und der Frau gesagt, dass sie ihn im Falle des Falles ja dafür dann weggeben kann und halt nicht in den Schrott.

    Hatte ich bei meinen anderen Autos ähnlich gemacht - beim Golf 2 aus 1. Hand und mit dickem Ordner Unterlagen hätte es mit fast 4.000 EUR deutlich mehr gegeben... 😉

  • Moin Micha123 , ich wünsche Dir erstmal gesundheitlich alles Gute. Ich denke, das ist das Allerwichtigste.


    Es ist ja nun wirklich so, dass Ressourcen insbesondere bzgl. Motor (speziell Kolben/KW) und Getriebe langsam sehr knapp werden. Die Preise schnellen jährlich in immer weitere Höhen. Man kann diese Ressourcen eben besser regenerieren, wenn man sie nach langer Standzeit und damit einhergehender Korrosionsschäden nicht in Bewegung setzt. Das kann natürlich uU Jahre gutgehen oder eben auch nur Stunden.


    Und jetzt gebe ich auch noch mal den Spielverderber: Du hattest ja die Möglichkeit, in Deinen Ersatzmotor hinein zu schauen, ob dieser mit seinen 0 KM iO ist, um diesen dann erstmal in den Trabant einzubauen. Dazu sind Ersatmotoren ja da. Eigentlich ideal. Den anderen (oder vlt. beide) hättest Du Dir dann in Ruhe mal angeschaut oder zu einem Forumsmitglied gebracht, der selbst Motoren zusammensteckt. Da gibt es hier einige.


    Aus meiner (allerdings nicht-Motorschrauber-) Sicht: Besser das oben Beschriebene jetzt nachholen, denn vlt. ist noch nicht all zu viel kaputt, als wenn Du nun anfängst, jahrelang Kilometer zu schrubben. Frag Dich doch hier mal durch, wer Dir da helfen kann.

  • Nur für deine Gedankengänge....du schreibst selber:

    Zitat

    Natürlich war vorher Tank, Vergaser, KMVA,... von klebrigen Brei zu reinigen, Tank zu entrosten,...

    .....das ist natürlich gut, aber was meinst du wie es im Inneren von deinem Motor aussieht, wenn schon die Zuführung voll Brei ist?


    Öl in die Zylinder kippen hilft auf der Zylinderlaufbahn einen Ölfilm zu haben. Aber unter an der Kurbelwelle wo der Schaden entstehen kann kommt dabei aber leider wenig bis garnichts an. Das läuft bestenfalls über die Überströmer und sammelt sich dann im Kurbelhaus. Um die Lager zu versorgen (ganz schweigen vom möglich Brei um die Lager) müsste man den Motor schon fluten.


    Letztendlich bleibt es ein Glücksspiel........

  • Mal schauen...

    Wer aus dem Forum "steckt denn Motoren zusammen" - im Berliner Raum...?


    Ansonsten kann ich durchaus alles nachvollziehen, was hier (teils berechtigt streng) geschrieben wurde. 😉

  • Hallo,


    es ist im Grunde ganz einfach. Vor dem ersten Start wird der Motor geöffnet und alle Teile gereinigt und inspiziert. Bis hierhin hat man noch keinen Cent versenkt.

    Das Hauptproblem ist festgebackene Ölkohle, die die Schmierstoff-Zufuhr zu den Wälzagern behindert.


    Wenn man dabei keinen Rost an den Lager-Laufbahnen findet, freuen, zusammenbauen, starten. Hier hat man nun ein paar wenige Euro für zwei Sicherungsbleche, eine Tube Dichtmasse, zwei Zylinderkopf- und Fußdichtungen und zwei Vergaserflanschdichtungen bezahlt.


    Das kann man zum jetzigen Zeitpunkt aber alles noch nachholen. Der Trabant stand nun schon eine Weile, da kommt es wohl auf ein paar Tage auch nicht mehr an.


    Natürlich ist das keine Motor-Revision und keine echte Bestandsaufnahme des Verschleiß-Zustandes. Aber es ist allemal besser, als nichts zu tun. Und man lernt auch gleich noch eine Menge dazu.


    Gruß

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*