Drehschieber Original/Nachbau

  • Ich bin zwar kein Metallurge aber das kann so nicht stimmen Stahl enthält noch eine ganze Menge anderer Elemente.

  • Das damals für die Analyse verwendete Gerät war ein Niton XL2100G von ThermoFisher Scientific.

    Der Verwendungszweck ist, die wichtigste Einteilung der Stahlsorte und nicht eine Feinanalyse rauszuspucken. Die damit erreichbaren Nachweisgrenzen für die einzelnen Legierungselemente kannst du ergoogeln.


    Eventuell hätte man das Ergebnis noch verbessern können, wenn die Analysezeit länger gewesen wäre. Ich habe es nicht persönlich geprüft, das war mein damaliger Arbeitskollege und Qualitätsprüfer. Da er für die Arbeiten mit diesem Gerät ausgebildet ist und ausserdem wegen der Röntgenstrahlung eine spezielle Schulung notwendig war, habe ich auf sein Ergebnis vertraut.


    Schau dir mal eine Schmelzenanalyse von einem niedrig legierten Stahl an. Wenn du da mit einer der Komponenten auf einem halben Prozent bist, ist das schon viel.... z.B.: https://www.salzgitter-flachst…n/verguetungsstaehle.html


    Ich bin zwar kein Metallurge aber das kann so nicht stimmen Stahl enthält noch eine ganze Menge anderer Elemente.


    Pauschal ohne besseres Wissen eine Antwort gleich als falsch hinzustellen, ist vielleicht nicht die feine Art. Vor allem macht es Lust, noch mehr zur am Thema mitzuarbeiten... :rolleyes:


    Du darst gerne die verbleibenden 0.19 % der Elemente analysieren. Ich habe ja schon 99.08 % + 0.730 % = 99.81% der Arbeit erledigt :thumbup:8o

  • Es ist immer leichter geglaubt als getan....


    Das ist wie mit gefühlter Zeit:


    Wie spät? 16.30 Uhr! Kann gar nicht sein!

  • Ich habe mal auf die Schnelle Stahlzusammensetzung gegoogelt.

    Nur allein Kohlenstoff ist bis zu 2% enthalten. Dann kommen noch die ganzen anderen Elemente wie Chrom, Nickel, Kupfer, Schwefel und Phosphor dazu.

    Deshalb erschien mir 0,19% ein bisschen wenig.

  • Kohlenstoff will man ja nicht in jeder Stahlsorte haben ;)


    C16E könnte passen.

    https://www.salzgitter-flachst…orten/einsatzstaehle.html


    Sorte C Si Mn P S Cr Cu Mo Ni
    C16E 0,12 - 0,18 < 0,15 - 0,40 0,60 - 0,90 < 0,025 < 0,035 ≤ 0,40 < 0,30 < 0,10 < 0,40



    Auch die technischen Eigenschaften könnten passen. Zitat aus dem Datenblatt von Flachgitter Salzstahl:


    Einsatzstähle werden im warmgewalzten oder kaltgewalzten Zustand vor allem für Getriebeteile (Tellerfedern, Kupplungslamellen) eingesetzt. Sie zeichnen sich im warmgewalzten Lieferzustand durch eine gute Stanzbarkeit und Umformbarkeit aus. Nach dem Einsatzhärten weisen die fertigen Bauteile im Kern eine hohe Zähigkeit auf, während die Oberfläche durch eine gute Verschleißfestigkeit gekennzeichnet ist.

    Quelle: https://www.salzgitter-flachst…zte_produkte/deu/c16e.pdf


    Jetzt wäre nur die Fertigungszeichnung mit allfälligen Nachbehandlungsschritten interessant.

  • Ich wollte hier keine endlose Debatte auslösen.


    Mir geht es lediglich darum, ob jemand die Sorte kennt, damit man das bestellen und bearbeiten lassen kann.


    Hat jemand eine Zeichnung?

    Möchte gern eine Alternative erschaffen, damit man nicht nur an die Altbestände bzw Imitate abgewiesen ist.

  • Das Problem ist wohl, das "die Zeichnung" noch nicht entdeckt wurde. Die wird genau auch da liegen, wo wir die Kurbelwellenzeichnungen auch gefunden haben. Unter der Überschrift:

    "31055 VEB Barkas-Werke Karl-Marx-Stadt, Stammbetrieb des VEB IFA-Kombinat Personenkraftwagen Karl-Marx-Stadt"

    wird man es im Staatsarchiv in Sachsen finden.

    Das braucht aber alles Zeit und viel Gedult. Und aus der Ferne kann man bestenfalls die Überschrift finden unter der etwas abgelegt ist. Und unter Flachschieber hab ich leider noch nichts gesichtet, dass kann auch unter etwas anderem mit liegen.


    edit. Ok ich hab die Ablagenummern gefunden:

    K1251, K1252, K2583, K2584, K1703, K1704

    Darunter findet man die Zeichnungen im Archiv...

    Wer fährt hin und schaut nach?


  • Und bevor die Frage nach den Federn kommt...

    Zitat

    31055 VEB Barkas-Werke Karl-Marx-Stadt, Stammbetrieb des VEB IFA-Kombinat Personenkraftwagen Karl-Marx-Stadt, K 1743

    4. Juni 1981

    Druckfeder für Flachschieber (P65/66) Z.-Nr.: 04 40345 013/4


    Archivale im Bestand
    31055 VEB Barkas-Werke Karl-Marx-Stadt, Stammbetrieb des VEB IFA-Kombinat Personenkraftwagen Karl-Marx-Stadt, K 2460

    4. Juni 1981

    Druckfeder für Flachschieber, P65/66 (Z.-Nr.: 04 40345 013/4)

  • Soweit man das beurteilen kann, ist ein großer Teil der Unterlagen von Barkas (also dem VEB Barkas Werke Karl-Marx-Stadt) ins Archiv gegangen...zum Glück.

  • Sich mit einem Unbedarften über Metallurgie zu unterhalten wird schwierig, es ist auch ein schwieriges Thema...was wir das Eisen-Kohlenstoffdiagramm durchkauen mußten...


    Ich hätte Pauschal auf C45 getippt. "Relativ" günstig und "robust". Wird gerne für Werkzeuge bzw. Werkstückspannmuttel verwendet...


    Haha, da viel mir ein, eine Zeichnung haste ja, oh Wunder, sie liegt direkt hier...und da steht:

    C75, RP poliert, HRC 36-43, 110-120 kg/mm2

    Hilft das? 8o

    Ach so, aus 60'

    Und der wichtigstes Satz: aus Serien Flachschieber ausgearbeitet 4160 145 175 / 176 23


    Fg601

    Das hat Tim schon gut geschrieben, das wäre dann aber Totalausfall. Spannung im Bauteil entstehen bei jedem Schweißvorgang, unterschiedlich hoch, je nach Verfahren. Meist kommt es danach zum Riss, bei entsprechender Belastung am Bauteil.


    Tim

    Die Betriebstemperaturen reichen bei weiten nicht an eine Glühtemperatur vom Spannungsarmglühen heran. Die liegt je nach Warmebwhandlungsgrad bei 550 - 700°C

  • C75 hatte ich auch im Hinterkopf ohne die Zeichnung zu kennen.

    Es gab auch warscheinlich eine Materialänderung im laufe der Zeit, die orig. Schieber mit der dunkel grünen Schutzschicht sind weit aus zäher und lassen sich schlechter richten, als die neueren mit der hell grünen Schutzschicht

    Es wäre durch aus denkbar, das von C75 auf günstigeres C45 gewechselt wurde.

    Da ich auch vor dem Drehschieber-Problem stehe, werde ich das ebenfalls an gehen.

    Biete Serienmotoren, Sportmotoren, Rennmotoren, Sport-VSD, Vergaserumbauten, Regenerierung Drehschieberflächen, Gehäusereparaturen, Aluschweißen, Sandstrahlen mit verschied.Material auf Anfrage

  • hab garnicht mitbekommen das die solch eine Mangelware geworden sind, hatte mich nur vor nen paar Tagen gewundert das der Satz 24€ kosten sollte bei Kleinanzeigen.

    Aber danke das ihr mich dahingehend aufgeweckt habt.

  • Wenn du einèn Satz originale DS für 24€ bekommst, schlag zu...das kann man gerne als sehr günstig bezeichnen.

    40-50€ sind eher der Mittelwert der aktuell für ein Paar aufgerufen wird.


    Es gab auch warscheinlich eine Materialänderung im laufe der Zeit,

    Meinst du wirklich, ich hab hier ganz Alte noch ohne die Schräge und eben mit Schräge. Ich kann da keinen echten Unterschied feststellen. :schulterzuck:


    Die Betriebstemperaturen reichen bei weiten nicht an eine Glühtemperatur vom Spannungsarmglühen heran. Die liegt je nach Warmebwhandlungsgrad bei 550 - 700°C

    Das natürlich nicht, aber ich meine die Temperaturen reichen aus, um einen Riss expandieren zu lassen. :zwinkerer:

    Einmal editiert, zuletzt von Tim () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Tim mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • waren 14 Sätze bei Kleinanzeigen drinne, aber da ich für den Eigenbedarf genug liegen habe, waren sie nicht interessant für mich. Aber für das nächste mal weiß ich dann Bescheid.

  • da lohnt es sich unter Umständen, bereits gelaufene aufzubewahren und die Hinweise aus SRI-532 zu beachten: 8o^^

    ich frage mich einfach, wie ein Flachschieber-Langloch in die Toleranz H9 (unteres Mass 8.4, oberes Mass 8.436) zu bekommen ist. Einfach mit 8.4 mm nachbohren?



    --> man könnte zu Gunstern der Übersichtlichkeit die Drehschieberbeiträge in folgenden Thread verschieben: Drehschieber Original/Nachbau

  • man könnte zu Gunstern der Übersichtlichkeit die Drehschieberbeiträge in folgenden Thread verschieben:

    Schon geschehen. ;)


    Ich finde keine Bleche in 1,2mm.

    Ich hab mal meine durchgemessen. Ältere Produktion (teilweise ohne Schräge) sind etwas drüber mit bis zu 1,25. Neuere haben eher 1,15-1,18.

    Einen Satz Nachbau hab ich hier liegen, die sind genau 1,00. Das Material scheint zu passen (ist auch hart und nicht so verbiegbar), nur eben dünner. Wo die herkommen weiß ich nicht, hat garantiert mal einer mitgebracht.


    Ich frage mich gerade noch, ob die Originalen wirklich wärmebehandelt sind. Das Material C75 bekommt man wohl auf bis zu 60 HRC. P60W schreibt 36-43 solls haben, was für mich bedeuten würde, das es vermutlich unbehandelt ist.


    Also braucht man C75 in 1,2mm und jemand der es dann in Form bringt.


    phi, die 8,4 sollen ja das Verschleißgrenzmass sein. Neu haben die Löcher 8,05-8,1 und 8,15-8,2.

    Die sind (vermutlich) auch gestanzt und daher je nach Abnutzung des Stempel nicht immer ganz gleich.

  • Ich vermute die "Verdünnung" hat wiedermal mit Mat.einsparung zu tun.

    Je nachdem was die Stifte hergeben ist sicher auch 1,5 mm Dicke denkbar und für die Haltbarkeit der Löcher besser.


    Ausschneiden mit Wasserstrahl! Kein Laser, die Randzonen härten auf und lassen sich nur schlecht bearbeiten.