TA Technix Airride für Trabant 601

  • Da ich mich dafür entschieden habe ein Luftfahrwerk (Airride) in meinen Trabant 601 einzubauen, wollte ich gern hier einiges teilen um relativ viele Interessierte zu erreichen. Erfahrungsgemäß spricht eine bekannte Suchmaschine recht schnell hierauf an.


    Seit Donnerstag, 07. Februar 2019 bietet die Firma TA Technix GmbH ein Luftfahrwerk inkl. Gutachten für den Trabant 601 an.

    Ich habe mich schon länger mit dem Gedanken auseinander gesetzt und bin bisher nur auf Anbieter gestoßen, bei dennen ich mein Fahrzeug vor Ort anliefern muss und diese mir das Fahrwerk inkl. Abnahme erledigen.


    Dies wollte ich aber nicht, ich wollte mich gerne selbst technisch austoben.


    Auf der Internetseite von TA Technix werden zZt. 5 Artikel angeboten. (Link der Firma)

    Darunter sind 2 fast ähnliche Angebote: gleicher Preis, gleicher Inhalt. Einziger Unterschied, der Druckluftbehälter - Schwarz oder Chrom.


    Ich habe mich für die Variante mit dem schwarzen Tank entschieden. Preis aktuell 1.799€


    Im Lieferumfang enthalten ist:





    Dazu muss ich sagen, dass der schwarze Halter für die Druckanzeige und Höhenverstellung nicht dabei war.

    Diesen habe ich für 23,00€ zusätzlich gekauft. Dies ist mir bereits bei der Bestellung aufgefallen.



    An sich macht das ganze Set einen für mich halbwegs vernünftigen Eindruck.

    Es ist primär alles dabei was man als "Grundausstattung" benötigt.

    Ein gut lesbarer und leicht verständlicher Schaltplan sowie eine Skizze für die Luftleitung waren ebenso enthalten.


    Aber ... was mich als Trabantfahrer stört ist, dass es in diesem Lieferumfang keine Möglichkeit gibt, das Fahrzeug auf einen "Fahrmodus" einzustellen.

    Ich bin es vom LKW so gewöhnt, dass ich mir eine Höhe als "Fahrposition" speichern kann und in diese das Fahrzeug immer wieder zurück kehrt. Dies ist für mich wichtig, da ich quasi eine Position für meinen Trabant haben möchte.

    Mit diesem Set kann ich lediglich über einen Schalter "hoch" oder "runter" fahren. Nun könnte ich mir quasi einen gewissen Druck merken und in diesen dann immer wieder zurück fahren. Leider ist die mitgelieferte Druckanzeige alles andere als genau ablesbar.



    Desweiteren störte mich, dass ich den 11,5L Tank nicht entwässern kann sowie die Anschlüsse für den Kompressor im 180 Winkel anbringen muss.


    Deswegen habe ich zusätzlich noch Teile bei der Firma Null-Bar aus dem Odenwald bestellt.

    Diese haben einige Teile für meine Bedürfnisse im Angebot gehabt.



    Unteranderem ein "Correct-Drive-Kit" welches mein Problem mit der "Fahrhöhe" regulieren soll. (Link)

    Dann noch ein "update" für ein TA Technix Lufterzeuger Kit, somit kann ich den Tank entwässern und die Teile Platzsparend einbauen (Link)


    Mit das wichtigste für mich ist die digitale Druckanzeige, die die originale von TA Technix ersetzen wird (Link)

    Somit kann ich auf die Kommastelle genau meine Vorderachse und meine Hinterachse einstellen und durch das "Correct-Drive-Kit" auch meine Fahrhöhe definieren.


    Dann noch 30m Schlauch im 6mm Durchmesser um einfach die Luftleitung nach meinem Geschmack zu verlegen und 2 Winkelstücke um die Druckanzeige von TA Technix direkt hinter dem Entfeuchter zu platzieren um zu sehen wie viel Druck auf dem Kessel anliegt.


    Nichtsdestotrotz möchte ich hierbei erwähnen, dass es mir durchaus bekannt ist, dass es immer bessere oder andere Systeme gibt.

    Wer dahingehend etwas eigenes machen möchte, hat ja die Option nur die Dämpfer zu erwerben.


    Über den Sinn oder Unsinn solch eines Systems möchte ich hier nicht schreiben. Es ist mein Hobby, mein Geld und mein Trabant.

    Wenn es sich heraustellt, dass es nichts taugt, werde ich das ggf. hier genauso posten damit andere nicht erst das Geld investieren.

  • Über den Sinn oder Unsinn solch eines Systems möchte ich hier nicht schreiben. Es ist mein Hobby, mein Geld und mein Trabant.

    Wenn es sich heraustellt, dass es nichts taugt, werde ich das ggf. hier genauso posten damit andere nicht erst das Geld investieren.

    Ob es Sinn macht? Klar, das darf jeder für sich entscheiden. Deine Erfahrungen nehmen wir gern auf und sehr schön das du mit LKW-Erfahrung da rangehst. Da kennt man die Serienteile und ihr Steuerungsverhalten.

    Ich würde nie in die Richtung überlegen aber neugierig bin ich immer.

    Hast du vor das System von einer Prüforganisation abnehmen zu lassen oder wird's nur Show?

  • Werden die Stoßdämpfer Aufnahmen noch verstärkt?

  • Hast du vor das System von einer Prüforganisation abnehmen zu lassen oder wird's nur Show?


    Ich möchte es natürlich abnehmen lassen, es wird im Endeffekt aber mehr Show sein.

    Normalerweise verkehre ich in Kreisen in dennen Autos fast nur noch solchen einen Zweck besitzen.


     

  • Mit welchem maximalen Druck arbeitet das System eigentlich? Je nach Einsatzdruck und Temperatur würde ich anstelle von PU-Schläuchen eher auf PA-Schläuche wechseln, die halten höhere Drücke aus, sind dafür weniger flexibel.

    Am meisten Angst hätte ich, dass der Schlauch am Dämpfer abplatzt. Gibt's da einen Sicherheitsmechanismus oder senkt sich die Achse dann einfach maximal ab? Im Bereich der Industrieautomation gäbe es da so interessante Dinge wie Drosseln mit pilotgesteuerten Rückschlagventilen.

    Bei regelmässigem Wasseranfall im Filter würde ich der Bequemlichkeit halber auf ein Modell mit schwimmergesteuertem Kondensatablass wechseln - was aber noch keine wirkliche Lufttrocknung darstellt... Bin gespannt, wie lange die Ventile das mitmachen. Aus dem Industriealltag bin ich deutlich robuster wirkendes Material gewohnt.

    Wie funktioniert eigentlich die Steuerung? Ist das nur über den Wippenschalter, der entweder das Zuluft- beziehungsweise Entlüftungsventil ansteuert und die Werte elektronisch ans Anzeigegerät übermittelt? Da könnte man ja eigentlich gleich einen Druckregler mit Manometer ins Armaturenbrett schrauben und das Auto hoch- bzw. runterdrehen.

  • Ich hab ja auch schon gefragt, da kriegt man wohl keine Antwort. Ist halt ein Showcar, wenn die Show zu Ende ist dann ist halt Car kaputt. Was sollst.

  • Mir gehts um die Eintragung.

    Das wird wohl eingetragen, die Karosserie ist definitiv eher breit als wenn ich 50ps fahren würde.


    Da stehen mir die Nackenhaare hoch bei soviel dumm.


    Airide ansich find ich geil, halt nur bisl mit Verstand?

  • Für die Dome vorn ist doch die Domstrebe sowie die Diagonalverstrebung Richtung Hilfsrahmen, das wird schon gut was aufnehmen. Hinten müsste man halt schauen inwiefern sich da Blattfeder- und Schraubenfederradkasten unterscheiden, wobei letzterer ja keine Strebe hat.

    Matt ist das neue Hochglanz
    Zwei Zylinder, zwei Takte und ein Mikuni: da geht was! :thumbup:

  • Wenn man sowas verbaut und das Auto dabei nicht ruiniert bzw die Fahreigenschaften gut oder besser sind find ichs auch ganz OK.

    Wie wird den die vordere obere Radaufhängung geführt?

  • Krapproter mittels der 3 Hauptfederlagen der Blattfeder. Im Nachbar-Thread wurde das schon einmal in den letzten Tagen beantwortet, kurz bevor du fragtest. ?

    Und dort ist auch die Abstützung der Dome in Bild und Video sichtbar.


    Wabant

    Kannst du etwas zum Aufbau der Federbeine sagen?

    Wie machst du das mir der Eintragung, von TATechnix ist also keine Steuerung dabei und obwohl dein Nachrüstkit da schon ausbessert, brauchst du doch akustische Warner bei zuviel oder zuwenig Druck im Fahrbetrieb?

  • So, ich hab das Video und Bild jetzt gesehen. Die Domabstützung könnte ja soweit man sieht ganz gut sein, aber mit der Radaufhängung über die abgespeckte Feder hätte ich schon sehr Bedenken.

    Durch die Schwächung der Feder kann sich die Achse deutlich mehr nach vorne und hinten biegen beim Beschleunigen und Bremsen. Außerdem erhöht sich deutlich die Gefahr eines Federbruchs.

  • Darum mache ich mir weniger Sorgen.

    Die Blattfederlagen nehmen die Kraft ja nicht mehr allein auf. Die meisten Kräften werden über das Federbein, den Dom und die Streben auf den Hilfsrahmen und die Karosserie geleitet. Wenn die Federn niedriger gesprengt werden, wie eine Tieferlegungsfeder, wird sich die Belastung auf die Federlagen auch noch reduzieren, weil sie dann weniger unter Spannung stehen.

    In Längsrichtung werden sich die Federlagen auch nicht biegen. Die Stützlagen sind nur durch den Herzbolzen mit den Hauptlagen verbunden, die können also keine Querkräfte aufnehmen. Daran ändert deren Fernbleiben nichts. Und die Hauptlagen ändern sich nicht in ihren Abmaßen oder dem Material.

    Maximal könnten sich die Hauptlagen dynamisch etwas verdrehen.

  • Das verdrehen und verwinden, genau das ist es ja was ich meine was die Aufhängung Instabil macht und unter Umständen zum Federbruch führen kann.

    Besser wäre statt der Blattfeder eine obere Querlenkerkonstruktion. Der Platz zwischen Motor und Spritzwand ist allerdings dafür etwas knapp. Wäre aber in Punto Achsgeometrie gar nicht schlecht, da man damit eine parallele Einfederung erreichen könnte.

  • Ich hoffe inständig das dieses Thema sachlich bleibt und nicht in die persönliche Schiene oder wegen eines anderen persönlichen Fahrzeuggeschmacks abdriftet.


    Für mich ist das ein sehr interessantes Thema , vielleicht sollten wir warten bis der Einbau angefangen oder vollzogen ist , dann sieht man wie es wird.

  • Maximal könnten sich die Hauptlagen dynamisch etwas verdrehen.

    Aber auch nicht mehr wie bei orginal feder da immer noch einzigste Verbindung der Herzbolzen ist.

    Viele Menschen wurden dazu erzogen, nicht mit vollem Mund zu sprechen. Aber sie scheuen sich nicht, es mit leerem Kopf zu tun (Orson Welles)

  • Wabant : Hast du dazu ein Gutachten bekommen? Hat der Hersteller ein Festigkeitsgutachten/Fahrwerksgutachten erstellen lassen?

    Es gibt eine Teilegutachten dazu, das bekommt man nachträglich nach dem Kauf wenn man die Fahrgestellnummer angibt. Dies gilt also nur ein einziges mal, man möchte sich seitens des Hersteller davor schützen das es weiter gegeben wird und so Kosten gespart werden. Die haben ja viel Geld bezahlt, das wollen sie auch wieder rein kriegen.


    Im Teilegutachten ist die Prüfgrundlage angegeben, das Fahrzeug würde seitens des Ersteller des Teilegutachten gemäß VdTÜV Merkblatt 751 geprüft. Mehr Infomationen bekommt man nicht.


    Das ist ja der Grund warum das ganze trotz Gutachten nie richtig legal ist. Die Hersteller nutzen zu viele Grauzonen! Das Merkblatt für die Prüfung von Fahrwerken ist doch bei diesem Umbau nur die halbe Wahrheit, Karosseriefolgen guckt sich da keiner an, weil das Merkblatt garnicht für Luftfahrwerke in diesem Umfang gedacht ist, da geht man von simplem McPherson Federbeinen moderner Fahrzeuge aus.