30 Jahre Mauerfall 09.11.2019

  • Jüngsten...


    nicht jüngeren, nicht der mittleren.....

  • Als nationaler Gedenk- und Feiertag wäre der 9.11. durchaus geeignet. Nicht trotz, sondern wegen seiner ambivalenten Geschichte.


    Der 9.10. hätte uns auch recht gut angestanden. Immerhin entschied sich an dem Tag in Leipzig, in welche Richtung sich der Herbst 1989 überhaupt entwickeln würde. Wer 36 Jahre lang den 17. Juni als Staatsfeiertag beging, der hätte auch mit dem 9. Oktober leben können, denke ich.


    Der 3.10. hingegen ist als Datum für mich bedeutungslos, da er ein, besonders vom Bundeskanzler forcierter, letztlich willkürlich festgelegter Tag war, der vor allem eine Aufgabe hatte:

    Einen 41. Jahrestag der DDR zu verhindern.


    Der für mich persönlich wirkliche Nationalfeiertag wird der Tag sein, an dem sich die Deutschen nach einer ausgiebigen öffentlichen Diskussion und viel Volksbeteiligung endlich eine neue, echte Verfassung geben und die Übergangslösung Grundgesetz zu den anderen historischen Akten legen...

  • Schön wäre es auch, wenn in dem Rahmen auch Einhaltung dieser (und anderer Gesetze) erfolgt...

  • Ich sehe das weitestgehend ganz ähnlich, wie Deluxe. Ich war und bin kein Freund der seinerzeit (m.E. arg übereilt) durchgedrückten 'Wiedervereinigung', die eben doch nur ein Anschluss war - mit bekanntlich ebenso positiven wie eben auch den negativen Folgen. - OB eine (zumindest etwas entspanntere) Lösung möglich gewesen wäre, werden wir auch hier nicht mehr klären können. Sie wurde halt nicht probiert, wohl auch nicht ernsthaft in Erwägung gezogen...

    Die Bedeutung des 3.10. besteht für mich in der willkommenen Zusatz-Auszeit aus dem alltäglichen Arbeitstrott . Und damit unterscheidet er sich nebenbei bemerkt in nichts vom Gros der anderen Feiertage. Von denen bedeuten mir im Wesentlichen nur der Herrentag und (vor allem) Weihnachten etwas, allerdings nicht unbedingt aus religiösen Gründen... ;)

  • Also erstens hat sich gerade das GG ausgesprochen gut bewährt und zweitens stellt sich doch sehr die Frage, ob man heutzutage auch nur etwas annähernd gleichwertiges oder gar besseres zustandebringen würde. Als berufsmäßiger Gesetzesanwender höre ich das Wort "Reform" eher mit Schaudern. Mir scheint auch, mancher meint, wenn man nur die Gesetze änderte, änderten sich die Menschen gleich mit...

  • Als Lehrer höre ich das Wort Reform auch mit Schaudern ;)

    (allerdings nicht, weil sich bisher alles so bewährt hat, sondern eher, weil immer nur unqualifiziert mal in die eine, mal in die andere Richtung reformiert wird, wie der Wind grad steht)

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • Marlene, das Grundgesetz hat sich so gut bewaehrt, wie die inzwischen auch fast 60 Jahre alte Zweidrahtelektrik in unserem Haus. Fuktioniert. Irgendwie. Und ist dennoch in Teilen aus der Zeit gefallen.


    Eine neue Verfassung wuerde vermutlich auch nicht sooo viel anders ausschauen, wie das derzeitige Grundgesetz, welches auf mich in Teilen wie ein Plagiat der Weimarer Reichsverfassung wirkt.


    Bewaehrtes muss man ja auch nicht ueber Bord werfen. Aber es zeigt sich doch an edlichen Stellen, das das GG nur ein Provisorium darstellt. Darf ich mal ein paar Beispiele nennen, die ich als diskussionswuerdig erachte?

    - unzureichende Trennung von Staat und Kirche?

    - Verfahren zur Besetzung der Richter beim Bundesverfassungsgericht?

    - unzureichende Trennung von Amt und Mandat; kontrolliert denn das Parlament wirklich die Regierung oder ist es eher umgedreht?

    - reicht fuer die Regierungsbildung nicht auch eine einfache Mehrheit bei gleichzeitiger Erfordernis einer absoluten Mehrheit bei der Gesetzgebung?

    - Sollte es nicht ein Recht auf fakultative Gesetzesvoten auf allen Ebenen geben, um die Politiker zu fachlich besserer Arbeit zu zwingen?

    - Welche Rolle sollen Parteien zukuenftig im politischen System spielen?

    - Einfuehrung eines qualifizierten Wahlrechts?

    - Bedarf die Verfassung als "Gesellschaftsvertrag", nicht einer regelmaessigen Bestaetigung, bspw. mit dem Heranreifen einer neuen Generation, also nach rd. 25 Jahren?


    Man kann da gern auch schauen, wie andere das machen. In Bolivien haben mir bspw. die sog. Buergerkomitees (gab es Ende '89 auch in der DDR) gefallen. Die haben dort eine unglaubliche Macht, mischen sich aber nur im Ernstfall in die Tagespolitik ein. Wie in den vergangenen Wochen. Evo Morales ist in der vergangenen Nacht zurueckgetreten (sonst haette man ihn in den naechsten Wochen vermutlich zurueckgetreten), nachdem ihm bzw. seinen Anhaengern massive Wahlfaelschungen nachgewiesen wurden. Ein bisschen tut mir Evo dennoch Leid, denn er hat viel Gutes fuer das Land getan. Aber es ist wie so oft - irgendwann steigt den Leuten die gefuehlte Macht zu Kopfe. Deshalb halte ich auch eine Begrenzung der Kanzlerschaft auf 2 Legislaturperioden fuer sinnvoll (neue Besen...), auch wenn das allein nicht immer hilft (siehe Russland, siehe Bolivien).


    Mit dem politschen System ist es wie mit einem Haus. Wer nicht rechtzeitig investiert und saniert, dem faellt die Butze irgendwann unter dem A**** zusammen. Wer zu spaet kommt, den bestraft das Leben!


    Zurueck zum Thema:

    Tim

    Ja, wir haetten am Abend wohl nochmal mit dem Trabi zur Bruecke fahren sollen, unsere Ausnahmegenemigung galt bis incl. Sonntag. Waren aber leider nur mit der S-Bahn zur Friedrichstrasse gefahren und sind eine Runde um die Bundeswaschmaschine gelaufen. Die Abendveranstaltung am Brandenburger Tor fand ich einfach nur peinlich.

  • Bitte liebe Leute lasst es nicht zu politisch werden.

    Wir Moderatoren müssen sonst wieder entscheiden wo es aufhört und anfängt.


    Wir würden darum bitten hier primär beim Thema zu bleiben, auch wenns in den Fingern juckt. Danke.


    Das Thema war Sternfahrt. Und ich schlage (nochmal) einfach vor, zum 40. etwas ab 20 Uhr Abends zu organisieren. Mit einem Vorlauf von 10 Jahren sollte das machbar sein :)

  • Hallo Zusammen,

    ja, möchte gerne auch was dazu sagen. Aber die Politik lasse ich weg.

    Wir sind gestern Abend nach 9 h Fahrt auch wieder gut gelandet. (klar, kaputt, müde, gleich wieder arbeiten :sleeping:)


    Etwas verrückt muss man schon sein! Aber, das war ich nicht alleine. Danke an alle die aktiv und passiv dabei waren. Es gab so viele schöne Momente einzufangen und wie Mossi sagt, zu schnell vorbei. Jedoch nicht nur die Tour, sondern das ganze WE verging wie im Flug.


    Im nachhinein hätte ich es wissen müssen. Die Veranstaltungen von Kulturprojekte anlässlich diesem Ereignis zeigten kein Interesse an unserem Vorhaben. Auf meine Mails und Anrufe gab es kein Feedback. Und vor Ort? Ihre "Kulturstätten" waren entweder überfüllt oder stark kontrolliert.


    Ich habe mich, mal so gesagt, mit euch sauwohl gefühlt. Dankeschön.

    Danke an alle und auch Danke an diejenigen, denen kein Weg zu weit war. Respekt! <3 Die Pokale hätten alle verdient.


    Und die Polizei sagte mir, sie hat Bock auf unsere Veranstaltung. Wenn das nix sagt. Den Rest haben wir in den Gesichtern gelesen der am Straßenrand stehenden Menschen. Wir waren zweimal im Westen und sind zurück in den Osten. Markante Punkte in Berlin sind wir gemeinsam angefahren. Hatten über 1 km ungeteilte Aufmerksamkeit und an ein historisches Ereignis erinnert ohne Worte. Es gibt jede Menge Youtube Videos die davon zeugen.

    Allen die etwas Pech mit den Fahrzeugen hatten, hoffe ich, haben bald alles wieder im Griff und sind auch gut heimgekommen. Einer, weiß ich, ist im Mercedes heim und holt sein Auto in zwei Wochen in den Hafen. Bei kleinen Sachen konnten wir uns gegenseitig helfen und unterstützen. Angefangen vom defektem Zündschloss, Anlasser, defektem Keilriemen, Kopfdichtungen bis hin zum Motorschaden war alles dabei.

    Ja die Auto´s werden nicht jünger, aber? ...hält länger als die Mauer! Das war mein Motto.


    Für mich fand ich nur Schade, zuwenig Zeit gehabt zu haben. Inzwischen für mich viele Freunde wo Gespräche zu kurz kamen. Im Nachhinein ein Gemeinschaftsfoto von uns allen oder wie Postkugel sagte nochmal rumfahren und genießen! Zum Beispiel alle aufstellen an der Eastside Galerie, das hätten wir machen können. Aber auf die Idee kam ich erst zu spät.

    Nun, die nächste Tour mit 100 Fahrzeugen machen wir, wenn ihr wollt, in den Süden. Nach dem Motto "Trabi Go"! Die Wärme ist in meinem Alter sehr willkommen.


    Was haltet ihr davon?


    Ansonsten sag ich nochmals viele Grüße und Danke. Freue mich auf das nächste Motorseminar mit euch. Doch vorher kommt ja noch Weihnachten usw... na ja!

    Beste Grüße


    Klaus

  • Klaus was gibts im Süden ?

    Meiningen. (In Südthüringen ;)

  • Und vor Ort? Ihre "Kulturstätten" waren entweder überfüllt oder stark kontrolliert.

    Sobald die Promis mit eine Sicherheitsgedanke infiziert sind, lassen sie sich von den eingemieteten Sicherheitsexperts leben, denn die wollen natürlich zeigen, daß sie ihr (vieles) Geld wert sind.

    Und dann wundert einer sich, es gäbe kein Kontakt mehr mit den normalen Leuten.

  • Man konnte nachts bzw. am späten Abend sehr wohl noch zu solchen ehemaligen Brennpunkten wie der Bornholmer Brücke fahren und sich dort von der Menschenmasse bejubeln lassen.


    Das ist sicherlich nicht jedes Trabantfahrers Fantasie, bietet aber auch ein gewisses Maß an Authentizität.