Scharniergelenkwelle Überholen

  • Da ich in der Suche nichts passendes finden konnte Wende ich mich nochmal an euch.


    Habe beim anfahren und auch beim Beschleunigen starke Vibrationen.


    Nun habe ich einen Satz Gelenke, Gleitsteine und Achsmanchetten inklusive Achsstumpf bekommen.


    Wie gehe ich nun vor? Alten Achsstumpf drin lassen?Wenn ich diesen doch Wechsel muss ein neues Radlager her?

    Welches Fett sollte dann anschließend verwendet werden. Kann jemand ein paar Tips geben wie vorzugehen ist und was zu beachten ist?


    Zu erwähnen wäre das es sich nur um die Linke Seite handelt.Die Rechte ist intakt.


    Ich danke schon mal für die hoffentlich hilfreichen Antworten.:thumbup:

  • Aufgrund deiner geringen Kilometerleistung würde ich dir vorschlagen erst einmal das komplette Fett in den innern wie äußeren Gelenken zu wechseln.

    Das Spiel der Scharniergelenke sollte man evtl. auch prüfen, dürfte aber bei dir ok sein.

    Innen LM47 und außen evtl. auch LM47 oder (das hab ich genommen da es damals günstiger war) Meguin Mehrzweck Fett L2F100.


    Den alten Achsstumpf sowie die Radlager hab ich damals nicht ausgewechselt sondern nur ausgebaut, mit Bremsenreiniger und Druckluft richtig durchgeblasen und mit einer Spritze mit frischem Fett befüllt. Damit fahre ich jetzt noch herum.

    Wenn du die Achsstümpfe wechseln solltest dann würde ich auf jeden Fall gleich neue Lager verbauen da die immer einen Schaden nehmen (mal mehr, mal weniger).


    Die Vibrationen beim Anfahren (und vor allem bei eingeschlagener Lenkung) bekommt man eigentlich nie ganz weg aber beim Fahren sollte es sich ganz angenehm anfühlen.

  • Alten Achsstumpf drin lassen?

    Das hängt vom Verschleißzustand ab. Wie ist denn die Passung zwischen altem Achsstumpf, neuem Gelenk und neuem Bolzen? Wenn da mehr Spiel ist als am neuen Achsstumpf, dann wirst du ihn wohl wechseln müssen.

    Wenn ich diesen doch Wechsel muss ein neues Radlager her?

    Dazu möchte ich nicht wirklich eine Aussage machen. Sicher liest hier auch jemand mit, der sich besser auskennt. Vemutlich wird es für die Lager kein Zuckerschlecken sein, mehrfach ein- und ausgepresst zu werden.


    Andere Frage: Wie Lange sind die Radlager denn schon gelaufen? Laut Handbuch liegt die geplante Nutzungsdauer bei ca. 80 Tkm. Wenn du da ohnehin dicht ran bist, dann wechsel halt auch die Lager.


    viele Grüße Steffen

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

  • Danke erstmal soweit...wie der ist Zustand momentan aussieht kann ich nicht sagen da ich es noch nicht auseinander hätte...das fett werde ich bestellen..also den Achsstumpf drin lassen und nur sie Gelenke und Bolzen wechseln...neue manschetten drauf und Bolzen erneuern...anbei ein bild von den Sachen die ich da habe

  • ...also den Achsstumpf drin lassen und nur sie Gelenke und Bolzen wechseln...

    Jein... am besten du wartest erstmal ab, bis sich hier jemand wirklich fachkundig dazu äußert. Mir ist allerdings unklar, warum sich nach gerade mal 25 Tkm genau ein Scharniergelenk verabschiedet. Die wahrscheinlichste Ursache wird wohl Schmierstoffmangel sein. Aber warum dann genau nur an der einen Stelle?

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

  • Man muss beim Zusammenbau und Reparaturen sehr genau darauf achten das keine Verunreinigungen entstehen (Sand)

    Ich habe Molybdendisulfid- Fett verwendet, d. h. Ich habe noch reines Mo2Su- Pulver. An jedes Gelenk 1-2 Teelöffel voll mit ran.

    Die Antriebe von meinem 600er halten dadurch schon sehr lange (seit 1997)

  • Aber zuerst einmal komplett zerlegen, das 20 Jahre alte Fett raus und danach Verschleißbeurteilung. Ansonsten bleibts hier theoretisch.


    Momentan habe ich eine VA aus einem Trabi mit 60 TKM Tachostand zerlegt und reinige sie. Ob da mal was dran gemacht wurde weiß ich nicht aber das Fett war nach über 20 Jahren Lager-/Standzeit nur noch fest.

    Gerne können wir die hier als Vergleich mit ablichten und beurteilen.

  • Wenn es, wie gesagt durch richtiges Schmieren nicht besser wird, bau die Antriebe komplett aus. Mit Achsstumpf. Dann kannst du u. U. die Lager und Schwenklager gleich mitmachen, wenn da Luft ist, verstärkt sich das Geschüttel. Bau die Antriebe komplett aus und verdreh die mal gereinigt mit der Hand an den Enden, dann siehst du schon, wo verstärkt Luft ist. Auch die Welle mal mit den Gleitsteinen in den Achsbecher und leicht hin und her drehen. Das alles zusammen wird am Achsstumpf schon ein paar Grad haben.

  • Die Schwenklager wurden erst gemacht vom Händler....ich werde dann mal Bilder machen vom IST Zustand....warum genau nach dem kilometerstand sowas Auftritt kann ich nicht sagen...man sieht aber helles fett austreten und auch dunkles...ich muss mir erst mal einen Überblick verschaffen..habe aber speziell von diesen Welle keine Ahnung...um ehrlich zu sein nervt mich das echt das der den anfälligen Rotz drin hat?

  • Ich könnte mich über meine Scharniergelenkwellen in meinem 600er nicht beklagen. Seit 97 habe ich rund 200000km damit auf die Straße gebracht und lediglich mal die Manschetten gewechselt. Auch das Getriebe ist von 97 an drin. Nur Motoren hab ich einige verbraucht.

    Wenn du von anfälliger Rotz sprichst, dann solltest du mal unsynchronisiertes Getriebe mit den Gummi Gelenken probieren. Dann würdest du dich auf Antriebe mit Gleitsteine richtig freuen.

  • Wenn dich das nervt, dann investiere nicht so viel Arbeit in die Teile sondern baue auf homokinetische Wellen um.

    Ich kann mich an eine Tour nach Königsberg erinnern, als der Trabant mit den alten Wellen die größten Probleme machte. Er kam noch, nach 5000 Kilometern, gerade so nach Hause. Da hatten wir ihm aber schon zur Entlastung den HP abgenommen.

    Für um den Kirchturm fahren reichen die, aber nicht für lange Strecken mit Anhänger und Dachzelt. :)

  • "um ehrlich zu sein nervt mich das echt das der den anfälligen Rotz drin hat?"


    Und trotzdem bleibt die Erkenntnis: je älter das Fahrzeug - desto größer das Problem hinter dem Lenkrad. Und sei es nur von der Einstellung her.....


    "Für um den Kirchturm fahren reichen die, aber nicht für lange Strecken mit Anhänger und Dachzelt."


    Stimmt, ich kann mich noch genau erinnern. Jedesmal wenn jemand in den 70ern nach Ungarn oder Bulgarien fuhr, wurde der garagenkomplexeigene Homokinetik-Hilfsrahmen mit Langstreckenmotor eingebaut.....



    PS: ich werde zukünftig prophylaktisch den Rhön an den... ja verdammt, bei wem hänge ich den eigentlich an? Ich fahre ja allein.... anhängen....







    PS 2: sofern es nochmal zu einer 60 Jahre Trabant 601-Rundfahrt kommen sollte, wird tunlichst darauf geachtet werden müssen, dass sich keine neunen Hilfsrahmen mit Scheibenbremsen und Elektronik-Trödelei einschleichen....


    Vielleicht noch 1-2 600er-Kombis als Supportfahrzeuge... :/

  • Ich bin in auch viel mit Hänger gefahren.

    Den etwas grenzwertigen belastungstest hat er auch unbeschadet überstanden, nämlich mit Trailer hinten dran und den 1.1 er meines Vaters hinten drauf, gute 30km.

  • Kann es vielleicht auch sein das es qualitativ große Unterschiede gab bei den Wellen und Gelenken?

  • Na dann hab ich in der Hinsicht bisher ja nichts falsch gemacht :)

  • Wo ist eigentlich das Problem, es wurde doch nun schon oft genug geschrieben, baue alles aus, zerlege es und mache es sauber. Du kannst die Teile dann Begutachten und Trocken zusammenbauen um zu sehen ob es Spiel, hackelne Stellen oder Beschädigungen gibt.


    Wenn alle Teile für gut befunden sind, baue alles mit neuen Fett wieder zusammen, wenn bei dir unterschiedlich farbiges Fett an einer Stelle raus kommt wurde das alte Fett mit Sicherheit nicht ausgewaschen, hat der Herr Heinz wohl auch nicht die Ambitionen zu, er hat mit Sicherheit nur nachgeschmiert und das frische Fett schafft es nicht, durch das feste verseifte und verharzte Fett durch zu kommen.

  • Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das sorgfältig instandgesetzt wurde. Ein bisschen neues Fett rein und schwupps- verkaufsfertig.