Kurbelwellen überholen regenerieren

  • Frei nach dem Motto es wird das nötigste gemacht?

    Nein, ich vermute ganz einfach es fehlt entweder noch das Wissen um diese Technologie, bzw. wird auch genommen was da ist. Es wächst ja nichts nach und mehr wie das was da ist können die auch nicht verarbeiten.


    Man sieht bei allen Videos z.B. nie das die Anlageflächen (nach)geschliffen werden und dann an der Mittelachse entsprechend ausgeschimmt wird. Das wird aber beim professionellen Regenerieren (was OSD ja anstrebt) gemacht.


    Die drücken die Dinger auseinander, reinigen, kümmern sich um die Pleuel und hauen sie dann mit neuen Lagern wieder zusammen.

    Das ist alles in keinem Fall schlecht und wird auch seinen Zweck erfüllen.

    Es gibt aber dennoch bessere "Profis" die das schon Jahrzehnte machen. Und bis OSD soweit ist, müssen sie noch einen langen Weg beschreiten.

    Und sich dann jetzt schon über Andere (öffentlich) aufregen ist mit Verlaub...mutig.


    Man schaue sich nur die Nummer mit den Drehschiebern an. :pinch: Respekt fürs Gedanken machen, aber nein.

  • Ich frage ganz nüchtern, das ändert genau was?

    Im Gegensatz zur kompletten Anonymität hat man hier schon mal einige wichtige Daten, die in einem gewissen Fall sehr hilfreich sein können und die ein oder andere Recherche ersparen.

    Ich spreche aus Erfahrung, wenn es im schlimmsten Fall bis zum Gang zur Polizei geht, passiert von deren Seite aus nichts, weil das für sie nur Kleinigkeiten sind, da muss man schon selbst alle Daten liefern, damit überhaupt was passiert. Wer nichts zu verbergen hat, hat eher weniger zu befürchten.

  • Und wenn man jetzt genau hinsieht, ist die Schwungscheibenseite eine aufgedornte Hubzapfenscheibe (der angedrehte Absatz verrät es, dass war praktisch die Markierung für eine aufgedornte Scheibe), die Zündseite eine Normale (ohne den Absatz). Und das OSD die Zündseite selber aufgedornt hat und keinen Absatz rangedreht hat, mag ich zu 99,9999% ausschließen.

    Eigentlich geht das so nicht. Aufgedornte Hubscheiben benötigen auch einen Verbindungsbolzen mit Übermaß. (Stirnseitige Rille am Verbindungsbolzen)Der ist allerdings zu groß für eine normale Hubscheibe.

    Sicher kann man auch das Problem lösen, die Frage ist, wie elegant das gemacht wird.


    Wenn man nur Wellen zum Verkauf fertigt, kommt man sehr schnell an Materialmangel, ergo es werden auch Unzulänglichkeiten mit ein gebaut, die man äußerlich nicht sieht.

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  • Da würde ich dir widersprechen. Den Zeichnungen die uns (dir ja auch) vorliegen, trifft das nur auf reibgeschweißte Scheiben zu. Warum in der Zeichnung für die Reibgeschweißte unter "Halbzeug" auch aufgedornt 12,9 steht ist mir nicht ganz klar? Im Bild ist ja kein Dorn zu sehen. :schulterzuck:

    In der Zeichnung für das Aufdornen wird der Mittelachsendurchmesser gar nicht beschrieben.


    Insofern nehme ich jetzt an, die hatten da keine Schwierigkeiten das zu verbinden.


    Ich schau mal nach was ich noch an Einzelteilen habe und messe mal durch. Wenn ich noch gedornte Scheiben da habe, lässt sich das ja feststellen ob da eine größere Mittelbohrung ist.

  • Beim Aufdornen ist der Prozess des Reibschweißens enthalten, wenn ich das richtig verstanden hab. Die komplette Hubscheibe wird zum glühen gebraucht. Daher müssen auch alle Flächen nach gearbeitet werden.

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  • FG du hattest recht im Bezug auf das Mass.

    Ich nehme alles zurück.


    Die Originale:



    Die Aufgedornte:



    Und hier nochmal zum vergleich das man weiß wo man hinsehen muss, der Dorn steckt in der Rechten mittig:



    Hier vergrößert:



    Und die Rille, wobei ich ähnliche Rillen auch bei Nennmasswellen gefunden hab.



    Ich würde aber behaupten wollen, Reibschweißen und Aufdornen sind zwei voneinander unabhängige Verfahren, also entweder oder.

    Erst einen Zapfen mittels Reibschweißen ransetzen und dann nochmal durchbohren und einen Dorn reinstecken macht für mich irgendwie keinen Sinn. :schulterzuck:


    Ich würde da nochmal bei den Löchern gegenüber des Zapfen ansetzen. Die haben ja drei Maße. Original (12,5), Reibschweißen (14,5) und Aufdornen ( 15,5).



    @FG hast du irgendwann schonmal eine Scheibe mit einem 14,5er Loch gehabt?

    Die Zeichnung Aufdornen wurde vor der Zeichnung Reibschweißen gemacht.

    Wurde das Reibschweißen wirklich gemacht, oder nur geplant?

    Man würde doch den Absatz der hinten bei der Aufgedornten rangedreht wurde bei der Reibschweißzeichnung bemaßen, wenn es die Vorstufe zum Aufdornen wäre?


    Achso...wäre demnach jetzt alles Spekulation was OSD da gemacht hat. Also entweder Welle runtergeschliffen oder eher Loch in der Scheibe vergrößert.

    4 Mal editiert, zuletzt von Tim () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Tim mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Ich habe hier eine Hubzapfenscheibe, die nicht aufgedornt ist, die auf einer Welle mit 26,95mm regelrecht klappert.

    Die Anbohrung gegenüber des Hubzapfens 12,45mm.

  • Die Geschichte mit dem Reibschweißen hab ich vom Schumann, in wie weit das stimmt und mit dem Aufdornen zusammen hängt kann ich nicht sagen. Wie auch immer das gemacht wurde, die Scheibe muss jedenfalls geglüht haben, sonst wäre nicht so viel Nacharbeit nötig gewesen.

    Ich habe zum Glück nicht so viele auf gedornte Wellen, daher kann ich zu der 14,5er Bohrung nix beitragen.

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  • Da die gedornten beiden Scheiben eh sehr sehr viel Korrosion haben und für mich zur Wiederbelebung sowieso nicht in Frage kommen, könnte ich die auch mal in der Mitte aufschneiden und schauen ob man was sehen kann.


    Das beim Aufdornen geglüht werden muss steht ja in der Zeichnung. Den angedrehten Absatz sieht man auch.

    Da gibts garantiert noch ein weiteres Blatt, weil Ausschnitt b wo der Absatz ist, fehlt ja auf der Zeichnung.

    Und dann gehe ich davon aus: aufbohren, erhitzen, Dorn einschieben, abkühlen, schleifen auf Mass. (alles ohne Reibschweißen)

  • Beim Reibschweißen bleibt nur ein kleines Stück vom Hubzapfen stehen, darauf wird dann der neue Hubzapfen Aufgeschweißt per Reibschweißen und hinterher der Zapfen wieder auf Maß gebracht, beim Aufdornen wird wie Tim es beschrieben hat vorgegangen, bei beiden Verfahren muß durch den Eintrag von Hitze und Druck die daraus entstehende Verwerfung in der Passung für die Welle wieder ausgeglichen werden, deshalb muss die Passung auch nachgearbeitet werden.

  • Ja ich denke so wird ein Schuh draus.

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  • Ich habe die Scheibe jetzt mal aufgeschnitten.

    Die Trennstelle auf der einen Seite poliert und es ist auch mit der Lupe kein Übergang vom Dorn zum Zapfen zu erkennen.



    (ein Viertel Dornstück ist leider weggeflogen, daher fehlt es auf dem Bild)



    Nach dem Halbieren, ließ sich der Dorn auch mit massiver Gewalt nicht raushämmern.


    Erst nachdem ich es nochmal getrennt und damit geviertelt hab, ließ der Dornrest sich austreiben.



    Und dann hab ich den Rest Zapfen abgeschlagen um zu sehen wie er sich verhält.



    Meiner abschließenden Meinung nach, ist da nichts per Reibschweißen verbunden worden.

    Alles in allem keine schlechte Methode den Zapfen zu reparieren.

  • Alles in allem keine schlechte Methode den Zapfen zu reparieren.

    Ja, da gebe ich Dir Recht. Diese Methode ist ganz sicher nachhaltiger, als die nach 1990 praktizierte Methode, die heute weitläufig als "ungarisch" bezeichnet wird.

    Allerdings ist sicher auch dies eine Art Akt der Verzweiflung. Der Aufwand ist schon enorm und auch vor 1990 musste man diese Technologie sicher gut begründen.

    Ich kann mir nicht vorstellen, das Aufdornen mit einem Reibschweißverfahren zu kombinieren.


    Abschließend möchte ich Tim für einen Preis bei "Jugend forscht" vorschlagen. Vielen Dank und bleibe bitte hübsch neugierig.

  • Tim, wenn du kannst, ätze die Oberfläche leicht an! Dann kommt die Gefügestruktur besser zur Geltung

  • Allerdings ist sicher auch dies eine Art Akt der Verzweiflung. Der Aufwand ist schon enorm und auch vor 1990 musste man diese Technologie sicher gut begründen.

    So hoch ist der Aufwand garnicht, würde sogar soweit gehen, das diese Art der Aufarbeitung einfachen und kostengünstiger war als die Neufertigung damals.

  • Beim Makroschliff an der Schweißnaht kommt Nital zur Anwendung.

    Wird nicht jeder zu Hause haben ;)


    Vielleicht mal zu einem Prüflabor gehen?

  • Ich hab gerade frische Salzsäure da und nach nach 5 min tauchen.......ein ganz feiner Strich. :top: