Schwungscheibendeckel - Abdichtung zw. Kurbelwelle und Schwungscheibe

  • Servus zusammen,

    habe wieder eine Detailfrage.


    Was ist der Unterschied zwischen den Schwungscheibendeckel mit Abdichtung Kolbenring und Dichtungsring (Simmerring).

    Meine Erkenntnisse zu den Maßen im Bild (Achtung: Maße sind ca. ... ganz schnell in sau kalter Garage gemessen).


    Unterschiede:

    Die Innenmaße (Wichtig: Innenmaß bei Dichtungsring ist größer (70 mm))

    Senkkopfschraube oder Zylindrische Schraube

    Außenmaße


    Was nun komisch ist:

    a) Die shops verkaufen unterschiedliche Dichtungen für Kolbenringabdichtung und Dichtring. An der Stelle zwischen Motor und Deckel sehe ich aber keinen Unterschied (ca. 75 mm Durchmesser innen, das was in die Motorhülle hineinragt). Ausserdem war bei meinem 82er, mit Simmerring eine dünne Dichtung verbaut.

    b) Bei einem Motor (der nur 200 km eingebaut war) war die Kolbenringabdichtung undicht - es saute Öl raus. Verbaut war die Version mit Senkkopfschraube, Aussendurchmesser 10,5 :?:Im Bild die rechte.


  • Die Deckel für den Simmerring haben einen Bund nach innen an denen der Simmerring anliegt.

    Der Deckel für die Kolbenringabdichtung hat einen durchgehenden Innendurchmesser ohne Anlagefläche.

    Senkkopfschraube ist nicht zwingend die alte Version, es gab in der Übergangszeit wohl auch noch Kolbenring-Deckel mit diesen Schrauben.

    Die Papierdichtung zum Motor hin gab es in 2 Versionen, mit "Ohren" um die Schraubenlöcher und ohne.

    Verwendbar sind beide an beiden Deckelversionen.

    Einmal editiert, zuletzt von Hegautrabi ()

  • Sitzt der Bund nicht außenseitig? Oder hab ich die Formulierung falsch verstanden?

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • Außen sind beide Teile ja von der Kontur her gleich. Es ging um die Unterschiede und die sind am Innendurchmesser zu finden.

  • Dazu sei noch angemerkt, dass die Ringdichtung an der Stelle bauartbedingt immer und von Anfang an mit Öl rumsaut.

    Richtig dicht wird es nur mit Simmerring!

  • Wie gravierend ist das, bzw. was kann man sich unter "rumsauen" vorstellen?


    Kann man es beeinflussen, z.B. beim Einbau oder durch Verwendung passgenauer Teile?



    Gruß

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Es ist immer ölfeucht.

    Die Kolbenringe einzeln in den Außenring einlegen und auf kleinstmögliches Maß am Stoß achten. Auch dürfen die Ringe nicht seitlich eingelaufen sein. Ansonsten erneuern. Bei der Montage müssen die Stöße gegenüberliegend verbaut werden.

    Der Außenring darf keine Rillen am Innendurchmesser aufweisen.

    Einmal editiert, zuletzt von Hegautrabi ()

  • Kleinstmögliches Stoßmaß... Das bekommt man nur durch Probieren mit verschiedenen Ringen hin oder man nimmt neue. Korrekt?


    Ölfeucht finde ich halt gerade kupplungsseitig ungünstig, dort lässt sich ein Radialwellendichtring aber natürlich einfach nachrüsten und auch besser erneuern. Aber zwei verschiedene Abdichtvarianten des Kurbelgehäuses? Gefällt mir auch nicht so gut.


    Gruß

    Benjamin

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  • Die Schwungscheiben der Kolbenringabdichtung haben nicht umsonst die Deckel in den Gewindebohrungen. Wenn die drin sind ist das mit dem Ölnebel unkritisch.

  • Aber eben trotzdem unschön. Ist für mich als Maschinenbauer unschön, direkt neben einem Bauteil, welches seine Kraftübertragung durch Kraftschluss bewerkstelligt, mit Öl herumzunebeln. Hatte auch schonmal mit einer rutschenden Kupplung zu kämpfen, die ansonsten äußerlich ok war. Die Schutzdeckel waren drin.


    Gruß

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Für mich, ebenfalls Maschinenbauer, ist das kein Problem. Schließlich stellt die Schwungscheibe hier eine große Schleuderscheibe dar. Im Übrigen fahre ich nun schon mehrere 100.000 Kilometer so, und nicht nur ich, ohne damit je Ungemach erlebt zu haben. :)

    Ich will damit deine Erfahrungen natürlich nicht in Abrede stellen.

  • Das ist auch eher eine Gefühlssache bei mir und Dichtstellen sollen halt auch dicht sein.

    (Dicht bedeutet, dass das ggf. ausgeschleppte Medium wieder eingeschleppt wird)


    Da ich mir einen Motor zusammenbaue, bin ich eben immer noch am Überlegen, ob ich das Dichtkonzept auf Radialwellendichtring umbaue.

    Aber den marginalen technischen Vorteilen der 100prozentigen Dichtheit steht die Originalität, der Umbau-Aufwand und eine erhöhte Verschleißanfälligkeit gegenüber.


    Wie dem auch sei: Entschuldigung für das Kapern dieses Threads!



    Gruß

    Benjamin

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  • Dann baue doch konsequent auf WeDiRi um, verwende aber EPDM. Du brauchst dann idealerweise die dazu passende Kurbelwelle mit der Lauffläche zündungsseitig.

  • Die habe ich nicht, bräuchte also eine gehärtete und drallfei geschliffene Hülse mit noch zu definierendem inneren Passmaß. Ferner einen Adapter zur Aufnahme des WeDis, am besten mit Nut am Umfang für einen O-Ring.

    Sowie Schwungscheibe, Lagerdeckel und ggf. Riemenscheibe für die Kupplungsseite.


    Gruß

    Benjamin

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  • Danke erstmal für euer Feedback.


    Das bedeutet, dass man jede Dichtung einbauen kann sie passt. Vielleicht gibt es ein Argument, dass zur Simmerringabdichtung eine Papierdichtung gehört?


    @Hegautrabi: Du sagtest sie dürfen nicht eingelaufen sein. Gebe dir Recht, keine abgenutzten Sachen zu verbauen. Aber schau mal im Bild ... da sind die Anlageflächen der Ringe wie neu, und dazwischen ist es eingelaufen. Da muss ja das schwungscheibenseitige Lager total kaputt gewesen sein, dass die Schwungscheibe da solche Furchen ziehen konnte :?::?:

    Also theoretisch ist der ja dann noch zu gebrauchen, da die Auflageflächen der Ringe gut sind ?!

    (Werde den nicht verbauen, ausser alle hier sind dafür :)