Diskussion zur Elektromobilität und E-Auto

  • Das Thema polarisiert eben ziemlich stark...

    Und wie so oft die letzten Jahre hat sich der "Mainstream" auf Pro eingeschossen und will keinerlei Contra hören, sehen oder zulassen.

    Wobei die eigentliche Wahrheit zumeist irgendwo im Mittelfeld liegen wird... :/

  • Das ist ein Marktplatz der persönlichen Eitelkeiten.


    Der Ton und die Argumentation sagt vieles über den Argumentierenden aus.....


    Ansonsten beschleicht mich das Gefühl, es besteht wie so häufig das Problem, eine hochgradig komplexe Problematik auf "Latrinenparolen" herunterzubrechen.


    Ich werde mal weiter beobachten. 🤔


    PS: es wird hier mal wieder vieles über einen Kamm geschoren, was teilweise auf den Zinken gar nichts zu suchen hat.....

  • Elektromobilität mag überall dort sinnvoll sein, wo lokal Luftverschmutzung vermieden werden soll und die Distanzen überschaubar sind.


    Innenstädte zum Beispiel. Die ganzen Pflegedienste, Pizzaboten, Paketdienste und was sonst so auf der Kurzstrecke unterwegs ist. Alles gut und schön.

    Aber für große Strecken, wird das auf absehbare Zeit nichts. Für Anhängerbetrieb auch nicht. Camper mit Caravan brauchen gar nicht erst elektrisch anzufangen.

  • Für Anhängerbetrieb auch nicht.

    Auch das kann man nicht verallgemeinern. Mein Schwager meint beispielsweise, dass sein Tesla 3 mit Flugzeuganhänger durchaus praxistauglich ist. Bezüglich der Reichweite im Anhängerbetrieb hat er sich allerdings noch nicht näher ausgelassen. Und ich gehe ganz stark davon aus, dass er seinen schweren Westwohnwagen mittelfristig auch weiterhin mit dem Verbrenner in den Urlaub bewegen wird.


    Nichts desto trotz stimme ich dir grundsätzlich voll und ganz zu.

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

    Einmal editiert, zuletzt von Fridl ()

  • Ich will 600km am Stück mit einem Campinggespann schaffen und nicht zwischendurch stundenlang nachladen müssen.


    Getankt ist in 5min. Um aus den südlichen Bezirken der Republik in die Urlaubergebiete des Ostseebezirkes zu kommen, haben mir bisher immer zwei kurze Tankstops genügt. Mit Autos, die man getrost als hoffnungslos veraltet bezeichnen kann und die vergleichsweise winzige Tanks haben - mit Fassungsvermögen von 24, 26 oder 28 Literchen.


    Und dann das Modernste, was der Markt hergibt für ein Schweinegeld kaufen, aber mit Anhänger zwei Tage Reisezeit einplanen? Nein danke, das dürfen gern andere machen...

  • Leider hat man sich vorschnell auf den Batterieelektrischen Antrieb festgelegt. Das ist falsch.


    Hier mal ein Beispiel, wie es auch besser geht: Methanol Brennstoffzelle

    Und auf den verlinkten Seiten noch ein paar technische Details.


    Ein wesentlicher Vorteil ist hier auch die deutlich laengere Haltbarkeit der Akkus, weil diese bei weitem nicht die Entladetiefe des batterieelektrischen Antriebs erreichen. Was natuerlich der Obsoleszens entgegen steht...


    Es wird sich auf Dauer - will man nicht kubanische Verhaeltnisse riskieren - nur eine Technik durchsetzen, welche die Vorteile der bisherigen Direktwandlungstechnologien mit denen des Elektroantriebs verbindet. Der alleinige batterieelektrische Antrieb ist dies jedoch keinesfalls.


    Ein m.E. wichtiger Nachtrag zur Gewinnung von Energie aus regenarativen Quellen. Der Wirkungsgrad der Wandlung ist dort nicht mehr entscheident, sondern der Erntefaktor. Bspw. hat eine PV-Anlage (ohne Wechseltrichter- und Leitungsverluste) selbst bei 100% Wirkungsgrad der Zellen nur einen Anlagenwirkungsgrad von 50%, weil diese in Leistungsanpassung betrieben werden muss, damit man die knappe Ressource "Sonnenschein" moeglichst umfanglich ausnutzt.


    Insofern ist der Gadanke nicht falsch, ueberschuessige Elektroenergie in synthetische Kraftstoffe zu wandeln. Selbst wenn dies lediglich mit einem Wirkungsgrad von 40% geschieht, ist das immer noch besser, als die Energie nicht nutzen zu koennen. Und die Verluste kosten ja auch nicht (Sonne schickt keine Rechnung). Um es mal anschaulicher auszudruecken, das Problem kennt jeder Besitzer einer thermischen Solaranlage: Im Sommer kann man garnicht soviel warm duschen, wie man Waerme vom Dach bekommt. Im Winter moechte man warm duschen und bekommt nichts.


    Ob nun die Methanol-Brennstoffzelle , PtG oder der reine Wasserstoffantrieb das Rennen machen sei dahingestellt (die derzeitige Subventionspolitik des batterieelektrischen Antriebs hat in diesem Kontext ein "Geschmaeckle"). Ihnen gemein ist, dass sie keine neue Infrastruktur benoetigen. Der normale Elektrohausanschluss mit seinen 43KW Anschlussleistung ist doch bereits am Ende, wenn 2 E-Autos gleichzeitig laden wollen. Und wenn dass dann alle in der kompletten Anliegerstrasse machen, wenn sie von der Arbeitr kommen...

  • "Und dann das Modernste, was der Markt hergibt für ein Schweinegeld kaufen, aber mit Anhänger zwei Tage Reisezeit einplanen? Nein danke, das dürfen gern andere machen..."


    Ganz so ist dies auch nicht - die "Langstrecke" besteht aus mehreren, nicht wirklich langen (zwischen 10 und 20 min) "Zwischenstops" zum Beine vertreten.


    Immer unter der Voraussetzung: Lademöglichkeit und -kapazität sind da.


    Aha-Erlebnis an der Tankstelle Gützkow am Fr: 8 oder 10 Ladesäulen hinter dem Gebäude.

  • Ich?


    Nein....


    Ich weiß um die Regelungen und Preise.....



    Es war nur faszinierend, im vorpommerschen Nichts in Sichtweite zum GJK-Bahnhof auf solcherlei Technologier zu stoßen.

  • Da hat einer in die Zukunft investiert. So wie andere in der Vergangenheit in Gas- und H-Zapfsäulen. Gasautos sieht man ja ab und zu noch an den entsprechenden Tankstellen, aber ein H-Auto habe ich an der einzigen möglichen Tankstelle für H bei uns noch nie gesehen. Das wird wohl nichts mehr.. :schulterzuck:

  • Die Krux besteht ja auch noch darin, wer die neue Ladeinfrastruktur (die gewaltige Investitionen erfordert) eigentlich hauptsächlich finanziert. Die (zumeist in Reichweite und ausreichend) vorhandene Tankstelleninfrastruktur haben m.W. mit den Eignern und den jeweils dahinterstehenden Min.ölunternehmen diejenigen finanziert, die Geld auch damit verdienen. Bei der (mit teils enormen Aufwand neu zu schaffenden) Ladeinfrastruktur wird aber unüberhörbar laut nach dem Staat gerufen, sprich: nach dem Steuerzahler. Man darf also ggf. das Melkkarussell auch noch vorfinanzieren, an dem man nachher zur Kasse gebeten wird?? :hä: Derzeit mit bis zu 79 cent/kwh, wie jüngst getestet wurde. Für mich ist das deutlich jenseits der Grenze zur Frechheit... :augendreh:

  • Frechheit ist der richtig Begriff. Aber schauen wir uns doch nur mal um, was so fuer Ladesaeulen oder simple Steckertechnik aufgerufen wird. So ein Typ 3 (16A!) Ladekabel fuer schlappe 200 Taler. Das vergleichbare CEE-Kabel gibt es incl. Versand fuer lediglich 20 Euro.


    Der Opel Corsa ist ein Kleinwagen. So etwas fahren alleinstehende Muetter mit Kindern oder bescheidene Rentnerhaushalte. Wer aus dieser Personengruppe bitte kann sich denn 3000 Euro Abschreibung/Jahr leisten? Fuer 3000 Euro (einmalig) kann ich mir aber einen Trabi sowas von schoen zurecht machen...


    Vor lauter Gier vergisst das Kapital, dass es die Leute auch entsprechend bezahlen muss, wenn sie denn solch Produkte kaufen sollen. Naja, "Chinamann" wird's richten (nicht falsch verstehen: Ich habe grossen Respekt vor dem Fleiss der Asiaten, wo ich immer daran zurueck denken muss, als die "Fitschies" nach!!! der Schicht bei uns auf dem Schacht abends noch Jeanshosen naehten, welche man sich in der "Jugendmode" nicht zu ertraeumen wagte) . Nur dass die einheimische Automobilindustrie und die hiesigen Arbeitsplaetze dabei den Bach runter gehen. Aber wie sagt man so schoen: "Hochmut kommt vor dem Fall!"

  • Heute wieder gesehen wo es Sinn machen kann. Auf dem Wasser bis zu einer bestimmten Bootsgröße dank Autobatterie. Diese wird entweder zu Hause neu geladen oder an eine Solarplatte abgeschlossen. Damit darf man dann auch auf Gewässer, die für andere Motorboote sonst gesperrt sind. Reichweite und Bootsgröße ist zwar begrenzt, aber je nach Einsatz auch evtl sinnvoll und vorteilhaft.

    Aber es wird ja nur auf die Autofahrer geguckt und gezeigt. Auf dem Wasser gibs keine Luftverschmutzung, neeeiiiinnnn...

    Immer die Autofahrer nur.

    In der Tat würde ich im Falle eines Falles ohne Zähneknirschen beim Segelboot auf einen Elektroaußenborder umsteigen, der ich den Motor eh kaum nutze. Da ich ihn kaum nutze, finde ich den Benziner hintern dran aber auch nicht so dramatisch.

  • Derzeit mit bis zu 79 cent/kwh, wie jüngst getestet wurde. Für mich ist das deutlich jenseits der Grenze zur Frechheit...

    Oha, beinahe hätte ich widersprochen. Mit der Argumentation, dass es dabei auch auf die Sichtweise ankommt, und darauf, wieviel von dem hohen Arbeitspreis in den Steuertopf zurück fließen wird. Und ich wollte die Benzinpreise dagegen halten.


    Aber zu Glück hab ich sicherheitshalber vorher doch mal ins Tafelwerk geschaut, und damit eine Blamage vermieden ;) Denn siehe da: 1l Benzin enthält tatsächlich über 9 kWh an Energie, Und selbst wenn man den schlechten Wirkungsgrad des Verbrennungsmotors gegenrechnet, überschreitet der oben genannte Arbeitspreis an der Ladesäule tatsächlich jedwede Grenzen der Dreistigkeit. Zumal ich davon ausgehen würde, dass der Steueranteil bei der dort gezapften Elektroenergie weit unter dem des Benzins liegen dürfte, und die Kohle überwiegend von den Anbietern kassiert wird.


    Mit diesem Geschäftsmodell, was nur eine gut verdienende Elite bedient, wird sich die massenhafte Elektromobilisierung wohl kaum durchsetzen lassen. Abgesehen von all den Argumenten, die weiter oben schon aufgeführt wurden.


    Aber im Umkehrschluss heißt das auch: Benzin ist immer noch sehr billig. Von den vor über 20 Jahren angestrebten 5 DM/l sind wir immer noch weit entfernt.

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

  • Abwarten...

    Die "und kost' Benzin auch 3 Mark 10" aus Marcus' NDW-Gassenhauer haben wir längst überschritten. ;)

    Und da geht demnächst wohl noch so allerhand.

  • Beitrag von Deluxe ()

    Dieser Beitrag wurde vom Autor aus folgendem Grund gelöscht: Falscher Thread ().
  • Der durfte das damals noch frei singen ohne dafür angegangen zu werden. Heute mit einem ähnlichen neueren Liede würde das wahrscheinlich ganz anderes ablaufen. Außer es heißt Strom statt Benzin.

  • Wenn Autos mit Wasser oder reiner Luft fahren würden, dann würde man die Preise dafür erhöhen oder notfalls einen Preis einführen.


    Es ist egal, woraus die Energie zum Fahren gewonnen wird - in jedem Fall bleibt Mobilität, zumal sie vom Wirtschaftssystem ja bis ins letzte Glied der Kette, also vom kleinen Mann, ausdrücklich gefordert wird und somit für viele die Existenz bedeutet, die perfekte Melkkuh. Wer davon abhängig ist, zu fahren, zahlt dafür fast jeden Preis.


    Bis zu einem bestimmten Punkt, an dem es wirtschaftlich besser ist, die Erwerbsarbeit einzustellen, weil es sich nicht mehr rechnet.