Ich denke schon das heute vermehrt versucht wird nachhaltig und ökologisch zu forschen und nicht das Problem der nachfolgenden Generation zu überlassen.
Vorsicht...dazu ist ein Blick in die Strukturen unserer Wissenschaft nützlich.
Früher war das eine reine Staatsangelegenheit. Und damit weitgehend neutral finanziert. Universitäten waren staatliche Einrichtungen - zu 100% vom Staat bezahlt.
Das ist heute ganz anders. Die chronische Unterversorgung mit Finanzmitteln hat in den letzten 30 Jahren zu einer unglaublichen Abhängigkeit der Forschung von sogenannten Drittmitteln geführt. Das heißt, von Sponsorengeldern aus der Wirtschaft. Damit ist die Neutralität der Forschung und Lehre natürlich in Frage gestellt. Oder anders: Oft werden Forschungs"ergebnisse" so generiert, wie sie vom spendablen Drittmittelstifter gewünscht sind.
Da wir nunmal in einer reinen Verkaufsgesellschaft leben, habe ich zumindest an dieser idealisierten Hoffnung auf Nachhaltigkeit gewisse Zweifel.
Dazu gibt es übrigens im Buch "Die Selbstgerechten" von Sarah Wagenknecht, das kürzlich neu erschienen ist, einige sehr interessante Seiten.
Im Moment bedient doch der politisch forcierte E-Hype vor allem eins: Die Interessen der Automobilindustrie. Es geht um Verkaufszahlen. Bis dato sind die meisten E-Fahrzeuge doch zusätzlich zur Verbrennerflotte verkauft worden und keineswegs als Ersatz. Und es geht darum, eine neue Krise zu kaschieren.
Hinter verschlossenen Türen wissen die großen Autobauer doch ganz genau, daß der Verbrenner noch jahrzehntelang bleiben wird. Die sagen das nur noch nicht laut. Jetzt wird erstmal der E-Hype mitgenommen, irgendwann kommt dann die Wahrheit ans Licht, man hat bis dahin den Markt von unliebsamer Konkurrenz bereinigt (Nissan zieht sich z.B. aus Europa zurück) und kann dann in gewisser Monopolstellung weiterwirtschaften.
Und wenn sich herausstellt, daß die Sache mit dem E auf Dauer dann doch nix war, macht man sowas wie VW in Mosel eben dicht, nachdem es auf reine E-Produktion umgestellt wurde.
Alles in allem glaube ich weniger an das here Ziel der Nachhaltigkeit, sondern eher an das was ich sehe: Einen gierigen, nimmermüden und ausschließlich auf Ressourcenverbrauch durch permanenten Konsum ausgerichteten Kapitalismus mit all seinen Vorzügen, besonders aber Nachteilen. Ohne Wachstum kein Fortkommen. Ohne Ressourcenvernichtung kein Wachstum. Und was die da im Grünheider Kiefernwald (oder meinthalben der Plantage) gerade hochziehen, ist vor allem eins: Ressourcenverbrauch. Da baut man ein Automobilwerk, das eigentlich niemand braucht. Denn die Autoproduktion in Deutschland ist völlig ausreichend, um den Markt zu versorgen. Und bei allen Debatten um E oder Verbrenner: Der Neubau sollte vielleicht auch mal ökologisch bilanziert werden.