Unterbrecherzündung einstellen

  • Ich würde empfehlen, beide FKV eingehend zu untersuchen, und zwar:

    a) in Ruhestellung, also nicht gespreizt, so positionieren, daß die Aussparung, die in die KW greift, in dieselbe Richtung zeigt

    b) Nocken laut Markierung aufstecken

    c) prüfen, ob die Lage von Nockenberg und Nockental bei beiden FKV prinzipiell vergleichbar ist; muß also nicht 100% identisch sein, aber Berg und Tal sollte auch nicht vertauscht sein.


    Ruhig auch Fotos davon einstellen. Rückseite und Vorderseite. Soweit das auf den bisherigen Fotos erkennbar war, sollte das zwar stimmen, aber prüfe es ruhig nochmal im Detail.


    Dann nächster Tipp, der Motor dreht im Uhrzeigersinn (von der Zündseite aus gesehen), drehe also den Motor bei den Prüfungen auch nur im Uhrzeigersinn.


    Die höchste Erhebung am Nocken ist verantwortlich für den max. Kontaktabstand, für alles andere aber unwichtig.

    Entscheidend ist viel mehr die Frage: befindet sich Zyl. 1 nahe OT, sobald der Nocken beginnt, den Unterbrecher Nr. 1 anzuheben? Wichtig ist wirklich, die Position zu finden, wo der Unterbrecher gerade auf den Nockenberg aufzulaufen beginnt.

    Wenn Zyl. 1 dann tatsächlich weit weg von OT stehen sollte, konnte mit dem FKV was faul sein.

    Stimmt die Kolbenposition bei der Prüfung aber einigermaßen, muß sich die Prüfung auf Rundlauf anschließen. Erst dann hat man zuverlässige Aussagen über das Schließ- und Öffnungsverhalten der Unterbrecher.

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • Zunächst einmal hier der Vergleich beider FKV:

    Links der alte, welcher bereits verbaut war, wo jedoch leider der Nocken festgerostet ist (Baujahr 80 steht hinten drauf)

    Rechts der Neue (angeblich aus einem 84er)

    Der neue FKV ist auf deinen Forto schon mal um 180° verdreht gegenüber dem alten, wenn Ich jetzt davon ausgehe, das du sie in Einbaulage Fotografiert hast.


    Den Beitrag aus dem Whims bzw von Trabitechnik zur Zündeinstellung kennst du bestimmt schon.

  • Der Nockenberg ist zumindest beide Male rechts, könnte also schon richtig sein, falls die Markierungen auch jeweils nach rechts zeigen, was bei dem neueren Modell schlecht zu erkennen ist.

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • Danke für deinen ausführlichen Text. Ich habe zuerst mal das hier geprüft:

    Dabei beziehe ich mich jetzt nur mal auf den Unterbrecher 1

    Kontaktabstand wurde am höchsten Punkt auf 0,4mm eingestellt.


    (FKV richtig montiert)

    Es ist so, wenn ich den FKV richtig rum montiert einsetzte, so ist an dem Punkt, wo der Nocken beginnt aufzugehen ziemlich genau OT vom entsprechend ersten Zylinder. So soll es ja anscheinend auch sein.

    Allerdings muss ich die Kurbelwelle im Uhrzeigersinn ziemlich weit drehen, bis er dann endgültig den maximalen Punkt zum aufgehen erreicht hat.

    (hier zu sehen der Unterbrecher beim aufgehen und Zylinder 1 oben (leider etwas verwackelt))

    (und hier wenn er auf max. Punkt angelangt ist. Hier ist Zylinder 2 oben)


    Man sieht das auch in den Bildern vom ESKA Schriftzug der Schraube. Beim aufgehen steht sie auf dem Kopf, wenn der Unterbrecher maximal geöffnet hat, steht der Schriftzug richtig rum. Also wird der Nocken noch 180 Grad gedreht vom aufgehen bis maximal offen.Und dann steht natürlich wieder der 2. Zylinder anstatt dem ersten oben.

    Sprich:


    Unterbrecher 1 beginnt aufzumachen --> Zylinder 1 steht oben

    Unterbrecher 1 hat maximalen Punkt erreicht --> Zylinder 2 steht oben



    Nun das ganze nochmal mit dem FKV um 180Grad gedreht aufgesetzt:



    Hier ist es so, dass der Unterbrecher aufgeht und dann nach ca. 1/4 Nockenumdrehung im Uhrzeigersinn schon auf dem maximalen Punkt offen ist. Es geht also mit verdrehtem Nocken wesentlich(!) schneller den Unterbrecher anzuheben vom aufgehen --> maximalen Punkt.

    Das kann man auch hier an dem ESKA Schriftzug gut erkennen.

    Leider ist dann auch hier beides Mal der Zylinder 2 oben, sowohl beim aufmachen, als auch am max. Punkt des Unterbrechers.


    (Hier geht der Unterbrecher auf, Zylinder 2 ist fast oben)


    (Jetzt ist der Unterbrecher schon maximal offen und Zylinder 2 komplett oben)


    Würde jetzt also bedeuten, dass ich den Nocken auf Rundlauf prüfen muss. Wie mache ich das am besten bzw. wie soll ich da unten gescheit eine Messuhr befestigen.

    Und was wäre, wenn der FKV einen Schlag hat? Kann man den "richten" oder muss ich dann so oder so einen "neuen gebrauchten" kaufen?


    Zur größten Not habe auch schon mit dem Gedanken gespielt auf die Ez-2 umzubauen. Gibt's da irgendwelche Erfahrungen zu ?


    Gruß, Erik

  • In meinen Beitrag 2 über deinen jetzigen hatte Ich dir schon eine Verlinkung gemacht zu Trabitechnik, dort steht alles drin.


    Link Trabitechnik Thema FKV

    Den Beitrag aus dem Whims bzw von Trabitechnik zur Zündeinstellung kennst du bestimmt schon.

  • zur Befestigung einer Messuhr:


    Und dann einen Messtaster (Bubitaster) einsetzen. Meinen habe ich leider verliehen. Deshalb fehlt er auf dem Bild.

    Alternativ geht auch ein Magnethalter an einer Stahlplatte.

    Und bevor Fragen kommen, ich habe keine Unterbrecherzündung 


    Nachtrag: in Mario's Link ist auch eine gute Möglichkeit der Messuhrbefestigung drin :thumbup:

  • Im WHIMS (siehe Link) ist eine Möglichkeit beschrieben, die Meßuhr zu befestigen. Mit einem üblichen Stativ mit Gelenken sollte sich ebenfalls eine Position finden lassen, bei der der Taststift der Meßuhr auf die FKV-Achse reicht. Bißchen kreativ muß man ggf. sein.

    Richten dann entweder mit Rohr oder dosierten Schlägen, viele Wege führen nach Rom, auch ein Zangenschlüssel oder Engländer kann hilfreich sein.

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • In meinen Beitrag 2 über deinen jetzigen hatte Ich dir schon eine Verlinkung gemacht zu Trabitechnik, dort steht alles drin.


    Link Trabitechnik Thema FKV

    Danke, das hatte ich mir zwar schon mal durchgelesen aber das habe ich nun nochmal getan und auch etwas besser nachvollziehen können.

    Das entspricht ja eigentlich ziemlich dem Problem, was ich auch habe, nur dass sich bei mir sowohl Zylinder 1 als auch 2 nicht einstellen lässt. Hier scheint ja irgendwie eher vom 2. die Rede zu sein.


    Wie dem auch sei, ich werde mir was einfallen lassen den Rundlauf zu prüfen. Dann kann ich mehr sagen.

    Danke für die Beispielbilder! Eine sehr interessante Möglichkeit.

  • ...nur dass sich bei mir sowohl Zylinder 1 als auch 2 nicht einstellen lässt. Hier scheint ja irgendwie eher vom 2. die Rede zu sein.

    Ein wenig Mitdenken wäre aber auch begrüßenswert. Beide Unterbrecher Sitzen auf dem gleichen Nocken. Wenn dessen Welle "eiert", dann wird sich das wohl kaum nur auf einen Kontakt auswirken, ohne den anderen ebenfalls negativ zu beeinflussen.

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

  • Grüße euch,


    ich wollte hier nur noch mal schreiben, da er jetzt endlich wieder läuft! Und sogar deutlich besser als vorher.


    Eigentlich wollte ich mir schon eine Apparatur bauen, um den verdächtigen FKV auf Rundlauf zu prüfen, habe mich dann aber für einen anderen, gebrauchten FKV mit größerer Verstellmöglichkeit (Sprich identisch zu dem ganz alten der festgerostet war) entschieden. Dieser ging dann auch logischerweise leichtgängig zu spreizen.

    Und siehe da: Zündeinstellung ist überhaupt kein Problem mehr :).


    Zunächst wieder den Unterbrecherabstand eingestellt und im Vergleich zu dem anderen drückt er den Unterbrecher auch wesentlich schneller auf. Somit war der Unterbrecher dann 0,4mm maximal offen als der entsprechende Zylinder bei OT stand.

    Dann halt wie schon so oft probiert die Zündung einzustellen, was auch nahezu problemlos geklappt hat.

    Beim 2. Zylinder musste ich den Unterbrecher nochmal minimal mehr öffnen (ca. 0,45mm), dann hat auch das gepasst.

    Einstellen wollte ich eigentlich beide Zylinder auf 3,5mm vor OT, beim ersten zündet er jetzt bei 3mm vor OT, ist halt nen bisschen schwierig zu justieren gewesen mit dieser ganzen Platte.

    Beim ersten Mal starten war ich dann erstmal total ernüchtert, hat überhaupt nicht den Berg hochgezogen, wieder nur mit 10 km/h oder so, also gleich wieder umgekehrt und mal Kerzenstecker angepackt, Zylinder 2 heiß, Zylinder 1 war kalt... Also hatte es mir doch noch beim ganzen Einstellwirrwar die eine Zündkerze zerstört.

    Also auch hier 2 neue reingemacht.


    Resultat war dann auf jeden Fall, dass er wieder wunderbar läuft. Sprang auch nach 3-4 Sekunden an und zieht vor allem wesentlich besser im Teillastbereich. Standgas hält er auch.

    Vielleicht stell ich ihn dann die Tage nochmal genauer ein, dass beide Zylinder exakt bei 3,5mm v. OT zünden, wobei das ja eigentlich nicht so schlimm sein sollte wenn die minimal anders eingestellt sind, oder?

    Normalerweise hat man ja auch etwas Toleranz.


    Eigentlich bleibt jetzt für mich nur noch die Frage, was mit dem alten FKV los war?

    Vielleicht doch ein komischer Nachbau oder so, ich weiss es nicht. Dafür, dass er bereits gelaufen sein soll, hat der er auch ziemlich wenig bzw. gar keine Abnutzung am Nocken in Form von Schleifriefen.


    Naja, hautpsache er läuft wieder.

    Wollte das jetzt nur nochmal schreiben, um das ganze Thema zum Abschluss zu bringen.


    Gruß, Erik

  • Warum möchtest du 3,5mm Zündzeitpunkt einstellen und nicht wie vorgesehen 4mm?

  • Vorgesehen ist relativ........im Laufe der Zeit hat auch Sachsenring öfter mal die Werte geändert.



    Es kommt aber auch darauf an was man für Köpfe drauf hat 7.8er oder 7.6er. Wenn er mit den oben genannten Werten zum klingeln neigt, dann runter auf 4 für Zyl. 1 und 3 für Zyl. 2.

  • sotty für OT aber ich sehe jetzt erst das du deinen Nicknamen geändert hast ?(

  • Ja weil mich viele kennen und mit Vornamen hier ansprechen und andere dann zum Teil nicht wissen das mit Tim ...TV P50 gemeint war ;)

  • und vorallem habt ihr euren freiwilligen Beruf unsichtbar gemacht. Hoffentlich hilft das für die Zukunft wirklich.


    Jetzt muss man sich nur daran gewöhnen dich nicht mehr TV p50 zu nennen ^^

  • Sneerik Ich konnte bei meinem Trabi feststellen, dass die Keilriemenspannung einen nicht zu vernachlässigenden Einfluss auf die UZündung hat. In meinem Fall bis zu 5 Zehnetl.

    Ich habe aus diesem Grund auf die Zündung von Project601 umgebaut, da diese im Vergleich zur MBZA quasi unsichtbar verbaut werden kann. Von der Zündung bin ich absolut begeistert, der Leerlauf ist viel ruhiger und am Berg finde ich hat er mehr Drehmoment als vorher. Aber das kann natürlich alles subjektiv sein, da gehen sicherlich die Meinungen auseinander.

  • Wenn die Zündung sich derart verändert durch den Keilriemen, dann ist aber die Lagerung der Kurbelwelle schon ganz schön hin.

    Man sollte natürlich die Zündung auch nur am komplett fertigen Motor einstellen, d. h. Keilriemen sollte dran sein.

  • Normalerweise entsteht der Effekt durch das Anziehen der Unterbrechergehäuseabstützung.

  • .....so denn Eine dran ist, denn die entfiel ab dem /5 welches es mit breitem Blechstreifen und mit dem dicken Draht zur Sicherung des Deckels gab.


    Das war so Ende der 70ziger von /4 auf /5.

    Ganz links die beiden /5 sind ohne.