Bei Standgas zu mager bei Vollast zu fett

  • Das ist ein Fehler im WHIMS und hat nichts zu sagen.


    Und um mal meine Bildreihe fortzusetzen, auch wenn das eigentlich nicht zum Thema paßt: es kommt nicht nur darauf an, in welchem Winkel der Schwimmer auf das SNV drückt, sondern auch wie weit er es frei gibt.


    Beachtet z.B. mal den Unterschied beim Trommelschwimmer mit den 2 verschiedenen Deckeln.

  • Ich hatte bei meinem HB 28 3-1 auch ein plötzliches Standgasproblem. Er hielt es nur noch mit halb gezogenem Choke. Das kam quasi über Nacht.

    Ich hab darauf hin die Hauptdüse geeinigt und seitdem ist alles wieder schön.

  • Ich bin jetzt komplett ratlos. Heute mit dem Trabi gut 15 km gefahren, er schafft so gute 100. Hat er aber davor auch geschafft.


    Zum Standgas. Er hält das Standgas weiterhin nur mit Choke. Bei Choke auf halb und ganz reingedrehter Dorsselklappenanschlagschraube ist das Standgas nun unerträglich hoch. Wenn ich den Choke nun ganz langsam zu mache, geht das Standgas runter, bis auf normal. Wenn ich ihn aber ganz schließe ist der Trabi aus. Außerdem kann ich das Standgas auch durch hineindrehen der Drosselklappenanschlagschraube herunterregeln. Der Choke muss aber immer offen sein, sonst lässt er sich nicht starten und hält auch kein Standgas.


    Wie gesagt, den Vergaser habe ich gereinigt.


    Ich hätte die Möglichkeit an einen 28 H1-1 günstig heranzukommen, meint ihr der wäre besser, bzw. Anfängerfreundlicher?

  • Na wenn dich der doch eher einfache Blockvergaser schon vor unlösbare Rätsel stellt, was wird dann erst mit dem Sparvergaser? An deiner Stelle würde ich einen professionell überholten Vergaser kaufen und nicht die nächste billige Bastelgasfabrik.

    Du tust dir damit keinen Gefallen. Frage mal Frank Köster in Babitz, der macht das.

  • Offensichtlich fehlt deinem Vergaser im Stand der Sprit. Da es eine eigene Spritversorgung für das Standgas gibt, muß du diesen Weg untersuchen. An irgendeiner Stelle kommt da kein Sprit durch und du mußt mit dem Choke kompensieren.

    Ist die Düse fürs Standgas auch wirklich frei und hat den erforderlichen Durchlass?

  • Zusatzluftschraube hattest du bei der Reinigung draußen, oder?

  • Das wäre auch das einzige, was mir so einfällt: Düsen nicht frei oder falsche Düsen oder Kanäle irgendwo verstopft.

    Der Leerlaufluft/gemischkanal dürfte kaum zu sein, der ist groß genug und liegt permanent über dem Kraftstoffspiegel. Der Leerlaufkanal zweigt aus dem Mischrohrschacht ab, da könnte theoretisch sich irgendwelcher Dreck absetzen.


    Einen Kompressor sagtest du hast du da. Ich würde folgendes machen:

    Vergaser abbauen, zerlegen.

    1) Dann statt der LD irgendeine zugelötete Düse eindrehen und in die Öffnung der Verschlußschraube mit Druckluft rein. Die Luft kann dann nur durch den Leerlaufkanal Richtung Mischrohrschacht und müßte alles frei räumen.

    2) Zugelötete LD drin lassen. Dann Leerlaufluftschraube ganz rein drehen. Mit der Druckluft in die Öffnung der LL-Luftdüse rein und die Übergangsbohrung zuhalten. Dann muß die Luft durch den gesamten restlichen Kanal und dort Platz schaffen.


    Hast du die Möglichkeit, den Vergaser mal in ein Ultraschallbad zu geben?


    Ein rein theoretischer Fehler: das Mischrohr könnte so krumm sein, daß es den Leerlaufkanal im Mischrohrschacht blockiert.

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • Gunnar dank deiner Aussage ist mir gerade noch etwas zusätzliches eingefallen zum prüfen:


    Wenn ich den Vergaser ausbaue, die Schwimmerkammer öffne und den Vergaser so vorstichtig an der Schwimmerkammer in einen Schraubstock einspanne und die Schwimmerkammer mit Benzin fülle. Dann meinen Kompressor nehme, diesen auf 0,5 bis 1 Bar Druck einstelle und von hinten in die Leerlaufluftdüse blase. Bin ich dann richtig in der Annahme, dass bei einem komplett freien Leerlaufsystem, mir vorne (an der Motor zugewandten Seite) ein Benzinnebel entgegen kommen müsste? Denn der Motor macht ja im Grunde genommen nichts anderes im Leerlauf, er zieht den Sprit durch den Leerlaufkanal und mischt diesen mit der Luft aus der Leerlaufluftdüse?

  • Naja, das Problem daran ist, der Motor erzeugt einen Unterdruck und je nach Größe aller beteiligten Bohrungen ergibt sich dadurch im Vergaser ein Luft-Volumenstrom; so viel Luft, wie unter den Bedingungen eben durch die Kanäle paßt. Wenn du nun von der falschen Seite Luft in den Vergaser einspeist, könnte es sein, daß es mehr Luft ist, als die Kanäle vertragen können. Der Druck würde sich dann auch in Richtung Schwimmerkammer aufbauen und im dümmsten Fall kommt dir der ganze Sprit entgegen.

    Das zweite Problem ist, daß du, selbst bei Vorhandensein eines Benzinnebels, keine Chance hast, die Menge festzustellen. Vielleicht kommt was durch, ist aber gar nicht genug.

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • Man kann sogar mit Sicherheit sagen, dass dir am Motorflansch kein Sprühnebel entgegen kommt. Denn wie Gunnar schon schrieb, saugt der Motor dort mit einem Unterdruck, welcher den Sprit über das Leerlaufsystem, den Startvergaser und / oder den Vorzerstäuber letztendlich aus der Schwimmerkammer saugt. Wenn du nun an der Luftansaugseite rein bläst (wo genau auch immer) drückst du durch die Kanäle einfach alles an allen Enden raus. Es wird genau so passieren wie Gunnar gesagt hat und dir den Sprit aus der Schwimmerkammer blasen. Am Motorflansch wird dir nur Luft entgegen kommen.


    Ich finde Gunnars Vorschlag mit dem Verschließen der einzelnen Düsen und dann gezieltem Ausblasen bestimmter Kanäle sehr gut. Beim Zusammenbauen würde ich nochmal peinlichst darauf achten, dass überall die vorgeschriebene Düse eingeschraubt wird. Das Vertauschen zweier Düsen würde ja auch wunderbar zu deinem Fehlerbild passen.


    Gruß, Felix

  • Ihr dreht euch im Kreis. Ich warte ehrlich gesagt schon etwas länger auf ein paar Bilder vom Vergaser. Das würde sicher mehr bringen als sinnfreie Experimente mit Druckluft.

    Kerzenbild von Teillast ohne Choke würde mich auch interessieren. War der Zerstäuber ab und wurde die Dichtung erneuert?

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  • Sooo um dem Thema nun ein Ende zu bringen, meine "Lösung" fürs Problem:


    Ich habe bei mir in der Nähe nen Sparvergaser samt Bowdenzüge für 20 Euro bekommen. Der Vergaser war an einem 89er verbaut. Diesen Vergaser habe ich gründlich in einem Acetonbad gereinigt, sodass er wirklich piko bello war. Danach habe ich den Vergaser komplett überholt.


    Weil leider die Plombe an der LGS fehlte, hab ich diese auf 2,5 Umdrehungen heraus eingestellt. Die Umgemischschraube auf 2 Umdrehungen heraus.


    Damit läuft er jetzt richtig gut im Leerlauf, und hält super das Standgas.


    Einziges manko ... macht man den Trabi aus, springt er nicht mehr an, sondern man muss ihn regelrecht durch langes orgeln und Gasgeben dazu bitten wieder anzuspringen. Wenn er dann wieder läuft alles gut und er tuckert dann auch ewig vor sich hin ohne aus zu gehen. Nur Warmstarts sind nicht so seins ...

    Falls jemand also Tipps hat, immer her damit ;)

  • Ich hatte mal ein loses Zündungsgehäuse und hab das erst bemerkt als ich doch mal die Zündung bei heißem Motor überprüft hab, in kaltem Zustand saß es fest. Kalt ging immer, wenn er warm war hatte ich auch die Probleme.


    Wenn er warm nur mit Gasgeben nach langem orgeln anspringt kann es auch sein das er "ersoffen" ist und das liegt meistens an dem zuvor erörtertem Problem eines zu hohen Schwimmerstandes oder undichtem Nadelventil.


    Wenn du jetzt beim Sparvergaser angelangt bist gibt es da einen schönen Link:

    http://www.2takter.de/vergaser/

  • Ja den Link kenne ich, nach der Anleitung habe ich den Sparvergaser eingestellt.


    Schwimmerstand passt definitiv. Ich habe ihn nach der Glasmethode eingestellt, und um das Nadelventil zu testen, das ganze eine Nacht lang stehen lassen. Ergebnis: Schwimmerstand hat sich über Nacht nicht geändert.


    Die Zündung werde ich noch kontrollieren, wenn ich eine Verlängerung für meine Zünduhr habe.


    PS: Wie schafft ihr es am Sparvergaser im eingebauten Zustand, die LGS zu verstellen? Ich komm da irgendwie nicht ran und verbrenn mir nur die Pfoten am Krümmer...

  • Entweder Handschuhe und einen filigranen Schraubendreher, am besten so ein Uhrmacherteil.


    Ich habe einen langen 2mm Draht vorne breitgeklopft und angeschliffen. Nur das Anfädeln birgt da Verbrennungsgefahr.;)

    Einmal editiert, zuletzt von Tacker ()