Vorstellung und Kaufberatung 601s

  • Zerlegt ist ein Motor genau dann, wenn alle Komponenten einzeln auf dem Tisch liegen. Also auch die Kurbelwelle. Und selbst das ist mittlerweile bei einigen hier semiprofessionell.

    Die Teile, die du genannt hast, gehören genau genommen gar nicht zum Motor, sondern zu dessen Peripherie.

    Natürlich gehören Luftleitbleche, Keilriemen, Zylinder, Köpfe etc. zum Motor! Peripherie ist alles, was sich substitieren lässt. Aber über Begrifflichkeiten zu philosophieren, erachte ich als sinnlos.


    Statt der Spurstangenköpfe geht auch die Schraube der Federgabel/Blattfeder. Die hat man auch schneller raus, wenn man sie vom Auto "borgen" muss.

    Und die drehst du in eines der zwei Löcher in der Schwungscheibe bis sie aufsetzt. Dann noch etwas weiter drehen und die Scheibe macht plopp......

    Wenn da noch ein Blechdeckel drin ist, einfach mit nem Schraubenzieher/Hammer reinstechen und raushebeln.


    Ach sieh an, stimmt, die Schraube ist wirklich schnell demontiert! Danke für den Tip.

  • Die Kurbelwelle ist Herzstück und Knackpunkt des Motors im Trabant.

    Ohne sie herauszubekommen, ist der Motor einfach nicht zerlegt, sondern nur mal von außen angeschaut.


    Gruß

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Tim - genaugenommen müßtest Du auch noch die Kugellager zerlegen :hüpf1:

    Mal im Ernst, wenn Du den Motor zerlegst, nimmst Du die Kurbelwelle raus und fertig.

    Kurbelwelle zerlegen, ist Kurbelwelle zerlegen und für mich eine eigene Prozedur. :wacko:

  • Statt der Spurstangenköpfe geht auch die Schraube der Federgabel/Blattfeder. Die hat man auch schneller raus, wenn man sie vom Auto "borgen" muss.

    Diesen Tipp wollte ich heute Nachmittag schon geben, hab mich aber nicht getraut, da ich Ressentiments bzgl. eventueller Beschädigung des Rings am kupplungsseitigen Lager befürchtete. Es ist noch gar nicht so lange her, als das hier im Forum thematisiert wurde.


    Ich selbst habe diese Methode jedoch auch schon erfolgreich angewendet, und auch im WHIMS wird sie als Behelf erwähnt.

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

  • Es gibt einen Abdruck auf dem Ring. Damit kann man leben. Der Ring liegt ja auch nicht hohl und man läuft so auch kaum Gefahr ihn zu verziehen.

    Allemal besser als irgendwie mit dem Hammer da zu schlagen wenn die Erfahrung fehlt.


    Es ist also am Ende lediglich eine optische "Werkzeugspur" die auf dem Ring bleibt wenn man da mit Schraube/Sp.St.kopf die Schwungs. abdrückt. Wer damit leben kann...Feuer frei.

  • Ich nehm dafür auch immer die vulkanisierten Spurstangenköpfe. Am Zapfen kann man prima mittels (gekröpftem) Ringschlüssel drehen.


    Gruß

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Wenn die Welle eh der Regenrierung zugeführt wird, kann man das so machen. Wellen die noch so weiter verwendet werden sollen, besser mit einem dafür vorgesehenen Abzieher abziehen.


    Zieht man mit Schrauben ab, landet die Kraft im Lager. Nutzt man den Abzieher, landet die Kraft im Wellenstumpf.

  • Wie soll die Kraft die auf den Ring, der auf dem Gehäuse aufliegt in das Lager gehen. Und selbst wenn da ein wie auch immer Teil der Kraft auf irgendeine Weise seinen Weg in das Lager findet, dann ist die SS ab bevor was auch immer passieren kann.

  • Ich weiß ja nicht, wo der Abzieher ansetzt. Aber mit der “Schrauben-Methode“ zerrt man jedenfalls am Wellenstumpf und das geht sicher über min. ein Lager.


    Ich vermute mal stark, dass der Kraftfluss mithilfe des Abziehers “außerhalb“ bleibt.


    Gruß

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Ja, da gebe ich AV P601 deluxe und bepone auf jeden Fall recht. Der Abzieher, der sich am Wellenstumpf abstützt, belastet das Lager überhaupt nicht.


    Im Gegensatz dazu geht die Kraft, mit der man die Schrauben durch die Schwungscheibe gegen das Gehäuse/den Lagerdeckel drückt, voll aufs Lager. Aber mal ehrlich: wenn sich die Schwungscheibe dabei halbwegs normal löst, dann wird das Lager davon nicht kaputt gehen. Das muss im Normalbetrieb schließlich auch einiges aushalten, und sei es nur die Ausdrück-Kraft der Kupplung (natürlich in der entgegengesetzten Richtung), oder die Stöße der Vorverdichtung im Kurbelgehäuse.


    Wenn hingegen die Schwungscheibe so fest sitzt (aus welchen Gründen auch immer), dass man die Schrauben regelrecht reinwürgen muss, dann wird mit Sicherheit nicht nur das Lager, sondern auch der Ring oder vielleicht sogar das ganze Gehäuse beschädigt.


    Für mich stellt es sich gerade folgendermaßen dar: Der erwerbsmäßige Motorenbauer sollte natürlich die Spezialwerkzeuge benutzen. Vor allem um sich auch gewährleistungsmäßig abzusichern. Für den Bastler sind aber auch die in der Lektüre empfohlenen Behelfsmethoden zielführend.

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

  • Um es von meiner Seite nochmal deutlicher zu sagen, natürlich geht mit der Schraubenmethode auch ein Teil der Kraft die da insgesamt wirkt mit in das Lager.

    Anders beim Abzieher der die Scheibe gegen den Wellenstumpf abzieht.


    Es ist aber so, dass das Lager nicht aus Butter oder Schokolade ist sondern aus Metal.

    Und wenn man die SS mit der Schraube abdrückt, dann ist das Lager hinterher in keinem Fall kaputt.

    Nur das wollte ich damit sagen, dass beim Einsatz der Schraube/Spurstangenkopf, die SS abfällt bevor da irgendeine Kraft einen Schaden am Lager macht.

    Denn die Verbindung der SS zum Stumpf der Welle (mit gelößter Mutter) ist ein viel schwächeres Glied als das Lager was dafür konstruiert ist axial Kräfte aufzunehmen ohne das es dabei sofort kaputt geht.


    Ich habe schon ein paar Motore demontiert und es gab da noch nie eine Schwungscheibe wo man sagen könnte die ging nicht "normal" ab. Selbst am Motor mit Wasserschaden und maxial verrosteter Welle ging die SS ganz normal (mit Schraubenmethode) ab.


  • Ja Tim, da hast du sicherlich Recht. Das Lager wird davon keinen Schaden nehmen, dennoch ist es eine Art Missbrauch des Lagers, das im Betrieb solche hohen Axialkräfte nicht erfährt.


    Das und den Satz

    Zitat

    Wie soll die Kraft die auf den Ring, der auf dem Gehäuse aufliegt in das Lager gehen

    wollte ich nur einmal richtig stellen.



    Gruß

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Bei noch ungeöffneten Motoren habe ich fast immer den Eindruck gehabt, daß die Schwungscheiben eigentlich zu lose sitzen. Manchmal genügte schon das leichte anziehen der Gewinde und schon war die Verbindung los.