Kupplung defekt?

  • Hallo zusammen,


    ich habe mich nun durch mehrere Themen gewälzt, jedoch für mein Problem keine Lösung gefunden. Ich vermute nämlich meine Kupplug rutscht.


    Gründe:

    1. Wenn ich meinen Trabi schalte, dann geht die Drehzahl nach dem Schaltvorgang nicht sofort herunter, so wie bei einem anderen Auto. Sondern erst so nach ca 1 - 2 sek.

    Die Gänge lassen sich jedoch butterweich ohne Geräusche etc. einlegen.


    2. Bei Vollgas im 4. Gang, hört man deutlich, dass der Motor Höchstdrehzahl erreicht, kommt jedoch auf der Geraden nur schleppend an die 100 ... eher so um die 90 ist Schluss. Bergab sieht man aber durchaus mal die 105 auf dem Tacho.


    3. Das Kupplungsspiel am Motor lässt sich nicht mehr weiter einstellen. Also die Mutter ist am Ende vom Gewinde. Ich habe ein Kupplungsspiel von ca. 0,5 cm am Kupplungshebel und etwa 2 cm am Pedal. Tippt man die Kupplung während der Vollgasfahrt im 4. Gang leicht an, dreht der Motor kurzzeitig deutlich höher


    4. Als ich die Kupplung wie in anderen Beiträgen beschrieben, getestet habe. (Handbremse anziehen, 4. Gang, Vollgas, und einkuppeln), ging der Motor nur sehr sehr schleppend, bis ich leicht vom Gas bin aus. Lediglich die Drehzahl viel stark ab und es stank nach Kupplung.


    Sollte die Kupplung nun defekt sein, was würdet ihr mir raten, bei einem Kupplungstausch gleich mit zu wechseln?


    Gruß


    Lukas


    PS: Ich fahre einen P50 mit 601 Motor und Getriebe. Laufleistung unbekannt.

  • Das Spiel ist jedoch momentan so eingestellt, daß die Kupplung eher gar kein Spiel hat. Dabei kann es durchaus auch sein, daß einfach nur der Schleifring runter ist (wenn das Spiel in der Vergangenheit immer zu klein war) und deshalb die Mutter jetzt am Ende ist.


    Du solltest also die Mutter zunächst mal etwas zurück drehen, um der Kupplung etwas mehr Spiel zu geben. 1 bis 2mm direkt am Getriebehebel sind normal.

    Dann prüfst du, ob sich was geändert:

    a) hat sich was an deinem Problem verändert?

    b) gibt es Probleme beim Schalten?


    (das Ganze könntest du so lange weiter treiben, bis b) eintritt, das wäre dann der Punkt, an dem das Spiel eindeutig zu groß ist)


    Sollte sich durch Zurücknehmen der Mutter das Problem nicht bessern, wird die Kupplung wohl runter sein. Dann am besten alles tauschen.

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • Hoppla da hat sich ein Fehler eingeschlichen, ich meine natürlich 0,5 cm also 5 mm.


    Das Spiel der Kupplung am Kupplungshebel beträgt 0,5 cm.


    Dann wird wohl die Kupplung defekt sein ...

    Was meinst du mit alles Tauschen?


    Reibscheibe

    Automat

    Ausdrücklager

    Simmerringe am Motor (falls vorhanden) und am Getriebe.


    Habe ich noch etwas vergessen?

  • Er meint Scheibe +Automat und je nach Zustand den Schleifring(Ausrücklager)

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  • Weißt du mehr über das Vorleben des Motors?

    Simmerringswechsel würde bedeuten, die Schwungscheibe abzuziehen. Kann man machen, aber

    a) muß man ganz genau wissen, ob der Motor überhaupt Simmerringe hat

    und

    b) muß man wissen, daß die Dichtung vom Simmerringträger gern festklebt am Gehäuse bei der Demontage, das ist also auch noch Arbeit, die zu entfernen, ohne das Motorgehäuse zu beschädigen.


    Wenn der Motor keine Anzeichen von Nebenluft zeigt, könnte man den Wechsel sicher auch rest mal bleiben lassen, vielleicht vertagen bis zur generellen Motorüberholung, je nach Laufleistung.


    Beim Getriebesimmerring ist es ähnlich: zeigt er Undichtigkeiten, sollte man ihn wechseln, aber nur

    a) wenn die Getriebewelle nicht eingelaufen ist

    b) wenn man weiß, was man tut, denn der Wedi sitzt direkt im Gehäuse, was damit potentiell gefährdet ist.

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  • Der WeDiRi der Eingangswelle des Getriebes sitzt in einem eigenen Deckel, nicht direkt im Gehäuse. Und, vom Simmerring eingelaufenen Wellen sind mir unbekannt.

    Ob der Motor eine Kolbenringabdichtung hat oder nicht, erkennt man schon beim Kupplungswechsel.

    Sind die Abziehgewinde der Schwungscheibe mit Deckeln verschlossen, kann man von Kolbenringen ausgehen.

  • Also meint ihr wenn ich mir das Kupplungsset von Trabantwelt für 120 Euro bestelle, bin ich auf jeden Fall auf der sicheren Seite?

  • Sind die Abziehgewinde der Schwungscheibe mit Deckeln verschlossen, kann man von Kolbenringen ausgehen.

    naja, ich würde da nicht die Hand für ins Feuer legen.

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  • Würde die Motornummer beim bestimmen ob Kolbenringe oder Simmerringe weiterhelfen?

  • Sicher sitzt der Getriebe-Wedi in einem eigenen Träger, diesen kann man aber nicht demontieren von außen, so meinte ich das, deshalb muß man da umsichtig sein.

    Eingelaufene Wellen hatte ich schon, die entsprechenden Wedis waren hart wie Stein.


    Hat man die Deckel an der Schwungscheibe, hat man drunter meist auch Kolbenringabdichtung, da hat Steffen schon recht, aber fehlen die Deckel, kann man nicht unbedingt auf Wedi schließen; kann ja jemand dran gefummelt haben, ohne die Deckel wieder einzusetzen ;)


    Lukas96

    Nimm ruhig das Set. Bist du wenigstens auf der sicheren Seite.

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  • nein, nur der Ausbau oder wenn du die Schrauben durch die Abziehbohrungen erkennen kannst. Ist es eine Senkschraube dann Wedi, ist es eine Zylinderschraube dann Kori.

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  • Jetzt bleibt noch eine letzte doofe Frage ...

    Kann man mit so einer defekten Kupplung noch eine Weile fahren? Zumindest die Saison ... oder wenigstens bis zum Urlaub in 5 Wochen ...

    Was kann ich da schlimmstenfalls noch kaputt machen? Es wird halt nicht besser werden - klar. Aber schlimmstenfalls kann sich die Kupplung ja nur bis auf die Nieten durchreiben, und die mir dann schlimmstenfalls den Automat schrotten?

    Weil aber beides sowieso fliegt könnte man das doch riskieren?

  • Die Schwungscheibe kann genau so Schaden nehmen durch die Niete. Oder, wenn die Kupplung häufig rutscht, könnte auch die Hitze ein Problem werden.

    Kommt vor allem drauf an, wie viel du vorhast zu fahren.

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  • Unter 1000 km ...

    Der Trabi ist nur zum Schönwetter und Wochend fahren fahren :)

  • Schönes Wetter und Wochenende nützen deiner Kupplung leider nix, der ist das vollkommen egal.

    Ein Oldtimer ist wie die Freundin Deines besten Freundes, Du kannst Sie ansehen, ja bewundern aber bitte nicht berühren!

    2 Mal editiert, zuletzt von oldtimerfreund ()

  • Dann werd ich Sie wohl die nächsten Tage mal tauschen und den Trabi stehen lassen. Muss jetzt erst mal genau lesen wie ich das am besten anstelle. In WHMIS steht ja, dass der gesamte Motor raus muss. Andere im Netz machen das mit komplett eingebautem Motor ...

    Wie sind da so eure Erfahrungen? Motor raus? Drinne lassen? Und wie sieht das mit dem Platz im Motorraum aus? Hab ja nen 500er ... und der hat vorne keine Attrape zum weg machen. Dürfte also eng werden?

  • Nimm den Motor raus. Damit arbeitet es sich definitiv besser, du kommst vernünftig überall ran und verlierst v.a. die Scheu vorm Motorausbau. Sehr hilfreich für viele andere Reparaturen.

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  • Wenn nicht gerade eine Notsituation vorliegt (was hier offensichtlich nitht der Fall ist), würde ich zum Kupplungswechsel auch den Motor ausbauen. Sooo schlimm ist das ja nicht, wie mein Vorredner schon sagte.. Das Getriebe kann drin bleiben.


    Spätestens beim Wiedereinbau des Motors ist jedoch eine zweite Person sehr hilfreich, wenn das Ganze ausschließlch per Muskelkraft passieren soll.


    Gruß Steffen

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

  • Bedenke weder Automaten noch Schwungscheiben werden momentan neu hergestellt und ehrlich gesagt würde ich gern darauf verzichten, mir reichen die Nachbau Sachen in schlechter Qualität.

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  • Fg601 meinst du damit ich sollte lieber original DDR Lagerware suchen und die einbauen?