Keilriemenspannung

  • Hi leute
    In der Literaur steht, dass sich der Keilriemen bei korrekter Spannung etwa 1 cm weit mit dem Daumen durchdrücken lassen muss zwischen Lima und Lüfterrad. Gilt diese Angabe auch für heutige Keilriemen? Ich habe mal spaßeshalber an den Trabis an denen ich vorbeikam, die Daumenprobe gemacht. Keiner hatte die vorgeschriebene Spannung, meistens lässt er sich 3-5 cm weit drücken. Ist das die Volkskrankheit Nachlässigkeit oder der normale Wert bei heutigen Keilriemen? Welche Spannung habt ihr da anliegen?


    Ich unternehme demnächst ne Fernfahrt und würde gern störungsfrei unterwegs sein. Der Keilriemen erscheint mir da als ne recht schwer kalkulierbare Größe, sein Tod kündigt sich ja nicht wirklich vorher an oder? Der Riemenwechsel ist bei der Pappe halt auch nicht mal eben in 5 min erledigt, vor allem wenns dunkel ist ... :whistling: Da würde ich gern präventiv vorsorgen.
    Danke für Tips!

  • 5cm?? 8| Also 2cm meinetwegen, aber mehr nicht. Der soll ja schließlich auch dann nicht rutschen, wenn die Lima voll belastet ist und bspw. alles naß bei Regenfahrt.


    Und so unkalkulierbar ist der gar nicht (wenn man nicht gerade überalterte Lagerware fährt). Ab und an das Aussehen prüfen, wenn sich was löst oder Risse zeigen - dann wechseln. So ganz spontan sollte ein Keilriemen eigentlich nicht reißen.
    Und außerdem, übe den Wechsel doch in Ruhe. Mit dem richtigen Werkzeug (dazu gehört auch eine Lampe) ist das auch unterwegs in 15min vergessen.

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  • Also wo ich meine 700km fahrt gemacht habe, hab ich an den Keilriemen am wenigsten gedacht. Auch heutige Keilriemen natürlich so spannen das er 1-1,5cm sich bewegen lässt. Warum sollte es da anders sein?
    Wenn ein Keilriemen nicht richtig gespannt ist, rutscht er doch und belastet den Keilriemen viel mehr. Wie schon @Gunnar sagte solange keine Risse zu sehen sind, sollte das klar gehen.

  • Okay, gut zu wissen. Bei meinem Trabi sinds zur Zeit auch so 3-4 cm, das rote Lämpchen verlischt aber immer sofort beim Starten. Aber jut, das heißt ja nicht, dass der Riemen nicht rutscht, stimmt ... :/


    Gunnar: Jo gute Idee. Wenn mans mal in Ruhe bei Sonnenschein geprobt hat, dann klappts im Ernstfall auch im Dunkeln. Erlaubt ist dabei aber nur das Bordwerkzeug das ich dann wirklich unterwegs mit habe ;)


    olixon: Der Rest sollte ok sein. Naja, falls was schiefaufen sollte, werde ich hier berichten :whistling: Und dem Trabi in der Straße um die Ecke klebe ich mal nen Zettel ran dass er mal auch seinen Riemen nachspannen sollte. Bei dem isses auf jeden Fall noch lockerer als bei mir.

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  • Kommt halt drauf an, was man sich ins Bordwerkzeug legt. Ich liebe z.B. meine Ratschenschlüssel ;)


    So eine Trockenübung hat auch gleich noch den Vorteil, daß man so tolle Überraschungen wie rundgenuddelte oder verkeimte Schrauben gleich mit erledigen kann.

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  • 1cm ist zu wenig. Habt ihr alle Frauenhände?
    Ich finde die Angabe irreführend, da niemand weiss, mit welcher Kraft man den cm drücken kann.
    Das ist eher Erfahrung, wann der Lüfter bei einem Gaßstoss kurz hinterherläuft. Vorher würde ich nicht nachstellen.

  • Eben. Außerdem macht es meiner Erfahrung nach auch einen Unterschied, ob ich Vollprofil oder Zahnriemen fahre. Ich spanne nach Gefühl (das ist bei mir immer mehr als der eine Zentimeter) und lag da bis jetzt nie verkehrt.

  • Habt ihr alle Frauenhände?

    Man soll aber auch nicht dran rumreißen wie ein Bär. Einfach mit Gefühl durchdrücken. Wenn ich das Ding anknalle und dann dran rumreiße das ich ihn und her bewegen kann ist sicherlich auch nicht Sinn der Sache.


    Den Keilriemenspanner von der Arbeit hab ich jedenfalls noch nicht genommen dafür :P

  • Bin zurück, und die Keilriemenspannung macht schon allerhand aus. Erstmal habe ich nichts verändert und bin los - ich habe zwar nicht gehört dass er rutscht, aber bei warmen Motor und schneller Fahrt bei voller Zuladung, stellte sich ein recht starkes Beschleunigungsklingeln ein. Nachdem ich den Riemen so gepannt hatte, dass er sich "mit Frauenkraft" etwa 1 cm weit drücken lässt, klingelte der Motor nur noch im 4. Gang zw. 80-85 km/h ein bisschen, und sonst nicht.

  • Hast du während der Fahrt Pause gemacht und nachgespannt?

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  • Das hab ich aufm Rückweg bei Bekannten gemacht, wo wir sowieso noch Mittagessen waren.

  • Schade.
    Vor und nach dem Mittagessen können sich die klimatischen Verhältnisse schon so geändert haben, daß man äußerst vorsichtig sein muß, jetzt von der Keilriemenspannung auf die Klingelei zu schlußfolgern.


    Zündung ist EBZA?

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  • Naja, der Unterschied der Klingelneigung war schon echt eindeutig und das Wetter hatte sich eigentlich nicht geändert. Ich hatte nur nochmal getankt aber ich mische immer 1:50.


    Jo, EBZA. Den Gedanke hatte ich auch schon, dass die Klingelneigung eher ein zündungsseitiges Problem sein könnte. Aber selbst wenn, dann hat sich die Riemenspannung erstmal wohltuend ausgewirkt, soviel steht fest. Kann der Zündipunkt denn falsch sein bei der EBZA? (korrekt eingestellt wurde er damals eigentlich). Kraftstoff fließt bei schneller Fahrt ausreichend, würde ich anhand des Mäusekinos jetzt mal behaupten.


    @Gaspedal: Wie meinste das, also man muss hören ob sich die Lüfterdrehzahl beim Gasgeben ohne Verzögerung zur Motordrehzahl erhöht oder wie?

  • Dann wären das schon 3 Einflußfaktoren: anderer Sprit, anderer Stand im Tank und damit anderer Fließdruck, anderes Wetter (da reichen schon geringe Luftdruckveränderungen).


    Natürlich kann auch bei der EBZA der ZZP falsch sein. Wobei es streng genommen gar nicht DEN richtigen ZZP gibt, das gilt es auch immer in Abhängigkeit von Motor, Peripherie und Laufleistung das Optimum zu finden, was nicht identisch mit dem Handbuchwert sein muß.


    Theoretisch sollte die EBZA auf eine Änderung der Keilriemenspannung nicht mit verändertem ZZP reagieren, aber da fehlt mir die Erfahrung das einzuschätzen.

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  • Ich bin zwar kein alter Hase, aber inzwischen auch schon über 10 000 km Trabi gefahren. Eine so deutliche und plötzliche Änderung der Klingelneigung wie nach dem Keilriemen spannen hatte ich bisher nicht erlebt. Im "Ratgeber Trabant" steht bei "Beschleunigungsklingeln" übrigens: "Keilriemen nachspannen oder falscher Zündzeitpunkt".


    Was ein falscher ZZP ist, ist dann bei alten Autos eher ne Wissenschaft für sich, so ist das wohl. Die Werksangaben sind nur noch als Richtwerte zu interpretieren, ist beim Vergaser ja auch so und letztlich geht's dann wohl vor allem nach Gehör und Gefühl. Es sei denn, man verbaut nur Neuteile ^^ Ansonsten ist nen Oldtimer halt auch nix zum Dauervollgasfahren. Wenn das mein Cousin mit seinem gepflegten W123 macht, steht er auch recht bald mit kochendem Kühlwasser am Standstreifen ... Ich bin jedenfalls zufrieden wenn das Päppchen solide seine 90 macht.

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  • Wie gesagt, niemand stellt deine Beobachtung in Frage, man muß nur vorsichtig sein mit Schlußfolgerungen.
    Beobachte einfach weiter und berichte. Vielleicht hältst du bei der nächsten Klingelattacke auch einfach mal an und kontrollierst die Spannung/spannst nach. Viele Beobachtungen unter wechselnden Bedingungen geben dann ein zuverlässigeres Bild.

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  • Ich habe bemerkt, dass meine Leerlaufdrehzahl etwas zu hoch eingestellt ist. Wäre es beim 28 H1-1 denkbar, dass der Motor dadurch etwas zuviel Luft im Teillastbereich bekommt und somit tendenziell zu heißt wird/zum klingeln neigt? Laut WHIMS wird das Hauptdüsensystem erst im oberen Teillast- bis Volllastbereich wirksam. Das würde die Tenzenz zum Beschleunigungsklingeln ja ev. erklären (ich gebe auch beim beschleunigen meistens nicht Vollgas). Ich reduziere die LL-Drehzahl gleich mal und berichte ...

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  • Der Motor wird nur dann zu heiß, wenn Leistung abgerufen wird.
    Wenn der Motor beim beschleunigen in Teillast klingelt, ist der Vergaser nicht sauber oder nicht korrekt eingestellt(CO-Schraube) oder der Benzinzufluss ist ungenügend.

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  • Jupp, an der Klingelneigung hat sich durch Reduzieren der LL-Drehzahl in der Tat nichts geändert. Ich habe aber festgestellt, dass es doch erst im oberen Teillast bis Volllastbereich klingelt, und erst wenn der Motor richtig warmgefahren ist. Also er neigt etwas zum heißwerden, warum auch immer.


    Positiv aber hat sich das Ansprechverhalten bei niedrigen Drehzahlen und Anfahren geändert. Dadurch ist auch das polternde Geräusch beim Anfahren verschwunden.

  • Durchlauf prüfen!

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