Ehrentage, Jubiläen, historische Ereignisse und DDR-Promis

  • Durch die Hintertür an die Front gekommen und direkt vom deutschen Staat geliefert/sogar seinen eigenen (bekanntermaßen knappen, viel zu wenig einsatzbereiten) Heeresbeständen entnommen, sind aber 2 Paar ziemlich verschiedene Schuhe, oder?

    Scheinheilig ist es, die geschichtliche Verantwortung gg.über einem Land/Volk immer wieder derart zu betonen und gleichzeitig die wohl kaum mindere Verantwortung gg.über dem anderen Land /Volk einfach unter den Tisch fallen zu lassen, was unsere Reg. aber praktiziert.

    Und noch scheinheiliger ist es, wenn ehem. mit eher pazifistischen Ansprüchen angetretene Parteien plötzlich geradezu nach Waffenlieferungen geifern... X(

  • Durch die Hintertür an die Front gekommen und direkt vom deutschen Staat geliefert/sogar seinen eigenen (bekanntermaßen knappen, viel zu wenig einsatzbereiten) Heeresbeständen entnommen, sind aber 2 Paar ziemlich verschiedene Schuhe, oder?

    Absolut NEIN! Das Grundübel geht mit der Produktion dieser Tötungswerkzeuge los. Ohne deren Produktion.....

    Und wer Großproduzent solcher Waffen ist, braucht sich nicht dahinter zu verstecken, er würde sie ja nicht direkt liefern.

    Dafür gibt es eine Redewendung: sich selbst in die Tasche lügen.


    Die großen Stalin'schen Säuberungen fanden noch vor dem Krieg statt. Und das Militär wurde dadurch seiner Führung beraubt, was der Verteidigungskraft 1941 ganz und gar nicht gutgetan hat.

    Und das macht es besser? Dieser Fakt ist ganz klar unstrittig. Ändert aber auch nichts daran, dass diese Maßnahmen mit dem 8. Mai nicht beendet wurden, sondern erst mit dem Tod Stalins 1953.

    Da gibts nichts schön zu reden ala "vieles davon fand vor dem Krieg statt".

    Einmal editiert, zuletzt von Tim () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Tim mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Das hat aber herzlich wenig mit dem zu tun, was Deutschland damals Land und Leuten angetan hat, oder? Und es relativiert auch nichts davon...


    Waffenlieferungen direkt durch eine Regierung und aus Heeresbeständen sind und bleiben für mich etwas völlig anderes, als irgendwie 'hintenrum" über 3 Ecken gelieferte. Das grenzt doch schon ziemlich stark daran, eben doch eine Kriegspartei zu sein oder zu werden - zumal "man" ja früher - zu Recht- immer etwas völlig anderes gepredigt hat ("keine Waffen in Kriegs- und Krisengebiete").

  • Das hat aber herzlich wenig mit dem zu tun, was Deutschland damals Land und Leuten angetan hat, oder? Und es relativiert auch nichts davon...

    Hab ich das mit irgendeiner Silbe getan???

    Ich würde nicht im Traum darauf kommen irgendetwas das auf die Kappe von Deutschland geht zu negieren oder zu relativieren.


    Und irgendwie ging es darum auch gerade nicht. Viel mehr um einen oft dezent verklärten Blick auf die Tatsachen. Und die erlaube ich mir nach fast 80 Jahren anzusprechen.

    Und niemals sollte man die Opfer und das geleistete der SU in den Schatten stellen. Es ist aber m.A. nach auch nicht richtig, sie per se als die Guten/Lieben hinzustellen.


    Insofern ist es nicht von der Hand zu weisen, was WW_Trabi schreibt.....unter Würdigung aller Opfer, hat der eine Teufel den anderen nur gestopt, er war/ist selber kein Engel.

  • Was ich in der Schule vermisst habe, ist die Umfänglichkeit des Lend-Lease-Abkommens mit Wirkung auf die (Waffen-) Versorgungslage in der SU und die politische Argumentation dazu im kalten Krieg.


    Andererseits hat die SU das "Personal" für die Bedienung und die "Grundlage für die immens hohen Opferzahlen bereitgestellt", insofern hat dies das globale Primat der USA sehr gefestigt.

  • Von dem Wirtschaftsboom, den die auf Hochtouren laufende (Aus-)Rüstungsindustrie den USA (nach harten Krisenjahren) damals beschert hat, ganz zu schweigen. Auch das wiederholt sich jetzt ein Stück weit und auch das ist m.E. eine der Ursachen dafür, dass so gar niemand etwas von Friedensverhandlungen und alsbaldigem Kriegsende in UA wissen will...

    Hab ich das mit irgendeiner Silbe getan???

    Ich würde nicht im Traum darauf kommen irgendetwas das auf die Kappe von Deutschland geht zu negieren oder zu relativieren.

    Du hast mit den (unbestreitbar grausigen) Missetaten des "Gen. Stalin" ziemlich direkt auf meinen Hinweis auf die "fast völlige Ausblendung unrühmlicher Teile der dt. Geschichte" geantwortet, insofern klang es für mich schon nach Relativierung dessen, was die SU damals als Kriegspartei leisten und erleiden musste.


    Da war es wieder, das Missverhältnis zw. beim Schreiben gemeint und beim Lesen verstanden. :/

  • Das tut mir leid. Es sollte aber doch schon klar sein, dass ich nicht der Typ dafür bin deutsche Schandtaten klein zu reden.

  • Beinahe hätte Täve Schur hier betrauert werden müssen - ist kürzlich mit über 90 vom 3m hohen Garagendach gefallen - mit Rippenbrüchen, Lungenriss etc. =O

    Geht ihm aber zum Glück schon wieder, er radelt wohl schon wieder. :top:

  • Mein Vater ist heute früh auch schon wieder mit seinem Klappfahrrad unterwegs gewesen. Die Generation 90+ sind zähe Knochen.

    Die Nachkriegs - hungerzeiten waren scheinbar gar nicht so schlecht für die Konditionen.

    Ob wir mal so alt werden bezweifle ich.

  • Wobei abgesehen von den körperlichen Gebrechen die Angst vor Demenz bzw. die entsprechende Wahrscheinlichkeit vermutlich noch größer ist.

  • Oh Mann Täve du musst auf dich aufpassen, bist keine 65 mehr. =O

    Mit dem Hammer gehts recht zügig.....8)

    Einmal editiert, zuletzt von 600ter ()

  • Dann kann er ja seine täglichen 50km wieder abspulen.

    Habe ihn persönlich mal im Friedensfahrtmuseum in Kleinmühlingen

    kennengelernt und ein nettes Gespräch geführt. Begeister war er von meinem

    Adler 59 aus dem Jahre 1895.

  • Würde ihn auch sehr gerne nochmal 'live' erleben. Ist schon ein cooler Typ, steht immer noch zu seinen Überzeugungen. Kein Wendehals eben... :)

  • Ich hatte 2018 mit ihm telefoniert. Wir hatten uns da prima unterhalten, ich hatte ihn zu seinem P50 Geschenk von 59 etwas ausgefragt.

  • Ich habs hierher verschoben und den Titel erweitert.

    Ich finde es irgendwie makaber über einen noch lebenden Promi im Abschiedsthread zu sprechen. :pinch:


    Der Thread sollte den (wirklich und nicht fast) Verblichenen vorbehalten sein. :zwinkerer:

    Und da Täve noch lebt ist es (hoffentlich) noch lange nicht Zeit für einen Abschied.

  • Das wollen wir doch sehr stark hoffen! :thumbup: Makaber wäre es wohl nur ohne den Hinweis auf seine bereits fortgeschrittene Genesung gewesen... ;)


    Den P50 hat er selbst und direkt abgeholt im VEB Sachsenring Automobilwerke. :)

  • Makaber bedeutet auch "unheimlich" und es mutet unheimlich an, über jemand der noch lebt in einem Thread über Nachrufe für Verstorbene zu schreiben *grusel*......


    Ich habe auch ne Weile gesucht und dann schlußendlich diesen hier genommen. Passt einfach besser. :zwinkerer:

  • Hatte auch ne Weile überlegt, wohin damit, Ehrentage und Jubiläen erschien mir offenbar auch nicht so recht zum Beinahe-Endabsturz passend.... Aber "DDR-Promi" passt schon. ;)