Wie lange halten Konsumgüter aus heutiger Produktion

  • Marlene : Weil sich dieses (unterm Strich ziemlich kranke) System eben auf kurzlebiges und kurz gedachtes "Ex und Hopp" eingeschossen hat. Kann aber nicht mehr ewig so weitergehen... :rolleyes:


    Deluxe: Ob Du's glaubst oder nicht: das (Farbröhre versus HD) macht mir nicht das Geringste aus! Das mag damit zu tun haben, dass es mit dem Kieken insgesamt schon mal besser war ( :schulterzuck: ), vor allem aber mit dem noch immer sehr guten Farbbild des Color 40. Von Flimmern merke ich nur was, wenn ich z.B. mal ein Handyvideo von irgendeiner Szene mache.

    Es ist aber auch so, dass das (via Videorecorder und Antennenkabel auf den Fernseher übertragene) digitale Sat-Signal eben doch qualitativ um Längen besser ist, als alles Antennenfernsehen vorher. :top:

    Generell ist mir quasi jedes farbige Fernsehbild lieb, da ich bis zum 14. Lebensjahr mit schnödem s/w-TV optisch dahindarben musste. :zwinkerer: Insofern bin ich für die bunten Bilder nach wie vor noch sehr dankbar und froh, solche zu haben. Ausserdem ist das Fernsehen auf so einem alten, quasi schon historischen, Gerät ein ganz besonderes Erlebnis und Gefühl - das ist fast so, wie Trabant fahren. :zwinkerer:


    P.S.: Ja, es ist natürlich nur ein Zweitgerät - wird aber durchaus regelmäßig und oft auch stundenlang genutzt. Läuft ! (toi, toi, toi...) 📺

  • ...Und wer mal mit DVB-T auf dem neuesten Stand der Technik war...

    Das alte DVB-T war aber auch nur eine Notlösung, und qualitativ dem Analogfernsehen weit unterlegen. Nicht umsonst nannte man es auch "Klötzchen-TV". Zwar hatte man das Rauschen vollständig eliminiert, erkaufte dies aber mit enormen Kompressionsartefakten. Und das Rauschen war beim damaligen Stand der Technik mit einer hochwertigen analogen SAT-Anlage oder Kabelfernsehen eigentlich auch Geschichte, bzw. auf ein nicht mehr wahrnehmbares Niveau reduziert.

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

  • Marlene - warum sollte ich ein teures Markengerät kaufen, das auch aus China o.ä. kommt und genau nicht länger hält, nämlich 2 Jahre + x Monate, als das Noname für den Halben Preis ?

    Warum haben Herr Habeck und Frau Roth eigentlich kein Fairphone ?

    "Nein, meine Söhne geb ich euch nicht !"

    2 Mal editiert, zuletzt von Atomino. ()

  • Generell ist mir quasi jedes farbige Fernsehbild lieb, da ich bis zum 14. Lebensjahr mit schnödem s/w-TV optisch dahindarben musste. :zwinkerer:

    Meine Eltern gehörten nicht gerade zur Vorhut, wenn es auf technische Produkte ankam. Das hatte der Vorteil das die Geräte meist frei von Kinderkrankheiten waren, und dieses Schwarzweißgerät hat bis tief in den Neunzigern (ich war mittlerweile aus den Studentenzimmer raus und hatte auch eine eigene Wohnung) gehalten.

    Denn ein guter Film bleibt auch in Sw/W aufrecht.

  • Jim Panse, bitte versuche doch mal die Themen nicht immer so stark abgleiten zu lassen. Du bist da sehr talentiert.

    Ich hab die Beiträge beginnend mit deiner Einlassung zur Nachhaltigkeit von Verbrauchsgütern hier her verschoben.


    Mit Hochwasser hatte das wohl eher weniger bis garnichts zu tun bzw. wäre die Brücke dahin wohl eine der längsten der Welt.

  • Ich hab die Beiträge beginnend mit deiner Einlassung zur Nachhaltigkeit von Verbrauchsgütern hier her verschoben.

    Danke, genau darauf hatte ich spekuliert, als ich mich an der Diskussion beteiligte.

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

  • Das alte DVB-T war aber auch nur eine Notlösung,

    Darauf kommt es nicht an. Es geht darum, dass die Leute zur Anschaffung neuer Technik gezwungen wurden.

    Beispielsweise wurde bei der Einführung von NTSC, PAL und SECAM darauf geachtet, dass die Signale auch von älteren Geräten dargestellt werden konnten. Man hätte auch schon damals neue Standards einführen können. Aber der Kapitalismus war da noch nicht so weit entfesselt.

    Und die Ablösung des Klinkensteckers durch USB-C ist weiter nichts, als die Vorbereitung zu einer verschlüsselten Übertragung zwischen Gerät und Kopfhörer (natürlich mit kostenpflichtigem Dekoder und regelmäßigen Updates). Denn aus diesem Stoff sind deren Träume gemacht.

  • UKW auch? Und wie soll man dann im Auto radio hören? Weil dab is noch lange nich flächendeckend bei uns...

  • Ja, UKW ist auch dem Tode geweiht. Ich weiß aber selber nicht genau, ob es schon einen geplanten Termin für die Abschaltung gibt, aber lange wird es nicht mehr dauern.


    Für die Technik-Affinen unter uns dürfte das alles absolut nachvollziehbar sein. Die analoge Signalübertragung per Rundfunk benötigt ein Vielfaches an Bandbreite der verfügbaren Frequenzen verglichen mit den digitalen Alternativen. Mit dem Fortschritt der digitalen Übertragungsverfahren wird diese Differenz immer größer.


    Strategisch ist es daher durchaus sinnvoll, die, knappen Ressourcen an Sendefrequenzen möglichst gut auszunutzen. Diese Ressourcen waren schon fast seit Beginn der Rundfunktechnik ein knappes Gut. Deshalb gab es fast von Anfang an auf allen Kontinenten zentrale Gremien, die dieses knappe Gut verwalten, und den Anbietern mehr oder weniger "zuteilen".


    Trotz des technischen Fortschritts werden aber immer wieder auch Grenzen erreicht, die man nicht so einfach überwinden kann. Ein Meilenstein war vor ca. 50 Jahren die Satellitenübertragung bei der Sendefrequenzen im GHz-Bereich erreicht wurden. Für eine terrestrische Übertragung, vielleicht sogar noch im mobilen Bereich eher nicht praktikabel, aufgrund der erforderlichen Parabol-Antennentechnik. Meines Wissens nach sind sehr viel höhere Frequenzen auch heute mit dem aktuellen Stand der Technik noch nicht realisierbar.


    Also ist vorerst der aus heutiger Sicht einzige Ausweg, den ständig steigenden Bedarf an mobiler Kommunikation zu decken,: Die alten Frequenzen im UKW-, VHF., und UHF-Bereich von analogen Sendern befreien, und damit ein Vielfaches der vorher möglichen Übertragungsraten zu ermöglichen.


    Gruß Steffen

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

  • Finnland setzt auch auf DAB, staatliche Sender senden nicht mehr über UKW, die Privaten halten aber noch daran fest, weil die Staatlichen zunächst viele Hörer verloren hatten.

  • Wie gesagt - bei der "Gelegenheit" werden massenhaft Geräte quasi "verschrottet"/ wertlos gemacht, weil sie nichts mehr empfangen können (halbgare Transmitterlösungen mal außen vor gelassen) . Zu einem guten Teil hochwertige Geräte, die noch viele Jahre und Jahrzehnte genutzt werden könnten.

    Stattdessen wird man wiedermal gezwungen, neue Geräte anzuschaffen, in dem Falle en masse....

    Nachhaltigkeit, Recourcenschonung? :hä:

    Die UKW-Sende- und Empfangstechnik ist da und funktioniert, mit Batterie sogar im Katastrophenfall.

    Schon bei der Abschaltung des analogen (und autarken!) Telefonnetzes ging's vor allem ums Einsparen....

  • Ich bin beileibe kein Wirtschaftswissenschaftler, aber mir scheint doch, dem Kapital müßte es egal sein, ob die Wertschöpfung nun aus der Neuherstellung kurzlebiger oder aus der aufwendigeren Herstellung langlebiger plus der Reparatur dieser Artikel erfolgt. Warum arbeiten so viele Menschen bei uns in x Klamottenläden, wo zu teilweise stolzen Preisen extrem kurzlebige Klamotten, Schuhe usw. verkauft werden, statt z.B. als Schneider vernünftiges Zeug herzustellen? Warum sind die Städte voll von Elektronikmärkten, in denen schlecht enwickelte und kurzlebige Artikel verkauft werden und warum arbeiten die Menschen dort, statt in einer gescheiten Radiofabrik, die anständige (teure und) haltbare Geräte herstellt bzw. reparieren diese? Die Beispiele ließen sich wohl beliebig fortsetzen, nur: Warum ist das so und nicht anders?

    Das Problem ist etwas vielschichtiger. Aber es gibt Schneider. Und es gibt einheimische Hersteller von Konsumelektronik. Aber:

    - weil in D lediglich der Faktor Arbeit zur Finanzierung der Sozialversicherungen herangezogen wird und auch insgesamt der Faktor Arbeit eine weitere hohe Abgabenlast zu tragen hat, ist Arbeit hierzulande ueberteuert, obwohl die jenigen, die die Arbeit machen, oftmals unterbezahlt sind

    - weil die Arbeit jedoch unterbezahlt ist, kann man sich die Arbeitskraft eines Mitbuergers nur selten leisten (wir lange dauerrt der TUEV und wie lange muss ein Handwerker dafuer arbeiten, das er den TUEV machen lassen kann?)

    - weil es irgendwo am anderen Ende der Welt Menschen gibt, die wg. geringeren Sozialstandards Dinge billiger produzieren koennen

    - weil den Menschen kurzfristige Motive (billig) staerker motivieren als langfristige (Halktbarkeit, Reparierbarkeit)

    - weil man mit Verkauf das Geld mit weniger Muehe verdient (schwaetzen ist einfacher wie schneidern)

    - weil dieses Land immer dekandenter wird und es oftmals nicht als "ehrenvoll" gilt, sich die Haende schmutzig zu machen. Bsp.: Warum haben wir in D rd. 120 Tsd. Architekten abvber bur 90 Tsd. Maurer? Aber ich bin mir sicher: Wenn das so weiter geht, kostet demnaechst eine Maurer- oder Elektrikerstunde mehr als eine Architektenstunde. Und das wird sich auch zunehmend auf die Mietpreise auswirken.


    Was dieses Land braucht, ist vor allem eine erhebliche Kostenentlastung des Faktors Arbeit. Ich koennte mir bspw. eine deutliche Erhoehung der MwSt bei gleichzeitiger Minderung der *Lohn*steuer vorstellen. Also eine steuerliche Privilegierung des Faktors Arbeit. Und auch das Heranziehen bspw. von Mieteinnahmen zur Finanzierung der Sozialversicherung. Mal so ins unreine gesprochen.

  • Die Mwst. deutlich erhöhen würde aber ALLES noch teurer machen - wen träfe das wohl wieder am meisten? :rolleyes:

    Ich würde eher vorschlagen, den Steuerhebel da richtig krägtig anzusetzen, wo schon lange mehr "umgesetzt" und (spekulativ) "erwirtschaftet"/abgesahnt und dann oft auch noch allzu gerne steuerlich hinterzogen wird: an den Börsen dieser Welt, den real - physischen ebenso, wie an den virtuellen.

    Und Datensammelei sollte auch adäquat besteuert werden, da käme so allerhand zusammen. ;)

  • Wenn's um neue Steuern ginge:

    An der Börse geht so ungeheuer viel Geld um, daß die Besteuerung der Transaktionen mit 0,025 % (also ein viertel promille, das merkt man gar nicht) dem Staat Milliarden einbringen könnte, und damit ALLE Armutsprobleme beseitigen könne.


    Aber Weh dem Politiker der sich erdreistet auch nur mal hörbar drüber nach zu denken. Der bekommt ein derartigen Shitstorm über sich; allein die Idee schon bringt diese blaue Anzüge mit ihren seidene Krawatten das Schaum auf den Lippen.

  • Die Mwst. deutlich erhöhen würde aber ALLES noch teurer machen - wen träfe das wohl wieder am meisten? :rolleyes:

    Es trifft alle Produkte, die nicht durch heimische Wertschoepfung entstehen. Denn bei letzteren tritt durch die Minderung der Lohnsteuer eine Kompensation ein. Sprich, Du hast netto mehr in der Tasche und/oder die Produkte lassen sich guenstiger anbieten. Und weil sich heimische Arbeit dann mehr lohnt, wird es vermutlich auch wieder mehr werthaltige Produkte geben. Und darum ging es ja hier wohl, oder? ;)


    Das ganze Geschwaetz ueber Nachhaltigkeit ist fuer die Katz, wenn der monetaere Abstand zwischen "schmeiss weg" und "mach heile" zu gross ist. Und das nicht nur auf der Kundenseite. Im Bereich Haushaltsgeraete ist es auf der Serviceseite oft so, dass der Monteur am Verkauf eines Neugeraetes mehr verdient als an der Reparatur. Demzufolge wird er dem Kunden im Zweifelsfall lieber ein Neugeraet aufschwatzen, zumal bei vielen Neugeraeten der Termin fuer den Folgetausch schon eingebaut ist.