Motorwiederbelebung/regenerierung

  • Hallöchen,
    ich wollte mal fragen ob mir hier jemand sagen kann wo ich evtl mein Motor regenieren oder wiederbeleben lassen kann. Ich komme aus dem Harz nähe Wernigerode. Ich habe ein Motor bekommen der jedoch etwas länger stand. Wie lange keine ahnung, und kilometer sind auch unbekannt. Aber einen geschenkten Gaul ... ;) . Ich gebe mal davon aus das was dran gemacht werden müsste. Und der aktuell verbaute klingt nicht mehr so gut. Als ich den Krümmer abhatte um die Dichtung zu wechseln hat man auch kerben auf den Kolben gesehen. Wäre schön wenn mir evtl jemand helfen könnte. :)

  • ja denke du wirst hier fündig.
    alternativ gibts noch die Trabant Facebook Gruppe oder die ein oder andere IFA Service Werkstatt. da könntest du unter Umständen auch jemand finden.


    gibt auch nen trabant club in wernigerode
    http://trabiigunterfr.bplaced.net/clubliste/


    schreib die doch mal an. in der Gruppe machts doch mehr Spaß

  • Weil dieses Thema ganz sicher von der Suche gelistet wird, noch ein allgemeiner Hinweis.
    Hast Du einen Motor, der bereits ein paar Jahre still steht und willst einen Trabant ernsthaft mit diesem Motor auf die Straße bringen, dann ist dieser Hinweis genau für Dich.
    Auch wenn es in den Fingern noch so kribbelt, lass die Zündung aus! Warum?
    Durch wechselnde Temperaturen kommt es im Inneren des Motors zu Korrosion. Davon sind leider sehr oft die Lager der Kurbelwelle betroffen: Hauptlager und Pleuellager. Selbst wenn der Motor ursprünglich nur wenige Kilometer gelaufen ist.
    Bei den Motoren, die bereits einige (zehn-)tausend Kilometer hinter sich haben, kommen diverse Ablagerungen in den Lagern hinzu. Frisches Öl erreicht die relevanten Orte nicht oder zu spät.
    Die Lager werden bereits durch die ersten Umdrehungen derart geschädigt, dass es innerhalb der ersten Kilometer zu kapitalen (Folge-) Schäden kommen kann. Viele dieser Motoren erreichen nur eine restliche "Lebensdauer" von 100 bis 1000 Kilometer.
    Kurbelwellen werden für die Regenerierung untauglich und Motorgehäuse nachhaltig geschädigt. Kolben-Zylinder-Paarungen und Zylinderköpfe, die anfangs durch Reinigung durchaus noch nutzbar sind, werden teilweise regelrecht zerstört.


    Last die Finger von überteuerten Motoren, die Euch mit folgenden Aussagen offeriert werden:
    "hat damals bis zum Ausbau gut funktioniert"
    "Motor dreht"
    "Motor hat gute Kompression"
    Alle diese Motoren haben nur Wert des Aufkaufpreises eines Regenerierungsbetriebs. Jeder Euro mehr, ist reine Fantasie.
    Ausnahmen können bestimmte Raritäten sein.

  • Wie konserviert Ihr denn Eure gemachten und gebrauchten Motoren, wenn mal Winter- oder längere Fahrpause ist? Man kann das ja auch nicht immer genau vorher sehen, wann die Saison zu Ende ist (außer bei Saisonkennzeichen)?
    Freue mich über Tips.
    Ich denke mal, es hat auch der gefahrene Sprit seinen Einfluß auf innere Korrosion. Also der ethanolhaltige ist wenigstens als letzte Tankfüllung im Jahr wohl nicht so sehr geeignet? Dann lieber mit Super plus anmischen?
    Gruß
    Horsti

  • Die verwendete Krafstoffsorte hat nur marginalen Einfluss. Entscheidend ist allein die Tatsache, dass er (ebenso wie Alkohol) aus Kohlenwasserstoffen besteht, der (in der Hauptsache) zu Kohlendioxid und Wasser verbrennt. Darüber hinaus wechselnde Temperaturen und Luftfeuchtigkeit.
    Eine Weile schützt der Kraftstoff selbst und das enthaltene Öl. Wie lange genau, habe ich nicht untersucht. In einer trockenen Garage sollte die Winterruhe unproblematisch sein. Alle metallisch reinen Teile, die länger als 5 Jahre gelagert werden sollen, sollten konserviert werden.
    Ich lagere Motoren nur in zerlegter Form. Selbst gebrauchte Kurbelwellen, die noch zur Regenerierung gehen, werden regelmäßig geölt. Fertige lagern bei gleichmäßigen Temoeraturen im Haus.
    Ich habe jüngst Waffenöl für mich entdeckt. Das bildet eine harzige Schicht, die sich gut abwaschen lässt. Das ist perfekt für viele Teile.

  • In den neueren Bedienungsanleitungen steht, daß man Motoröl direkt in den Vergaser spritzen soll, damit es angesaugt wird, bevor man den Motor abstellt. Bei längerer Pause soll man auch Öl in die Kerzenöffnungen geben und den Motor von Hand durchdrehen.
    Bei dem Sprit, der 5% und mehr Alkohol enthält, habe ich aber schon meine Bauchschmerzen. Das letzte unverbrannte Gemisch bleibt ja im Motor und schlägt sich am Metall nieder. Aus dem Alkohol wird langsam Essigsäure und die greift das Material an. Im überwinterten Benzintank kann man es ja gut sehen und auch riechen.
    Deshalb meine Frage an die Spezialisten, welche Kur man in der Fahrpause dem Trabant spendieren sollte.


    Gruß
    Horsti

  • Die letzte Tankfüllung vor der Winterruhe ist bei meinem Aral Ultimate. Danach nur den Schlüssel abziehen. Die paar Wochen schaden einem Motor nicht.
    Und Öl in die Kerzebohrungen zu kippen ist Unfug. Da wo es gebraucht wird, kommt es so garnicht hin. Ich habe schon Motoren zerlegt die oben schön ölig, im Kurbeltrieb aber total verrostet waren.

  • Die letzte Tankfüllung vor der Winterruhe ist bei meinem Aral Ultimate.

    Ultimate oder auch Vpower sind Kraftstoffe, die durch Verflüssigung von Erdgas hergestellt warden. Sie enthalten keinen Bioanteil Ethanol (siehe E5 oder E10) welches für einen Grossteil der Ablagerungen im Vergaser verantwortlich ist.

  • Vielen Dank für diese interessante Info. Dann werde ich wohl beim Trabant auf V-Power o.ä. umsteigen.

  • Ich habe jüngst Waffenöl für mich entdeckt.

    Wenn ich fragen darf; welches?


    Wegen welcher Kraftstoff vor einer längeren Betriebspause: Alkylatbenzin. Das ist für mehrere Jahre lagerbeständig.

    -> --> 26 Jahre <-- <--

    Bayrischer Trabant Club


    ES GIBT NUR WENIGE DUMME FRAGEN, ABER VERDAMMT VIELE DUMME ANTWORTEN !

  • Müsste demnach nicht schon Super plus genügen?


    Bin gespannt, was mein Trabi beim Saisonstart sagt, das ist bei mir Anfang März. Und der dritte Winter, bei dem ich "nur" Super drin habe.


    Das Wichtigste für den Motor wird sein, dass er im heißen Zustand abgestellt wird. Dann dürfte sich weder Alkohol noch Kondenswasser ablagern.



    Gruß
    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Man könnte zur Erhöhung des Ölanteils im Kurbelhgehäuses den alten Pseudo-Simmerring-Rettungstip nehmen und zum Schluß Öl ansaugen lassen....


    Ob es diese Schweinerei aber wert ist...... :/:?:

  • Also wegen langer Standzeit festgegangen ist bisher bei mir nur der B1000 vor einigen Jahren. Der stand 3 Jahre und hat das auch sehr sicher nur nicht überlebt, weil es in der Standzeit sinnlose Kaltstartversuche (man war ja mal blöder als heute ;) ) gab. Davor hatte er 4 jahre ohne Motorschäden einfach rumgestanden - warm abgestellt: Problemlos danach wieder angesprungen.


    Bessern Sprit kann man sicherlich zur Beruhigung machen, aber bis 6 Monate ist das einfach nur ein Nictbenutzen - kein "längeres Abstellen". Sinnvoll heute: Modernes Radio abklemmen...