Wie lange halten Automobile aus heutiger Produktion

  • Zitat

    Zitat von Deluxe: „Zitat von Chris79: „Genau die Dinge, die spätestens nach 3 Jahren den Geist aufgeben und richtig Asche kosten“Sowas halte ich für Fundamentalismus. Und für Unfug obendrein, weil es schlicht nicht stimmt.“Glaubst Du das…
    Glaubst Du das wirklich? Gängigstes Beispiel aus der letzten Zeit sind elektrische Türschlösser, und elektrische Fensterheber, bzw. Türsteuergeräte, die ein Eigenleben entwickeln, bzw. komplett den Geist aufgeben. Oder Getriebe als nicht elektrisches Beispiel, hier speziell bei VW. Über 10 Stück bei max. 5 Jahre alten Autos haben wir umgebaut, Laufleistung unter 100TKM. Wie gesagt, dies sind nur Beispiele. Kurioserweise natürlich nach der Garantiezeit. Die Kunden kommen damit zu uns, da beim Vertragshändler über Garantie nichts mehr zu holen ist, selbst kaum noch über Kulanz, weil irgendein Stempel im Serviceheft fehlt. Egal ob Türschloss, Klimakompressor oder elektrischer Fensterheber. Kunden wundern sich, warum eine Batterie für einen vierjährigen Passat mit Start-Stop Funktion kaputt geht und erst ab 300 Euro zu bekommen ist - fragen gleichzeitig, ob man da nicht die günstige aus dem Baumarkt nehmen kann. Kann man natürlich, alles eine Frage der Haltbarkeit. Genau der Kunde steht nach 3 Wochen wieder auf dem Hof und kauft dann doch die Version für 300 Euro aufwärts und gibt die Baumarktbatterie bei uns ab. Warum seine erste Batterie nach vier Jahren den Geist aufgegeben hat und warum diese so teuer ist, fragt er sich immer noch. Da folgt dann oft noch der Kommentar: “...- das sowas so schnell kaputtgeht und so teuer ist, hat mir der Verkäufer aber damals nicht gesagt. Da wünsch ich mir meinen alten Käfer, Ente oder Kadett zurück...“ oder “Das hätte es vor 20 Jahren nicht gegeben“. Ihr glaubt garnicht, wie oft ich diesen o.ä. Spruch in der Woche höre.Wenn das alles nicht stimmen würde, frag ich mich warum ich genau dies jeden Tag vor Augen habe und mich mit den Kunden und deren Problemen deswegen auseinandersetzen darf, bzw. muss, weil es mein Job ist.Für mich ist das realer, grauer Alltag geworden - ohne etwas dazuzudichten. Ich könnte noch zig Beipspiele nennen, belasse es aber dabei. Aber das alles hat weder etwas mit Fundamentalismus zu tun, noch mit Unfug.


    Da könen Trabant-Besitzer entspannt sagen: "Was nicht eingebaut ist, kann auch nicht kaputt gehen" (sagte mein alter Werkstattmeister).


    Man kann das als Neid auslegen. Ich bin zweifellos neidisch auf die, die ihr Auto einfach fahren ohne ständig dranrumklempnern zu müsssen. Trotzdem halte ich den Komfort eines Trabant für mich (!) völlig ausreichend.


    Wenn ich mich mal in meiner Bekanntschaft umhöre, dann gehen heutige Autos erstaunlich selten wegen eines Defekts in die Werkstatt. Abgesehen von häufigen Defekten an der Klima. Das wird aber dadurch ausgeglichen, daß selbst Kleinigkeiten gleich ganz viel kosten, weil die Teile immer komplexer werden und der Arbeitsaufwand steigt. Sagen jedenfalls die Besitzer im Vergleich zu ihren früheren Autos. Ist aber subjektiv.

    Wo sind die Trabifrauen?


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  • Hallo,


    ich bin ja auch eher ein Freund der älteren Fahrzeuge, aber manchmal hat man doch den Eindruck, dass manche vieles verklärt oder überspitzt sehen.


    Neben dem Trabant hatte ich seit meiner nunmehr 15jährigen Führerscheinzeit zwei Autos, das zweite fahre ich noch und will das auch noch länger tun. Frage mich manchmal, wie man soviele Autos in so geringer Zeit verschleißen kann?


    Das Erste war 2003 ein Mazda 626 BJ. 1989. Der hatte ab und zu ein paar mechanische und elektronische Zimperlein, da waren es tatsächlich die el. Fensterheber und die Zentralverriegelung. Ansonsten kam mal ein Radlager, Achsmanschetten, Thermostat, Auspuff, durchgerosteter Tank und -einfüllrohr, Schutzbälge in den Stoßdämpfern, aufgelöste Domlager hinten. Und der ständige Kampf gegen den Rost, den ich letztlich verloren habe.


    2011 dann mein derzeitiger Ford Focus MK2, BJ. 2005 mit mittlerweile 145000km auf dem Tacho. Groß dran war an dem noch nichts, spontan fällt mir ein: Endschalldämpfer, Batterie (waren beides noch die ersten), Bremsen rundum neu (Scheiben und Beläge), 2x Wischerblätter, Bremsflüssigkeit 2x, Wassereinbruch oben an der Frontscheibe und am Antennenfuß. Das alles selbst gemacht. Ansonsten bekam er 2x einen Klima-Service in der Werkstatt, das letzte mal war das System komplett leer. Evtl. irgendwo undicht. Klimaautomatik funktioniert aber nach dem Wieder-Befüllen. Ach ja, die Magnetkupplung am Klimakompressor hatte es einmal in Ungarn entschärft, gibts nicht einzeln. Konnte ich mir aber günstig mittels gebrauchtem, defekten Kompressor beschaffen und selbst auf meinen umbauen.
    Ansonsten hat er relativ gute Ausstattung (Ghia) und alles funktioniert ausnahmslos - halt, die Glühlampe im Handschuhfach brennt ständig durch. Der Innenraum und die Mechanik sind nach wie vor sehr Nebengeräusch-arm, der 2,0l 145PS Saugbenziner ist kein Temperamentbündel, aber ein zuverlässiges und leises Arbeitstier. Das Auto hat seit dem Kauf von mir nie einen Service in der Werkstatt gesehen, abgesehen von der Klimaanlage. Alles was ich mache, ist das Auto sauber zu halten, ab und zu den Lack zu pflegen, nach der Technik zu schauen, Türgummis und Scharniere zu warten und jährlicher Öl- und Filterwechsel mit Öl aus dem Norma (5l 5W-30 für 19,99 Euro). Rost ist noch kein großes Thema, aber vorhanden. Fahrwerksteile sind angegammelt und werden ab und zu gepflegt. Ansonsten vorn links unten am Kotflügel etwas und hinten rechts am Radlauf, Übergang zum Stoßfänger. Es geht los, ich versuche aber immer, partiell auszubessern.


    Trotzdem muss ich sagen, an dem Auto hänge ich nicht. Den Mazda wegzugeben, das tat richtig weh, war aber leider notwendig. Im Prinzip war das eine Dauerbaustelle, auch wenn es nie etwas richtig großes war. Hat man ihm in seinem Alter halt auch verziehen.


    Am Trabant ist im Grunde auch immer was zu tun, und sei es im Zuge normaler Wartung.



    Gruß
    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • nach dem 601 kam als Ablösung zum Alltag ein 106 bj 95. 1.0 45ps 5gang. Airbag und Elektrik gut ausgestattet. Ich bin kein Franzosen Fan aber der kleine war nen gutes Auto. Damals mit 120000 für 800 gekauft. Für frischen TÜV ca 400 in der Werkstatt gelassen für Inspektion und Lager und Buchsen Tausch an der VA inklusive neue Dämpfer. Dann 60000km ohne was zu machen gefahren. Nie Probleme. Und er wurde nicht schonend gefahren...
    Dann trennte uns leider ein durch gegammelter Auspuff direkt hinterm Kat. Kurz vorm TÜV wäre einiges angefallen wieder fast gesamte VA.
    Wurde denn für 2500 Abwrackprämie verschrottet. Und war somit ein absolutes plus Geschäft. Dafür kam ein Octavia 1 neu über EU Import. Lief außer ein geplatzter Kühlerschlauch innerhalb der Garantiezeit problemlos bis der Sattelzug ihn Kapital zerstört hat. Darauf nen Octavia 2 TDI. 90000 und in 3 Jahren noch gewesen. Bis dann einiges auf einmal kam.
    Alles zur grossen Inspektion mit Zahnriemen und Pumpe. Der elektrische zuheizer und irgend ein Bauteil was noch gut ins Geld gingen haben mich dazu gebracht ihn zu verkaufen und nochmals einen Neuwagen zu testen ( bis dato wollte ich nimmer ) nun ist es ein Skoda Rapid spaceback. Mir gefällt er sehr gut fährt gut ist absolut Langstrecken tauglich. Der Rest zeigt die Zeit.
    Fazit: jedes "neuere" Auto hat für mich gut gehalten und ich war immer zufrieden.
    Für mich sind das Gebrauchsgegenstände. Ich muss entspannt und einigermaßen komfortabel von a nach b komm. Hab ich Lust auf pures Fahrgefühl hab ich ja den Trabant. (Wäre mehr Platz würde ich auch gerne andere deutsche Klassiker spazieren fahren. Ist nicht der Fall. Also volle Konzentration auf den 601, welches seit Werksauslieferung Familienbesitz ist und zeitgleich mein erster wagen.)

  • Was den Vergleich etwas schwierig macht, ist, daß der Trabant als Gebrauchsgegenstand nach heutigen Gewohnheiten nicht zu gebrauchen ist.


    Früher war es bei allen Autos üblich, regelmäßig abzuschmieren, zu versiegeln und abgenutzte Teile zu erneuern. Heute sind es die Leute gewohnt, ein Auto zu kaufen und, abgesehen von Reparaturen, sich nicht großartig um den technischen Erhalt zu kümmern.
    Ich kenne (leider) Trabant-Fahrer, die nach dem Wirtschaftlichkeitsprinzip fahren: Trabi von früher ausgraben, nichts dran tun und wenn was größeres kaputt ist, weg damit oder an Bastler verkaufen. Gibts leider auch heute noch.


    Wer, wie ich, den Spagat zwischen Emotionen und Alltagsnutzen versucht, hat immer mit erhöhtem Aufewand zu kämpfen. Das ist der Preis des Lifestyle. Trabi ist Lifestyle, denn damit mache ich mir selbst eine Freude.


    Manchmal, wenn die Liste der Dinge, die "mal gemacht werden müssen", mal wieder lang und teurer wird, wünsche ich mir auch so eine Karre die ich abends an die Straße stelle und dann vergesse. Aber bitte nicht mehr elektronischen Pimp als in Mutters Fabia. Sonst krieg ich beim Fahren die Krise.

    Wo sind die Trabifrauen?


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  • Trabi und "Lifestyle", da rollen sich mir die Fußnägel.



    Gruß
    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Korrekter müsste es vermutlich "Trabi ist mein Lifestyle" heißen - und in sofern: :dafuer:

  • Sehe das auch eher kritisch... Wenn ich mir so anschaue, wie viele junge Leute sich eine Simson oder einen Trabant kaufen, nur um cool zu wirken... Klar, mit einem IFA-Erzeugnis unter dem Allerwertesten IST man cool, nur sollte ein technisches und auch ein Stück weit historisches Interesse dahinterstehen. Und nur wenn dies gegeben ist, hält man dieses Hobby auch durch, so ist es bei mir zumindest.


    Bekomme Brechreiz, wenn ich bärtige Hipster in Käfern oder Pappen herumfahren sehe, welche aber nicht mal wissen, wie man so ein Kraftfahrzeug überhaupt bedient, bzw. außerstande sind, selbst die niedersten Wartungsarbeiten durchzuführen. Aber man ist ja damit so anders!

  • Ja, ich hab auch immer Bauchschmerzen wenn ich das sehe. Andererseits habe ich mir meine erste Pappe als Student gekauft. Da war halt das Geld knapp und ein Trabi gut finanzierbar. Mehr Grund brauchte ich dafür nicht. Technisches Interesse hatte ich zwar schon immer, aber ich könnte nicht ansatzweise behaupten von dem Fahrzeug oder generell Fahrzeugtechnik Ahnung gehabt zu haben. Ich war völlig unbedarft. Ich habe dann recht schnell bemerkt, was für ein Vergnügen es ist, sich da rein zu fuchsen und das Auto bald mehr als Oldtimer wahrgenommen, denn als Alltagsgegenstand oder Kultobjekt. Heute (11 Jahre später) kenne ich jede Schraube an meinen Trabis und betreibe dieses Hobby umfangreich. Ich widme mich umfassend der Wartung des Fahrzeugs und arbeite Altteile wieder auf. Ich habe verstanden wie der Sparvergaser funktioniert und den Schaltplan der EBZA begriffen. Ich war mit meinen Trabis in Norwegen im Gebirge und bin über die Alpen gefahren. Ich war auf etlichen Trabitreffen und habe eine umfangreiche Werkzeug- und Ersatzteilsammlung. Meine Kollegen halten mich alle für bekloppt .... na das Übliche halt.


    Worauf ich hinaus will: Irgendwie fängt so ein Hobby halt ein. Ich hatte das beim Kauf nicht im Sinn - ich wollte nur billig zur Hochschule fahre. Heute widme ich ich jede freie Minute, die ich nicht mit meiner Familie verbringe, eben genau diesem Hobby. Und ich könnte mir kein besseres Leben vorstellen.


    Hätte ich mir dann nach deiner Moralvorstellung damals nicht so einen Trabi kaufen sollen? Hmmm ....


    Gruß, Felix

  • Korrekter müsste es vermutlich "Trabi ist mein Lifestyle" heißen - und in sofern: :dafuer:

    Auch wenn mein Trabi definitiv direkt zu meiner Lebensart gehört, hoffe ich, dass er nicht zum Lifestyle-Mobil avanciert. Das treibt nur die Preise in die Höhe und lockt Menschen an, die sich eigentlich nicht mit dem Thema auseinander setzen wollen. Ich denke darauf spielt auch Christopher an.
    Anderseits hoffe ich natürlich dass das Thema Trabant sich auch weiterhin solcher Beliebtheit erfreut, damit allerlei Ersatzteilproduktionen auf lange Sicht rentabel bleiben und große Stückzahlen unser Hobby bezahlbar machen.


    Oldtimer hin oder her - aber Großserienfahrzeuge sollten auch als Klassiker massentauglich bleiben.


    Aber gibt es denn so viele Hipster im Trabant? Nicht, dass es nicht auch so genug Trabantfahrer gäbe, die nicht besonders nachhaltig mit ihrem achso leicht reparablen Fahrzeug umgehen...
    Das sind dann häufig auch diejenigen die jammern, dass alles teuer ist.





    Aber mal zurück zum Thema. Moderne Fahrzeuge halten nicht unbedingt weniger lang, als Alteisen. Sie werden nur immer komplexer, was zunehmend zu aufwendigeren Fehlersuchen und Reparaturen führt und (nicht nur) Laien den Überblick verlieren lässt.
    Jede technische Neuerung hat halt auch Kinderkrankheiten und je mehr Neuerungen auftreten, desto mehr Krankheitssymptome lassen sich beobachten.



    Natürlich ist es für den Käufer ärgerlich, wenn er daraus Unkosten hat. Aber mal ehrlich, ein Großteil der modernen Gesellschaft lebt einfach über seine Verhältnisse.
    Dünnbrettbohrerei.
    Einparkhilfe, Verkehrszeichenerkennung, Regen- und Lichtsensor, >150PS, >200km/h, <20T€ ... am Arsch. Um mobil zu sein brauchst du nur einen Bruchteil davon. Und wenn du spezielle Wünsche hast, musst du dir die auch Leisten können und wollen - möglichst nicht auf Kosten anderer.


    Und alles was weiter als zum Auto ist, muss gefahren werden...mal eben kurz Bier holen...schnell eine Überweisung machen...


    Wenn wir uns ein bisschen reduzieren würden, könnte man sich auf ganz andere Dinge konzentrieren.


    Natürlich gibt es genauso überspringende Steuerketten, weil man aus Gewinnoptimierung und Preisdruck Stanzwerkzeuge über die Verschleißgrenze hinaus betreiben muss.
    Mich ärgert daran eigentlich nur, dass im Management großer Firmen viel Geld zu verdienen ist und wenn es dann Engpässe gibt, diese Kosten an der Belegschaft und kleineren Zuliefererfirmen und deren Belegschaft ausgetragen werden.


    Ein Schuldiger allein findet sich nicht. Viel mehr ergibt sich die Gesamtsituation - und das ist nicht nur beim Autofahren so - aus vielen Einzelumständen, die nicht im Zusammenhang gesehen werden und vielen Einzelpersonen, die vor allem das maximale für sich raus holen möchten.

  • Was viele unterschlagen, die Jahresfahrleistungen haben sich durch die Veränderung der Berufswelt deutlich erhöht. Wenn ich einige Pendler sehe, so müssten sie mit Käfer und Co. jeden Monat zum Ölservice und Kundendienst... Ich bin auch zu Beginn meiner Lehrzeit wöchentich 1000km mit dem Trabi gefahren und es war alles andere als entspannend...Und wenn ich die Grenznutzungsdauer einiger Fahrzeugkomponenten denke...

    Einmal editiert, zuletzt von JL ()

  • Wirklich? Oder wird es nur durch die heutigen Medien mehr kommuniziert?!
    Trabantmotor-80tkm, heutiger- >200tkm bei regelmäßiger Wartung und Pflege und ohne Tuning! Jetzt könnte man noch die prozentualen Anteile der Schäden an der Stückzahl ausrechnen..

  • @ IL: Ich ziehe den Hut vor Dir, weil Du in dieser sinnfreien Laberrunde als Einzelkämpfer Deinen Mann stehst...

  • Der Fahrfußhebel spricht die 90er an und als Beispiel kommt dann der Trabant...
    Thema verfehlt.
    Die Technik der 90er war durchaus noch geeignet, die halbe Million (teils ohne besondere Anstrengung) zu erreichen. Versuch das mal mit der aktuellen, aufgeblasenen Technik.

    „Die Zensur ist das lebendige Zeugnis der Großen, dass sie nur verdummte Sklaven treten, aber keine freien Völker regieren können.“

    (Johann Nestroy)


  • Versuch das mal mit der aktuellen, aufgeblasenen Technik.


    Und wo ist das Problem. Kenne reichlich Fahrzeuge wo das problemlos der Fall ist.


    Das dabei mit steigender Laufleistung Komponenten ausfallen können, die es früher einfach noch nicht gab, ist dabei unbestritten.


    Wenn man will, dann kann man auch heute noch Autos kaufen (bestellen), die außer den gesetzlich geforderten Sachen, kaum mehr drin haben. Die können dann genauso lange halten wie ein Fahrzeug aus den 90zigern, zum Teil sind ja auch die Karossen besser als in den 90zigern vor Korrosion geschützt.


    Das ist natürlich schwierig und viele Sachen kann man auch nicht mehr abwählen.


    Und genau wie der Vergleich mit dem Käfer, so kann man es mit 90ziger Jahre Autos vergleichen. Wann muß man heute zum Ölwechsel? Wie oft muß ein Zahnriemen getauscht werden? Ich erinnere mich da z.B. an den E30. Alle 40tkm zum Zahnriemenwechsel.


    Das heute die Autos grundsätzlich nicht so lange halten wie früher, halte ich für ein Gerücht. Wie schon erwähnt wurde, ist heute die Kommunikation eine Andere und so erfahren wir von jedem Pup den irgendein Auto hat schon 5 Minuten später in einem sozialen Netzwerk.


    Auch früher gab es Rückrufe und Defekte. Wie war das 1995......Opel ruft 2,3 Millionen Astra zurück (bis dato die größte Rückrufaktion der Firmengeschichte) wegen der Brandgefahr beim tanken. :D


    Wenn das Auto heute aus dem Werk kommt, dann hält es auch eine Weile. Wenn man es in die "richtige" Werkstatt bringt und dort qualitativ hochwertige Ersatzteile verbaut werden, dann halten sie nochmal so lange.
    Ich erlebe es aber seit vielen Jahren. Man repariert privat oder die Werkstatt soll es sehr günstig machen und verbaut wie der Privatmann die billigsten Teile die man bekommen kann.
    Das hat man in den 90igern kaum gehabt, den da wurde noch nicht so viel "Chinamüll" gebaut und es gab auch kein Internet mit tausenden Shops.


    Und eben diese billigen Erstazteile halten nicht die Bohne. Ich habe auch Autos in Pflege aus den 90igern bis heute. Und ich lasse jedem die Wahl, wieviel er für seine Teile ausgeben will und wo und wie er sie kauft. Und da sind auch Leute dabei, die es immer am billigsten wollen und so ist der Passat aus 1991 mit 485tkm auch alle Nase lang hier und immer ist irgendetwas. Grundsätzlich hält der Passat und das genausolange wie ein Modell aus 2009. Nur wenn man z.B. Manschetten und Auspuffanlagen im Discount kauft, so stehen beide nach 2 Jahren wieder hier mit defekten Manschetten und durchgerosteten Auspuffanlagen.


    Was bei dem ganzen unbestritten bleibt ist, dass heute manch ein Bauteil auch von außen nicht so geschützt ist, dass es lange hält bzw. ansehnlich bleibt.
    Ich hatte gerade ein Fahrzeug von Ende 2016 auf der Bühne. Hier hätte man, wie beim Trabant den man nach dem Kauf meist konservierte, auch einige Teile konservieren/lackieren müssen und an bestimmten Stellen Ablauflöcher bohren um stehendes Wasser und Schmutz zu vermeiden.
    Viele Teile werden nicht mehr verzinkt oder pulverbeschichtet, einfach weil es die Grenznutzungsdauer auch so erreicht wird. Und so können Radnaben und Antriebswellen schon nach 3 Wochen rostig sein :D
    Dabei ist es auch keine Frage, dass heute vom Hersteller versucht wird zu sparen und so das ein odere andere Bauteil vorzeitig ausfällt, weil es zu schwach konstruiert wurde, oder die Materialien nicht ausreichend haltbar sind.



    Grundsätzlich ist es Unsinn die Autos von heute wegen mangelnder Haltbarkeit zu verurteilen. Für mich sind sie im Verhältnis gemessen am Preis und dem was man heute persönlich erwirtschaftet einfach zu teuer. In den 90zigern kostete ein Mittelklasseauto etwa einen durchschnittlichen Nettojahreslohn. Heute sind es schon fast zwei.


    Ich bleibe bei meinen alten Autos, weil ich dem Trend immer das neueste zu haben nicht folgen kann (und will), mein Geld lieber in andere Sachen investiere und weil ich in der glücklichen Lage bin ein Werkzeug richtig in der Hand halten zu können und dann auch noch an einem Kfz damit entsprechend umgehen kann.

  • @ IL: Ich ziehe den Hut vor Dir, weil Du in dieser sinnfreien Laberrunde als Einzelkämpfer Deinen Mann stehst...

    Glückwunsch, bist jetzt Teil der sinnlosen Laberrunde.

  • Tatsächlich beobachte ich mit einer gewissen Neugierde, wie sich die derzeitigen mit Downsizing versehene Fahrzeuge auf lange Sicht schlagen werden.


    Dazu kommt, dass jeder seine eigenen Erfahrungen diesbezüglich machen kann und machen muss.

  • Toni: Z.T. hast Du recht. Ein Laufleistung von 500TKM sind mit heutigen Fahrzeugen auch noch drin - allerdings liegt der finanzielle Investitionsaufwand höher, da die heutigen technischen Unterhaltskosten weitaus mehr sind als in den 90ern. Zudem müssen heutzutage Teile getauscht werden, um die 500.000 überhaupt zu erreichen, die es damals noch nicht gab- sprich z.B. Injektoren, Steuergeräte, Abgaskühler etc. Und genau da liegt der Knackpunkt, irgendwann lohnt, bzw. rechnet sich das wirtschaftlich nicht mehr, weil es der aktuelle Fahrzeugwert nicht mehr hergibt. Die Kosten für einen Werkstattaufenthalt sind ebenso immens gestiegen, ein kleine Inspektion kostet heute locker irgendwas zwischen 200 und 250 Euro bei einem Allerwelts-Kfz.


    Ich bleibe trotzdem bei meinen alten Autos aus den 90ern und älter, weil ich als Kfzler anders nie so günstig fahren und unterwegs sein würde wie jetzt. Und ganz nebenbei hab ich nach Feierabend wenig Lust, mit dem Tester rumzulaufen oder an einem Auto der jetzigen Generation die Arbeit zu machen, die ich täglich an Kundenfahrzeugen mache.


    Zudem fahre ich lieber mit Altblech durch die Gegend - auch in den Urlaub. Hab da einfach mehr Vertrauen zu, als zu einem heutigen KFZ - das ist halt meine Überzeugung und dazu stehe ich.
    Mit Neid etc. hat das nicht die Bohne zu tun. Klar könnte ich mir was jüngeres und neueres kaufen, will ich aber nicht weil mich die heutige, eher charakterlose Fahrzeuggeneration a. privat nicht interessiert und b. ich nicht jeden Trend mitmachen will und werde.


    Aber jeder soll so, wie er möchte