Unterschiedliche Bremstrommeln?!

  • Moin Jungs,


    Mein RBZ H.R. sifft. Als ich die Trommel abziehen wollte, sah ich unterschiedliche Bauweisen auf der Hinterachse... habe die Trommel mit dem Kragen auch nicht gelöst bekommen.


    Welches Spezialwerkzeug benötige ich und viel wichtiger, ist das so "erlaubt und in Ordnung"?


    Bilder im Anhang.


    Grüße Josh

  • In Ordnung ist das nicht, aber es kann so gefahren werden. Da hat wohl mal jemand (warum auch immer)zurückgerüstet auf einen konischen Achsstumpf. Dafür brauchst du einen Bremstrommel- bzw. Radnabenabzieher. Die gibts in unterschiedlicher Bauweise.


    Die Trommel ansich sind identisch, die Radnaben und Achsstümpfe unterscheiden sich hier. Wenns um dein 88er Bj. geht, dann sollten da zylindrische sein (wie auf deinem rechten Bild).

  • Ich kann zwar nicht mit Bestimmtheit sagen, ob dieser von den Maßen der richtige ist,
    https://www.ebay-kleinanzeigen…tburg/523791036-241-17428,
    aber ich bevorzuge diese Bauform wegen Ihrer Kompaktheit.

  • Wenn die Nabe ordentlich fest sitzt, machst du mit dem der an den Radbolzen befestigt wird, alles kaputt. Wenn die Nabe den Kragen hat, sollte immer der Abzieher benutzt werden der da ansetzt.

  • Danke für die schnellen Antworten.


    Dann weiß ich ja was Sache ist. Gibt es typische Gründe für solch einen Wechsel? Typische Beschädigungen bspw.?
    Bezugnehmend auf die Historie des Fahrzeuges scheint ein Wechsel zu DDR Zeiten erfolgt..


    Welcher Aufwand muss betrieben werden, um die eine Seite wieder in einen Zustand zubringen, der einem 87er entspricht?



    Viele Fragen ich weiß, daher im Vorraus bereits ein großes Dankeschön :)

  • Du brauchst mindestens:
    -Achsstumpf
    -Distanzhülse für Lager
    -Radnabe
    Außerdem musst Du die Sicherungsbleche vor Gebrauch abwinkeln.
    Wenn Du kein Originalfetischist bist, würde ich Dir raten, es erst dann zu machen, wenn ein Grund (Radlager ersetzen) besteht. Es kommt sowieso die schwarze Kappe drauf.

  • Zylindrischer Achsstumph ist zu bevorzugen, zumal bei dem Bj. Viel schneller u. leichter zu händeln bei Bremsen Revision.


    Falls du die Seite umbauen willst, schreib PM. Hab grad einige derartige Teile sortiert.

    Bei gleicher Umgebung lebt doch jeder in einer anderen Welt!


    Artur Schopenhauer

  • Wenn die Nabe den Kragen hat, sollte immer der Abzieher benutzt werden der da ansetzt.

    Gerade diese Abzieher habe Ich schon des öfteren den Kragen abgerissen, wenn die Mutter zu fest angezogen war. Ich empfehle dir erst alle Teile für den Zylindrischen Radstumpf zu besorgen und dann gleich umzubauen, wenn du einmal alles auseinander hast.

  • Gerade diese Abzieher habe Ich schon des öfteren den Kragen abgerissen, wenn die Mutter zu fest angezogen war

    Das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Mit dem Abzieher der am Kragen ansetzt, habe ich schon Naben herunter bekommen, die so fest saßen, dass ich beim lösenden Knall nach dem vollzogenen Kraftakt zunächst befürchtet hatte, dass es den Abzieher gesprengt hat. Gut, wahrscheinlich hätte der Kragen sogar tatsächlich früher nachgegeben, als der Abzieher.


    Aber im Gegensatz dazu wäre es mit einem Abzieher, der an den Radmuttern ansetzt, entweder unmöglich gewesen, diese Naben zu lösen, oder nur unter Inkaufnahme von Kollateralschäden.


    Ganz sicher bin ich mir nicht, aber der von mir gemeinte Abzieher dürfte der aus dem WHIMS 1990 Abb. 14.25 bzw. 15.19 sein.
    http://trabitechnik.com/index.php?lang=de&page=43&page_number=25#15.%20Konstruktionszeichnungen%20zur%20Anfertigung%20von%20Spezialwerkzeugen


    Gruß Steffen

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

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  • Es ist also auch hier eine Frage der Philosophie.
    Um das für und wieder ein wenig anzukurbeln, es ist sicher richtig, den Abzieher für den Kragen zu verwenden, dort wo es geht.
    Aber, den dann so unter Spannung zu bringen, dass der "Knall" erst das ganze löst, demzufolge wirklich die Spannung die durch Schraube erzeugt wird, halte ich für den nicht vollständig richtigen Weg.
    Schraube anziehen, gut unter Spannung bringen und einen bis zwei gezielte kräftige Prellschläge auf die Schraube hilft Wunder. Zur größten Not danach nochmal Schraube festdrehen und nochmal die Prellschläge. Natürlich sollte dabei ein richtiger Hammer vorhanden sein.
    Dieser Prozedur hat nichtmal ein ordentlicher Glockenabzieher der ordentlich befestigt ist etwas entgegenzusetzen.
    Hier eine Angstlage gegen den Glockenabzieher heraufzureden ist sicher nicht angebracht.
    Wenn der richtig gehandhabt wird ist der genau so gut wie früher, als es den Kragen noch nicht gab.
    Ich hab noch keine Ersatzteile benötigt, wo ich den Glockenabzieher eingesetzt hatte.
    Es ist natürlich immer die zentrale Spannschraube des Abziehers gemeint,

  • Gegenüber dem Glockenabzieher hat der Kragenabzieher doch schon Vorteile.
    Die Zugkraft wird eben besser übertragen.
    Wenn aber,wie zB.bei den alten Radnaben,kein Kragen vorhanden ist,muss man doch zum Glockenabzieher
    greifen.
    Dabei habe ich auch schon einmal eine Nabe verbogen.


    Wenn man den Kragenabzieher wie Macha anwendet gibt es eigentlich keine Probleme.
    Dass man mit dem Abzieher den Kragen der Radnabe abreisst,sollte dann nicht passieren.