Galerie für Motoren- und Getriebeschäden

  • Hallöchen,
    mir kam vor kurzem die Idee mal eine Galerie für Bilder von Motoren- und Getriebeschäden anzulegen. Und das gilt natürlich nicht nur für den Trabant sondern für alles was eine Kurbelwelle und ein paar Zahnräder hat. Habe das schon in einigen anderen Foren gesehen und fand das sehr interessant auch mal zu sehen, was in anderen Motoren und Getrieben so passiert. Wenn die Idee nicht genehm ist - dann eben nicht.


    Ich fange auch gleich mal an:



    So sieht eine Laufbuchse aus, wenn der Kolben 25 Jahre lang nicht bewegt wird:



    Der Motor ist ein Deutz MAH 914, den wir aus einer Scheune geborgen und komplett überholt haben. Damals soll er heiß gelaufen sein und ist infolge dessen einfach stehengeblieben. Und obwohl der Motor immer trocken in der Scheune stand ist auf dem Bild gut zusehen, dass die Feuchtigkeit in der Luft die eigentlich mit einem Ölfilm überzogene Buchse in der langen Zeit trotzdem angegriffen hat. Die dortigen Spuren kamen also eindeutig durch die lange Standzeit, in der der Motor nicht bewegt wurde. Der Kolben war nicht fest und hatte auch keine Fressspuren. Vielleicht macht sich dadurch der ein oder andere doch noch einmal Gedanken, wenn er vor hat einen seit Jahrzehnten nicht mehr bewegt Motor einfach so anzuschmeissen.



    Das ist ein Bild von meiner Arbeit. Hier hat sich die Anlaufscheibe eines Stößels gelöst und den Auslaßnocken der Nockenwelle beschädigt. Und trotz dass das Auslassventil des 6. Zylinders nicht mehr geöffnet hat ist er dennoch angesprungen - lief aber natürlich entsprechend. Um die Nockenwelle auszubauen muss der komplette Motor zerlegt werden. Um mal die Dimension des Ganzen darzustellen noch zwei Bilder im Anhang.


    Die Kurbelwelle wiegt gute 150kg und kann nur mit mindestens zwei Mann eingebaut werden. Den Motor habe ich damals komplett zerlegt und sämtliche Verschleißteile (Kolben, Buchsen, Einspritzpumpe, Kompressor, sämtliche Lager, ...) erneuert. Die Maschine hatte genau 500.000km gelaufen - sah also von drinnen noch fast aus wie neu. Der Motor trägt den Namen D2866 LUH, stammt aus einem Niederflurbus, hat 310 PS, drückt gute 1500Nm und wiegt ungefähr 1 Tonne.


    Und jetzt zeigt her eure Erfahrungen. :)

  • Noch ein kleiner Nachtrag. Sorry für den Doppelpost, aber ich kann den Beitrag nicht mehr editieren.




    Dieser Kolben stammt aus einem Wartburg-Motor den ich vor einiger Zeit zerlegt hatte. Wie man gut erkennen kann, hat sich vom Feuersteg etwas Material gelöst - scheinbar durch starke Hitzeeinwirkung. Das interessante an diesem Schaden war, dass ALLE drei Pleullager wie festgeschweist waren - da ging gar nichts mehr. Die Kolben aber hatten (außer der eine) überhaupt keine Anzeichen von mangelnder Schmierung oder starker Überhitzung. Meine Vermutung war oder ist also, dass, wer auch immer diesen Motor zu Klump gefahren hat (habe ihn als defekt gekauft), den Apparat mit ziemlich übertriebener Drehzahl gequält hat. Der Motor war noch komplett original (erster Schliff ab Werk) und die KW wurde auch noch nie überholt. Ich nahm damals eher an, dass die Maschine einen Kolbenfresser hatte und habe ihn daher einige Tage lang ohne Zylinderkopf stehen lassen und die Zylinder mit Rostlöser gefüllt. Da dieser selbst nach einer Woche einfach nicht absickern wollte dachte ich mir war die Sache eigentlich klar - war dann aber doch nicht so.

  • Da hab ich was von unserem Trabant vor einem Jahr :) Eines der Wälzlager der Kurbelwelle hat die Kugeln ausgespuckt dieser hat der der erste Zylinder dann irgendwann mit hochgezogen, oben dann schön zerstampft bis irgendwann es zum Klemmer kam.


  • Die Nadel im Kolbenboden sieht ja genial aus, hab ich auch noch nie gesehen. :D

  • Der sieht aber auch nicht nach 26PS aus...

    Neapel sehen und sterben-Tour 2012
    Ich war dabei!


    50 Jahre Trabant 601
    Die Jubiläumstour 2014
    Ich war auch dabei!
    :raser:

  • Da muss ich mir nochmal überlegen ob ich ins Renngeschehen einsteige.Die Idee hat mich seit dem Besuch im letzten Jahr auf dem Lausitzring nicht mehr los gelassen.

  • und wer den fährt :P

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  • Letztens zwei als defekt gekaufte Motoren zerlegt... Beide hatten exakt denselben Lagerschaden. Wie kann man ein Hauptlager so krass kaputt kriegen?




    Die Reste der Käfige haben es leider bis zu den Drehschiebern geschafft... Wahrscheinlich kann ich die gehäuse jetzt wegschmeissen. Die Riefen sind so tief, dass ein ganzer Fingernagel hineinpasst.

  • Gibs FG. Er kanns vielleicht retten bevor Coladosen draus werden.

  • Echt? Dann mach ich morgen mal paar Bilder und schicke ihm die. Ich schmeiss ja nun wirklich ungern etwas weg.