Kurioses bei E*** Teil 2

  • Das NJ 206 ECJ C3 (das "J" steht für den Stahlkäfig...gibt auch P für Polyamid) von Skf, dass in Rollenstärke und Kafigaufbau dem DKF ebenbürtig ist, bekommt man kaum günstiger als 50€/Stk. :schulterzuck: Bestenfalls für um die 40, aber nicht für privat und auch nicht für 1 Stk.

    Und es ist eines der wenigen SKF Lager was noch Made in Germany ist. :)


    Wenn jemand günstig haben möchte, dann gäbe es aktuell noch eins von ZVL (slovakischer Hersteller) zu 15,50€ bei ebay. Das kann man nehmen.


    Ich habe Probebestellungen bei div. Trabantteilehändlern gemacht. KEINER von 5 hat ein C3 Lager geliefert. Einer schreibt im Shop DKF und liefert URB....

    Und ja, viele interessiert eine Lagertoleranz nicht.

  • Ist der Handel noch so klein, bringt er doch mehr als (Meister-)Arbeit ein....

  • Warum? Für einen Händler und mit Megu-Kolben.

    In der Regel bekommst du beim Trabantteilehändler heute solche Sätze nur mit Nachbaukolben.

    Für den Händler ist es egal ob der Satz vor 35 Jahren geschliffen wurde oder heute.

    Die Gewährleistung muss er heute geben.

    Und so kalkuliert er den Preis, mit den Preisen von heute.

    Und da kosten Megukolben, sofern welche auftauchen, an oder auch schon über 200€ das Paar. Und Vogler in Berlin schleift das Paar für rund 100€, was sehr sehr günstig ist. Andere nehmen da auch schon das Doppelte. Und dann bist du schon bei locker 400€ und hast als Händler noch nichts verdient.


    Und Händlerpreise mit Preisen von Privatleuten auf ebay Kleinanzeigen vergleichen? Das halte ich für unrealistisch.

  • Du erkennst oder weißt mehr, nur für mich sehen die aus,

    wie vor Jahren ausgebaut und in die Ecke gelegt.

    "Nein, meine Söhne geb ich euch nicht !"

  • In der DDR geschliffene Zylinder waren nur so sauber wie sie abgegeben wurde. Da wurde kaum Zauber drum gemacht. Mehr als eine Grobreinigung gab es selten.

    Und sowas wie heute wo (fast) alles als gestrahlte Hochglanzware daherkommt gleich garnicht.


    Und mehr wissen... nein. Wenn da aber ein Angebot steht mit geschliffenen Zylindern, dann sollte es auch so sein.

    Und das dann da gebrauchte Kolben drin stecken wäre schon sehr sportlich. Kann man von privat wohl (inzwischen, wo Leute gestrahlte Kolben anbieten, die den Eindruck erwecken neu/sehr gut zu sein) nicht ganz ausschließen, aber der Händler wäre wohl nicht so vermessen das ohne entsprechenden Hinweis zu verkaufen.

    Und falls doch.....sollte die Rückgabe eher einfach sein.

  • Atomino. diese Zylinder wären mir auf jeden Fall lieber, als der Link von Kleinanzeigen, welchen du mir gesendet hattest, wo du nicht weißt, wie weit der Rost schon unter dem grünen Schutzlack ist und Preislich sind sie für Händlerware ok.

  • In der DDR geschliffene Zylinder waren nur so sauber wie sie abgegeben wurde. Da wurde kaum Zauber drum gemacht. Mehr als eine Grobreinigung gab es selten.

    Und sowas wie heute wo (fast) alles als gestrahlte Hochglanzware daherkommt gleich garnicht.

    Habe kürzlich auch eine Garnitur + zusätzlich ein paar Kolben als Beifang und aus Freundlichkeit mitgenommen und dachte auch erst, es sei gebraucht und sicher verschlissen, ist es aber dann doch nicht gewesen. Innen hui und außen pfui - besser als andersrum. :)

  • Mir ist auf die Art, als Beifang zu allerhand Kleinkram, mal ein geschliffener Satz mit Kolben zugelaufen, wo sich der vom Vorbesitzer attestierte Rost als zwar dreckiges aber in dem Falle gut schützendes Elaskon erwiesen hat. Die waren von außen auch quasi ungereinigt in die Schleiferei gegangen, mehr als Grobreinigung war zu Ostzeiten tatsächlich eher unüblich...

  • Habe vor einigen Wochen einen großen Fundus geschenkt bekommen, darunter auch einen geschliffenen Zylindersatz:

    Da hat auch niemand Zeit mit Aufhübschen verschwendet

  • Man darf dabei nicht vergessen, dass das damals hauptsächlich Alltags- und Gebrauchsgegenstände waren, die vor allem ihren Zweck zu erfüllen, weniger hobbymäßig schick zu sein hatten.

    Und wer mal versucht hat, verkeimte Zylinder (oder Gehäuse) mit Waschbenzin (keineswegs immer frischen...) und Pinsel porentief rein zu bekommen, der weiß, was das für eine Sisyphusarbeit war. Für die gerade im Werkstattalltag meist auch schlicht die Zeit fehlte...

  • Ich kenne es auch eher so, dass das Gebläsegehäuse schwarz gestrichen wurde, denn von den Zylindern war eh nichts zu sehen...
    Für die Funktion ist es unerheblich und wenn ich die Zylinder bei mir mal verbauen sollte, werde ich nur die Gewinde der Stehbolzen und die Dichtflächen nochmal prüfen.

  • Funktional erheblich und relevant wird es erst, wenn die Kühlrippen verkeimt/verstopft wären. Darauf wurde i.d.R. schon geachtet, auf 'saubere Füße' eben weniger. ;)

  • Und wer mal versucht hat, verkeimte Zylinder (oder Gehäuse) mit Waschbenzin (keineswegs immer frischen...) und Pinsel porentief rein zu bekommen, der weiß, was das für eine Sisyphusarbeit war.

    Das muß man sich ab und an mal wieder vergegenwärtigen. Daß unsere heutigen Strukturen, wo es an jeder zweiten Ecke irgendeinen Dienstleister für alles mögliche gibt, damals schlicht nicht existierten. Und vieles in aufwendiger Handarbeit erledigt werden mußte, was heute durchmechanisiert ist.


    Am Beispiel Zylinderputzen: Wenn ich den Fuffi übrig habe, lasse ich solches Zeug trockeneeisstrahlen und anschließend sieht es aus wie neu. Der Fuffi hätte mir früher überhaupt nichts genützt, denn es gab weder den Strahlbetrieb noch die Technologie. Die Geschichte hat 35 Jahre auf dem Buckel, seither.

  • Nein, das hast du missverstanden. Es war wirklich nur der Hinweis zur Unterscheidung, weil viele das nicht wissen.

    Und ja, man könnte die bestimmt auch verwenden, denn z.B. im 1.1 Getriebe waren solche mit P-Käfig original verbaut.


    Im 601 aber eben nicht und solange es Stahlkäfiglager gibt, baue ich die auch ein. :)

    Bisher war es noch nicht nötig auf Alternativen umzusteigen und es hat auch noch keiner verlangt.