Heisse Bremsen

  • Ein Tag, drei Pässe: Nach dem ich den Bericht im Trabantforum gelesen habe. http://www.trabantforum.de/ubb/Forum5/HTML/002029.html . Liegt mir einiges auf dem Magen. Oft habe ich hier im Pappenforum in diversen Themen meine Bedenken über das Bergabfahren mit den Trabanten geäussert. Ein Trabant ist für die Hochalpinen Passtrassen ungeeignet und ich persönlich möchte davon auch abraten. Gewiss Bergauf ist das kleinste Problem aber Bergab da der 2 takt Motor keine grosse Hilfe ist. Eine Faustregel sagt, fahre IMMER in diesem Gang Bergab in dem du Bergauf gefahren bist. Bremse in der „Sägemethode“. Das heisst Bremse in Intervallen und nicht andauernd damit sich die Bremse zwischendurch erholen kann. Eine heissgelaufene Bremse NIE mit Wasser abkühlen. Ganz einfach, warten und abkühlen lassen, möglichst mit gelöster Hand-Bremse. Warum, eine heisse Bremstrommel zieht sich beim abkühlen zusammen. Durch die anliegenden Bremsbelege wird dies im vollen umfang verhindert. Die Bremstrommel kann dadurch unrund werden was sich beim weiteren Betrieb beim Bremsen durch eiern bemerkbar machen kann. Oft heute noch beobachte ich gewisse „Flachländler“, hauptsächlich Germanen wie auch Holländer bei denen das Bremslicht ein andauerndes Bremsen anzeigt. Sie sind sich nicht bewusst was das für gefahren mit sich bringen kann sonst würden sie dies sicher nicht tun.
    Bild: Nicht vom Bremsen, aber es könnte auch so ausarten.

  • kurt: vor ca. 20 Jahren hatten wir miterlebt, wie sich ein Yugo aus Belgrad im südlichen Montenegro nach Passabfahrt mit einem Jugo-Käfer gerade noch mittels Handbremse auf einen Ausrollstreifen retten konnte und "Woda, Woda" schrie. Im 4. Gang bei 4Trommelbremsen von 1060 m auf Adriahöhe zu kommen, in Verbindung mit uralter Bremsflüssigkeit, die verdampft war, beschreibt die Situation.
    Daher bleibt der von Dir eingebrachte Satz "Bremsen können heisst leben" uneingeschränkt richtig!
    Dementsprechend hoffe ich, dass diese Beiträge auch alle diejenigen TrabiFreunde lesen, die im Alltagsbetrieb andere Autos fahren!
    Zwischen heutigen Scheibenbremsen und Trabant-Technik liegen schliesslich ein paar Jährchen.....übrigens ein Grund mehr, eine Umrüstung auf Scheibenbremse vorne zu empfehlen!

  • Richtig Fritz. :top:
    Auf Scheibenbremsen umzurüsten das währe sehr zu empfehlen. Wenn nur nicht die grossen Hindernisse und Probleme mit der MFK (Motorfahrzeugkontrolle) in Deutschland TÜV währen. Eine Scheibenbremse kann etliches mehr vertragen, hat aber auch seine Grenzen. Mein Verwandter aus Frankfurt a/M fuhr mit seinem Opel-Comodore einst über den Simplonpass und brachte dabei auch mit Scheibenbremsen die Bremsflüssigkeit zum kochen. Nur ich kenne seinen Fahrstiel von der Autobahn her. Es braucht für das Befahren von langen Passtrassen nicht in erster Linie PS, sondern Substanz im Hirn.
    Ich hoffe dass hier noch einige Beispiele mit heissgelaufenen Bremsen nennen. Es soll ja den Betroffenen als Hilfe dienen und nicht zum Vorwurf werden.

  • Also mir hatte es schon gereicht als ich mal mit meine Pappe im Harz in Urlaub war! Da hatte ich bergab auch schon ganz schön zu tun. Ich hatte vorher extra die Bremsflüssigkeit gewechselt,die hats dann auch verkraftet. Aber die Bremsen wurden schon so heiß daß mir die Plastekappen von den Felgen gefallen sind! :schock:

  • also ich habe scheiben vorne bei meinem trabi, die kann ich nur empfehlen zumal man bergab nicht mehr so stark drauftreten muss wie bei den trommeln bis was passiert und auf der autobahn helfen sie ungemein :winker:

  • Da ich in den Trabi's keine Scheibenbremsen habe: Wieso musst Du bei der Scheibe weniger drauftreten als bei der Trommel? Es fehlt doch die Selbstverstaerkungswirkung der Trommelbremse, also muesste es sich doch ohne BKV schwerer bremsen lassen?


    Oder beziehst Du das auf den Vergleich mit einer heissen Trommelbremse, bei der das Fading die Bremswirkung bereits erheblich gemindert hat? Da glaub ich's gern...

  • als ich auf der autobahn bei 120 den plauenschen berg runter gefahren bin und stark abremsen musste hatt ich ganz schön zu tun, bei meinen trommeln is da einfach nix passiert ich musste dann auf den standstreifen ausweichen weil der bremsweg viel zu lang war, das gleich is mir letztens auf der lanstraße passiert mit 100 bergab und scheiben drin, einmal drauf und schon war ich auf 50 runter :top:


    bei dauerbelastung am berg sind trommeln nix wert

  • Nett, aber das wollte ich doch garnicht wissen! Die grundsaetzlichen Vorteile eine Scheibenbremse sind mir sehrwohl gelaeufig...


    Also nochmal meine Frage: Wie schaut es vergleichender Weise mit der notwendigen Pedalkraft im Normalzustand, also bei nicht erhitzter Bremse aus? Denn mit dem Serientrabi faehrt man ja doch eher selten 120 km/h...

  • Postkugel
    Bergab erreicht auch der Trabi 120 Km/h. Und das haben sicher schon etliche ausprobiert. Da ist ja nicht nur das Fahrzeung zu bremsen sondern auch noch Schwerkraft zu vernichten ist.
    Übrigens Hut ab von Deiner Nordkap-Fahrt mit dem Trabi, das soll mal einer nachmachen. :top: Ich habe dies 1968 mit einem Volvo Amazon gemacht.


    Dass eine Scheibenbremse besser ist das ist nun unumstritten. Ich habe diese mal bei einem anderen Oldtimer eingebaut. Aber das grosse Problem war die MFK –Abnahme (TÜV in Deutschland). Das möchte ich nicht noch mal erleben. Ich denke das ist in Deutschland beim Trabi besser. Bei normalem Betrieb ist ja beim Trabi die Bremse ausreichen, bleibt ja nur das Problem bei deren längeren Benützung, die Erhitzung. Da ich auch schon Bremstrommeln selber angefertigt habe. Ist es ein leichtes bei einer weiteren Anfertigung dieselben aussen mit Kühlrippen zu versehen und somit die Oberfläche um das 2-3 fache zu vergrössern. Bei einer grösseren Oberfläche kann auch die Wärme besser abgegeben werden. Ein Beispiel, wie bei den Zylindern eines luftgekühlten Motors. Ich denke ich werde den Versuch mal wagen, nur nicht schon morgen.
    Ein Bild der einst selbst angefertigten Bremstrommel (auch hier mit kleinen Kühlrippen) ist angefügt.

  • @ hallo Kurt:
    Respekt, hast das alte Porsche 356-System perfektioniert!
    Nur, was mir mehr Angst bereitet, ist die Tatsache, dass sich viele zwar damit befassen, wie die Kiste schneller läuft, aber kaum jemand damit, diesen Leistungszuwachs auch wieder kontrolliert zu drosseln!
    Bei mir gilt vor jeder Leistungssteigerung: Grundsätzlich wird VORHER die Bremse verstärkt und dann der Vortrieb. Dementsprechend glaube ich, dass die Anlage, die einen 924er zu bändigen imstande ist, auch meinen Westvolkswagen zähmen!

  • Bevor man hier den Usern Angst und Bange macht....ich wohne am Harzrand und bin öfter auch im Oberharz unterwegs. Die Trabantbremse ist eben nicht schlechter als eine Scheibenbremse. (JA. Ich hab den direkten Vergleich)
    Das Bremsfading setzt bei der Scheibenbremse etwas später ein....das ist aber auch Alles. Zu den Pedalkräften: Trommel braucht anfangs weniger ("Betriebstemperatur")



    Den Umgang mit der Bremse sollte man natürlich erlernt haben.

  • @heckman
    Bitte nimm es mir nicht übel, folgende Worte können für Dich etwas hart erscheinen. Was Du mit dem Harz als Berge verstehst das sind bei uns Hügel. Es ist hier hauptsächlich von den Hochalpinen Pässen die Rede mit langen bis zu 2000 Meter Höhendifferenz Bergabfahrten.
    40 Tönner sind in diesen extremen Pässen nicht zugelassen. In der Schweiz zugelassene LKW müssen seid vielen Jahrzehnten über eine verschleisslose Bremse verfügen. Motorbremse/Auspuffstaubremse, Wirbelstrombremse oder auch hydraulische Getriebebremse usw. Mit all diesen ist es möglich das Fahrzeug bei der Bergabfahrt in „Beharrung“ zu halten. Als vor einigen Jahren der Gotthardtunnel wegen eines Brandes gesperrt werden musste, wurden die LKW über die St. Bernhardino Route umgeleitet. Es gab einige LKW die durch versagen der Bremsen schwere Unfälle mit Toten verursacht haben.
    kurt

  • Zitat

    Original von Postkugel
    Nett, aber das wollte ich doch garnicht wissen! Die grundsaetzlichen Vorteile eine Scheibenbremse sind mir sehrwohl gelaeufig...


    Also nochmal meine Frage: Wie schaut es vergleichender Weise mit der notwendigen Pedalkraft im Normalzustand, also bei nicht erhitzter Bremse aus? Denn mit dem Serientrabi faehrt man ja doch eher selten 120 km/h...


    mein gefühl ist es das ich bei weniger bremskraft die ich auf das pedal ausübe mehr bremsleistung habe, außerdem ist die bremse beim trabi (ich denke mal das ich da für alle spreche die trommeln noch haben) sehr hart was ich bei mir nicht mehr feststellen kann, meine bremse ist seit der scheibe weicher geworden und somit hat man zwar nicht ganz das gefühl wie bei westautos mit bremskraftverstärker aber es ist ein angenehmeres bremsen, kurzum icht trete nicht meher so stark auf die bremse wie bei trommeln um ans gewünschte endresultat zu kommen somit ist auch weniger beinkraft notwendig


    noch mal zu den 120 kmh, ka ob du den großen berg bei plauen kennst aber da standen auch schon 140 auf meinem tacho ich fahre da immer so schnell runter :staun:

  • Ich werde im Zukunft nur Scheiben Fahren!


    Wir habe hier in Dänemark zwar nur kleine Hügeln wie der Kurt Aus der Schweitz es nennt :grinsi:, aber die Scheibenbremsen finde Ich immernoch Besser im Heutigen Verkehr!


    Vor ein Paar Wochen hat mir so´nem Kaputter in seiner Peugeot die Vorfahrt genommen :grrr: und Ich musste voll auf die Bremse treten. Ich habs grade noch geschafft, aber mit Trommeln hätte es bestimmt geknallt :heul:


    Also in der Zukunft fahre Ich nurnoch Scheibenbremsen vorne :top:

  • was meinst du mit brandsteinbremse?


    wieso soll ich meinen tacho eichen wenn er ab 100 eh ungenau wird ich bin vielleicht nicht 140 gefahren aber es klingt doch schön oder?, zumindest wenn man trabi fährt und im fahrzeugschein 100 drinne steht
    aber dieses thema hatten wir schonmal und das muss ich jetzt nicht wieder anfangen da gabs genug diskusionen dazu :winker:

  • Habe das was im Trabantforum gefunden.
    http://langlovagok.hu/kepek200…215_csongradtrabant.shtml
    http://langlovagok.hu/kepek200…26_ferihegyitrabant.shtml
    http://langlovagok.hu/kepek200…3_vajdabokortrabant.shtml
    Die Ursache muss ja nicht ein Bremsversagen gewesen sein, aber es währe ja möglich. (140 Km/h Bergab??)
    Mein Einsatz in diesem Thema ist das entstehen solcher Bildern, versuchen zu verhindern und die Leute zum nachdenken zu bewegen.