Anlasser regenerieren, Versionen und Ausführungen 6V 12V

  • Hast Du die Feldspulen raus gehabt? Mein Vater, der solche Dinger früher in Serie repariert hat, hatte dafür einen mordsmäßigen Schraubendreher.

    Ja klar, der war vollständig zerlegt, sonst würde man den Rost ja garnicht vollständig weg bekommen.



    Und zum rauschrauben nutze ich einen mechanischen Schlagschrauber mit passendem Bit (vollständig aus Metal, nicht son Plastemüll den es heute teilweise gibt).



    Und für wieder fest einen großen Kreuzschraubenzieher.



    Häufung von Verschleiß oder Ausfällen gab es bei denen aber nicht

    Ich will das garnicht in Abrede stellen, aber das ist wieder Jahrzehnte her und heute schwer nachvollziehbar wie genau da "Buch" geführt wurde.

    Wurden alle Anlasser nach ihrer Zeit mit 12V an 6V zerlegt geprüft usw. hat man sie nach x-Laufzeit kontrolliert, überholt oder oder....


    Ich habe beispielsweise div. 6V Anlasser zur Gewinnung der Anker zerlegt und es waren Einige dabei die ungewöhnlichen starken Verschleiß am Schleifkörper hatten und wo auch die Buchsen stärker verschlissen waren.

    Hier könnte man vermuten das sie mit 12V betrieben wurden. Aber das ist zum Teil Spekulation, bei 2 waren aber 12V Zugmagneten dran, wo ich relativ sicher bin das sie auch an 12V betrieben wurden. Und das soll hier auch garnicht das Thema sein.


    Ich sagte ja es geht problemlos, aber heute muss man das nicht mehr zwingend so machen, weil es eigentlich genug passendes Material gibt.

    Bis auf die paar Ausnahmen wo es so aussehen soll als ob und auch bei 12V der 6V Anlasser drin bleibt.

    Einmal editiert, zuletzt von Tim () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Tim mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Da gehe ich mit. Ich kann halt auch nur sagen, dass es seinerzeit bei den bekannten (mindestens einem guten Dutzend) so umgebauten Autos keine Auffälligkeiten gab.

    Eins davon war mein eigenes, der Anlasser mit 12V-Zugmagnet tat es bis zum Ende des Autos, Mitte der 90er. Und ich hatte das schon vom Vorbesitzer so übernommen, dürften also deutlich über 50tkm gewesen sein... :)

  • Das war mal ein Set solcher Kraftschraubenzieher und der hat nur 3. Zum anziehen reichts. Ich nehm dann den Bit aus dem Schlagschrauber und die Ratsche und ziehe ggf. nach.

  • Beim zerlegen von weiteren 6V Anlassern habe ich heute so einen mit 12V Zugmagnet dabei gehabt. Er hat noch funktioniert, machte aber schon "Geräusche".


    Und im Gehäusekopf war im Gegensatz zu den anderen sechs Zerlegten deutlich mehr Kohlenabrieb und auch der Kollektor (neu hat der 36mm) war bis auf knapp 35mm runtergeschliffen. Die anderen waren alle so bei 35,5 bis 35,8.


    Hier im Bild oben der Kopf und der obere Anker.



    Man sieht deutlich wie stark der eingelaufen ist.



    Ich hab den mal überdreht und werde jetzt mal noch so eine Vorrichtung an der Drehbank basteln um die Nuten nachzusetzen.



    Das Maß ist jetzt 34,9 und von oben gesehen wäre noch genug Kupfer übrig.



    Ich hab schon mal rumgefragt, hat zufällig irgendjemand Unterlagen zu diesem Anlassertyp? Da muss es doch sicher ein Verschleißmaß geben. :scratchchin:

    Im Grunde würden neue Kohlen jetzt "nur" 0,55mm tiefer eintauchen.

  • Du kannst aber auch nicht wirklich sagen wie viel die Dinger schon runter haben in ihrem Anlasserleben. Es kann an der Überbelastung durch die 12V liegen aber auch einfach nur an einer sehr hohen Laufleistung. Ich könnte dir ja für "Forschungszwecke" auch den Anlasser geben den ich jetzt drin habe und der gut funktioniert. Nützt nur sicher auch nicht viel da der als ich ihn eingebaut habe vor ca 15000km nicht neu war und ich auch nicht weiß in welcher Verfassung der Kollektor da war.

  • Ich würde den verschleiß auch nicht unbedingt an der Nutzung mit höherer Spannung festmachen. Ich hatte auch schon 6v Anlasser aus 6v Fahrzeugen ausgebaut, die zeigten genau so ein Verschleißbild.


    Das Nutzungsprofil hat da wohl einen erheblich größeren Einfluss auf den Verschleißzustand.

  • ...hat zufällig irgendjemand ...

    ...einen Anker zerpflückt?

    Ja. Ich weiß zwar nicht, ob die alle gleich sind. Aber dem von mir zerhackten Kollektor war die Kupferplättchen unten mit zwei Haken versehen, die das Teil in der Vergussmasse festhalten. Insofern würde ich da genug Fleisch sehen. Man müsste den Querschnitt betrachten.

  • Beim zerlegen von weiteren 6V Anlassern ... Hier im Bild ... der obere Anker.

    Was bei mir eine Frage aufwirft. Vor einigen Jahren habe ich bei mir die Anlasser gesichtet. Dabei wollte ich den Unterschied der Anker von 6 und 12 Volt ergründen. Das ist mir nicht wirklich gelungen.
    Ich habe damals dieses Foto gemacht und meiner Meinung nach, hier irgendwo gepostet. Bitte achtet auf die Wickelrichtung. Ich meine, dass der rechte aus einer 6Volt-Version stammt und der linke von 12Volt.



    Tim: Auf Deinem Foto ist es genau anders herum.
    Die Anzahl der Windungen ist ja offensichtlich identisch. Mit der Drehrichtung kann es jedenfalls nichts zu tun haben. Warum gibt es diese zwei Versionen? Ist eines davon eventuell eine Weiterentwicklung oder doch ein Unterschied für die Betriebsspannung? Dann wäre die Frage, warum haben wir beide die Anker genau anders herum gefunden?
    Und ich erneuere meine Frage: Sind die Senkkopfschrauben für die Kerne der Feldspulen beim Anlasser M10?

  • Achso, du wolltest die Schraubengröße wissen, ich dachte das zielt auf den Schraubenzieher ab. Ja ein 4er und M10 die Schraube.


    Was den Anker angeht. Es ist alles gleich, bis auf den Winkel, also einmal nach rechts einmal nach links gebogen die Kupferstäbe. Was das nun bedeutet wissen nur die Leute die davon Ahnung haben. Ich hab da keine, ich weiß nur das beide austauschbar sind.

  • Aber mit Wartburg und Trabant hat es nichts zu tun? Da ja Wartburg anders rum läuft?

  • ...der 12V Anlasser eine Kohle mit Bezeichnung EKL M1. Der Vorgänger war M15.

    Von "EKL M15" gibt es zwei Varianten. Beide haben den Querschnitt 15,8x6,9mm. Eine hat eine angelötete Schraubfahne und ist 22mm lang, die andere nur ein verzinntes Ende und ist 17mm lang.

    Ich denke, die mit Fahne ist für die ältere Version Anlasse, wo der Kollektor hinten ist.

    Die "EKL M1" hat einen Querschnitt von 16x7,2mm und ist 20mm lang.
    Insofern meine ich, dass "EKL M15" auf jeden Fall ein späterer Typ ist.

  • Also die Maße der EKL M1 und M15 was Breite und Höhe angeht sind gleich. Die Abweichungen sind Toleranzen von-bis. Hab eine Serie durchgemessen, alles innerhalb einer Gruppe unterschiedlich. Am Ende müssen ja alle in den gleichen Kohlehalter passen.


    Es gibt für die Sorte Anlasser 3 Kohlehalter. Einmal für 4 (6V), für 3 (6V) und für 2 (12V) Kohlen.

    Der Grundaufbau ist bei allen gleich, man kann aus allen 6V ohne Zusatzteile 12V machen, aus dem 12V kann man 6V machen, braucht aber Teile.


    Die M1 Kohle ist nur an der Feldspule beim 12V. Die wurde vermutlich wegen Verschleiß länger gemacht, weil die schwieriger zu ersetzen ist als die am Kohlehalter.

    An der Feldspule braucht man min. einen 250W Lötkolben sonst wirds nichts.


    Die M15 ist bei 6V an der Feldspule und am Kohlehalter. Mit Fahne ist nur am älteren Anlassertyp der den Kollektor hinten hat. (Boschkonstruktion)


    Links 6V Polgehäuse, Mitte 12V, rechts Deckel alter Anlasser.

    Unten links 6V alt, mitte 6V neu, rechts 12V.



    Wenn man keine M1 hat kann man einfach M15 an der 12V Feldspule anlöten, ist halt schneller verschlissen, funktioniert aber.

    Man kann auch alte M15 mit Fahne die Fahne abschneiden und die Kohle etwas feilen,dann gehen die auch.


    Aber mit Wartburg und Trabant hat es nichts zu tun? Da ja Wartburg anders rum läuft?

    Der Wartburganlasser hat die Schnecke für den Freilauf entgegengesetzt zum Trabant und die sind dann mit den Kohlen anders montiert so dass sie "umgepolt" sind oder die Feldspulen sind an anderer Position montiert. Kann nicht nachsehen, hab keinen vom Wartburg da.

    3 Mal editiert, zuletzt von Tim () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Tim mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • werde jetzt mal noch so eine Vorrichtung an der Drehbank basteln um die Nuten nachzusetzen.

    Ging viel einfacher. Einen HSS Stahl passend geschliffen und dann mit einer uralten Technik namens "Stoßen" die Nuten freigestochen an der Drehbank.



    Dann noch mit der Schlüsselfeile die geforderten Fasen anbringen (im Grunde halt entgraten).



    Und nun wäre der Anker meiner Ansicht nach wieder einsatzfähig für eine lange Zeit.



    Ist ingesamt ziemlich zeitaufwenig, besonders das Freistoßen.

    Da frage ich mich wieder, wird das von jedem Regenerierer gemacht oder kommt einfach ein neuer Anker rein wenn der Kollektor nicht mehr so gut ist, oder wirds wegignoriert. :scratchchin:

  • Die Anlasser die Ich als neu Regeneriert gekauft hatte, hatten alle einen neuen Kollektor, so sollte das auch sein.

  • Es macht doch keiner nur den Kollektor neu? Da wird doch ein komplett neuer Anker(Rotor) genommen oder.

    Die Dinger werden doch nicht mehr produziert oder? Wäre also auch nur eine Frage der Zeit wann die zur Neige gehen.

  • In Magdeburg war eine Firme, die hat nur Anlasser und Limas gemacht, die habe jedenfalls beim Multicar Anlasser die Kollektoren gewechselt, wenn der Rest in Ordnung war, die Kollektoren haben des Öfteren mal gebrannt, wenn die Batterie schon etwas schwach war. Die waren Spezialisiert auf Osttechnik und hatten eigentlich alles an Einzelkomponenten da was man brauchte.

  • Na dann besorg mir mal einen einzelnen Kollektor, ich würd das gerne mal versuchen :top:

    Verbrannte die im Trabant gelaufen sind, hab ich noch keine gesehen (bisher). :schulterzuck:

  • Gab es diese Magdeburger Fa. schon zu Ostzeiten? Wenn ja, haben wir seinerzeit von denen über die ELG MD Limas (GLM) und Anlasser bekommen. Die Qualität war nicht berauschend... :verwirrter: