Längere Standzeit eines Zweitakters?

  • Das wäre eigentlich auch mal eine Projektidee, eine Art Audio-Thread.

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • Ein Audio-Thread mit verschiedenen Aufnahmen oder Videos von einem gut laufenden Motor, einen Motor mit Lagerschaden, einen schlecht laufenden Motor und anderen hörbaren Fehlern am Motor wäre echt interessant, gerade auch für Neulinge um den eigenen Motor besser einschätzen zu können. Ich spreche da auch auf mich an. Es ist mein erster Trabi und außer meinen Motor habe ich noch keinen gehört und in Österreich werde ich auch so schnell keinen anderen Motor hören.

  • Das Problem ist die Aufnahmetechnik, die muß richtig gut sein, sonst nützt es wenig. aber wer hat das schon?

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • Nur kann man ja auch nicht sagen das ein Motor mit 40.000 km schei*** ist, weil er die normalen Verschleißgeräusche macht. Klappernde Drehschieber, leicht rauschende Kurbelwelle ect. Nicht das Neulinge da gleich behaupten der Motor sei Schrott.


    Und einen Motor mit der Laufleistung zu regenerieren halte ich für groben Unfug.


    Irgendwann fängt der Motor nunmal an Nebengeräusche zu produzieren.


    Man muss es eben etwas mehr differenzieren.


    Aber stimmt schon, wer hat hier ein Tonstudio?
    Telefonvideos verfälschen den Ton doch deutlich.

  • Entschuldigung, ich weiß wie ein Motor klingen muss und wenn er einer Überholung Bedarf. Als der Trabant noch das Alltagsauto von Million Menschen war gab's weniger Kurbelwellen wie jetzt. Mann kann es auch übertreiben. Der Trabant ist, neben den super restaurierten und kaum fahrenden Exemplaren, ein äußerst belastbares und zuverlässiges Alltagsfahrzeug. Ich schätze die top restaurierten Fahrzeuge sehr. Persönlich fahre ich sehr gern und sehr weit mit meinem Trabi. Wenn etwas defekt ist wird es ersetzt, aber auch erst dann. Ich nutze meinen Trabi sehr intensiv, ich hab viel Zeit und Geld investiert dann will ich ihn auch nutzen.

  • Und zum Thema lange Standzeit habe ich auch noch einen:


    Als ich meinen Motor auseinander hatte (zum abdichten + neue Drehschieber), war die Welle gute 4 Wochen draußen. Ölkohle war reichlich vorhanden und ich muss sagen das die 4 Wochen gereicht haben, das die Ölkohle und der Schmodder aus DDR-Zeiten sehr zäh und hart wurden. Ich habe die Welle dann penibel am Industriewaschtisch gereinigt. Ölkohle wurde so gut es ging entfernt. Dies gelang mir mit den tollen Mittelchen auch echt gut.


    Lange Rede kurzer Sinn:


    Wenn dieser Schmodder schon nach so kurzer Zeit so hart wird, möchte ich gar nicht Wissen wie das bei Standzeiten von mehreren Jahren aussieht. Die Schmierung der Lager dürfte dann beim ersten Start gegen null gehen ...
    Nachdem ich das mit eigenen Augen gesehen habe, würde ich keine Standuhren mehr starten wollen. Ausbauen reparieren und lange viel freude haben ist doch auch besser.

  • @Frank0815
    Du kannst getrost davon ausgehen, daß andere hier auch so ihre Erfahrungen haben.
    Ich zum Beispiel habe sowohl restaurierte Sonntagsautos als auch Alltagsfahrzeuge P601, denen viel zugemutet wird.


    Daß es zu DDR-Zeiten weniger Kurbelwellen gab als heute ist schlichtweg blanker Unsinn!
    Damals wurden die täglich NEU produziert (am Tag ca. 600 Komplettmotoren bei VEB Barkaswerke Karl-Marx-Stadt plus Ersatzteilproduktion) und Gebrauchtteile regeneriert.
    Das waren also über 600 NAGELNEUE Wellen, die täglich in Form von Motoren/Komplettfahrzeugen und Ersatzteilproduktion zusätzlich in Umlauf kamen! Ungefähr 180.000 neue Kurbelwellen im Jahr...
    Und dazu jeden Tag ein paar Hundert regenerierte Wellen, die quer durch die ganze Republik in vielerlei Betrieben aufgearbeitet wurden - in den KIBs genauso wie in privaten Krauterbuden.


    Diese Stückzahlen fehlen heute.
    Heute wird nur noch regeneriert und wenn solch eine Welle zwei-, dreimal nachgeschliffen ist, dann ist es Essig mit der Regenerierbarkeit und das Ding fliegt zwangsläufig in den Müll!
    Und unter diesen Umständen ruinieren solche Schnellstarter wie Du einer zu sein scheinst noch vorsätzlich Material mit ihrem blinden Eifer und ihrem Falsch- und Halbwissen à la "am Zeitakter geht ja nichts kaputt".


    Naja...

  • Frage mich, warum man so eine belehrende Abhandlung verfasst, wenn eigentlich jedem klar sein dürfte, was der Frank meint. Dass man zu DDR-Zeiten wahrscheinlich nicht einfach mal eben so in den Laden spazieren konnte und sich die Wellen in den Regalen häuften... Nichts Anderes meinte er doch... :rolleyes: Wogegen man heute sehr wohl die Wellen bekommt, ist halt alles eine Preisfrage. Und rechtfertigt keine fahrlässige oder vermeidbare Zerstörung von regenerierungsfähigem Material.


    Es gibt denke ich auch bei weitem genug Wellen für alle. Nur wenn die sorgsam hütenden Sonntagsfahrer, welche im Jahr mit all ihren Pappen vielleicht 5000 km fahren, sich aber mindestens zwei Dutzend Wellen zum anschauen hinlegen müssen, dann reichts halt nicht. Ob das jetzt verwerflich oder negativ zu beurteilen ist, weiß ich nicht. Man könnte sicherlich argumentieren, dass diese in "guter Hand" sind und nicht verheizt werden.


    Es ist im übrigen auf niemanden hier bezogen. Ich hab nur schon öfter mal über sowas nachgedacht.

  • @Deluxe
    Eine Kurbelwelle zu DDR Zeiten einfach so kaufen war unmöglich, ohne Beziehung oder harte Währung. Ich komme aus K.-M.-Stadt. Wo landeten die Kurbelwellen ? In den Kellern und Garagen der Leute die Beziehung hatten, neben Felgen und Auspuff. Von da kann man sie heute noch immer holen.

  • Das weiß ich auch - trotzdem war alleine durch die Neuproduktion ein Zulauf an Neuteilen vorhanden und den gibt es nicht mehr.
    Daß es immer harte Währung oder Beziehungen brauchte stimmt aber auch nicht. Auch der Normalkunde hat - mit Wartezeiten, Schwierigkeiten usw. verbunden - eine neue Welle oder einen neuen Motor bekommen. Und wäre nicht soviel gehamstert worden, hätte es manchen Engpaß gar nicht gegeben.


    Was die original-neuen Kurbelwellen aus den Kellern und Garagen nach über 25 Jahren Lagerung wirklich wert sind, wissen wir ja auch. Bisweilen nämlich gar nichts.
    Bevor ich mir so eine angenaschte Welle einbaue, um nach wenigen Kilometern einen Motorschaden zu riskieren, lasse ich doch lieber aktuell regenerieren

  • Man steckt halt nicht drin. Hab selber schon zwei Lagerwellen (alte Bauart mit Zylinderlagern) verbaut und die haben ordentlich gehalten und liegen bereit, um sie dem Reg.-kreislauf zuzuführen. Hab aber noch eine ebensolche liegen, die ist rein vom Optischen her top, noch besser als die anderen beiden, blitzeblank und sieht wie neu aus, aber die Lager sind regelrecht fest, technisch gesehen Schrott, Lagerschaden im doppelten Wortsinne.

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    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • Die Alten Wellen sind oftmals ab Werk mit einem Öl versehen, das stark verharzt. Ich hatte auch so eine. Die Hauptlager mit den Walzen bekommt man zerlegt. Dort kann man sehen, ob es an Verharzung liegt und womit man das lösen kann. Wenn es Rost ist: mein Beileid.

  • Nee, ist so schlimm, daß man ohne Gewalt den Außenring nicht abbekommt.

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    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • Zuhause gelagert nutzen die Altwellen und aber auch keinem, Gunnar. Ich gebe alles was ich ausbauen zu André, der lässt sie dann in den Regenerierungskreislauf einfließen. Haben die Betriebe kein Material mehr, hören Sie auf. Und dann?

  • Aus genau dem Grund mach ich zur Zeit gerade Inventur ;) Alte Wellen, Garnituren, Lenkgetriebe, überzählige Vergaser... Auch ein...zwei Altmotoren, die ich noch stehen hab, aber zum Zerlegen bisher zu faul war, werden nun endlich bearbeiten. Ein Teil bekommt André, ein anderer Teil geht in die Galvanik.


    Zählen abgegebene Altteile eigentlich auch im Voraus als Tauschteile? Wäre sinnvoll, dann braucht man beim Kauf kein Altteil vorzuhalten und auch nicht nachzusenden...

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • Im aktuellen "OldtimerMarkt" ist gerade ein Beitrag über Einlagerung ( evt auch Wiederinbetriebnahme?) von Motoren , Getrieben usw.
    Selbst noch nicht gelesen , nur im Vorbeigehen aufgeschnappt .
    Gruß!