Trabant 601 als erstes Auto?

  • Hallo liebes Pappenforum!


    Im April ist es endlich soweit, ich werde 18.
    Nun gut seit einem viertel Jahr überlege welches Auto denn nun das erste wird. Angefangen beim Trabant über Mercedes und BMW, jetzt wieder beim Trabbi.
    Habe schon gelesen das er sehr Rostanfällig ist, den Wartungsplan hab ich mir auch schon angeschaut, das find ich garnicht mal so schlimm.


    Ich fahre jeden Tag ca. 15km zur Arbeit (Hin und zurück), außerdem fahre ich wochenends gern mal in die Stadt (ca. 50km) und der Urlaub nach Italien ist auch in Planung.
    Nunja, wie teuer wird der Trabbi sein? (Steuer, Versicherung)
    Kommen die Pappen auch mit vielen km in der Woche klar? (70km am Tag)
    Und zuguterletzt: Ist der Trabbi auch als Anfängerauto angesehen?


    Liebe Grüße

  • Das kann man so gar nicht beantworten. A wissen wir nicht, welche Schrauberkenntnisse - Möglichkeiten und Bereitschaft du hast, B in welchem Gesamtzustand befindet sich dein zukünftiger Trabant.
    70 km tgl erscheinen mir persönlich für nen Anfänger zu viel.
    Ich aus meiner Sicht könnte das problemlos, ich kann aber auch abends mal fix noch den Motor oder das Getriebe wechseln.
    So ein günstiger, guter Klein- oder Mittelklassewagen aus den 90ern kann das um ein mehrfaches besser.
    Da ist es recht unwahrscheinlich, überhaupt grössere Reparaturen zu haben.
    Dass du den Wartungsplan kennst, ist löblich, damit ist es allerdings längst nicht getan.
    Steuer 152,- p.A , Versicherung ist eigentlich spottbillig, wie sich das bei einem Fahranfänger verhält, weiss ich nicht.
    PS ich bezahle knapp 80,- reine Haftpflichtversicherung.

    2 Mal editiert, zuletzt von heckman ()

  • Anfänger rund 350€ im Jahr Versicherung. ;)
    sonst kann ich mich Heck nur anschließen. Nen schönen Astra F im Alltag und den Trabant nebenbei im Sommer, dann machst du nicht viel verkehrt. Gleich von null anfangen und dann Alltag kann kräftig nach hinten losgehen. Ich habe ein Jahr vor dem Führerschein angefangen, mich mit der Materie zu befassen.
    Obwohl, du hattest nach Benz und BMW geguckt... Also dann eher 190E oder E30 im Alltag. Die letzten guten Autos dieser Hersteller...

    „Die Zensur ist das lebendige Zeugnis der Großen, dass sie nur verdummte Sklaven treten, aber keine freien Völker regieren können.“

    (Johann Nestroy)


    Einmal editiert, zuletzt von Toni ()

  • 190E ist doch keine Typbezeichnung! :P Das is 'n W201.
    Und die W124-Limousinen bekommt man auch noch zum guten Kurs. Sind halt etwas größer.


    Trabbitimo: Um dir einen Trabi als erstes Alltagsauto zu halten, solltest du wirklich ein enormes Fable für die kleinen Wagen haben. Sonst kommt schnell Frust ob fehlendem Komforts auf.
    Ich habe auch mit Trabis angefangen. Aber tägliche 70 Km waren da nicht nötig. Wenn du nur was günstiges suchst, hast du sicher mit etwas moderneren Fahrzeugen aus der Zeit mehr Freude.

    Herr gib Regen und Sonnenschein, für Reuß - Greiz, Schleiz und Lobenstein,
    und woll'n die annern auch was haam, so soll'n 'se es dir selber saa'n!

  • Muss aus eigener Erfahrung sagen, 601er im Alltag wäre nichts mehr für mich, hab ca. 20km einfach am Tag. Im Sommer mal 1-2 Wochen ok, aber im Winter möchte ich das nicht mehr. Auch was die kosten angeht, kann der Trabi ganz schön ins Geld gehen, wenn du bei 0 anfängst und jedes Teil erst bestellen muss. Bin inzwischen auf Audi 80 als Alltagswagen umgestiegen, ist auch nen treuer und günstiger Begleiter, wenn man selbst schraubt.

  • Ein 89er Trabant Universal ist auch mein erstes, ganzjährig genutztes Auto gewesen, welches ich ein paar Tage nach meinem 18. zugelassen habe. Dem ging jedoch eine 7monatige kleine Grundinstandsetzung voraus, in der ich das Auto komplett zerlegt habe. Technisch wurde so gut wie alles überholt, Kotflügel waren ab, ich habe den Wagen teilweise neu lackiert und solche Dinge wie Bremse, Fahr- und Triebwerk wurden kompromisslos überholt bzw. erneuert. Bin dann auch im Alltag gefahren, fast ausschliesslich weite Strecken und bis zu 850km am Stück. Allerdings war und bin ich selten aufs Auto angewiesen. Das mag die Situation bei dir vielleicht verschärfen. Ich muss aber auch ganz klar sagen: Jetzt einen Trabant kaufen, ihn einfach anmelden und täglich nutzen würde ich nicht. Vorher muss man das ein oder andere m. M. n. dran gesehen und gemacht haben. Dafür widerum braucht man Zeit und Geld, je nach`m persönlichen Anspruch. Literatur alleine reicht nicht. Ich gehe davon aus, dass - wenn du dir einen kaufst und vor die Tür stellst - unter Umständen viel Pech haben wirst und nahezu täglich schrauben musst. Das ist ein generelles Problem, wenn man ein altes, billiges Auto kauft. Gerade aber bei einem verschlafenen, eventuell vernachlässigten Trabi oder Warti wirst du höchstwahrscheinlich Arbeit haben. Wenn du einen bisher gut gepflegten, regelmäßig gefahrenen kaufst, kannst du mehr Glück haben. Muss aber auch nicht sein...
    Kurzum: Nimm dir Zeit und mach dich mit dem Auto vorher praktisch vertraut, bevor du es fährst. Dann klappt das auch im Alltag mit dem Trabant und als erstes Auto (absoluten Willen zum Schrauben und Durchhaltevermögen vorausgesetzt!!!) :)

  • Mit einer gewissen Prioritätensetzung und einer gesunden Portion Fanatismus schafft man das. Ansonsten wird man schnell zu jemandem, der dieses Auto nur noch verflucht und das angefangene Projekt bei Kleinanzeigen einstellt... Man sollte sich auch von Rückschlägen nicht entmutigen lassen! Eine Fahrt mit einem dann ordentlich gewarteten Trabant entschädigt für alles :love:

  • Mein Versuch, der Trabi als erstes Auto scheiterte, ungefähr genauso wie von Ennatz beschrieben. (mittlerweile fluppts mit Nummero 2 ;) )
    Aus der Erfahrung raus kann ich daher sagen, es braucht:

    • Geld (nicht viel, aber 1000 € (aus der Luft gegriffen) sollte man neben dem Trabant (mit TüV/fahrend) parat haben.
    • Wille und etwas Erfahrung im Schrauben
    • Hilfe, "reale" Hilfe empfohlen

    Jedenfalls haben diese Faktoren bisher zum Erfolg geführt. Vielleicht hab ich auch Glück, oder es ist tatsächlich die Liebe zum Wägelchen.


    Gruß Tamino

    Hercules R50 - Auf zwei Rädern bleibt man jung !

  • Zu meiner Zeit (94) ging das noch mit wenigen Mitteln, mein erstes Auto hatte 6V, Scharniere, Unterbrecher. Dafür aber schon Formsitze und Statikgurte. Da lag das Zeug aber beim Schrotti zu Hauf 'rum. Ich bleibe da skeptisch heute.
    Aber probier es. Warum nicht. Nur hau die Flinte dann nicht in's Korn, wenn sich Kleinigkeiten häufen bzw mal ein Kleinigkeit nicht sofort erkannt wird und das Auto dann "augenscheinlich" doof ist. :)

  • Für Deine Zwecke etc scheint mir ein guter nicht zu billiger Audi 80 , W201, W124, oder Golf II am sinnvollsten und streßfreiesten.

    Gruß Guido
    Stattlicher Satzverständiger für sprachliche Irritationen------------------------------------------------------------------------------- Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.
    Mercedes Achtzylinder V8 500SEC Coupe--
    Duo Dreirad--Ford Explorer-- Materia--
    Microcar Lyra Bj 1999 Lombardini-Diesel 500ccm,Ligier Ambra Diesel in Restauration,
    Trabant Universal Bj 1983 12Volt Drehstrom-Lima
    Velomobil go-one2

    Einmal editiert, zuletzt von guidolenz123 ()

  • ...auch damit kann man sehr guten Streß haben. Zudem sind da viele Arbeiten (zumindest beim 124er) nicht ganz so leicht.

  • Total billig - sowohl auf die technische Einfachheit, als auch auf die Teilepreise bezogen - ist der Polo 86c. Den kann man sogar ziemlich flott machen ;)

    „Die Zensur ist das lebendige Zeugnis der Großen, dass sie nur verdummte Sklaven treten, aber keine freien Völker regieren können.“

    (Johann Nestroy)


  • Sowas fänd ich ja auch geil.


    Hybrid Synergy Drive - Die Zukunft atmet auf

  • Als ich 94 mit dem Trabi BJ 89 anfing gab es viele Probleme der heutigen Zeit noch nicht. Viele Neuteile lagerten noch bei den Händlern oder Garagennachbarn und waren für wenig Geld zu haben. Auf dem Schrottplatz hat man für 100 DM einen Motor und für 60 DM ein Getriebe bekommen, die Garagennachbarn wussten immer alles besser und die Substanz der Autos war um ein paar Jahrzehnte jünger als heut.
    Ich habe meistens für ca. 100 DM Trabis ohne Tüv gekauft, ausgeschlachtet und dann verschrottet (leider mussten sie abschleppfähig bleiben und wenn ich gewusst hätte das ich über 20 Jahre später noch Trabi fahre und was Teile heut wert sind... X/ )


    Also der Anfang wird schon recht schwer aber wie @Besier schon schreibt, etwas Wille, Geld, Schraubererfahrung und persönlichen Beistand eines Trabantfahrers ..... dann sehe ich die Sache auch optimistisch.


    Und wenns schiefgeht ist man um viele Erfahrungen reicher :)

  • @ Toni
    Da kann ich dir nur zustimmen! Kumpel von mir hat den als G40 mit 113PS bei knappen 800kg Leergewicht - das macht schon Spaß. Ich selbst fahre als Übergangslösung ja auch einen 86c bevor es bald wieder dauerhaft nach Rostock geht. Bin damit sehr zufrieden, wenn`s auch sehr unspektakulär ist. Aber die Autos sind sehr günstig, äußerst leicht zu reparieren und eine grundlegend gute Konstruktion. Unbedingt aber einen in Deutschland gebauten kaufen! Die spanischen Varianten sind in der Regel Rostbomben. Kann man ganz leicht erkennen an der FIN, bspw.: WVWZZZ80ZMW181640, das ist die Nr. meines Polos. Ist der rot markierte Buchstabe wie hier ein W, dann kommt der gute aus Wolfsburg, ist es ein P, dann kommt er aus Mosel und steht dort ein Y, dann ist es ein Spanier.

    Einmal editiert, zuletzt von IFA_Alex ()

  • Trabant im Alltag als fahranfänger ist machbar, aber du musst dein Auto über alles lieben und solltest dann schon keine zwei linken Hände haben, um ihn dann auch mal fix wieder zum laufen zu bringen!

  • Alex, meiner war ein Y... Gammel ging, aber sonst gut tot das Ding. Zu viele Vorbesitzer und Kilometer.

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  • Durch meinen Polo habe ich die Szene so`n bisschen kennengelernt. Auffällig ist, dass die Spanier eher Probleme durch mangelnde Verarbeitung haben, es gibt aber auch Ausnahmen. Bei meinem bin ich der 5. Besitzer und er kratzt gerade an der 200.000km- Marke. Erstaunlicherweise fast keinen Rost; ich habe ihn diesen Sommer gesandert damits so bleibt.


    @ Themenstarter:
    Also wenn`s kein Trabi wird und billig sein soll, ist ein 86c eine echte Alternative. Nicht hübsch und unspektakulär, aber überschaubar und solide. Erstaunlicherweise werden gute 86cs mittlerweile auch rar und sind durchaus etwas besonderes wenn man sie sieht.

  • Speziell die Steilheck. Coupés (die eigentlich keine sind, weil ja ein Coupé keine B-Säule hat oben) sind noch häufiger zu sehen.
    Oder Corsa A

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