EBZA - Gebereinheit neu lagern - Anleitung

  • Hallo zusammen! :)


    Dem einen oder anderen ist es schon vielleicht passiert, dass der mechanische Teil der EBZA-Gebereinheit für unliebsame Geräusche, oder gar für eine Panne verantwortlich war. :(
    Die Lager im Inneren laufen rau, machen Krach und/oder bekommen Spiel und der Magnetring schleift nach und nach den Hallgeber kaputt oder Im Extremfall blockieren die Lager und der Mitnehmer auf der Kurbelwelle ist dann auch hinüber.
    Da die Lager mitsamt der Fettfüllung mit zunehmendem Alter nicht beser werden, ist es nur eine Frage der Zeit bis es zum Ausfall kommt.
    Mittlerweile werden die Teile rar und sind entsprechend teuer.
    Aber so lange muss man nicht warten, denn die Lager lassen sich ersetzen. Folgend die Prozedur:


    Werkzeuge:
    Schraubstock, Gabelschlüssel SW10, Bleistift/Edding, Bohrmschine mit Bohrer 2,0 / 4,0 mm, 90° Senker, Durchtreiber 3 - 3,5 mm, kleiner Hammer, Schraubendreher (bei Schlitzschraube), Gabel-/Ringschlüssel SW 6/7, Metallsäge


    Materialien:
    2 x Rillenkugellager 609Z, oder vergleichbare Qualitätslager (z. B. SKF, FAG) mit Dichtscheiben beiderseits
    3 x Senkschraube M3,5 oder M4, Länge 7 mm (längere Schrauben anschließend kürzen)
    3 x Wellscheibe oder Federring M3,5 oder M4
    3 x Mutter M3,5 oder M4
    Bremsenreiniger, Putztücher, etwas Mehrzweckfett, ggf. Lackstift


    - Platine abbauen, M6-Mutter abschrauben, Einzelteile (Magnetring, Hülse, Welle) ab-/ entnehmen (Einbaulage merken!)
    - Grundplatte und Lagerdeckel mit Bleistift/Edding markieren (wegen Einbaulage)
    - Die Nieten an der Vorderseite mittig mit 2 mm Bohrer vorbohren
    - Mit 4 mm Bohrer - behutsam ansetzen - die Nietköpfe von der Vorderseite aus anbohren / entfernen
    - Die Nietreste an den Lagerdeckeln mit Durchtreiber o. ä. entfernen - Achtung! Die Zwischenscheibe kann herausfallen!
    - Die Lager aus den Lagerdeckeln drücken - geht mit bloßen Fingern
    - Eventuell vorhandene Verformungen an den Lagereckeln richten
    - Bei Verwendung von M4-Schrauben; die Bohrungen der Lagerdeckel auf 4 mm aufbohren und entgraten
    - Die Senkbohrungen der Grundplatte gemäß der Schraubenköpfe senken (Sonst steht die Platine über)
    - Alle Teile gründlich reinigen
    - Lagerdeckel innen dünn fetten und die neuen Lager reindrücken (nicht verkanten), Zwischenscheibe leicht fetten und einlegen
    - Lagerdeckel mit Senkschrauben + Wellscheibe/Federring + Mutter gemäß markierter Einbaulage an der Grundplatte befestigen
    - Bei Bedarf; überstehende Schrauben an der Mutter bündig absägen, Schraubenköpfe / Muttern mit Lackstift anpinseln
    - Einzelteile montieren (Schaft der Welle leicht fetten, Loch im Magnetring Richtung Nut für Mitnehmer), M6-Mutter festziehen und sichern


    Bitte Beachten:
    Je nach Toleranzlage von Mitnehmer mit dem viereckigen Kunststoffzapfen kann es sein, dass dieser womöglich die Muttern berührt.
    Die überholte Geberplatte zunächst ins Zündungsgehäuse legen, mit den Fingern festhalten und die Kurbelwelle drehen.
    Sollte der Zapfen die Muttern berühren, dann den Zapfen etwas kürzen.

    Alle Angaben nach bestem Wissen und Gewissen - aber ohne Gewähr!

    Gutes Gelingen und allzeit gute Fahrt! :)


    LG

  • Jetzt hab ich ebenfalls eine solche Rekonstruktion durchführen müssen.

    Die Gebereinheit wurde mir gebracht, nachdem sie offensichtlich aus den Händen eines Grobmotorikers befreit wurde.

    Neben einer Ansammlung aus Dreck mit Spänen wies der Hall-IC deutliche Schleifspuren auf. Das lag auch am Axialspiel der Lager innerhalb ihrer Schalen. Die Kraft des Magneten zieht nämlich die Mitnehmerscheibe in Richtung Kurbelwelle und damit an den IC heran. Ich habe dann eine Unterlegscheibe genommen, die für M16 gedacht war und eine Stärke von 0,7 mm hatte. Deren Außendurchmesser habe ich auf etwas weniger als 25 mm verringert und sie in der unteren Lagerschale beigelegt.

    Zum Entfernen der Späne (auch vom Magneten), habe ich so genanntes Panzertape benutzt. Damit funktioniert es erstaunlich gut.


    MfG

    hjs