Schwimmernadelventil schließt nicht zu 100%, auch Reparatur brachte keinen Erfolg

  • Ich kann Deine Erfahrungen leider nur zu 100% bestätigen: 28H1-1, Schwimmerstand einstellen


    Die Nachbauventile sind Mist. Selbst wenn Du die ordentlich einschleifst, kann es passieren, dass der Stößel verkantet, da der zu viel Spiel hat.
    Mach's wie Hegau gesagt hat. Nimm Dein altes Ventil, wenn der Stößeldämpfer noch gut ist oder hol Dir einen gebrauchten Vergaser und arbeite das Ventil entsprechend auf. Alles andere erzeugt nur Frust. ;)

  • Hallo Den ganzen Mist habe ich mit meinem Vergaser auch durch hab es nie geschafft ihn wirklich dicht zukriegen. Da ich es aber nicht so mit der Orginalität habe und auch für mein kleines Kunstoffauto kein H Kennzeichen will habe ich den ewig sabbernden Vergaser rausgeschmissen und einen Mikuni eingebaut. Fahre ihn seid ca 2200km und bin sehr zufrieden und wenn ich die Stunden der Bastelei dagegen rechne geht der Preis von 240 Euro in Ordnung und da ich auch noch ein bisschen senil bin hab ich noch ein Magnetventil eingebaut .Das hilft gegen Vergesslichkeit.

  • Schön zu hören, dass ich nicht alleine mit diesem Problem dastehe. :)


    Mikuni ist für mich leider keine Opion, da schon alles Originalität wahren soll. Zudem muss beim Mukuni doch dann noch mehr umgebaut werde (Bowdenzüge, Heizung, etc.) oder nicht?

    Was mich auch nervt an dem Vergaser den ich jetzt dran habe (28H1): Trotz Reinigung ruckt er in langen Linkskurven. Fahre ich beispielsweise in nen Kreisverkerhr im 2. Gang und rolle um den Kreisel und beschleunige dann ruckartig, dann geht er kurz in die Knie, also ruckt, als ob er kurzzeitig keinen Sprit bekommt. Hat da jemand nen Plan was das noch sein kann? Geht durch die Fliekräfte der Sprit verloren in den Düsen? 8o Und ja: Schimmer ist korrekt eingestellt, sogar überkorrekt.


    Viele Grüße
    Johannes

  • Geht durch die Fliekräfte der Sprit verloren in den Düsen?


    Ja. Wobei "verloren" wortwörtlich gemeint unpraktisch wäre. ;)
    Die Schwimmerkammer ist in Fahrtrichtung rechts vom Venturi. Der Sprit "schwappt" sozusagen von da weg wo er hinsoll.
    Aber da muss man schon fast mit quitschenden Rädern im Kreisel rum, damit man sowas merkt.


    Ist die aktuell verbaute Schwimmerdeckeldichtung neu? Welches Material? (Papier, Gummi, Gummi-gewebeverstärkt)

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  • also mit quietschenen Reifen bin ich nichr rum. Einfahc im 2. Gang rumrollen und bei starken, ruckartigen Beschleunigen (ruckartig über Teillast) merkt man dann ein Rucken.



    Schwimmerdeckeldichtung ist neu, aus Gummi, wieso?

  • Kuck dir die Wirkungsweise im Detail an und überlege warum da ein UNTERDRUCKschlauch am Gehäuse ist ;)

  • @hecjmn: Wenn du es weist, kannst du es doch auch einfach erklären :) wäre echt super. Weil ich kann mir nicht erklären was der Unterdruckschlauch mit dem Ruckeln in Linkskurven zu tun haben soll.

  • Meine Frage wegen Schwimmerdeckeldichrung; neu und Gummi ist schon mal nicht schlecht.
    Wichtig ist, dass das augenscheinlich leere "Loch" parallel zum Mischrohrschacht zu 100% dicht sein muss, andernfalls läuft die Kiste zu mager.


    LG

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  • Ja wenn du auf orginalität achten willst hast du schon recht und umbautechnisch gesehen der heizungskrümmer muss ab und der chokzug muss anders verlegt werden bleibt aber der alte. Naja da ich ein Cabrio habe war das mit der Heizung egal und für den winter gibt es bessere Autos .Aber viel Glück mit deinem Vergaser vielleicht Kriegst du es ja hin. MfG

  • Wieso läuft das Ding dann zu mager? Und was hat das mit dem Rucken im 2. gang zu tun?


    Dieses leere "Loch" ist, wie Gunnar bereits geschrieben und bebildert hat, am Grund mit einer Bohrung mit dem Mischrohrschacht verbunden. Im Mischrohrschacht kommt Sprit über die Hauptdüse (+ Anreicherungsdüse) und wird mit Luft über die Ausgleichsluftdüse vor-vermischt.
    Dieser 'Kraftstoffschaum' gelangt in den Vorzerstäuber und weiter in den Venturi.
    Wieder zu dem "Loch": In diesem bildet sich ein Gaspolster, welches in Abhängigkeit von Drehzahl und Last, je nach Schwingung der Gassäule im Vergaser, wie ein kleiner Windkessel die Höhe des Kraftstoffstandes im Mischrohrschacht beeinflusst und somit unnötiges Anfetten bei manchen Drehzahlen / Lasten weitestgehend vermieden wird. (Eine geniale Konstruktion, in dieser Art einmalig im Vergaserbau!)
    Wenn nun oben das "Loch" nicht zu 100 % dicht ist, dann wird die Ausbildung des Gaspolsters gestört und zudem gelangt quasi falsche Luft in den Mischrohrschacht. Das Gemisch magert ab und erhöht die "Kurvenempfindlichkeit".


    Leider verkaufen manche Händler Schwimmerdeckeldichtungen aus, wie ich finde, ungeeigneten Materialien. Papierdichtungen gehen beim H1-1 aus meiner Sicht schon mal gar nicht, Gummidichtungen ohne Gewebeverstärkung sind recht einreiß-empfindlich.


    Zu Deinem Kreisverkehr-Last-Rucken - Du kannst versuchen den Leerlauf etwas fetter zu stellen und ggf. die Kraftstoffhöhe näher an die obere Grenze zu bringen. Das kann helfen, aber es ändert nix an der Tatsache, dass alle BVF-Pappenvergaser die Schwimmerkammer in Fahrtrichtung rechts haben, dadurch beim Rollen in Linkskurven (Leerlauf) die Kraftstoffhöhe im Mischrohrschacht sinkt und eine verzögerte Gasannahme die Folge sein kann, weil beim schnellen Gas geben Mischrohrschacht kurzzeitig leergesaugt wird. (Bleibt man am Gas in strammen Linkskurven, ist der Unterdruck hinter der Hauptdüse dominanter als die Zentrifugalkraft.)
    Aber zum Glück gibt es auch gerade Strecken und Rechtskurven. :)


    LG

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    2 Mal editiert, zuletzt von Duesentrieb ()

  • Duesentrieb, danke für die präzise und nette Erklärung des gesamten Sachverhalts. Jetzt habe ich endlich verstanden was dort von statten geht. Im Studium hatten wir leider keine Vergaser und in meiner Jugend hatte ich nur den Simson Vergaser in der Hand, der um Einiges simpler aufgebaut ist.


    Ich habe mir mit dem Trabi einen jahrelangen Traum erfült und bin halt noch voller Trabant-Neuling. Es ist echt super, dass es dieses Forum gibt, wo man Stück für Stück von alten Hasen das Trabi-Handwerk lernt :)


    Das mit dem Ändern des Standgases ist ne Idee. Ich schaue auch nochmal, ob der Deckel wirklich dicht am Gehäuse abschließt. Ganz Plan war der nämlich nicht, aber ich dachte, dass die Dichtung das schon ausgleicht.


    Wenn alles nichts hilft, lasse ich es einfach so und finde mich damit ab, weil laut deinen Aussagen scheint es ja eigentlich Normverhalten zu sein.


    Den Vergaser auszubauen finde ich immer etwas aufwendig. Da ich keinen zurecht gebogenen Maulschlüssel habe, muss ich immer Lichtmaschine runter hängen und Riemen runter nehmen, dass ich überhaupt an die beiden Flanschmuttern komme. Gibt es da irgendwie einen Trick, den ich nicht kenne? Oder kann mir jemand sagen, wie ich den Maul biegen muss, damit ich gut rankomme?


    Viele Grüße

  • Dreh mal testweise die Leerlaufgemischschraube eine Umdrehung raus. Möglicherweise hilft das schon.


    Naja, die nichtmal 5 Minuten um die Lima zu lockern, Riemen aushängen, Lima nach unten schwenken finde ich persönlich nicht so dramatisch. Die Zugänglichkeit für die Wellscheiben / Muttern am Vergaserflansch ist mit Lima nach unten geschwenkt doch recht gut - mit Lima oben wirds unpraktisch wie ich finde.
    Um z. B. den Schwimmerdeckel zu demontieren, braucht man nicht zwingend den Vergaser auszubauen.
    Wegen möglichem Verzug Schwimmerkammer/-Deckel - bevor es den Deckel verzieht, biegen sich die "Ohren" am Vergasergehäuse wenn irgendwer in der Vergangenheit es beim Anziehen der 4 Schrauben zu gut gemeint hat.


    LG

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  • Ja genau, irgendwie hat der Vorbesitzer es mal zu gut gemeint und die "Ohren" am Vergasergehäuse haben sich verbogen. Kriege ich die irgendwie wieder gerade?


    VG

  • Hallo,


    Den Vergaserflansch kann man, wenn er nicht zu sehr verzogen ist, mittels Schleifpapier auf einer ebenen Platte planen.


    Die Lima muss ich bei meinem H1-1 auch abklappen. Habe zwar einen "speziellen" Maulschlüssel, aber den Vergaser bekomme ich nur nach unten heraus.



    Gruß
    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Den Flansch der Schwimmerkammer kann man mit einer großen Schlichtfeile wieder planen. (Es muss nicht bis aufs Letzte tragen, es reicht wenn die "Ohren" wieder eben sind.)
    Wenn der Deckel mal krumm sein sollte, dann ist's vorbei damit. Die Rillen, welche die Dichtung dosiert quetscht damit es ja schön dicht wird, die sind dann futsch wenn man mit einer Feile etc. anrückt.
    Aber einen derart misshandelten Schwimmergehäusedeckel hatte ich noch nicht, da ist der Vergaser-Zinkdruckguss weicher und wer es weiter übertreibt reißt das Gewinde raus. (Und dann gibt es Leute, die dann eine Kotflügelschraube reinmurksen. *würg*)


    LG


    EDIT:
    Weils mir grad einfällt; das Schläuchelein der Schwimmerkammerbelüftung sollte 125 mm (+/-1) lang sein. Andernfalls verschiebt sich das λ unvorteilhaft.
    Siehe auch hier:

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  • Hallo,


    die Fläche des Schwimmergehäuses kann man genauso wie den Flansch mit einer Glasplatte und Schleifpapier planen (so mach ich's immer). Als Maulschlüssel geht ein abgesägter. Einfach nach Augenmaß ;)


    Grüße
    Marius