Anlasserzahnkranz Auf Schwungscheibe wechseln

  • Guten Tag zusammen,



    Nach erfolgloser Suche in älteren Beiträgen mach ich mal selber einen auf:


    Habe vor meinen stark verschlissenen Zahnkranz auf der Schwungscheibe zu wechseln.
    Erste Frage: Gibt es unterschiedliche Zahnkränze? und wenn ja, welchen brauche ich für eine Schwungscheibe mit Simmeringabdichtung?


    Ich gehe mal davon aus, dass die Demontage folgendermaßen läuft: Zahnkranz mit Brenner o.ä. Erhitzen, die Schwungscheibe auf den Kranz Hohl legen und dann mit einigen beherzten Hammerschlägen trennen?


    Danach würde ich die Schwungscheibe reinigen, entfetten und einen Tag in den Gefrierschrank stecken. Den neuen Zahnkranz vor der Montage in den Backofen und erhitzen.


    so, und wie gehe ich jetzt am geschicktesten vor? Stabile Unterlage suchen, Zahnkranz drauf und Schwungscheibe "reinprügeln" ? oder gibt es da eine elegantere Lösung? Hätte zur not auch eine Hydraulische Presse zu Verfügung.



    Ich danke euch für die Ratschläge!

  • Es gibt 6mm und 10mm breite Kränze. Passen beide.


    Schwung brauchst du nicht frosten, es reicht wenn der Kranz seine Temperatur hat und die Fase am Schwung ordentlich ist. Dann sollte er fast von allein drauf fallen.

  • Irgendwie muss ich mal hier was schreiben. Die Suchfunktion ist zur Suche da. kann doch nicht sein. dass man angeblich nichts findet, wenn man "Zahnkranz" eingibt. Da springen einem etliche Beiträge entgegen. Und nicht zuletzt gibts alle mögliche und unmögliche Literatur zum Trabant im Netz. auch das Reparaturbuch und WhimS.
    Macha

  • Es gibt 6mm und 10mm breite Kränze. Passen beide.


    Das ist ja schon mal Unfug. Jeder Zahnkranz passt nur da wo er hin gehört!


    Wenn der Kranz komplett ausgebrochene Zähne hat dann ist er Schrott. Sind nur die Stirnseiten einiger Zähne etwas lädiert dann kann er gewendet und um 90° gedreht werden (vor dem Abbau mit Körnerschlägen markieren) so dass der Anlasser nun auf der anderen Seite der Zähne angreift und die beschädigten beim Einspuren garnicht mehr belastet.
    Abbau geht kalt, ringsherum mit dem Schonhammer von hinten auf den Kranz klopfen bis er abfällt. Immer nur in kleinen Schritten um ihn nicht zu verbiegen.
    Aufwärmen geht auf der Herdplatte, Anlassfarben darf er aber nicht bekommen. Wenn er warm ist einfach drauflegen, fällt er nicht auf den Sitz dann war er noch zu kalt.
    Beim Anwärmen mit dem Brenner nie auf die Zähne halten, die sind sonst ratzfatz blau.

  • Steffen meint, der Zahnkranz wird umgedreht damit die beschädigten Zähne hinten sind und er wird im oder gegen den Uhrezeigersinn um 90° versetzt, da der Motor in der Regel immer an zwei Stellen anhält (wenn jeweils ein Kolben kurz vorm OT/UT ist). Der Motor wird nie so anhalten, das beispielsweise beiden Kolben mittig stehen. Daher ist der Zahnkranz auch meist an der Gleichen Stelle beschädigt.


    Somit kann man praktisch den Kranz viermal nutzen. Beim ersten mal nur abziehen und 90° versetzt wieder rauf, beim zweiten Mal einfach umdrehen und beim dritten mal das Umgedrehte nochmal 90° versetzen.

  • Ok, das macht Sinn, aber leider sind bei dem besagten Kranz (scheinbar ein schmaler mit 6 und ein bisschen mm) die zähne an den besagten stellen soweit runter, dass ich einfach im Zuge eines Motor-Aufbaus einen neuen einsetzen möchte.


    Also wieder einen schmalen nehmen?

  • Hake hier mal an.

    Ds murphischen GesäßGesetz sagt daß man das erste mal meist Scheiße baut.


    Der dünne Zahnkranz gab zwar keine Startprobleme, aber er war rundum zu viel angenagt und nach der Abbau stellte sich heraus, daß der schon mal gedreht worden ist. Ich hatte noch ein guter Dicke liegen, wenn der maximal auf der Schwungscheibe drauf ist, ragt er jedoch aus.

    Da habe ich entdeckt, das auch das Schwungrad in dicke und dünne Versionen kommt:

    Bevor ich den Motor so einbaue, will ich wissen: wird es da Konflikte mit dem Spitzkopf Anlasser geben? Der Zahnkranz ist so ja 4 mm näher dran, rastet der ausreichend aus?

    Noch bin ich ja jetzt in der Lage eine dünne Zahnkranz drauf zu machen, muß den dann aber von einem ausgebautem Schwungrad trennen. Ein ganzes Schwungrad auswechseln ginge auch (ich habe die für beide Dichtungen), aber an einem Motor der so herrlich läuft, fummele ich nicht gerne herum.

  • Hier ein Versuchsaufbau, wobei die Getriebeglocke durch eine entsprechende genaue Anzahl Unterlegscheiben ersetzt ist (das sind 38mm).

    Wenn ich nun das Zahnrad/Freilauf ganz in Nullstellung bringe, dann hab ich hier ca. 5-6mm Luft.


    Da beim zurückfahren das Zahnrad nicht immer exakt in die Nullstellung geht, wenn man am Anlasser da vorne drin mal am Rad wackelt merkt man das Spiel, wäre mir das mit einem 4mm weiter rausstehenden Zahnkranz auf jeden Fall zu eng.

    Das Spiel wird mit zunehmenden Anlasserverschleiß, von der Bohrung im Lagerschild, dem Bolzen und der Ausrückgabel, auch mehr.


    Und nicht vergessen, der breite Zahnkranz ist aus weichem Material, der dünne war gehärtet.

    Beste Chancen also den noch schneller zu verschleißen.


    Meine Empfehlung daher: nicht machen.

    Oder wenn absolute Not am Mann ist, den breiten Kranz auf der schmalen Schwungscheibe abdrehen, wenigstens 2mm. Da er weich ist geht das problemlos.

  • Die ganze Schwungscheibe austauschen ist für mich weitaus weniger Arbeit als ein Dreher zu finden. Der dicke Kranz geht ab, und wenn ich von den ausgebauten Schwungscheiben kein Kranz trennen kann, wird einfach die Ganze ausgetauscht. Muß dann nur auf Pfennigenjagd. ;)


    Hoffentlich ist der Wagen fahrbereit für 'Markus'.

  • Irgendwie wollte der 'neue' Kranz nicht passen, da konnte ich heizen wie verrückt.

    kann ich nicht nach vollziehen, habe die schon zig mal hin und her getauscht, breit schmal, schmal breit.

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  • Wenn du die Schwungmasse mit warm machst kann das auch nichts werden.

    Kleiner Tipp, leg die Schwungmasse in die Kühltruhe und den Kranz heiß machen, dann fällt der fast vom alleine drauf.

  • Kühltruhe kann man sich schenken. Warm machen reicht dicke bei dem Durchmesser. Die effektive Temperaturänderung beim warm machen ist in der Regel größer als beim Abkühlen.


    Voraussetzung, man wärmt nicht mit Mutis Haarfön :D.

  • Zwischen Plus 20 C und Minus 20C ist da schon ein ordentlicher Unterschied in der Ausdehnung.

  • Die Frage ist, wie nötig ist das? Wenn ich mal eben schnell den Kranz wechseln/drehen will, dann hab ich keine Zeit die Scheibe stundenlang in die Kühlung zu legen bis sie soweit runter ist.


    Und wenn man den Ring 30 Sek. länger erwärmt, hat er auch die 40° mehr als die Scheibe.

    Ist also in dem Fall relativ überflüssig die Scheibe ins TK zu legen.