Haltbarkeit Hauptbremszylinder

  • Moin!


    Nach mittlerweile knapp 20.000km ist bei meinem Trabant schon wieder der Hauptbremszylinder undicht.
    Ich hatte damals im Sommer 2013 vor der Inbetriebnahme nach einer längeren Standzeit den originalen HBZ gegen einen regenerierten Bremszylinder ausgewechselt.
    Jetzt habe ich festgestellt, dass zum Innenraum hin schon wieder Bremsflüssigkeit austritt.
    Ist das normal, dass die regenerierten Hauptbremszylinder nicht sehr lange halten?
    Bei meinem ersten Trabant musste ich in den vier Jahren, in denen ich das Auto gefahren bin, auch zweimal den HBZ wechseln - einmal, weil der (scheinbar) originale HBZ von 1987 undicht war und dann eben den Regenerierten, weil dieser das selbe Problem aufwies.
    Gibt es da einen Trick die Haltbarkeit zu verlängern?

  • Erstmal muß die Frage beantwortet werden, woher der HBZ kam und wer ihn regeneriert hat.
    Sommer 2013 heißt auch, daß die zwei Jahre Gewährleistungspflicht des Händlers noch nicht verstrichen sind - Du könntest den HBZ also auch umtauschen, vorausgesetzt Du hast ihn bem Händler gekauft und kannst Kassenzettel/Rechnung noch vorlegen.


    War's ein Kauf von privat, hast Du diese Möglichkeit natürlich nicht.

  • Der HBZ wurde laut Händler in Deutschland regeneriert (darauf hatte ich damals geachtet) und kam von einem der einschlägigen Online-Händler. Von welchem genau, weiss ich nicht mehr - die Rechnung hab ich leider nicht mehr.
    Mit welcher Haltbarkeit kann man denn normalerweise bei einem HBZ rechnen?

  • Normalerweise hält ein HBZ so gut wie ewig wenn die Bremsanlage turnusmäßiger Wartung unterliegt. Meine 601 und der 1.1 haben noch die ersten HBZ. Der älteste ist mittlerweile 47 Jahre alt.....ok, hat keine 30.000km runter, aber dennoch das Alter.
    Ich könnte mir vorstellen, das bei der Regenerierung unsauber gearbeitet wurde, sprich es war noch Schmutz, Späne im Zylinder. Ich würde regenerierte Zylinder immer öffnen und ordentlich reinigen.

    Einmal editiert, zuletzt von heckman ()

  • Das ist ja der Sinn wenn man sich einen regenerierten HBZ kauft: keine Arbeit oder Nacharbeit.
    Zum einen weil es der Eine nicht kann und zum anderen weil es der Andere nicht will...

  • Der HBZ wurde laut Händler in Deutschland regeneriert (darauf hatte ich damals geachtet) und kam von einem der einschlägigen Online-Händler. Von welchem genau, weiss ich nicht mehr - die Rechnung hab ich leider nicht mehr.


    Wie wurde die Rechnung bezahlt – über ein Bankkonto, so sind die
    Rechnungsnummer und der Überweisungsbetrag nachvollziehbar.

    Einfach mal beim Verkäufer nachfragen.

  • P60W:
    Darauf verlassen und man ist verlassen.
    War nur ein Hinweis, um sich richtige Nacharbeiten zu ersparen.

  • Na wenn du das Teil von einem der gängigen Onlinehändler gekauft hast, dann erhälst du im Normalfall von diesem Händler eine Kaufbestätigung/Zahlungsaufforderung per Email. Also bräuchtest du in deinem Mailaccount lediglich "Hauptbremszylinder" in die Suche eingeben und schon hättest du die erforderlichen Daten für eine Reklamation.



    Grüße Roger

  • Nicht nur einen regenerierten HBZ habe ich vor dem Einbau geöffnet, zerlegt, gereinigt und erst dann wieder montiert und eingebaut.


    Woran es liegt, weiß ich auch nicht - aber verdreckte HBZ vom Regenerierbetrieb sind keine Seltenheit.


    Nur - der Sinn der Sache kann sowas ja nicht sein. Zumal man ja den Garantieanspruch gegenüber dem Händler verliert, wenn man einen bereits geöffneten HBZ wieder zurückgeben will. Und aufgrund der Komplettlackierungen der Regenerierbetriebe sieht man es mit Sicherheit, wenn er geöffnet wurde.

  • Hatte das vor Kurzem beim Wartburg (ist dasselbe Funktionsprinzip):
    Extra einen regenerierten originalen bei einem seriösen bekannten online - Händler gekauft. Eingebaut und einfach nicht entlüftet bekommen.
    Es hat sich herausgestellt:
    Zwischen Zylinder und Kolben war durch das Ausdrehen des Zylinders so viel Luft, dass die luftseitige Manschette beim Zurückgehen immer Luft gezogen hat. :( und nachdem der Stößl vom Bremsgestänge nie 100 % in der Mitte drückt, ist die Luft auf der einen Seite immer besonders groß...)


    Die machen das beim Regenerieren so: Zylinder ausdrehen, neue Gummis in die Kolben. Zusammen ... fertig.


    Nun macht Rost halt leider nicht nur "Rostnasen", die man abdrehen muss, sondern auch Vertiefungen. Entweder man dreht den Zylinder so weit aus, bis alles eben ist ... dann haste viel Platz zwischen Kolben und Zylinder ... oder es bleiben (vielleicht unbemerkt) Vertiefungen. Das ist dann zuerst dicht, aber wenn die Gummimanschette dann x-Mal über die Vertiefung gerutscht ist, dann wird´s halt undicht.
    Also (zurück zur Frage): Das ist kein Thema der Haltbarkeit, sondern einer ordentlichen Regenerierung. Ich baue seit dem sowas erst auseinander und kontrolliere, bevor ich mich dann ewig ärgere...


    Zurück zum Wartburg: Habe dann den billigsten auf der ebucht vor irgendwem gekauft (neu) ... eingebaut ... fertig. Hält vielleicht nicht 25 Jahre, aber sicher die nächsten 10 :)

  • Moin,


    @heckman Ich habe hier einen neuen von Mallin regerierten Hauptbremszylinder liegen den ich bald verbauen will. Mallin gilt ja nun als qualitativ sehr hochwertig. Würdest du den trotzdem zerlegen und alles prüfen? Eigentlich kann ich mir die Frage selbst beantworten, denn der letzte von Mallin hat nur 1,5 Jahre gehalten. Ich glaube aber einfach mal, dass das eine Ausnahme war, denn eigentlich hatte ich mit Mallin nie Ärger. Ich habe nur irgendwie Hemmungen diesen frisch regenerierten HBZ gleich zu zerlegen. Das wird wohl anderen nicht anders gehen. Aber prinzipiell hast du wohl Recht mit Kontrolle ist besser als Vertrauen.


    Gruß, Felix

  • Da ich ja seit einiger Zeit die HBZ wieder selber mache ist mir eins aufgefallen. DIe Renaks von früher sind zum Teil allermieseste Gussqualität, und so ist es nicht verwunderlich das die nur einen Durchlauf machen und nach dem Regenerieren nicht wieder dicht bzw funktional werden.
    Die Laufbahnen haben zum teil sehr tiefe Gusskrater(Flächen teilweise über 1cm²), die eindeutig von der Herstellung sind. Ich kann das schlecht fotographieren, aber jeder der mal nen HBZ zerlegt wische ihn aus und schau sich genau die Laufbahn an.
    Da kann man nochsoviel nachhonen, dass bekommt man dann ohne Übermaßkolben (ich kenne keine Quelle) nicht mehr hin.

  • Und was kontrolliert ihr da so alles? Keine Riefen in den Zylinderlaufbahnen, Manschetten alle ok, noch was? Gründlich reinigen versteht sich von selbst. Gibt es sonst irgendwas zu beachten? Ich muss doch eigentlich nur vorne die Verschlussschraube rausdrehen, wo die Hohlschraube für Verteilerstück und Bremslichtschalter eingeschraubt wird, sowie oben die Anschlussstücke mit den Ventilen zerlegen. Zum Fahrgastraum hin ist doch nur eine Blechkappe drauf, die muss ja nicht demontiert werden. Oder doch?


    Gruß, Felix


    Edit: Tim Oha, das hab ich ja noch nicht gehört. Ich werde das mal bei mir nachprüfen. Die Frage ist nur, welche Alternativen es gibt. Ich habe mir einmal einen neuen, nachgefertigten HBZ gekauft, der konnte ganz offensichtlich nie eine Dichtheitsprüfung gesehen haben. Er hatte an einem der Anschlussstücke oben im Gehäuse so einen riesen Kerbe, dass es dort niemals dicht werden konnte. Die Kerbe war aber so, dass sie schon vor der Montage da reingekommen sein musste. Daher dachte ich bisher, es wäre besser sich auf die Originalqualität zu verlassen. Hmmpf :/

  • Zerlegen, dann Galvanik, Laufbahn mit ner Runddrahtbürste die mit Scotch Brite umwickelt ist einmal säubern und dann schauen. Ich habe auch ne Honahle, aber meist reicht scotchen. Dazu mach ich den HBZ überall zu, fülle ihn mit Öl und dann hone ich ihn sanft nach. Wenn dann immernoch Gusskrater sind, muss man schauen ob sie im Arbeitsbereich der Manschette liegen. So werden dies früher auch gemacht haben.
    Dann noch nen neuen Satz Manschette und Ventilkappen (gibts als Satz bei Hoffmüller) und wieder zusammenbauen.
    Bisher hatte ich bei meinen selbstgemachten noch keinen Ausfall. Ich hab aber auch schon zwei, drei weggeschmissen, die nicht regenerierbar waren.

  • Ich schmeisse mittlerweile alle BZ in die Galvanik.....


    Danach sind die zum ersten Mal so sauber, dass man tatsächlich mal eine Zustandsaussage treffen kann.....


    Und genau die schicke ich zu Mallin.....

  • Bei Mallin kann es vorkommen das noch "Späne" vorhanden sind. Habe ich schon selber paar mal erlebt. Auseinandernehmen, reinigen. Montieren. Ich verwende dazu noch ATE Bremsenpaste.

  • Tut ihr die Lauffläche aufchromen oder was meint ihr mit Galvanik? Oder nur Äußerlich?
    @TV kannst mal ein paar bsp. Bilder machen von so einem Durchgang bei Dir?

  • Vielen Dank für die wertvollen Hinweise. Ich werde meinen "neuen" Mallin-HBZ also demnächst noch zerlegen und dann berichten. Die Radbremszylinder zerlege ich ja eh immer und salbe sie schön ein. Jetzt also auch noch den HBZ. Aber was solls, man will es ja auch ordentlich haben und Spaß macht es ja auch jeden Winkel seines Autos schonmal zerlegt, angefasst und wieder zusammengebaut zu haben. :)