Fragen zu Werkzeugen und Materialien bei der Rostbekämpfung

  • Hallo zusammen.


    Ich habe an diversen Stellen mit Oberflächenrost zu kämpfen, hauptsächlich aussen am Blech über dem Kofferraum/unten an der Heckscheibe sowie am Bodenblech des Kofferraums.


    Mein Plan zur Bekämpfung:

    • Abschleifen bis zum blanken Metall
    • Reinigen und Entfetten mit Alkohol
    • Rostumwandler
    • Grundierung
    • Farbe

    Mein Anspruch an den Wagen ist nicht all zu hoch, mir fehlt es an Zeit und Talent :) Der Trabbi soll später mal technisch gut da stehen, optisch reicht mir ein befriedigend. Allerdings erhoffe ich mir von euch ein paar Tipps mit welchen Werkzeugen und Mitteln ihr gute Erfahrungen habt.

    • Zum Abschleifen des Lacks nutze ich einen Drahtbürstenaufsatz für die Bohrmaschine, an engeren Stellen eine kleine Stahlbürste für den Dremel. Sollte man besser Stahl- oder Messingbürsten verwenden, oder ist das egal? Oder gibt es bessere Werkzeuge?
    • Leicht vernarbtes Metall ist OK wenn es blank ist, oder muss ich die Rostnarben unbedingt wegbekommen? Ich habe solche Arbeiten bislang nur an Alltagsautos vorgenommen die vor der Möglichkeit eines Langzeittests meiner Arbeit in den Export oder die Presse gegangen sind, beim Trabbi sollen meine Arbeiten gerne möglichst langlebig sein.
    • Als Rostumwandler nehme ich 0815 Presto, spricht da etwas gegen oder gibt es bessere Mittel.

    Da es mein erster Trabbi und meine erste vorsichtige Restaurierung überhaupt ist bin ich für Ideen und Hilfestellungen wirklich sehr dankbar.


    Ciao, Daniel

  • So haben wir fast alle schonmal Kleinigkeiten erledigt...oder geschönt, wie man will.


    Das Problem ist - wie in vielen Threads hier schon beschrieben - daß die Drahtbürstenmethode den Rost nur oberflächlich bekämpft, aber nicht in die Poren eindringt. Dort bleibt Rost drin - mikroskopisch fein - und wird immer wieder erneut für blühende Nester sorgen.


    Die ganzen Rostumwandler halte ich persönlich für ziemlichen Firlefanz...das aber nur am Rande.
    Es ist ein kleiner kosmetischer Eingriff, den Du da vorhast und auch erstmal besser als nichts - aber dauerhaft wirst Du so sicher keine Ruhe 'reinbekommen.


    Die einzige Methode, Rost wirklich porentief zu entfernen, ist sandstrahlen. Und das wird zwangsläufig immer die große Lösung mit Komplettdemontage des Fahrzeugs usw.
    Für Dich also momentan keine Option, wenn ich Dich richtig verstanden habe.


    Achso - beinahe vergessen:
    Willkommen im Pappenforum! :winker:

  • Ich strahle auch mal partiell, mit der Becherpistole und Quarzsand.
    Das ist allerdings mit einigen Vorarbeiten (abkleben), Nacharbeiten (staubsaugen) und Arbeitsschutz (den Sandstaub ja nicht einatmen) verbunden.

  • Abschleifen bis zum blanken Metall
    Reinigen und Entfetten mit Alkohol
    Rostumwandler
    Grundierung
    Farbe


    Rostumwandler wandelt Rost um und kein blankes Metall ;)


    Alternative:
    chemisches Entlacken, funktioniert aber nur bei Anbauteilen...

    Jetzt wo ich tot bin ist alles soviel leichter,
    ihr müsst alle aufstehen und ich schlaf einfach weiter.


    Nicht lange raten, recherchieren! Original-Trabant.de

  • Ich strahle auch mal partiell, mit der Becherpistole und Quarzsand.


    Ich auch, es gibt da Pistolen mit den verschiedensten Aufsätzen für Flächen, Kannten usw, gibt aber trotzdem eine "Sauerei" und man muss saugen. Ist aber lange nicht so schlimm wie norm. Sandstrahlen.

    Biete Serienmotoren, Sportmotoren, Rennmotoren, Sport-VSD, Vergaserumbauten, Regenerierung Drehschieberflächen, Gehäusereparaturen, Aluschweißen, Sandstrahlen mit verschied.Material auf Anfrage

  • Kreismittelpistole benutze ich auch. So richtig dicht ist die auch nicht. Irgendwo bläst es immer ein bisschen Staub durch.

  • Hallo,


    Anne:
    Vielleicht möchte Daniel den Rostnestern, die beim Bearbeiten mit der rotierenden Drahtbürste verbleiben, mit Rostumwandler zu Leibe rücken? Wäre das sinnvoll?


    Gibt es geeignetere mechanische Werkzeuge, wie z.b den Negerkeks?



    Gruß
    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Zitat

    Vielleicht möchte Daniel den Rostnestern, die beim Bearbeiten mit der rotierenden Drahtbürste verbleiben, mit Rostumwandler zu Leibe rücken? Wäre das sinnvoll?


    Gibt es geeignetere mechanische Werkzeuge, wie z.b den Negerkeks?


    Auch wenn ich die Bezeichnung fürchterlich finde: In genau diese Richtung zielte meine Frage. Ich werde einige Stellen mechanisch nicht porentief blank bekommen, da muss ich anders bei. Strahlen klingt für mich ohne Erfahrung und entsprechende Ausrüstung erstmal nach einer grossen Hürde, daher meine Frage ob Rostumwandler eine geeignete Massnahme. Fazit scheint bisher zu sein:
    Besser als nichts, aber wenn man es richtig machen will dann besser strahlen.


    Bezüglich Grundierung: Ich lese hier viel von EP Grundierung. Ist die prinzipiell immer und überall anzuwenden und anderen Grundierungen vorzuziehen?


    Vielen Dank schonmal an alle!
    Ciao, Daniel

  • Du wirst mit Schleifen nirgends eine porentiefe Rostentfernung hinbekommen ohne das Blech dünner zu machen.

  • Semi-professionell:
    Abschleifen, fett Zinkfarbe/Spray drauf, gewollteFarbe drauf (für Sicherheitsfreaks noch 2K-Klarlack drüber) und an Stellen wie Hohlräumen mit der faulen Methode ohne Vorarbeit (mit MS's fluten) arbeiten.
    Hält länger als man denkt.
    Auf diese Art habe ich ein rostangegriffenes Duo für den auch Winterbetrieb vor ca 7-8 Jahren an Rahmen und Blech flott gemacht. An den mit Zinkfarbe behandelten Stellen ist bis heute kein Rost mehr durchgekommen. Und MS's für Hohlräume ist eh nur (extrem minimaler Unterschied zu MS's) durch TimeMax zu toppen wg der etwas leichteren Verarbeitung.

    Gruß Guido
    Stattlicher Satzverständiger für sprachliche Irritationen------------------------------------------------------------------------------- Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.
    Mercedes Achtzylinder V8 500SEC Coupe--
    Duo Dreirad--Ford Explorer-- Materia--
    Microcar Lyra Bj 1999 Lombardini-Diesel 500ccm,Ligier Ambra Diesel in Restauration,
    Trabant Universal Bj 1983 12Volt Drehstrom-Lima
    Velomobil go-one2

    Einmal editiert, zuletzt von guidolenz123 ()

  • Ich hab mit Phosphorsäure (25%, gibt's bei Amazon oder in der Apotheke) bisher gute Erfahrung gemacht. Von den ganzen Baumarkt-Rostumwandlern, die das Problem nur maskieren, halte ich ehrlich gesagt nichts.


    Das setzt allerdings eine gewisse Disziplin und Gewissenhaftigkeit voraus (Säure!!!).
    Loser Rost, Pickel, etc. müssen vorher trotzdem ordentlich runter und die Behandlung kann auch mal etwas länger dauern, 4-5 Durchgänge bei entsprechenden Rostnestern und -narben sollte man mindestens einplanen. Das kann dann auch schon mal genau so viele Tage in Anspruch nehmen. Für ein Auto, was jeden Tag fährt, also eher ungeeignet.
    Aber in meinen Augen besser, als ohnehin schon angegriffenes und dünnes Blech noch mechanisch zu traktieren, bis es blank oder durch ist. Und für schwer zugängliche Bereiche ebenfalls nicht schlecht.


    Die Oberfläche ist hinterher ähnlich rau, wie nach dem Sandstrahlen und dementsprechend anfällig für neue Korrossion. Nach dem finalen Klarspülen und Trockenblasen muss also zeitnah Grundierung o.ä. drauf.

    4 Mal editiert, zuletzt von Tacker ()