Nachfertigung Radlagersitze hinten

  • besser haben, als brauchen.. ;)

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • Von mir sind sie nicht ;) Überlegungen dazu gab es, aber hatte dann entschieden, den Verkauf doch selbst fortzusetzen. knapp 30 sind noch übrig, allerdings schon 12 davon so gut wie weg und 10 bleiben bei mir.

    „Die Zensur ist das lebendige Zeugnis der Großen, dass sie nur verdummte Sklaven treten, aber keine freien Völker regieren können.“

    (Johann Nestroy)


  • Sooo, ich danke allen, die mich um einen großteil der Lagersitze erleichtert haben.
    10 behalte ich für mich (Teilemessi)
    8 sind derzeit noch da, aber die werde ich eventuell für Notfälle im Freundeskreis zurückhalten. Falls mal einer dringenden Bedarf hat, sage ich bestimmt nicht nein. Aber halt nicht Satzweise, dafür waren anderthalb Jahre Zeit :)


    Der Rest, 82 Stück um genau zu sein, ist verkauft.

    „Die Zensur ist das lebendige Zeugnis der Großen, dass sie nur verdummte Sklaven treten, aber keine freien Völker regieren können.“

    (Johann Nestroy)


  • Erst, wenn ich Bedarf habe und es das nirgendwo gibt. Also in einigen Jahren vielleicht Kurbelwellen? :D Ähm nee, ist nichts weiter geplant. Bremsankerplatten wären eine Maßnahme.. Fürn Wartburg habe ich neue da, für Trabant garnichts.

    „Die Zensur ist das lebendige Zeugnis der Großen, dass sie nur verdummte Sklaven treten, aber keine freien Völker regieren können.“

    (Johann Nestroy)


  • Und wieder versteht jemand keine Ironie...

    „Die Zensur ist das lebendige Zeugnis der Großen, dass sie nur verdummte Sklaven treten, aber keine freien Völker regieren können.“

    (Johann Nestroy)


  • Moin,


    ich habe meine Achse nun erfolgreich mit Tonis nachgefertigten Radlagersitzen instand gesetzt. Da ich es etwas anders verschraubt habe und ich meine Lösung sehr elegant finde, möchte ich das hier kurz vorstellen.


    Zunächst einmal bin ich auch der Meinung, dass Nieten sicher besser wäre, aber ich bin kein Profi und stelle mir das ziemlich kompliziert vor. Vielleicht mag ja noch jemand das Vorgehen beim Nieten als Alternative vorstellen.


    Wie auch immer, ich habe mich für das Verschrauben entschieden und dabei je Radlagersitz 4 Stk. M8x12 Flachkopfschrauben mit Innensechskant, 6 Stk. M6x20 Flachkopfschrauben mit Flansch und Innensechskant und 6 Stk. M6 Flanschmuttern verwendet. Natürlich alles in 10.9. Beim nächsten Mal würde ich wohl Torx verwenden, da meine sehr hochwertigen Innensechskantschlüssel auf Grund des Kurzen Einschubs in den Flachköpfen an ihre Grenzen stießen.


    Zunächst habe ich die 4 Verschraubbohrungen mit welchen die Lagersitze jeweils an den Achskörper geschraubt werden auf 6,8mm vorgebohrt und dann M8 Gewinde reingeschnitten. Das funktionierte mit einem 3-stufigen Gewindeschneider und viel Schneidöl völlig problemlös. Ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, dass das Material zu hart sei (Toni schrieb ja sowas in der Art). Jetzt erinnere ich mich nicht mehr, ob ich bei den Dreieckslenkern diese Bohrungen auch auf 8mm aufbohren musste. Ich glaube schon, aber im Zweifelsfall sieht das ja jeder problemlos selbst, wenn er die Teile vor sich hat.


    Dann habe ich Radlager, Sicherungsring, Achsstumpf und Wellendichtring im Radlagersitz vormontiert. Ich habe das vor der Montage an der Achse gemacht und das hat sich gelohnt. Es war so deutlich leichter die Radlager zu montieren. Außerdem konnte ich die Lager so einschrumpfen indem ich die Sitze einfach in den Backofen gelegt habe.


    Als nächstes habe ich die Kontaktflächen der Dreieckslenker (da wo der Radlagersitz verschraubt wird) gründlichst von Rost, Farbe und Dreck befreit. Das ist sehr wichtig, weil sich Rost weiter ausdehnen und damit die Schrauben überdehnen, Farbe setzen und damit die Verschraubung lockern und Dreck auswaschen und damit ebenfalls die Verschraubung lockern könnte. Da meine Pappe ein Hobby ist, habe ich natürlich nicht nur die Kontaktflächen, sondern die gesamten Achskörper von Rost, Farbe und Dreck erlöst.


    Dann habe ich die Kontaktflächen mit Korrosionsschutzöl (Fluid Film) behandelt (die blanken Teile sollen ja nicht gleich wieder zusammengammeln), die Radlagerbaugruppe in den Dreieckslenker eingesetzt und von innen mit den M8 Schrauben verschraubt. Da im Radlagersitz nun Gewinde sind, werden keine Muttern benötigt.


    Dann konnten die Ankerplatten aufgesetzt werden. Auch hier wieder alle Kontaktflächen blank gemacht und mit Fluid Film behandelt. Hier habe ich dann die M6 Schrauben verwendet. Diese wurden ebenfalls von innen durchgesteckt und auf der Außenseite (Ankerplatte) mit den Flanschmuttern verschraubt. Die Flanschmuttern haben auf der Innenseite eine Verzahnung, so dass sich ein Federring gespart werden kann.


    Diese Art der Verschraubung baut extrem gering auf und somit lässt sich auf der Innenseite (nur Flachköpfe) die Gummikappe hinter den Radlagern völlig kollisionsfrei montieren. Auf der Seite der Ankerplatte (nur Flanschmuttern) ist zudem der Bremsmechanik absolut nichts im Weg, da die Ankerplatten an den Verschraubpunkten vertieft sind und die Flanschmuttern nicht darüber hinaus ragen.


    Beim Festziehen der Schrauben habe ich mich prinzipiell an meine Drehmomententabelle für metrische Gewinde und 10.9er Festigkeit gehalten. Allerdings haben die Innensechskantschlüssel dem Ganzen eine Grenze gesetzt. Da soll mal lieber jeder selbst nach konkreten Werten schauen. Ich habe jedenfalls keine Zweifel an meiner Verschraubung. :)


    Zum Schluss habe ich das Ganze noch lackiert, die Radlager befettet und durch die nachträglich installierte Ablaufbohrung (bei späteren Baujahren Serie) mit Mike Sanders hohlraumkonserviert.


    Ich hoffe mit diesen Infos kann der eine oder andere etwas anfangen. Mir hat das jedenfalls viel Spaß gemacht und ich bin mit dem Ergebnis zufrieden. Anbei noch ein paar Bilder.


    Gruß, Felix

  • auf 7,8mm vorgebohrt und dann M8 Gewinde reingeschnitten.


    Das ist doch sicher ein Schreibfehler.


    Gute Arbeit, es gefällt mir immer wenn was nicht weggeworfen, sondern aufgearbeitet wird! :thumbup:

  • Mehr Bilder hab ich jetzt nicht auf Lager. Aber wenn dich noch etwas interessiert, dann mache ich gern noch Bilder. Die rechte Seite ist noch nicht verbaut und kann somit aus allen Perspektiven abgelichtet werden. ;)


    Danke auch für das Lob. Wenn es von dir kommt, scheine ich es ja halbwegs vernünftig gemacht zu haben. :)


    Wegwerfen mag ich auch nix und ich freue mich immer, wenn etwas altes wieder wie neu funktioniert. Die alten Radlagersitze hatten aber nun endgültig ausgedient. Das erste Spiel habe ich schon vor 30000km bemerkt und jetzt hat mich das Klappern an der Hinterachse endgültig genervt. Ich freue mich schon auf die ersten klapperfreien Fahrten ab Ende der Woche. 8o


    Gruß, Felix

  • Sehr fein alles.


    Hast du die CuNiFer-Leitungen mit deinem Prüfer abgeklärt? Oder werden die noch getarnt?

    sapere aude! incipe! (Horaz)
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  • Witzig, du bist heute schon der zweite, der mich darauf anspricht. Ich habe die KuNiFer Leitungen seit 3 Jahren verbaut und kam damit 2 mal problemlos durch den TüV. Der letzte Prüfer fragte nur, ob das Kupfer ist. Als ich sagte KuNiFer sagte, fragte er nicht weiter nach.


    Ehrlich gesagt war mir bis heute nicht mal bewusst, dass die Prüfer damit überhaupt ein Problem haben könnten. Habe die Leitungen alle vorgefertigt so bei einem Teilehändler ohne weiteren Hinweis gekauft. Ich hatte mich damal schon belesen was das Zeug ist und es als gut geeignet befunden. Naja, nu isses verbaut und ich denke auch, dass da ein Prüfer mit Sachverstand nix gegen sagen wird. Es ist ja nicht so, dass sie in Deutschland nicht zugelassen wären. Auch das kann man inzwischen nachlesen. Verbaut wird sowas auch schon seit Jahrzehnten.


    Getarnt wird das nicht. Es sieht so hübsch aus, das verschandel ich doch nicht. Wenn ein Prüfer das nicht mag, muss ich mir halt einen anderen suchen. Aber wie gesagt, bis jetzt kein Problem.


    Gruß, Felix

  • Hier mal das Zitat von TV P50 vom März, nachzulesen in meinem Thread "welcher Bördel Bremsleitung".



    Wenn's deinen Prüfer also nicht stört, ist das eben so. So 100% legal ist's wohl trotzdem nicht, leider.

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  • Hallo Gunnar,


    danke für den Hinweis. Ich krieg schon wieder Zuckungen ... ;(


    Gruß, Felix


    Edit: Darauf hier hatte ich mich gestützt:


    Zitat

    Gemäß DIN 74234 "Hydraulische Bremsrohre Bördel" Abschnitt 3 sind
    Bremsrohre mit Werkstoffkurzeichen CuNi10Fe1Mn (2.0872) (ehemals
    DIN 17664), als Bremsrohre zugelassen. Diese DIN ist für Kraftfahrzeuge
    allgemein gültig und gibt somit die KUNIFER Leitung als Bremsleitung
    frei.


    Eine ABE bzw. ein Teilegutachten ist für den Einbau dieser Leitungen nicht nötig.


    Quelle: http://www.korrosionsschutz-de…k/kunifer-bremsleitungen/