Bremsen vorn fest nach 4 Monaten

  • Wenn sie festgerostet sind wohl eher nicht.
    Du kannst ja mal eine Leitung die nach vorne geht, am HBZ lösen. Dann wird vermutlich ein wenig Bremsflü austreten, wenn das Vordruckventil noch intakt ist.
    Ist dann die Bremse wieder frei dann kommt das wirklich vom HBZ, meißtens zu geringes Pedalspiel. Das tritt aber eigentlich nur während der Fahrt aus, im Stand kam mir das noch nicht unter.


    Wie alt ist denn deine Bremsflü?

  • Das kann auch daran liegen bin ich der Meinung, aber da müsste das Bremspedal nicht mehr raus kommen.
    So einen Fall hatte ich gerade erst.

  • Mach doch erstmal das was ich dir geraten habe, wenn sie sich als festgerostet erweisen dann musst du ohnehin die Vorderbremse öffnen.

  • Was heißt eigentlich "fest"? Sind die Kolben der Radbremszylinder oder die Bremse selbst fest?
    Zu 1: Sind die Kolben mit entsprechender Pasfe eingesetzt worden?
    Zu 2: Sind die automatischen Nachsteller gängig?

  • Pasfe ist das Wort für Paste, wenn man es auf einem Handy eintippt.


    Wie wäre es, wenn Du mal eine Bremstrommel abnimmst und nachschaust? Du schreibst, er stand 4 Monate. Aber was war davor? Wenn alle Teile alt waren, ist es schon möglich, dass Radbremszylinder in 4 Monaten festgammeln, wenn Sie nicht bewegt werden. Dann wird es Zeit, sie auszutauschen - also begutachten. Leichter Rostansatz im Radbremszylinder ist der Anfang eines Teufelskreis: Manschetten werden undicht, Bremsflüssigkeit tritt aus, zieht Wasser -> mehr Rost.
    Sollte der Ersatz notwendig sein, dann darauf achten, dass die Zylinder fein gehont sind. Es gibt teilweise neue Bremszylinder, die scheinbar nur gebohrt sind. Die sind ab Werk schnell undicht, weil die Manschetten zu sehr reibt. Die Renak-Zylinder (oder IFA-BHL) sind ab Werk mit einer sehr fein bearbeiteten Oberfläche. Die regenerierten von Fa. Mallin ebenfalls.
    Zusätzlich die Bremsflüssigkeit. Wenn das Fahrzeug nicht sehr viel gefahren wird, muss nicht unbedingt der Zweijahrestermin eingehalten werden. Bei einem unbekannten Zustand würde ich jedoch nicht lange überlegen.

  • Oder Du rüstest einmal auf Silikon-Bremsflüssigkeit um und hast in den nächsten Jahren keine Probleme mehr.
    Ich tat das, bei mehreren meiner Fahr(Steh-)zeuge und habe seitdem keine Probleme mit festgerosteten Bremsen. Wichtig ist nur, dass Du es richtig machst. Nutze mal die SuFu hier, auf keinen Fall dürfen Mischungen von alter und neuer Bremsflüssigkeit auftreten. Das aber alles neu sein muss, ist Quatsch. Ich habe neue Bremsschläusche verbaut , da ich schon zugequollene hatte beim Wechsel nur von Dot 3 auf 4. Insbesondere die ganz alten aus DDR-Produktion scheinen hier problematisch zu sein.
    Allerdings habe ich die Radbrems/Hauptbremszylinder nur gereinigt und mit den noch guten Manschetten wieder verwendet. Man muss aber wissen was man tut => es ist immerhin die Bremse.
    Ich habe seitdem keine Probleme mehr, selbst bei den doch recht kritischen und extrem rostanfälligen russ. Radbremzylindern vom Gas69.(Trabant/Renak ist dagegen Kindergarten).
    Auch ist die Bremsleistung in Bezug auf Sicherheit weitaus besser, da Silikon eine höheren Siedepunkt hat. Wir haben vor 2 Jahren eine historische militärische Alpenüberquerung (beim Bundesheer der Ösis) gemacht, mit dem Kübel => ohne Probleme auch von mehr als 2500m runter gebremst. Mit normaler Bremsflüssigkeit wäre dies sicher unmöglich gewesen.
    Jetzt kommen sicher wieder 1000 Einwände dagegen, aber das ist die Variante, die insbesondere bei wenig bewegten Fahrzeugen meiner unwichtiger Meinug nach die Beste ist. Das ist meine Erfahrung. So jetzt die anderen!
    Es muss nur richtig gemacht werden. Reste von herkömmlicher Bremsflüssigkeit im System sind tödlich.
    Einmal richtig und dafür (fast) für immer Ruhe => meine Meinung.
    Andere "Experten", die keine Silikonbremsflüssigkeit jemals verwendet haben, werden sicher zu anderem raten. (was der Bauer nicht kennt....) Aber egal - ist nicht mein Problem.


    Im übrigen verträgt sich die Bremspaste von ATE anscheinend doch sehr gut mit DO5.1 Bisher keine Probleme mit dieser Kombination, wie auch, wer im Chemie-Unterricht aufgepasst hat, weis warum ;)



    Viel Erfolg

  • Hier ist der erste "Experte" der noch nie diese Silikon-Bremsflü verwendet hat und das aus guten Gründen auch nicht tun wird.
    Das Zeug hat auch Nachteile die bei einer Empfehlung nicht verschwiegen werden sollten. ;)

  • Regelmäßig die Flüssigkeit wechseln und schon zeigen sich weniger Probleme. Hab gerad an meinem Kombi die Bremse nach 30 tkm gemacht. Hinten Rechts war ein Zylinder schwergängig. Die anderen super im Schuss. Nur komisch, der Belag war vorn sehr dünn. Wurde doch Zeit.

  • Auch ich rüste langsam alles um auf Silikon und hätte da gern mal die Nachteile erfahren ;) Außer, dass Abrieb der Manschetten nicht raus kommt.
    Im braunen Wartburg fahre ich die Kombination CuNiFer, Stahlflex, Silikon und die Bremse begeistert mich immer wieder. Wenn ich da so an meinen gelben denke (bei dem jetzt wieder Kolben fest sind) mit rostigen Originalleitungen (sch.. Streusalz), ungarischen Gummischläuchen und Dot 4, liegen da Welten dazwischen.


    Der Wintertrabant stand jetzt mit Silikon hier unterm Vordach, letzten Monat rein, Schlüssel rum, runde ums Dorf, nachdem der Rost aus den Trommeln war, bremste der, wie im März weggestellt.

    „Die Zensur ist das lebendige Zeugnis der Großen, dass sie nur verdummte Sklaven treten, aber keine freien Völker regieren können.“

    (Johann Nestroy)


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  • In die Bremsanlage des Trabant dringt Wasser ein, das ist ein Fakt.
    Zum Einen wegen des fehlenden Hermetikbalges über den Vorratsbehälter, zum Anderen über die Bremszylinder. Hauptsächlich die vorderen.
    2 von denen sind so eingebaut daß das Wasser regelrecht auf den Manschetten stehen kann, die "Abdichtung" mit diesen geschlitzten Gummizylindern ist doch eher ein Alibi.


    Hygroskopische Bremsflü ist in der Lage diese Feuchtigkeit in sich zu binden und diese beim turnusmäßigen Wechsel mit nach draußen zu befördern.
    Silikonbremsflü kann das nicht, die Feuchtigkeit sammelt sich in Tröpfchen an tiefen Stellen der Anlage. Dort kann dadurch Rost entstehen.


    Nun das Blöde, die Bremsanlage des Trabant ist so konstruiert daß sie entlüftet werden kann, die Ventile befinden sich also am Ende jeden Stranges an der höchsten Stelle. Wie also soll das Wasser aus der Anlage kommen?

  • Aha. Das klingt aber eher danach, als suchtest du bloß einen Grund gegen silikon. Warum funktioniert das dann bei anderen schon länger problemlos? Die SIlikonflüssigkeit schützt auch vor korrosion und wenn man die Gummipfropfen mit ATE Bremszylinderpaste vorher einreibt, rostet auch im Zylinder nichts.

    „Die Zensur ist das lebendige Zeugnis der Großen, dass sie nur verdummte Sklaven treten, aber keine freien Völker regieren können.“

    (Johann Nestroy)