Frage zu Dichtmasse(n)

  • Mal eine Frage an unseren Experten @Duesentrieb


    Hab gestern Abend einen Motor zusammengesetzt, beim Kurbelgehäuse hab ich Loctite 510 benutzt (meine Premiere :) )
    Das, was an der Fuge ausgetreten ist, kann ich doch nun sicherlich einfach abwischen oder? Das ist nämlich heute noch genau so klebrig wie gestern. Aber theoretisch müßte da ja normal sein, härtet ja nur anaerob.

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • Wenn Dich die quasi überschüssige Dichtmasse (die lange mehr oder weniger pappig bleibt) rundherum stört, dann kannst Du sie wegwischen.


    LG

    -> --> 26 Jahre <-- <--

    Bayrischer Trabant Club


    ES GIBT NUR WENIGE DUMME FRAGEN, ABER VERDAMMT VIELE DUMME ANTWORTEN !

  • Alles klar, danke.

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  • Wichtig ist, dass es nicht zu viel ist was da rausquillt. Weil die gleiche Menge dann auch innen austritt, und da kann man die nunmal nicht wegwischen. Und innen ist die nicht nur ein optisches Problem.
    Also immer schön sparsam damit umgehen, das schont auch den Geldbeutel. ;)

  • Ja, Loctite 510, 518 oder 574 genügen den Ansprüchen fürs Kurbelgehäuse zueinander


    Ich habe mir mal die Datenblätter gezogen. Gerade beim 518 (Datenblatt) kommen mir da Zweifel.
    Dort werden für bleifreies Benzin nach 1000h und 22°C nur noch 10% der Anfangsfestigkeit mit weiter absteigender Tendenz angegeben. Selbst bei Motoröl lässt die Tendenz keine Euphorie zu. Und wir rechnen wohl kaum mit einer Temperatur von 22°C am Einsatzort.
    Zumindest nach diesen Angaben sollte wohl die 574 (Datenblatt) erste und 510 (Datenblatt) die bessere Wahl sein.
    Vielleicht hat jemand Erfahrungen?

  • Langzeiterfahrungen nicht, aber mein mit 510 zusammengesetzter Motor ist seit 5000km der erste Motor, der wirklich dicht ist, was die Gehäusetrennstellen betrifft.

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  • Ich zitiere aus dem Datenblatt:
    "Die folgenden Tests beziehen sich auf die Auswirkung von Umgebungseinflüssen auf die Festigkeit. Sie sind kein Maßstab für das Dichtvermögen."


    Die Angaben "% Anfangsfestigkeit" in der Tabelle beziehen sich darauf, dass das jeweilige Meduim pur und ununterbrochenen Kontakt mit der Dichtstelle hat.
    Ich kann mir keine Gegebenheit vorstellen, in der regelmäßig und auf Dauer das Kurbelgehäuse mehr als halbvoll mit Sprit ist ...
    Im Motorbetrieb erwärmt sich das Kurbelgehäuse relativ rasch, so dass kein (blanker) Kraftstoff in flüssiger Form auf nennenswerter Dauer den Dichtspalt benetzten kann.


    Selbstpersönlich habe ich das 518 noch nicht verwendet, habe aber keinerlei Bedenken es anzuwenden.


    Bezüglich Temperaturbelastung noch eine Anmerkung; an der Trennfuge wird es auch im Hochsommer keine 100 °C warm. (Hab da mal ein paar Messungen gemacht.)

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    Einmal editiert, zuletzt von Duesentrieb ()

  • Ja, wegen der Temperatur hätte ich auch keine grundsätzlichen Bedenken. Meine Schätzungen würden so 80°C liegen.
    Allerdings würde ich keine Unterscheidung zwischen flüssigem und gasförmigen Kraftstoff oder Alkohol machen.

  • Naja, der Kraftstoff wird ja mit odentlich Luft verdünnt ... ;)


    Ich versuche mal was auszurechnen (ohne Gewähr!):
    Die angegebene Festigkeit des ausgehärteten Dichtstoffs beträgt bei Aluminium 5,8 N/mm².
    10 % davon wären 0,58 N/mm². Angenommen der Dichtspalt hätte (großzügige) 0,1 mm, müsste die Kraft den Dichtstoff zu beeinträchtigen größer als 5,8 N sein.
    Die im Motorbetrieb im Kurbelgehäuse höchste zu erwartende Druckdifferenz zur Umgebung düfte 0,5 bar sein - großzügig aufgerundet.
    5,8 N auf 0,1 mm² entsprechen einem Druck von 5,8 bar ... sofern ich mich nicht verrechnet hab.


    So lange die Zahl bei "% Anfangsfestigkeit" nicht 0 ist, würde ich mir da keine Gedanken machen.


    LG

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  • Die einzigen Bauchschmerzen, welche ich bei dem aenaeroben Dichtzeugs habe, ist die spaetere Demontage, genauer gesagt, das spaetere Reinigen der Dichtflaechen. Ohne Spezialentferner geht da nicht viel bzw. es wird ein furchtbares Gekratze.


    Dafuer ist die Montage sowas von Entspannung pur. Mir kommt jedenfalls fuer den Motor nichts anderes mehr ins Haus. Ich habe letztens uebrigens das verwendet:


    http://www.uhu-profi.de/produkte/anaerobe-klebstoffe-schraubensicherung/detail/uhu-flaechendichtung-niedrigfest.html?no_cache=1&step=0


    Der Motor ist jetzt rd. 1,5 Jahre und ca.10 Tkm im Einsatz. Ohne Befund.

  • Ohne Spezialentferner geht da nicht viel bzw. es wird ein furchtbares Gekratze.

    Liqui Moly Dichtungs-Entferner oder auch einfaches Aceton ist jetzt nicht sooo speziell wie ich finde.


    Das von Dir genannte Dichtmittel von UHU ist letztlich auch nix anderes als die Flächendichtmittel von Loctite.


    (Wegen UHU: "Mit UHU kleb ich alles - doch 5 Minuten drauf, geht alles wieder auf!" ;) )


    LG

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  • Ich benutze das 518 seid etwa 2000 und bin damit zufrieden. Die Teile lassen sich auch normal demontieren und Reste mit Aceton entfernen.

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