Fett wird flüssig in Antriebsmanschette getriebeseitig

  • Hallo Leute,


    mein Trabi hat Scharniergelenkwellen. Ich habe das Problem, dass links getriebeseitig in der Manschette das Fett total flüssig wird und somit auch austritt. Ich merke das dann natürlich auch beim Fahren (beim Anfahren und co).
    Ich habe gestern mal die Manschette abgemacht, da ich den Trabi eh wegen anderen Arbeiten auf der Hebebühne hatte. Das Fett war dermaßen flüssig, dass es direkt aus der Manschatte und dem Antriebsbecher (so heißt das Teil, wo man die Antriebswelle mit den Gleitsteinen einsteckt, oder? ) rausgelaufen ist. Leider hatte ich nicht mehr viel Zeit, dass ich einfach nur neues Fett (Graphitfett) reingemacht habe und nicht weiter auf Ursachenforschung gegangen bin. Aber jetzt sitz ich hier auf Arbeit und das Thema geht mir nicht ausm Kopf. :)



    Nun also meine Frage: ist evtl einfach nur der Wellendichtring undicht, das somit Öl aus dem Getriebe in die Manschette läuft und das Fett so flüssig macht, quasi das Fett ausspült? Habt ihr evtl auch schon mal solch ein Problem gehabt?


    Vielen Dank im Voraus!

  • Wenn der Simmerring undicht ist, läuft das Öl runter und nicht in den Becher hinein.
    Eher ist der Becher bzw. dessen Deckel an der Rückseite undicht und das Getriebeöl nimmt den direkten Weg.

  • Jenson hat vollkommen recht aber bei meinem alten Trabi hat sich damals das alte Fett auch im Laufe der Jahre verflüssigt ohne das die Becher Schaden genommen hatten. Das Zeug war fast wie Öl.
    Einfach mal beobachten, wenns fest bleibt lags am alten Fett ansonsten hast du wirklich ein Loch im Becher.

  • vielen Dank für die Antworten.
    Wie äußert sich das denn genau, wenn nur der Simmering undicht ist? Läuft es dann auch in die Manschette und kann somit halt nur das Fett in der Manschette flüssig machen? Oder leckt bzw. tropft das Öl dann quasi nur am Getriebe runter?
    Was kann die Ursache sein, dass der Becher ein Loch bekommt bzw. undicht wird?

  • Wenn der Simmerring undicht wird, läuft es außen am Becher entlang. Die Manschette dichtet das innere des Bechers ab.
    Der innere Deckel der Becher kann kaputt gehen, wenn man bei einer Reparatur die Antriebswelle zuweit ins Innere stößt (z. B. wenn man bei demontiertem Querlenker das Rad samt Welle einfach drauffallen lässt).
    Wie viel Kraft benötigt wird damit Schaden entsteht, weiß ich nicht.

  • Hmmm... das hört sich ja nicht so rosig an. Ist es denn schwierig den Becher wieder dicht zu bekommen? Muss man dafür das Getriebe auseinander nehmen? Oder meint ihr, dass ich mir lieber gleich ein neues gebrauchtes Getriebe besorgen sollte?

  • Die Becher dicht zu bekommen dürfte schwierig werden, zerlegen muss man es auf jeden Fall und da ist es einfacher die Becher gleich auszuwechseln (falls es überhaupt an den Bechern liegt).
    Bei einem "neuen gebrauchten" Getriebe kaufst du auch die Katze im Sack da du es erst richtig testen kannst wenn es eingebaut ist.
    Falls @Hegautrabi gerade nicht mitliest schreibe ihn doch mal ganz nett an, er ist der Getriebespezialist. Er kann dir bestimmt eine Kaufempfehlung geben.


    PS: auf dem Motoren- und Getriebeseminar in Calw hab ich's von ihm gezeigt bekommen :thumbup:

  • Das Fett verbraucht sich auch und wird flüssig. Zieh den Antrieb raus und schau nach, ob der Becher ein Loch hat. Falls ja, mit Metallkleber abdichten. Zumindest einen Versuch wert, bevor man gleich das Getriebe zerlegt.

  • Es gibt 2 Versionen der Deckel im Achswellenrad.
    Späte mit Bipode haben schon die gewölbten,verstemmten, dicken Verschlußscheiben, die sitzen recht fest und sind auch nicht so einfach zu lösen.
    Davor wurden eingeklebte zylindrische Blechdeckel eingesetzt, diese sind deutlich empfindlicher gegen zu tief eingedrückte Antriebswellen.


    Ich würde erstmal frisches Fett einfüllen und die Sache beobachten. Verflüssigt sich das Fett binnen kurzer Zeit wieder dann wird wohl das Achswellenrad undicht sein.