Hallo,
Da mich das Geklapper und das "Singen" eines Lagers der Kurbelwelle nichts allzu gutes ahnen ließen, habe ich mich gestern ans Werk gemacht und den Zweedagder-Motor zerlegt.
Dank dieses Forums und der kompetenten Leute hier wusste ich ja schon sehr gut, was es für Unterschiede gibt und wie man Dieses oder jenes am besten auseinander bekommt. Grundsätzlich gibt der Motor ja auch keine großartigen Rätsel auf. Im Gegenteil: Man hat überall so viel Platz, das macht richtig Spaß
So ein paar "???" sind beim Zerlegen dann allerdings doch bei mir aufgekommen:
Der Motorwagen ist ein 89er, aber ich vermute, der hat nicht mehr den originalen Motor drin.
Ich habe hier schon die Suchfunktion bemüht, aber irgendwie werde ich (noch) nicht schlau draus, wie man die Motorgehäusenummer einem Baujahr zuordnen kann? Gibt's da Tabellen für?
Motornummer 60-16952, und in der Ausbuchtung für den Anlasser ist eine "6." in der oberen Gehäusehälfte eingegossen. Falls da einer etwas mit anfangen kann, würde es mich mal interessieren, was zuvor bei dem Wagen verbaut wurde.
Ich habe den Rennwagen 2013 erworben, und bis dahin mit "Pappen" noch nicht viel zu tun gehabt.
Lt. Vorbesitzer ist der Wagen aufgrund eines verstopften Anreicherungssystem am "Sparvergaser" seinerzeit festgegangen. Daraufhin habe man vor nunmehr 3 Jahren "neue" Zylinder verbaut. Die Kurbelwelle aber ungeöffnet gelassen weil diese noch gut war.
Neben vermuksten Schlitzschrauben, vermackelten Kurbelwellengewinde (wie schafft man sowas?) und 8 Zylinderkopfstehbolzen in 3 verschiedenen Längen war ich am meisten verwundert, dass Schwungscheiben-seitig ein Wellendichtring verbaut war?
Riemenscheibenseitig fand sich eine "Kolbenringabdichtung". Hier hatte aber wohl jemand beide Kolbenringe vom Stoß gleich herum gesetzt, anstatt beide um 180° versetzt zu montieren
Ich vermute das erklärt auch das leicht unterschiedliche Kerzenbild....
Ein paar Fragen, vielleicht können mir die alten Hasen etwas dazu sagen:
- Die "Schumann-Welle", die ich dem Trabanten nun gerne spendieren würde, hat Riemenscheibenseitig bereits eine Kolbenring-Abdichtung. Mein Instinkt sagt mir dass es sinn macht, beide Seiten einheitlich abzudichten, oder? Befinden sich auf einer neuen Schwungscheibe wenn man sie kauft bereits Kolbenringe? D.h. ich bräuchte den entsprechenden Stirndeckel und eine Schwungscheibe mit Kolbenringen, oder?
- Kolben/Zylinder: Einer ist rein optisch noch ok. Keine Verschleißkante fühlbar, Honspuren gut sichtbar. Zylinder I hingegen ist im Laufbereich der Ringe blitzeblank und hat eine spürbare Verschleißkante im OT. Ist es "egal" woher man neue Kolben-/Zylindergarnituren bezieht? Was ist von "30PS Tuningzylindern" wie in https://www.trabantwelt.de/Tra…cm-Trabant-601::1716.html zu halten? Ist das seriös? Bin für TIpps dankbar, gern auf per PN
- Drehschieber: Die Lauffläche der Drehschieber ist schon leicht riefig. Ok "Leicht riefig" ist in etwa so präzise wie "ziemlcih teuer" oder "etwas laut", ich weiß... Gibt's irgendeine Methode den Verschleiß zu bestimmen?
- Nochmal Drehschieber: Ich habe neue Schieber von einem großen Internetversender bestellt. Auf den Fotos in deren Shop sieht man noch originale IFA Schieber mit dem grünen Schutzlack, geliefert wurden aber nachgefertigte Schieber? Die Teile sind auf 1mm Stahlblech, allem Anschein nach ausgelasert. Nen Laser hatten die damals zum Ausschneiden noch nicht gehabt vermute ich . Hat mit den Nachbauten jemand Erfahrungen?
- Kurbelwellenlager: Ich habe in meinem Leben jenseits der Pappen-Schrauberei Gute Erfahrungen mit Loctite-Lagerkleber gemacht. Sollte man die Lager in den Sitzen mit so nem Zeugs einsetzen, oder ist das ein no-go (wie man so schön sagt?) Mir kam dieser Gedanke weil ich gesehen habe, dass die äußeren Lagersitze mit diesem Dichtlack eingepinselt waren. Ich vermute mal, um die Lager nach außen abzudichten?
Tja, das war's schon.
Würde mich über konstruktive Tipps sehr freuen!
Foliengriller.