Leistungsverlust und Standgasprobleme nach Vergasertausch

  • Hallo Leute,
    ich hab schonmal etwas im Forum gestöbert, aber nicht so richtig was gefunden, was mir bei meinem Problem hilft. Ich hoffe es kann mir jemand helfen.
    Ich habe folgendes Problem:


    Nach vier Monaten Winterpause hab ich mich mal wieder an meinen Trabant gewagt. Vor dem Winter hatte ich einn Motorschaden und habe mir dementsprechend einen neuen Motor angeschafft. Dieser Motor hatte den Vergaser 28 H1-1 verbaut und so hab ich diesen, komplett wie er war, übernommen. Da mir das Fahrverhalten aber nicht wirklich gefiel und ich mich etwas schwer tat den Vergaser richtig einzustellen, wollte ich jetzt meinen alten 28 HB 2-1 wieder einbauen. Mit diesem lief der alte Motor immer ganz gut. Da ich nicht wusste, ob die Zündung vom Vorbesitzer überhaupt richtig eingestellt war, überprüfte ich das und stellte nach. Ich hab die elektronische Zündsteuerung und hab daher auf 3mm v.OT eingestellt. Den 28 HB 2-1 hatte ich nach dem Motorschaden gereinigt und dann eingelagert und hab ihn jetzt wieder rausgekramt und eingebaut.
    Er springt er jetzt gut an und wenn ich noch nicht gefahren bin läuft er auch ganz gut. Hab ihn dann warm gefahren und bin nach einer Weile rangefahren, hab ihn tuckern lassen und geguckt, ob alles in Ordnung ist. Als ich dann wieder losfahren wollte, hat er sich etwas schwer getan, hat geruckelt und Leistungsabfall gehabt, war beinahe so als ob die Zündung kurz aussetzt. Nachdem ich aber etwas beschleunigt hatte, war wieder alles gut. Bin dann nochmal rangefahren und hab ihn wieder tuckern lassen und wieder hat er beim losfahren gesponnen. Hab auch bemerkt, dass er mehr rußt als vorher. Dann wurde es schlimmer,erst bin ich kaum noch auf 80 km/h gekommen und nach erneutem Anhalten und Losfahren hab ich's kaum noch auf 50 geschafft. Außerdem ist die Leerlaufdrehzahl etwas zu niedrig aber ich kann sie nicht höher stellen weil die Stellschraube schon fast bis Anschlag reingedreht ist.
    Weiß jetzt nicht so recht wo ich anfangen soll. Liegts an meiner Zündeinstellung? Ist der Vergaser vielleicht doch verdreckt? Liegts vielleicht an den Bremsen? Schließe Bremsen eigentlich aus. Hinten war zwar bei meiner ersten Fahrt die Bremse fest, das hatte ich aber behoben und vorn hab ich Scheibenbremsen verbaut und die sind auch nicht fest.


    Hat vielleicht jemand eine Idee?

  • Dein Motor läuft vielleicht nur auf einem Zylinder. Prüfe mal die Kerzen oder ziehe bei laufendem Motor abwechselnd einen Kerzenstecker (Vorsicht, Britzelgefahr, Handschuh/Lappen verwenden) - der, bei dem der Motor nicht ausgeht, ist der ausgefallene. Berichte dann mal weiter.


    Gruß,
    Marlene

  • Danke erstmal für deine Antwort.
    Dass er auf beiden Zylindern läuft, hatte ich schon überprüft. Hatte leider vergessen es hier rein zuschreiben. Aber so wie's aussieht läuft er jetzt wieder super.
    Hab folgendes gemacht: Hab erstmal die Kerzen rausgeschraubt. Beide waren verrußt, was ich mir schon dachte, da er ansich schon ziemlich gerußt hat. Hab dann doch nochmal den Vergaser ausgebaut und aufgemacht, nochmal etwas gereinigt und das Schwimmerventil überprüft. Dann wieder eingebaut. Beim testen ist mir der Vergaser dann voll mit Benzin gelaufen, weil der Schwimmer hängen geblieben ist. Nachdem ich das dann behoben hatte, lief er wieder einwandfrei.
    Kann es sein, dass das Ventil vorher schon etwas gehakt hat oder sowas, er zuviel Benzin bekommen hat und dadurch so sehr gerußt hat?
    Jetzt läuft er jedenfalls wieder gut, rußt nicht mehr und hat auch keine Leistungsaussetzer.


    Hätte dann aber noch eine Frage zur elektronischen Zündung: Mir ist nicht ganz klar, warum man bei Verwendung der EBZA immer den selben Zündzeitpunkt einstellt, egal welcher Vergaser dran ist. Dass man ihn bei verschiedenen Vergaser umstellen muss, das erscheint mir ja noch irgendwie nachvollziehbar, aber warum ändert sich das sobald ich die elektronische Zündung verwende?

  • Also, wenn ich das Diagramm im WHIMS richtig interpretiere, ist es vielmehr so, daß auch bei Unterbrechern und Vergaser bis 28 HB 3-1 beide Zylinder den gleichen Zündzeitpunkt haben, nämlich 4 mm vor OT. Erst mit den Vergasern 28 HB 4-1 und 28 H1-1 kam der Zündzeitpunkt für Zylinder 2 auf 3 mm und bei der EBZA dann für diese beiden Vergaser für beide Zylinder auf 3 mm. Das würde bedeuten, EBZA mit z.B. 28 HB 2-7 wären auch 4 mm vOT. Warum jetzt der 2. Zylinder mit den Vergasern HB 4-1 und H1-1 später zünden soll, mußt Du unsere Motorspezis fragen. Eventuell wegen höherer termischer Belastung bei diesen mager laufenden Vergasern? Ich mache mir da keinen Kopp und halte mich an die Werksangaben.


    Naja, Hauptsache, Dein Problem ist behoben!


    Gruß,
    Marlene

  • Beim testen ist mir der Vergaser dann voll mit Benzin gelaufen, weil der Schwimmer hängen geblieben ist. Nachdem ich das dann behoben hatte, lief er wieder einwandfrei.


    Es kann auch einfach sein, daß sich der Schwimmer verhakt hatte. Das passiert manchmal, daß er am Gußvorsprung hängen bleibt, wo die Hauptdüse rein geschraubt wird. Dann ist natürlich das Spritniveau viel zu hoch mit den beschriebenen Symptomen.


    In zukunft einfach bei ausgebautem Vergaser diesen mal auf den kopf drehen, dann klackert's bzw. bei verklemmtem Schwimmer bleibt das Klackern aus. Bei eingebautem Vergaser die Schwimmerkammer erst halb füllen, dann schwimmt der Schwimmer auf und kann auch nicht verklemmen.

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")