Abdichtung Kurbelwelle (Schwungscheibenseite) neue auf alte Version umbauen

  • Die Kolbenringabdichtung funktioniert doch unauffällig, zuverlässig und ist dauerhaltbar.

    Ist das noch Werbung aus DDR Zeiten? Der Satz trifft allenfalls auf neue Maßhaltige Dichtungen zu. Die Realität schaut jedenfalls anders aus wenn man sich etwas intensiver mit dem Thema beschäftigt. Bei jeder reg. Welle ist die zündseitige Kolbenringabdichtung maximal gereinigt und dementsprechend der Zustand. Jede 2 ist Schrott und der Motor ist schon beim Betrieb auf dem Prüfstand undicht.

    Auf der Kupplungsseite ist es nicht wirklich besser und dort kommen noch abgenutzte Nuten durch Lagerschäden hinzu. Wer einen dichten Motor mit KORI hat kann sich freuen, alle anderen kämpfen mit unruhigen Standgas, schlechten ab touren oder bekommen es einfach nicht mit.

    Was ich auch merkwürdig finde, die Aussage bei Wedi werden feine Fremdkörper (Staub) eingesaugt, bei KORI ist davon aber keine Rede?

    Ich strahle jedenfalls die Schwungscheiben zuerst kaputt, drehe dann die KORI ab und der Motor ist zumindest über die Gewährleistung dicht.:)

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  • Ich hab hier insgesammt 7 alte Motoren, alle mit Kolbenringabdichtung. Alle undicht, alle eingelaufen, alle schrott. Neue Sätze gibt es für 20-30€ pro Seite, bzw. 5-10€ der Dichtring für die Scheibenseite.


    Beide Vitonringe kosten knapp 20€, das ab und ausdrehen der alten kaputten Kolbenringteile und das abdrehen der Schwungscheibe kostet irgendwas um die 15-20€. Also 40€ für den ganzen Umbau. Schwungscheiben hab Ich so viele gehabt, das Ich schon welche entsorgt habe.


    Ich bin jetzt nicht der Supertrabialleskönner, hab aber 20 Jahre erfahrung mit Motoren allgemein. Und genau wie Frank schon sagt, die Konstruktion an sich ist schon wild, aber sowas einem Simmerring vorzuziehen ist für Mich nicht nachvollziehbar. Und die ganzen kleineren Probleme, gerade im Bereich Standgas und abtouren sind halt einfach fakt. Und wie gesagt, Ich lass da keine Oberfläche schleifen oder härten, bei den Laufleistungen die so ein Motor mit den aktuellen Wellen hat überlebt jeder Baustahlring.

  • wo gibt es KORI in ausreichender Menge zu Kaufen? Für mich hat das keine Zukunft schon allein wegen fehlender Ersatzteile.

    Jeder halbwegs funktionierende 2Takter hat Wedi s verbaut, warum also nicht auch die Pappe zumal das ja von Anfang an so vorgesehen war.

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  • Wie sonst lassen sich übermäßiger Abrieb an der Dichtlippen-Anlagefläche wellenseitig, wie Spuren eingedrungener feiner Fremdkörper in die Wälzkörper erklären, wie Du es u. a. bereits beobachtet hast?

    Was ich auch merkwürdig finde, die Aussage bei Wedi werden feine Fremdkörper (Staub) eingesaugt, bei KORI ist davon aber keine Rede?

    Um mal ein wenig aufzuklären: über meinen letzten Motor (der mit dem stark eingelaufenen Ring) hatte ich mit Duesentrieb eine kleinere Konversation. Dabei berichtete ich, daß das riemenscheibenseitige Lager ausgeklappert und mit einer ominösen rötlich-braunen Pampe überzogen war.


    Ich bin der Meinung, der ungehärtete Stahlring ist schuld. Der (anscheinend stabile Viton-) Wedi sorgt für Verschleiß, metallene Mikropartikel lösen sich, gelangen in das Lager, schädigen es und übrig bleibt rötliche Rostpampe im Lager.


    Er ist der Meinung, der Wedi läßt unter bestimmten Unterdruckbedingungen im Kurbelhaus Luft eindringen, welche Schmutz mit einträgt, der letztlich die Dichtfläche und das Lager verschleißen läßt.


    Wer von uns beiden nun recht hat, müssen wohl andere (oder jeder für sich) entscheiden.


    Auf jeden Fall muß ich aber widersprechen bei

    bei den Laufleistungen die so ein Motor mit den aktuellen Wellen hat überlebt jeder Baustahlring.

    Der Motor hatte etwa 30000km runter. Außer dem Lager auf der Riemenseite wäre die Welle noch gut gewesen, der Baustahlring hatte es aber definitiv lange lange hinter sich.


    A propos:

    kann es sein, daß

    Bei jeder reg. Welle ist die zündseitige Kolbenringabdichtung maximal gereinigt

    auch auf die Lager riemenseitig zutrifft? Ich hatte mittlerweile schon 3 Wellen beim Wickel, bei denen (frisch regeneriert) dieses Lager merkwürdig viel Kippspiel hatte. Kann es sein, daß bei der Regenerierung hin und wieder darauf verzichtet wird, die Lauffläche zu überschleifen und Übermaßrollen einzupassen?

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • Kann mir gut vorstellen, daß dieses Lager gerne immer mal wieder ´vergessen´ oder zumindest stiefmütterlich behandelt wird. Nach dem Motto: geht doch noch...

    Mit den an aktuell reg. Wellen (mitunter) vorzufindenen KoRi habe ich auch negative Erfahrungen sammeln müssen - vorgefundene Kolbenringstoßmaße von 1mm darf man wohl getrost als Schrott bezeichnen.

    Die KoRi wurde ja damals eigentlich nur als Ausweichlösung eingeführt, weil es Anfang der der 80er akute Probleme mit der Mat.qualität der WeDi´s gab. Um bei den immer wieder lautstark pfeifenden Dichtringen auf der Riemenseite eine (ggf. Garantie-) Lösung zu schaffen, gab es hier bekanntlich zuerst die KoRi als Nachrüstvariante. Der WE-Motor mit genereller KoRi kam ja erst deutlich später.

  • Um mal ein wenig aufzuklären: über meinen letzten Motor (der mit dem stark eingelaufenen Ring) hatte ich mit Duesentrieb eine kleinere Konversation. Dabei berichtete ich, daß das riemenscheibenseitige Lager ausgeklappert und mit einer ominösen rötlich-braunen Pampe überzogen war.

    Ich bin der Meinung, der ungehärtete Stahlring ist schuld. Der (anscheinend stabile Viton-) Wedi sorgt für Verschleiß, metallene Mikropartikel lösen sich, gelangen in das Lager, schädigen es und übrig bleibt rötliche Rostpampe im Lager

    Da im Gehäuse Druck und Unterdruck sich abwechseln frage ich mich warum immer von außen nach innen und nicht um gekehrt, zumal der Druck um ein vielfaches höher ist als der Unterdruck. Für mich ist das eine sehr wilde Theorie. Über den Ansaugweg und Reibung der DS Flächen gelangen mit Sicherheit mehr Partikel ins Kurbelgehäuse als über die Abdichtung Wedi.

    Was ich dagegen schon sehr häufig gesehen habe, das Lager mit ungeeigneten Mitteln eingeklebt werden die sich zu einer zähen Masse bildet und dort verbleibt.

    auch auf die Lager riemenseitig zutrifft? Ich hatte mittlerweile schon 3 Wellen beim Wickel, bei denen (frisch regeneriert) dieses Lager merkwürdig viel Kippspiel hatte. Kann es sein, daß bei der Regenerierung hin und wieder darauf verzichtet wird, die Lauffläche zu überschleifen und Übermaßrollen einzupassen?

    Es sind auf jeden Fall eine Charge Lager neuer Produktion im Umlauf die eine größere Lagerluft als C3 haben, wobei ich der Meinung bin, das daran kein Lager kaputt geht.

    Ich bin aber auch der Überzeugung das manche Regenerierer da den kurzen Dienstweg gehen und das Lager auch nur reinigen, ähnlich Nadellager oberes Pleuel Auge. Ich habe auch schon gestrahlte Hauptlager gesehen, also nichts ist unmöglich würde ich behaupten.

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  • Kann es sein, daß bei der Regenerierung hin und wieder darauf verzichtet wird, die Lauffläche zu überschleifen und Übermaßrollen einzupassen?

    Das ist meiner Meinung nach sogar schon fast üblich, Lauffläche und Rollen in Ordnung, wieder zusammen und weiter.

    Es sind auf jeden Fall eine Charge Lager neuer Produktion im Umlauf die eine größere Lagerluft als C3 haben, wobei ich der Meinung bin, das daran kein Lager kaputt geht.

    Meine bei TW gekauften haben auch mehr geklappert, als die von Detlef.

    Da im Gehäuse Druck und Unterdruck sich abwechseln frage ich mich warum immer von außen nach innen und nicht um gekehrt, zumal der Druck um ein vielfaches höher ist als der Unterdruck.

    Weil bei der Einbaulage die Dichtlippe bei Druck im KG an die Lauffläche gedückt wird und bei Unterdruck im KG durch den Aussendruck angehoben wird. Glaube aber auch nicht, das es so viel ausmacht, das der Partikeleintrag so hoch ist, das ein Lager geschädigt wird.

  • Richtig, ein Radialwellendichtring hat eine definierte Seite zum Druckraum hin. Anders herum funktioniert er nicht.


    Ich habe mir auch schon Gedanken darüber gemacht, kenne aber die Druckverhältnisse im Kurbelhaus nicht und "früher" haben die RWDs am Trabant ja auch funktioniert. Bis auf das Verschleißproblem mit aufwändigem Tausch riemenseitig.



    Gruß

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

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  • das dumme ist nur,daß gerade wenn Unterdruck entstehen könnte,der Einlass öffnet und wenn in dem Moment trotzdem über den Wedi Luft zieht, ist der eh im Eimer und es besteht handlungsbedarf.

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  • Also bei den aktuellen Wedis bin Ich mir 100% sicher das der geringe Unterdruck dort garkeinen Effekt hat. die Wurmfeder auf der Dichtlippe und die zusätzliche Staublippe bewegen sich dadurch überhauptnicht.


    Das Kolbenringgeraffel ist eine Notlösung gewesen und konstruktiv eher in die 30iger zu interpretieren. Am schlimmsten undicht sind anfangs sogar die neuen. Dann lieber gut gebrauchte. Aber Ich bau sowas nicht ein, wenn Ich eine habe, wird die zum Wedi umgebaut und fertig.

  • Wie gesagt, der Vitonring hat den Stahlring regelrecht ausgefräst und das Material muß ja irgendwo gelandet sein. Außen eher nicht, und wenn es nach innen weg ist, muß es durch das Lager durch, und genau dort war alles voller Pampe.

    Daß das Dichtmasse gewesen sein soll, halte ich für unwahrscheinlich, denn die war bei der Demontage genau da, wo sie sein sollte.

    by the way: was empfiehlt sich zum Lager einkleben? Ich nehm anaerobes Zeugs.


    Zum riemenseitigen Lager:

    hab hier eins, auf ner regenerierten Welle drauf gewesen, bei dem ist am Außenring zwar nix zu fühlen, aber nach gründlicher Reinigung sieht man auf der Lauffläche einzelne blanke Stellen. Für mich heißt das ungleichmäßiges Tragbild und daher hat so ein Lager mMn auf einer reg. Welle nix zu suchen. Das Lager hat auch auffallend mehr Kippspiel als die Kugellager und das sollte bei einem Rollenlager ja eher nicht sein.


    Wenn die Wellen von den üblichen Regenerierern tendenziell nur noch so halbherzig bearbeitet werden, dann kann ich meine Wellen auch im Dutzend zu Kexel schaffen, das drückt den Einzelpreis auch und die sind sich wenigstens nicht zu schade, auch mal eine Laufbahn zu überschleifen...

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  • Gunnar weißt Du womit ich bei der Geschichte noch ein Problem habe, warum soll sich der Abrieb als rote Pampe vor und in dem Lager gesammelt haben? Wenn alles voll metallischer Paste wäre und das Lager dementsprechend verschlissen, würde ich da noch mitgehen, aber so fällt es mir schwer.

    Welche Farbe hat dein Kleber?

    Ob die bei Kexel das schon so geregelt bekommen, dann wäre es ja einfach.

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  • Naja, war halt so rötlich braun, hab leider kein Foto von den Wälzkörpern gemacht.

    Mein Lagerkleber ist grün.


    Und zu Kexel: hatte dort vor vielen Jahren mal eine 500er Welle machen lassen. Da haben die tatsächlich alle Rollenlager überschliffen und neue Rollen eingepaßt, die Lager liefen hinterher allesamt butterweich. Pleuellager haben sie auch wieder hergerichtet, aber mit Messingkäfig.

  • Das ist Abrieb? Der Außenring schaut doch aber normal aus.

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  • Ich sag ja, das Foto ist leider nicht zielführend. War aber wirklich eine Masse, die da drin klebte und nach Reinigung sah man auch, daß die Oberfläche vom Außenring nicht mehr so ganz 100%-ig intakt war, sondern ganz feine Riefen in Laufrichtung hatte.

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  • Das ist der Abrieb von deinen Wedi Laufring, durch den Bioethanol im Kraftstoff bildet sich die Rostpampe und da sie im Laufenden Betrieb nicht komplett aus den Lager gespült wird, sammelt sie sich halt dort an als braune Pampe.

  • Aber wieso betrifft das dann kein anderes Bauteil der KW, sondern nur dieses eine Lager?

    Nicht mal der selbst gedrehte Ring aus 0815-Stahl war rostig, sondern nur dieses eine Lager.

    Oder hab ich dich falsch verstanden?

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  • Weil der Abrieb im Lager immer wieder wie in einer Mühle weiter zermahlen wird und somit deren Oberfläche immer wieder mit den Ethanolanteil in Berührung kommt, wobei sich jedoch auf den Ring ein Durchgängiger Schmierfilm bilden kann, der vor der Korrosion schützt.

  • An die Ethanol Geschichte glaube ich nicht, es sollte ja auch noch ein gewisser Teil an Öl dort vorhanden sein.

    Das das Zeug dort nicht weg kommt erklärt wie wenig Unterdruck dort herrscht, es gelangt nur ein Bruchteil davon ins Lager und durch die Rotation von dort nicht weiter. Durch den Überdruck wird das Zeug immer wieder Richtung Wedi gedrückt, und kommt da so nicht weg.

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