Hallöchen!
Bin grad etwas frustriert. Hab das ganze WE genutzt, um eine Vorderachse neu zu machen, komplett. Das Ergebnis ... naja, aber der Reihe nach.
Also, Laufbolzen und Federgabeln sind neu geworden. Buchsen hab ich in geduldiger Kleinarbeit so weit ausgerieben, daß ich die Bolzen/Gabeln jeweils locker fluffig mit zwei Fingern drehen konnte. Nach dem Wiedereinbau ließen sich die Achskörper nicht mehr ganz so leicht drehen - gut, dachte ich, noch guter Dinge, immerhin entsteht ja eine Spannung zwischen noch vorhandenem Fangband und Feder, die die Federgabel bzw. die Laufbolzenbuchse gegen den Achskörper drückt, die Reibung wird man sicher merken...
Lenkung ist auch neu geworden, komplett. Aber schon bei der Einstellerei gehts los. Das WHIMS sagt dazu:
Die Lenkung muss leichtgängig sein, darf nicht klemmen und am Lenkstock kein merkbares Spiel aufweisen. Dieser Zustand ist gegeben, wenn beim Drehen des Lenkrades im Bereich der, Mittelstellung (Geradeausstellung) der Druckpunkt eindeutig feststellbar, die Lenkung vom linken und rechten Anschlag selbsttätig bis nahe der Mittelstellung zurückgeht und am Lenkrad kein toter Gang und kein axiales Spiel bemerkbar ist.
Die Prüfung der Lenkung erfolgt durch Drehen des Lenkrades von einem Anschlag zum anderen, wobei eine nachzustellende Lenkung an folgenden charakteristischen Merkmalen zu erkennen ist:
- Im Bereich von etwa 1/4 Lenkradumdrehung aus der Mittelstellung nach links und rechts ist ein Druckpunkt kaum oder nur gering spürbar.
- Über diesen Drehwinkel hinaus lässt sich das Lenkrad leichtgängig bis zum Anschlag drehen, wobei im Anschlagbereich bedingt durch die Verformung der in Gummi gelagerten Kugelzapfen der Spurstangengelenke ein geringer Anstieg der Betätigungskraft auftritt.
- Beim Loslassen des Lenkrades in beiden Anschlagstellungen geht die Lenkung selbsttätig um 1/4 bis 1/2 Lenkradumdrehung zurück.
Bei mir geht nix selber zurück. Wenn ich bis zum Anschlag lenke, bleibt das Lenkrad exakt(!) dort, egal bei welcher Einstellung des Lenkgetriebes. Axialspiel hab ich penibelst eingestellt, das sollte OK sein. Beim Radialspiel gehts schon weiter. Die Druckpunkte merke ich schon kurz vor der spielfreien Einstellung. Mache ich dann weiter, bis gar kein Radialspiel mehr spürbar ist, werden die Druckpunkte schon recht deutlich, aber die Lenkung ist dann im Bereich 1/4 nach links und rechts bereits etwas straff. Will ich das Straffe aber vermeiden, hab ich wieder Spiel.
Im "Fahrwerk-schwimmt-Thread" schrieb Jenson: "Die Räder kann man bei richtiger Leichtgängigkeit im aufgebocktem Zustand quasi "anschubsen" und sie lenken fast von allein noch ein ganzes Stück weiter." Das ist bei mir absolut unmöglich - ich kann die Achse per Hand einlenken, aber wie von alleine fühlt sich das nicht an. Auch beim Fahren hätte ich mir irgendwie von einer komplett neuen Vorderachse noch etwas mehr Leichtgängigkeit erwartet. Gut, es gibt keinerlei Geräusche mehr bei Kopfsteinpflaster und Unebenheiten, das Fahrgefühl ist schon besser, die Lenkung kommt auch sagen wir mal bis auf 90° vor 12 Uhr beim Fahren von alleine zurück, aber eben nicht weiter.
Lange Rede, kurzer Sinn:
hätte ich die Buchsen noch weiter aufreiben müssen? Ich bin mir eigentlich fast sicher, daß nicht mehr viel gefehlt hätte, bis die klappern, und wie gesagt, im ausgebauten Zustand gingen die auch super leicht.