Lange Standzeit, Versuch zu starten worauf muss ich achten?

  • Hallo Leute,
    Ich hab jetzt vor kurzen nen Trabant Kombi geschossen für 50€. Hier mal ein paar Fakten zu dem guten Stück ist Baujahr '80 und steht seit ein paar Jahren trocken in einer Garage... Ich hab ihn mir angeschaut und hab auch kein großen Gammel, Rost oder Durchrostungen festgestellt. Das Auto soll auch gut gelaufen sein bis zum Schluss. Und ist halt alles bissl staubig und dreckig.
    So jetzt meine Frage zu der ganzen Sache ich will ja schauen ob der Bock anspringt oder im besten Fall läuft und da wollte ich mal wissen worauf man achten muss bevor ich den versuche zu starten? Weil nicht das mir irgendwas zerfliegt oder sowas...

    :thumbup: Blauer Dunst - 2-Takt Kunst :thumbup:


    :tuev: Ich hasse den TÜV :tuev:

  • Ich würde erst mal etwas Zweitaktöl durch die Kerzenöffnungen in den Motor füllen und dann versuchen ihn von Hand durch zu drehen. Und den Sprit mit neuem mischen oder austauschen.

  • Ich würde ihn gar nicht starten, sondern den Motor ausbauen, zerlegen, Bestandsaufnahme machen und dann entweder wieder montieren oder regenerieren - je nachdem in welchem Zustand sich alles befindet.


    Ansonsten siehe Trabbi 88. Öl 'rein und schauen, ob er sich von Hand leicht und geräuschlos drehen läßt. Falls ja, und Du das dennoch bestehende Restrisiko eingehen willst, eine weitere Kurbelwelle unwiderbringlich ins Nirvana zu befördern, dann zumindest:


    1. Vergaser ausbauen und reinigen
    2. Benzinleitung am besten erneuern - ist bei Baujahr 1980 die alte ummantelte
    3. Benzinhahn ausbauen, zerlegen und reinigen
    4. Tank leeren und gründlich reinigen
    5. mit neuem Sprit starten

  • Öl in die Kerzenöffnungen füllen. Am besten randvoll. Da rollen sich bei mir die Fußnägel hoch. Wohin soll das führen?
    Das Öl läuft in das Kurbelgehäuse und zum großen Teil in den Auslasskanal. Bis es randvoll ist, könnt Ihr noch ein paarmal Nachschub holen. Danach ist alles (außer dem oberen Nadellager) gut geschmiert, der Motor wird jedoch nie wieder laufen.


    Die Frage ist als erstes: WIE LANGE steht der Motor und WO HAT er gestanden.
    Dort, wo mit ständig wechselnder Temperatur gerechnet werden muss, kommt es leicht zur Korrosion an blanken Stahlteilen. Dazu gehören ganz besonders Lagerstellen und die Kolbenlaufbahn im Zylinder.
    Ist der Motor häufig (und besonders kurz vor dem längeren Stiillstand) im Kurzstreckenbetrieb unterwegs gewesen, kann es kritisch werden.
    Dazu kommt die Ölkohle. Frisches Öl wird sie (zum Teil) lösen. Die gelöste Ölkohle, Kondenswasser und eventuell vorhandene Rostpartikel bilden eine gute Schleifpaste und verdrängen das im Betrieb zugeführte Frischöl.


    Die weitere Lebenserwartung des Motors ist also völlig ungewiss. Doch Probleme drohen auch von weiterer Stelle. Du musst damit rechnen, dass die Wellendichtringe der Kurbelwelle nun über 30 Jahre alt sind und ihre Aufgabe eher nicht mehr erfüllen können. Ob sie es noch schaffen, ist ebenfalls ungewiss.


    Ich würde wie folgt vorgehen: Alles, was mit Kraftstoff in Berührung kommt, muss gut gereinigt werden: Tank, Benzinhahn, (KMVA-Geber,) Vergaser (Benzinleitung eher erneuern).
    Danach frisches Benzin mit dem besten Öl mischen, dass Du kaufen kannst. Also synthetisches Zweitaktöl und nach Dosiervorschrift ein MoS2-Zusatz zum Beispiel "Liqui Moly 1580".
    Die ersten 5 Liter kannst Du auch ein wenig fetter mischen, also zB 1:33. Danach jedoch nicht mehr Öl als 1:50, BESSERES Öl ist wesentlich besser, als MEHR Öl! Den MoS2-Zusatz im Fahrbetrieb aufbrauchen.


    Vor dem ersten Start den Anschluss 15 von den Zündspulen lösen, die Zündkerzen entfernen und den Motor eine halbe Minute (mit Unterbrechungen) mit gezogenem Choke vom Anlasser durchdrehen lassen.
    Diese Maßnahme am besten im Freien OHNE brennende Zigarette. Überzeuge Dich stets davon, dass es nach Kraftstoff riecht. Ein zweiter Mann, der die Kerzenöffnungen beobachtet, ist von Vorteil.


    Anschließend kannst Du die Zündspulen wieder anschließen und die Zündkerzen wieder hineindrehen. Den Motor nun OHNE Choke versuchen zu starten. Möglicherweise musst Du mehrere Versuche unternehmen und zwischendurch die Zündkerzen trocknen.
    Wenn der Motor wieder läuft, so wenig Kurzstrecken, Volllast und Schubbetrieb, wie möglich. Außerdem solltest Du mit weiteren Problemen, vor allem wegen der Wellendichtringe rechnen. Es kann damit aber auch noch gut gehen, bis andere Schäden (siehe oben: unsichtbare Korrosion) ein Zerlegen des Motors erfordern.
    Auf jeden Fall solltest Du Dich mit dem Gedanken vertraut machen, dass es passieren kann, dass Du einen Ersatzmotor brauchst oder die Teile, Deinen in Ruhe auf Vordermann zu bringen.
    Vielleicht hält der jetzige Motor nur 500km, vielleicht auch 50000km.

  • Von randvoll hat er auch nichts geschrieben, sondern von "etwas", was ja auch nicht verkehrt ist.
    Er schrieb auch, ein paar Jahre und nicht jahrzehnte. Und trocken. Mal am Kraftstoff schnüffeln, ist der nix mehr, raus und als Waschbenzin nehmen.
    Also, ich würde lediglich etwas Öl ins Vergaserknie geben und starten. Eh der kommt, ist das Öl verteilt.
    Erst dann kann man sagen, was Fakt ist (Geräuschkulisse, Undichtigkeiten - hält er den LL - tourt er ordentlich ab etc.).
    Alles andere ist in dem Fall klar übertrieben.

  • Naja so ne große Wissenschaft is das nun auch wieder nicht wie Ihr hier tut.



    Hab schon etliche Trabanten geholt die schon ewig standen und die Motoren (mit erst Öl in die Kerzenöffnungen geben) wieder aktiviert und dabei ist noch keiner fest gegangen oder ähnliches.Natürlich muß man erst alles was mit Benzin zu tun hat säubern aber dann läuft er.


    Ich zerleg doch auch keinen Ersatzmotor der bei mir in der Garage steht bevor ich ihn einbau.


  • Öl in die Kerzenöffnungen füllen. Am besten randvoll.

    Von randvoll war nie die Rede! ;)


    Es gibt sicherlich viele Möglichkeiten. Am besten ist es natürlich wenn du so vorgehst, wie von Deluxe beschrieben! Dann besteht kein Risiko für die teile!

  • Gut ok ich werd denn mal mein Glück versuchen und euch berichten was da los ist mit dem guten Stück

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  • Meiner hat auch ne ganze Ewigkeit rumgestanden laut Vorbesitzer. Das mit dem Öl habt ich aber nich gemacht .( weil nich gewußt :S )Ich wollte aber auch wissen ob er überhaupt läuft, also hab ich die Zündkerzen gereinigt den Benzinschlauch ab und gleich gereinigt, Vergaser gereinigt,Benzinschlauch an den Vergaser wieder dran, ein paar " Tropfen" frisches Lebenselexier rein gegeben, Batterie dran , Zündschlüssel rum und er lief 8o . Das einzigste was ich feststellen konnte das er auf Anhieb lief. Ich hab das zweimal gemacht und das einzigste was ich dabei fest gestellt hab is ,das er im Standgas beim zweiten mal langsam anfing höher zu drehen :gruebel: ............ Als nächstes werd ich den Motor aber trotzendem dem Motor zerlegen und alles durchprüfen und sämliche Dichtungen erneuern.

  • Joa na meine Idee war auch Batterie klar machen und alles bissl sauber machen und Feuer frei und schauen was passiert und denn weiter sehen was man macht bzw machen muss

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  • Ich habe in der Vergangenheit auch nicht viel Aufhebens bei stillgestandenen KFZ gemacht. Benzin/Gemisch rein (wenn nicht noch altes drin war) ,Zündschlüssel gedreht bzw Kickstarter getreten und dann gleich normal gefahren. Ich hatte über 2 Jahrzehnte einen alten Benz W123 Bj 1976 ,nen alten Volvo 740 Kombi Bj 1984 und ne Zündapp M 50 Sport Bj 1974 auf den Kanaren in einer trockenen Garage stehen. Die PKW kamen jedes Jahr für 4-8 Wochen zum Einsatz und standen den Rest des Jahres rum. Nach 10-11 Monaten mit dauergeladener Batterie Schlüssel gedreht und wieder 1-2 Monate gefahren. Die Zündapp hatte ich zwischendurch in Teneriffa mal verkauft und später wieder zurückgekauft. Dazwischen stand sie fast 7 Jahre rum. Danach Sprit rein ,Kickstarter getreten und ein wenig rumgefahren ohne Probs.


    Habe mittlerweile meine Immobilie in Teneriffa verkauft, aber die Zündapp steht immer noch da in einem Keller, den keiner nutzt und ich habe den Schlüssel noch. Wenn sie einer geschenkt will..die deutschen Papiere habe ich hier in Ilmenau. Einzige Mängel. Farblich was zermatscht, Vergaser undicht und Reifen noch von 1974 (etwas rissig). Das Vers-Kennz. ist auch schon etwas älter.Wer sie will bekommt alle Infos,Papiere und Schlüssel geschenkt und die Kellerschlüssel..GRATIS !!!




    So eine (kein Orig-Foto) ist es, nur etwas schöner ?!?




    [Blockierte Grafik: http://up.picr.de/15662710sp.jpg]

    Gruß Guido
    Stattlicher Satzverständiger für sprachliche Irritationen------------------------------------------------------------------------------- Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.
    Mercedes Achtzylinder V8 500SEC Coupe--
    Duo Dreirad--Ford Explorer-- Materia--
    Microcar Lyra Bj 1999 Lombardini-Diesel 500ccm,Ligier Ambra Diesel in Restauration,
    Trabant Universal Bj 1983 12Volt Drehstrom-Lima
    Velomobil go-one2

  • Ich würde es so machen wie Heckman es schreibt. Öl in das Vergaserknie und starten. Entweder er läuft sauber oder nicht. Falls die Welle durch das rumstehen "verrostet" ist auf den Wälzflächen der Lager, ist sie sowieso rum.
    Viel wichtiger ist eine korrekte Außerbetriebnahme, als eine halbzitterpanische-mit-Schoke-und-ölüberfüllten-Zylinder-Wiederinbetriebe. Da dir aber heute keiner mehr sagen kann wie der Motor abgestellt wurde, ist es eh egal.

    Hilfe mein Trabi läuft seit Monaten zuverlässig und störungsfrei. Was tun?

  • So Leute leider kann ich zu dem beschriebenen Fahrzeug nichts mehr weiter sagen weil als ich ihn holen wollte son alter Sack der Meinung war wesentlich mehr zu bieten und sich in mein Geschäft einzumischen und daher hab ich den Trabi nicht bekomm :( aber trotzdem danke für die zahlreichen Antworten

    :thumbup: Blauer Dunst - 2-Takt Kunst :thumbup:


    :tuev: Ich hasse den TÜV :tuev:

  • Verklag die******! Normalerweise hast du einen Anspruch auf den Wagen, wenn du einen Kaufvertrag mit ihm geschlossen hast. Da kann die andere Type auch ne Million bieten...

    Einmal editiert, zuletzt von Tim () aus folgendem Grund: Bitte auf die Wortwahl achten!!!

  • Ich mache bei sowas immer einen Kaufvertrag und im gleichen Zug eine Anzahlung, wenn ich das Fahrzeug nicht gleich mitnehmen kann. Bis jetzt hat das immer reibungslos funktioniert.


    Ob Du einen rechtlichen Anspruch auf den Trabant hast, wage ich zu bezweifeln - auch mit einem Kaufvertrag. Da steht nämlich meistens, bzw. oft drin, das der Kaufgegenstand bis zur endgültigen Bezahlung des vereinbarten Kaufpreises durch den Käufer Eigentum des Verkäufers bleibt, auch bei einer Anzahlung.
    Wenn der Verkäufer z.B. einen Tag später angibt, das der Wagen in seinem Besitz verunfallt oder einen schwerwiegenden Defekt erlitten hat und er ihn somit als unverkäuflich angibt, kann man dagegen kaum was ausrichten, bzw. beweise ihm mal das Gegenteil.


    Verkäufer und Käufer sollten sich schon miteinander einig sein. Kommt mir ein Verkäufer beim Verkauf nicht koscher vor, lasse ich halt die Finger davon.

  • Ich mache bei sowas immer einen Kaufvertrag ...Ob Du einen rechtlichen Anspruch auf den Trabant hast, wage ich zu bezweifeln


    Deutsches Vertragsrecht? Schon mal gehört: "Verträge müssen eingehalten werden"!
    Eigentumsvorbehalt besagt, dass der Käufer erst nach der Bezahlung wie ein Eigentümer über die Sache verfügen kann.
    Der Kaufvertrag dokumentiert die Willenserklärungen, den Kaufgegenstand herauszugeben und zu übernehmen, das Eigentumsrecht zu übertragen und anzunehmen, die Gegenleistung zu erbringen und anzunehmen. Eine Kündigung des Kaufvertrages ist ebenfalls an die gleichlautende Willenserklärung gebunden, also ebenfalls ein Vertrag, einseitig geht garnichts.
    Die Frage ist: BESTEHT ein Vertrag? Notfalls auch mündlich, dann aber besser mit Zeugen.
    Hast Du als erstes einen Kaufvertrag geschlossen, wäre ein zweiter Vetrag mit einem Dritten Betrug: Anzeige, Schadenersatz, Schmerzensgeld ...

  • Betrug = nein

    Ergo : Anzeige = Unfug,da sinnlos


    Schmerzensgeld = nein


    Schadensersatz = JA


    Aber beziffer den mal.
    Schaden wäre für Dich die Differenz zwischen Zahlung und Wert des Objekts. Dessen Wert kannst Du im Nachgang kaum beziffern, geschweige denn beweisen.


    Bei Kauf und Bezahlung gleich das Objekt übergeben lassen (Erst damit bist Du Eigentümer und nicht per bloßem Kaufvertrag.) ,dann kannst Du bis zur Abholung ein solches Teil beim Verkäufer stehen lassen (sozusagen bei dem Parken).
    Wenn er es dann wem anders übergibt und Du die Übereignung/Übergabe an Dich nachweisen kannst (zB Zeuge) ,muß der ,der das Fahrzeug hat ,dieses an Dich (den Eigentümer) herausgeben.
    Gegenüber dem Zweitkäufer war es dann durch den Verkäufer Betrug.


    Das Ganze liegt an einer Eigenheit des deutschen (auch zB österreichischen) Rechts.


    Vertrag = schuldrechtl. Geschäft = der Verkäufer muß Dir die Sache übereignen. Hats schon wer anders,schaust in die Röhre (außer Schadensersatz).


    Nach Übereignung an Dich (dingl. Geschäft) gehört Dir das Teil zu Eigentum. Du bekommst es egal von wem immer wieder, falls Du weißt ,wo's ist.

    Gruß Guido
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