Ist an meinem Antrieb was kaputt ?

  • Hallo allerseits,
    ich hatte gestern meine erste 100km-am-Stück-Tour mit meinem 601 BJ 1989.


    Nach 25km nen ADAC-Prüfdienst gesehen und gleich mal hin.
    Bremsen super, Dämpfer auch, nur hinten links klappert was leicht. OK, kann ich mal schaun.


    Nach weiteren 20km musste ich wegen so nem blöden Köder ne Vollbremsung aus ca. 50 km/h hinlegen,
    mit quietschenden Reifen usw.
    Hund lebt, Herz raste - "Bremsen super" hat somit bestätigt!


    Nach weiteren 20km hab ich dann ein wiu-wiu-wiu-wiu-wiu-wiu von vorn wahrgenommen.
    Also nicht direkt wie ne Polizeisirene, anfangs dachte ich an einen leicht schleifenden Bremsbacken
    * nicht drehzahlabhänging, weil auch im Rollen
    * wahrscheinlich nicht die Bremse, weil keine Felge heiß war und es beim Bremsen weiter quietschte
    * geschwindigkeitsabhängig, weil die Frequenz mit der Geschwindigkeit abnahm


    Und weil das noch nicht reicht, nach weiteren ca.20km kam beim "Rollen" im 4.Gang und ganz leichten
    Fahrbahnunebenheiten ein Geräusch von vorn links, was so dumpf klang, als würden größere Steine
    in irgend einem Gefäß (nicht metallisch) rollen.


    Ich war heilfroh, als ich zu Hause ankam!


    Könnt ihr meine Beobachtungen deuten und mir irgendwelche Reparaturansätze mitteilen?


    Vielen Dank schonmal.



    PS: Die Suchfunktion hat nur mit dem Kopf geschüttelt!

  • könnte vieleicht dein reifen was durch die vollbremsung wegbekommen haben??

  • Das sind deine Simmeringe am Achsstumpf, die singen. Kurz vorm "trocken" ist das so. Trommeln runter, etwas Fett an die Lippe und es ist Ruhe.

  • Könnte sein, aber wenn, dann nur hinten.
    Vorn, Bj. 89 --> nix Simmerring

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • Radlager ?

    Gruß Guido
    Stattlicher Satzverständiger für sprachliche Irritationen------------------------------------------------------------------------------- Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.
    Mercedes Achtzylinder V8 500SEC Coupe--
    Duo Dreirad--Ford Explorer-- Materia--
    Microcar Lyra Bj 1999 Lombardini-Diesel 500ccm,Ligier Ambra Diesel in Restauration,
    Trabant Universal Bj 1983 12Volt Drehstrom-Lima
    Velomobil go-one2

  • Ich noch mal.


    An den Rädern kann ich wackeln wie ich will, da ruckt nichts.
    Sind damit die Radlager i.O?


    Ich würde es trotzdem mit dem Fetten probieren.
    Bei mir war so braunes Zeug drin, das auch schon rel. trocken aussah.
    Welches Fett empfehlt ihr?
    Wo muss es hin bzw. wo darf es NICHT hin?


    Ich kenn mich mit den Fachbegriffen nicht so aus,
    deshalb das Bild dabei.


    Danke nochmal !

  • Wie gesagt, bei den neuen Antrieben gibts nix zu schmieren. Dichtring ist Bestandteil des Lagers, den kann man nicht sinnvoll schmieren.


    Wo war bei Dir braunes Zeug? Einzig auf die Antriebswelle und den Teil der Nabe, der in das Radlager gesteckt wird, würd ich einen Hauch(!) Fett draufmachen, damit sich da kein Rost bildet.


    Hat sich das geräusch denn irgendwie beim Kurvenfahren verändert?

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • Das Summen/Leiern hatte ich bisweilen auch eine Zeit lang, bei mir was es das Radlager, dass sie vorn verabschiedet hat.

  • Ich weiß nicht, woher das Geräusch kommt. Aber die braune Suppe kommt durch den Spalt zwischen Schwenklager und Gelenkwelle. Hier gibt es keine Dichtung. Abgeriebene Korrosion und eine Emulsion von Fett und Wasser schaffen dieses Medium.

  • Kommt das Geräusch überhaupt von vorn? Tür auf, Kopf raus und mal fahren. Innen kann man das nicht lokalisieren.
    Ich bleibe bei Wellendichtring Hinterachse. ;)

  • Eigentlich wollte ich ja ne funktionierende Lösung posten, beim Wollen bleibts aber leider.


    Folgende neue Fakten:
    * es kommt tatsächlich von vorn
    * Bundmutter noch einmal gelockert und mit 180Nm angezogen (WHIMS: 160-200Nm)
    (vorher stand ich einfach auf dem Ringschlüssel - :schaem: )


    * jetzt ist es so:
    statt ab 30 km/h tritt das "Quitschen, Leiern, ..." erst ab ca. 60 km/h auf
    nach ner langsam gefahrenen scharfen Linkskurve war es wieder für ein paar km weg
    nach weiteren schärferen Kurven kam es wieder


    Ich hoffe, diese Infos helfen weiter bei der Lokalisierung des Problems
    und danke schon mal für weitere Tipps.

  • Ich hatte das wiu wiu bei meinem blauen 89er auch immer mal. Und ja es kommt von vorne.


    Wenns mal kälter war kam es mal wieder, dann wars mal wieder ewig weg. Beim Rollen kam es auch manchmal ganz plötzlich.


    Ich habs bis heute nicht raus finden können was es war. :( Aber geschadet hats nicht.

  • Habe dasselbe Phänomen. Es war fast den gesamten Sommer hindurch verschwunden, bis es vor zwei Wochen oder so wieder anfing. Angefangen hatte das, nachdem die Bremsen gemacht wurden und wir die Trommel abhatten. Das kann doch eigentlich nur das Radlager sein, oder nicht?


    Es ist eigentlich dasselbe Geräusch, welches auch die Straßenbahnen in Halle von sich geben :thumbup: Bestimmt auch die Radlager am abkacken...

  • Hallo,


    mein 89er hat das seit 15 Jahren bei bestimmten Außentemperaturen/Feuchtigkeit. Derzeit ist es weg, warum, wissen die Götter. Verdacht fiel auch schon auf Tachowelle; schraube die doch mal probeweise am Getriebe ab.


    Gruß,
    Marlene

  • Eine trocken laufende Tachowelle macht so arge Geräusche, das ist nicht mehr feierlich. Da kann man fast nicht mehr mit fahren... War meine Einstandsfrage hier im Forum ^^

  • Also die Tachowelle ist es nicht.
    Frisch gefettet ist das Geräuch immer noch da und auch ganz ohne Tachowelle
    tritt das Geräuch weiterhin auf.
    Kann es auch der "Antrieb" der Tachowelle im Getriebegehäuse sein?


    Was könnte es sonst sein?


    Danke noch mal.

  • Geräusch-Glaskugel EIN:
    Eine oder mehrere Radlager-Dichtlippen laufen trocken.
    Geräusch-Glaskugel AUS.


    Ich hatte mal eine ähnlich lautende Penetration meiner Trommelfelle und erfolgreich auf folgende Weise dauerhaft abgestellt. (Peinliche Sauberkeit notwendig!)
    Antriebsgelenk aus dem Radlager fädeln.
    Die Innenringe vorsichtig aus dem Lager herausdrücken - keine Gewalt anwenden, die dann freiliegenden Kugeln nicht begrapschen.
    Innenringe und die umlaufenden Dichtlippen vorsichtig aber dennoch gründlich von altem Fett und Schmutz befreien - Bremsenreiniger aufs Putztuch sprühen, nicht auf die Dichtlippen / Kugeln.
    Die gründlich gereinigten Dichtlippen auf der dem Innenring zugewandten Seite mit Wälzlagerfett dünn und gleichmäßig salben, auch etwas Fett umlaufend auf die Kugel- und Dichtlippen-berührenden Flächen der Innenringe geben und vorsichtig-gewaltfrei die Innenringe wieder einsetzen.
    Ggf. übermäßig austretendes Fett entfernen und die Sache wieder zusammenbauen.


    Wünsche gutes Gelingen! :)


    LG

    -> --> 26 Jahre <-- <--

    Bayrischer Trabant Club


    ES GIBT NUR WENIGE DUMME FRAGEN, ABER VERDAMMT VIELE DUMME ANTWORTEN !