Warmstart nur nach Zündkerzenwechsel

  • Hallo zusammen,
    Bisher bin ich seit meiner Anmeldung überwiegend stiller Leser, mit meinem aktuellen Problem möchte ich doch mal die Runde fragen (nach Bemühen der Suchfunktion):
    Wie so einige plagen meinen Trabi Warmstartprobleme.
    Ist ein 6V, Bj. 73.
    Was ich schon gemacht habe:

    • Einbau Steini KTZ (ist penibel eingestellt)
    • Tausch des ausgeschlagenen Originalvergasers gegen einen Sparvergaser
    • Check Isolierplatte und Dichtungen zum Vergaser
    • Check Schwimmerstand und Nadelventil
    • Check Benzinhahn usw.
    • "Nachrüsten" von Zylinderkopfdichtungen (hat der Vorgänger vergessen...)
    • Zündkerzentausch NGK, Isolator made in GDR
    • Check Zündspulen, Kabel und Stecker
    • Neue Batteriekabel..., Spannung an Anlasser und Zündspulen beim Starten sind i.O.
    • ...


    Er springt absolut problemfrei an, wenn ich folgendes mache:

    • abkühlen lassen
    • Zündkerzen wechseln (egal ob neu/gebraucht, NGK/Isolator)


    Was ich nicht kann und hier in der Gegend schlecht machen lassen kann ist, den Vergaser abzustimmen.
    Aufgrund des super Startverhaltens kalt/nach Kerzenwechsel denke ich aber nicht, dass das das Problem ist.


    Damit möchte ich die Hypothesenbildung eröffnen ;)


    Viele Grüße,
    Alex

  • Ich hatte am Hugo das gleiche Problem. Nach Einbau einer kleinen 6 V gelbatterie, welche beim Start die Zündspulen versorgt (und nur beim Start) hatte ich keine Probleme mehr.
    Vorher hat es etwas geholfen, den Elektrodenabstand der Kerzen auf 0,4 mm zu verändern.
    Zu DDR - Zeiten wurde die Rücklichtdrossel des "Spatz" in den Zündkreislauf eingebaut. da stand mal was im "Der Deutsche Straßenverkehr"

  • Wie hoch ist denn konkret die Spannung beim Starten an den Zündspulen?
    Und wie bist Du bei Deinem "Check Zündspulen" vorgegangen - und mit welchem Resultat?

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • Wow, das ging ja schnell!
    Die Drossel bzw. Die Batterie beheben das Symptom, ich würde gerne die Ursache finden. Es fahren so viele Trabis ohne "Umrüstung" rum, die einwandfrei anspringen.


    Die Spannung lag um die 5,5v.
    Die Zündspulen habe ich gegen einen Satz Gebrauchte sowie einen Satz neue getauscht.
    In der Einbauanleitung der KTZ standen zudem Sollwerte für den Widerstand der Zündspulen, hier lagen sie beim vorgegebenen Wert. Den habe ich aber vergessen...
    Die Kerzenstecker hatten etwas Abweichung, sind aber beide gleich und neu (vom Vorbesitzer...).

  • Hmm, bei der Spannung kann man eigentlich nicht meckern...


    Was hat denn die Steini für eine Kennlinie? Also wo liegen überhaupt die ZZP für Start, Leerlauf usw.

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • Das ist keine programmierbare Zündung, ist fest eingestellt. Mit der Unterbrecherzündung war das Verhalten identisch. Ich verstehe den Zusammenhang zwischen heißem Motor und dem Wechsel auf "kalte Kerzen" nicht, ist für mich unlogisch. Wie könnte man die Verbesserung durch Einbau der Drossel erklären? Der Zündfunke ist in dem Moment, wo er nicht anspringt, kräftig.


    Was ich noch versuche ist, die Kerzenstecker allein abzukühlen (Druckluft), parallel bestelle ich passende. Die jetzigen haben keinerlei Beschriftung.

  • Hallöle! :)


    DIe von Dir verwendete Zündung kenne ich nicht, aber hanhand Deiner Beschreibung könnte es auf ein Zündproblem hindeuten.
    Versuche mal folgendes:
    Benzinhahn zu, den Vergaser leerfahren, Elektrodenabstand auf ~ 0,4 mm reduzieren.
    Mach die Kerzenstecker von den Zündkabeln ab und versuche Dich in folgender Prozedur .
    Versuche während des Startens (Hilfsperson) den Abstand von Kabel zum 4mm-Anschluss der Kerzen von 0 bis 10 mm zu variieren.
    Das jeweils mit Motor, Zündspulen, etc. kalt und dann alles warm.
    (Den Kerzen im Kerzenstecker beim Funken zuzuschauen liefert keine Aussage darüber, ob es auch im Brennraum unter Druck funkt. Um an der Luft 1 mm zu überbrücken reichen 1000 V.)


    Wenn sich der Funken gut 'ziehen' lässt, dann haben die Kerzenstecker womöglich eine Isolationsschwäche.
    Um das zu verifizieren kann man mit Büroklammern o. ä. behelfsmäßig die Zündkabel direkt an die Kerzen popeln.
    Startet der warme Motor mit "Büroklammerkerzensteckern" -> Kerzenstecker defekt.


    Lässt sich wenn warm der Funken nicht, oder nur sehr kurz 'ziehen', dann scheint das Übel an den Zündspulen zu liegen - wenn Deine 5,5 V an Kl. 15 während des Startens stimmen!


    Wünsche gutes Gelingen beim systematischen Vorgehen und ich freue mich über Rückmeldung! :)


    LG

    -> --> 26 Jahre <-- <--

    Bayrischer Trabant Club


    ES GIBT NUR WENIGE DUMME FRAGEN, ABER VERDAMMT VIELE DUMME ANTWORTEN !

  • Leg dir mal neue Zündspulen zu, ist ein bekanntes und hier auch schon besprochenes Phänomän. 6V Zündspulen die funktionieren und erprobt sind hier im Forum, gibt es bei www.oldtimerelektrik.de. Die sind aber nicht im Online-Shop zu sehen. Auch "neue" alte aus DDR-Zeiten sind meist defekt, das kann man allerdings nur auf einem speziellen Prüfstand messen.
    Des weiteren hilft es die Aluleitungen Batterie + und - Pol gegen welche aus Kupfer zu tauschen.

  • Moin! Sehr erfolgreich war folgendes : 2 Monozellen wurden mittels Relais für die Zündspulen zusätzlich in Reihe , nur beim Startvorgang geschaltet. Zündspulen vertragen klaglos kurzzeitig Überspannung. Relais ist besser als manueller Schalter, den wenn man vergißt wieder umzuschalten, ist es weniger gut für die Spulen.


    Trotzdem interessant, wo letzlich das Teufelchen steckt. Warmstartprobleme sind nach meiner Erfahrung vorwiegend Gemischprobleme, Undichtheiten am Gastrakt und eben auch defekte Kerzenstecker.


    Wünsche erfolgreiche Suche!

  • Bei meiner 6V-Anlage waren es damals die Batteriekabel, hatte dann von Alu auf Kupfer gewechselt und es war super. War kurz davor auf 12 V umzurüsten, gut, dass ich es nicht getan habe.

    Die Frösi... war das nicht ne Kinder- bzw Jugendzeitschift in der DDR mit lustigen Bastelbögen drin?? :top:
    Anklam 2016: 3.Platz in der Kategorie "Trabant Original Baujahr 79-84"
    und 4. Platz "Trabant 1.1 original"
    stirnfett.de

  • Hallo zusammen, vielen Dank für die zahlreichen Hinweise.
    Die Batteriekabel sind bereits gegen Cu-Kabel getauscht, Kontaktstellen wurden gereinigt.
    Die Zündspulen sind von Trabantwelt, hmmm.
    Ich werde den Versuchsaufbau testen, neue alte Kerzenstecker sind unterwegs.
    Was ich noch gemacht hatte war, die Zündkabel etwas zu kürzen und die Stecker frisch einzudrehen.


    Ich halte Euch auf dem Laufenden.


    Viele Grüße,
    Alex

  • Ich hatte das selbe Phänomen bei meinem S51, das Ding wollte einfach nicht mehr anspringen wenn der Motor warm war. Da lag es auch an der Zündspule. Also ich hatte genau die selben Probleme damit wie du mit dem Trabant. Klar ist ein Simmer kein Trabant aber ich denke man kann die Zündung schon ein wenig vergleichen :thumbup:


    Viel Spass beim basteln, die Theorie mit den Kerzensteckern klingt aber auch sehr logisch, hab davon schon gehört.

  • na dieser SMD Kondensator auf der Platine :lach:
    papasitt.... haste mal gegoogelt was ne Steini KTZ ist..?

    Die Frösi... war das nicht ne Kinder- bzw Jugendzeitschift in der DDR mit lustigen Bastelbögen drin?? :top:
    Anklam 2016: 3.Platz in der Kategorie "Trabant Original Baujahr 79-84"
    und 4. Platz "Trabant 1.1 original"
    stirnfett.de

  • papasitt bezog sich auf Micha 88 - da ist der Hinweis mit dem Kondensator völlig richtig.
    Micha: nein, die Schwunglichtzündung Simson funktioniert völlig anders als die Batteriezündung des Trabant.
    Ich sehe das hier auch wie Tüftler, ich würde mich in erster Linie um die Gemischaufbereitung kümmern.

  • na dieser SMD Kondensator auf der Platine :lach:
    papasitt.... haste mal gegoogelt was ne Steini KTZ ist..?


    Pardon, :( hatte ich übersehen, würde mal die alte Zündung wieder einbauen um einen Fehler


    bei der "Steini KTZ" auszuschliessen. :thumbup:


    Gruss


    Siggi

  • @Heckman: Mein Problem mit dem Moped liegt ja auch schon Jahre zurück ^^ Das war noch zu den Zeiten als ich noch jung und knackig war, heute bin ich eher nur noch und ;)


    Wie gesagt damals war´s die Spule.

  • Hallo zusammen,
    Es hat etwas gedauert, beim Einbau der Zylinderkopfdichtung ist mir aufgefallen, dass zwei Stehbolzen "weich" sind.
    Gestern habe ich sie mit Helicoil Einsätzen repariert und die neuen Zündkerzenstecker montiert - springt jederzeit super an :) :) :)


    Viele Grüße,
    Alex

  • hat es jetzt an den Zündkerzensteckern gelegen, oder an der fehlenden Kompression durch die defekte Kopfdichtung...??

    Die Frösi... war das nicht ne Kinder- bzw Jugendzeitschift in der DDR mit lustigen Bastelbögen drin?? :top:
    Anklam 2016: 3.Platz in der Kategorie "Trabant Original Baujahr 79-84"
    und 4. Platz "Trabant 1.1 original"
    stirnfett.de