Fahrwerk schwimmt

  • Nabend,
    hab bei meiner Alltagspappe ein Problem das mich schon seit dem Kauf beschäftig und ich bekommst einfach nicht weg. Er neigt extrem zum schwimmen/wegziehen/Spurrillenjagen bei unebener Fahrbahn oder Gullideckeln. Ich weiß das tiefergelegte Pappen dazu neigen, aber so extrem hab ich das bis jetz noch nicht erlebt. Ich bin die letzten Jahren ziemlich viele Fahrwerke und Pappen gefahren, da waren extrem verstellte Spurwerte und auch mal die eine oder andere "russische" Tieferlegung dabei, aber bis jetz hat sich noch nichts so beschissen fahren lassen. Issn 88er mit Schraube hinten.
    Fahrwerkstechnisch ist mittlerweile alles gewechselt was man wechseln kann.


    Was ich ausschließen kann:
    Blattfeder mit Dämpfern und Spiralfeder mit Dämpfern, mit Sturzkorrektur (Hab ich komplett aus meiner anderen Pappe übernommen, die fuhr sich top)
    Lenkgetriebe (Hab 3 Stück probiert, das 4. was jetz drinnen ist war neu)
    Lenksäulenspiel ist im normalen Rahmen
    Spurstangen sind komplett Neu
    Sämtliche Buchsen (Hab um alles auszuschließen die komplette VA neu gemacht)
    Rad/Reifen (mehrere Sätze probiert)
    Dreieckslenker sitzen alle Fest
    Hilfsrahmen ist auch fest


    Spur hab ich jetz bestimmt schon gute 10x eingestellt , und auch bisschen rum probiert. Wenn ich mehr in Richtung Vorspur gehe ist er bedeutend stabiler, aber ich mach mir halt meine Reifen damit ziemlich zur Sau. (Werte die ich so probiert hab: 3,1,0,-1, wenn ich mich richtig erinnere ^^ )


    Hilfsrahmen/Geweih haben keine optischen Risse und sind in gutem Zustand. Geweih wurde schonmal irgendwann gewechselt. Laut Vorbesitzer wurde auch ein nagelneuer
    Hilfsrahmen, aufgrund eines kleinen Treffers, verbaut. Deswegen hab ich die Karrosse mal Diagonal von den Hinterachsglocken auf den Mittelpunkt der unteren Schwenklager vermessen. Da war ne Abweichung von 1mm, denk mal selbst neue Autos sind nicht besser. Also würde ich ne krumme Karosse ausschließen.


    Die einzigen Ideen die mir jetz noch einfallen: Haarriss im Hilfsrahmen, abnormales Arbeiten im Bereich der Spritzwand/Geweih (keine Durchrostung oder Ähnliches festgestellt).
    Hardy-Scheibe wollte ich evtl auch nochmal wechseln, aber auch nur um in dem Bereich alles ausschließen zu können.


    Ich bin mittlerweile echt planlos ?(


    Vielleicht hat irgendjemand hier noch ne Idee. :)

  • Reifen ?
    Auch wenn ich hier Prügel beziehe..
    Aus eigener Erfahrung (nicht nur) mit Trabant:
    Gürtelreifen gut,
    Diagos böse..
    Was hast Du drauf ??

    Gruß Guido
    Stattlicher Satzverständiger für sprachliche Irritationen------------------------------------------------------------------------------- Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.
    Mercedes Achtzylinder V8 500SEC Coupe--
    Duo Dreirad--Ford Explorer-- Materia--
    Microcar Lyra Bj 1999 Lombardini-Diesel 500ccm,Ligier Ambra Diesel in Restauration,
    Trabant Universal Bj 1983 12Volt Drehstrom-Lima
    Velomobil go-one2

  • Reifen normal Radial, kann ich defintiv auschließen. Hab 3 verschiedene Sätze probiert.

  • das selbe Verhalten hatte ich bei meinem auch, besonderst im winter bei schneematsch oder halt bei Fahrbahnunebenheiten


    ich hatte dann meine VA neu gemacht, und dabei sind mir folgende Sachen aufgefallen:


    a) Lenkerlager unten hatte zuviel Spiel


    b) Federgabel war nicht leichtgängig


    c) Miramidscheiben am Querlenker vergessen (dadurch konnte wahrscheinlich der Radträger hin und her schwimmen)


    d) nachbau Kugelköpfe gegen originale getauscht


    Da es nun weg ist, muss bei mir eines der oben genannten Punkte zum erfolg geführt haben. (oder auch die summe aller Punkte)

  • Welche Reifenbreite fährst Du ? Bei extrem breiten passiert sowas (das Spurrillrnnachlaufen--Schwimmen aber nicht) selbst bei Boliden.

    Gruß Guido
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    Velomobil go-one2

  • Also wie gesagt Vorderachse hab ich am WE komplett neu gemacht und es hat sich nichts verändert.


    Mit Originalbereifung schwimmt die Karre genauso ;)

  • Kommt deine Lenkung nach Kurvenfahrt automatisch in die Geradeausstellung zurück oder hakelt es?

  • Zurück kommtse nicht, hab ich auch ehrlich gesagt selten bei ner Pappe gehabt.

  • Dann ist entweder dein Lenkgetriebe zu straff eingestellt oder du hast die Buchsen nicht richtig eingebaut (auf richtiges Maß ausreiben, ausreichend Ausgleichsscheiben verwenden sodass das Höhenspiel zwischen 0 und 0,1 mm groß ist).


    Mach einfach folgendes: Dreh alle Muttern an den Bolzen der Lager vorne lose und schau, ob die Lenkung merklich leichter geht. Falls ja, dann liegts an den Ausgleichsscheiben. Nach dem Festziehen darf die Lenkung nicht schwerer gehen als bei loser Mutter.


    Wenn die Lenkung schwergängig ist und nicht selbsttätig zurückläuft, dann muss jede Lenkwinkelveränderung z.B. durch Gullis und Spurrillen mit manueller "Lenkkraft" durch den Fahrer ausgeglichen werden - es "schwimmt wie sau" und fühlt sich irgendwie falsch an.

  • Umso straffer das Lenkgetriebe eingestellt ist, umso stabiler fährt er sich. Das ist so ein weiteres Phänomen. Und Lenkgetriebe ist jetz wie gesagt das 4. drinnen. (neu regneriert und voreingestellt)
    Spielfrei ist alles, war es auch bevor ich alles neu ausgebuchst hatte, ich hab auch nur nochmal neue Buchsen rein, um jeden etwaigen Fehler ausschließen zu können.
    Aber danke für den Tipp ;)

  • Wie gesagt, ein minimales Höhenspiel ist sogar erwünscht (max. 0,1 mm). Zuwenig Spiel ... und die Lenkung geht schwer nach dem Festziehen der Mutter am Lagerbolzen.


    Wenn man die Lenkung bei schwergängigkeit natürlich noch so weit straffer stellt, dass auch Fahrbahnstöße keinen Einfluss mehr auf den Lenkwinkel haben wegen schwergängigkeit, fühlt es sich irgendwann auch wieder etwas stabiler an. Ist es aber nicht :-). Ein richtiger Schlag in diesem Zustand und man kommt mit dem Ausgleichen per Lenkung nicht mehr nach.


    Die Lenkung vom Trabant geht normalerweise sehr sehr leicht, maximal die letzten 20 ° sollten manuell am Lenkrad nachkorrigiert werden müssen.

  • Es Ging ja am Anfang alles leicht und spielfrei, nachdem ich jetz alles neu gemacht hab, muss ich zugeben, das alles noch ein bisschen straff geht, aber alles unverändert zum Zustand davor. Das ist halt das was ich mir nicht erklären kann.

  • und wenn er mit " Alltag'spappe"; "Karre" und "fährt sich beschissen" usw bedacht wird , ja dann wird wohl das Herrchen in alle Ewigkeit nur zweiter Sieger bleiben.


    Schönen Abend! Ich vermisse die Ansage : vorn aufgebockt, und am Rad angepackt lässt sich alles von links nach rechts und umgekehrt mit normaler Manneskraft hin- und herbewegen. Wenn's funktioniert, und trotzdem keine alleinige Rückstellung der Lenkung beim Fahren erfolgt, könnte auch der Nachlauf um einiges fehlerhaft sein. Dreieckslenker verbogen , Feder sitzt falsch oder irgendein anderesTeil der Vorderachse ist vollkommen daneben. Auch mal die Anlenkpunkte/ Gummiteller der Hinterachse beleuchten. Hinterachslenkungen wurden ja schon mehrfach in verschiedenen Autotypen verbaut.


    Gruß und immer stabile Geradeausfahrt!

  • Das mit dem Nachlauf hatte ich mir auch schon übelegt. Der Sache geh ich mal nach. Glocken und Gummis sind okay.


    PS: Aufgebockt geht alles ganz normal zu bewegen ;)

  • Wie gesagt, aufbocken und alle 4 Muttern von den Bolzen der Lager lösen. Es darf mit angezogenen Muttern nicht schwerer gehen als wie mit gelösten. Dieser Fehler war mir einfach schon zu oft untergekommen und ein richtiges Ausgleichen hat fast immer Abhilfe geschaffen.


    Die Räder kann man bei richtiger Leichtgängigkeit im aufgebocktem Zustand quasi "anschubsen" und sie lenken fast von allein noch ein ganzes Stück weiter.

  • Das mit dem Schwergängigen kann ich bestätigen. Nach einem ähnlichen Phänomen hatte ich ebenfalls festgestellt das die Federhabel zu straff ging. Nach beilegen weiterer Scheibchen und abschmieren gings wunderbar und das Lenkrad kommt wie bereits genannt 20° vor 0 zurück.

  • Grüße


    Ich kenn das Auto und bin auch schon Jahrelang (nicht nur 2-3) am Trabant schrauben und fahren.
    Die Ausgleichsscheiben waren bevor er die Lager neu gebuchst hatte voll IO.
    Der Vorgänger hatte hier TOP Arbeit geleistet.
    Das Problem bestand vorher genauso wie mit den etwas festeren Buchsen.
    (Bin den Wagen auch selbst schon gefahren)
    Das Versetzen tritt aber nicht nur bei Spurrinnen und Gullis auf sondern aus bei etwas höherer Geschwindigkeit (ab ca 70KmH)
    Das ganze Fährt sich dann wie eine extrem verstellte Spur. Der ganze Wagen zieht unkontrolliert nach links oder rechts.
    Man kann aber nicht genau sagen von wo der Spurversatz genau kommt.
    Könnte auch die Hinterachse sein.
    Wobei auch hier die Querlenker und die Gummis, nach Sicht und Hebelprüfung alles IO ist.
    Die Glocken haben auch keine Sichtbaren Risse oder ähnliche Beschädigungen.
    Kann mir nur erklären das er von den leichten Unfall einen auf das Geweih bekommen hat und dieses verzogen ist. (So das der Hilfsrahmen vorn nach oben steht.)
    Demnach könnte das Thema Nachspur zutreffen oder das wir irgendwas übersehen haben.
    Danke schon jetzt für eure Mithilfe

  • Die Tipps bezüglich der Ausgleichsscheiben find ich vollkommen nachvollziehbar, aber kann sie zu 99 Prozent ausschließen, da wie von Oldschoolfisch" erwähnt, alles vorher auch schon Top und leichtgängig war.
    Kann ja sein, das ich jetzt alles etwas straff zusammengebaut hab, aber ich bin mir sicher das das nicht der Grund des Schwimmens ist.


    Was mich im Moment eher interessiert, wie hoch die wahrscheinlichkeit ist, das das Schwimmen von dem kleinen Unfallschaden bzw von einem Schief eingeschweißten Geweih kommt.?
    Kann da jemand aus seiner Erfahrung etwas dazu sagen???

  • Wir hatten mal so ein Exemplar mit beim Neueinschweissen verzogenem Geweih. Der zog immer nur nach einer Seite. Sonst lief der normal und nicht wie hier beschrieben. Wenn ich so lese, was alles gemacht wurde, denke ich eher, hier ist von allem zu viel des Guten. Die neuen Lager alle etwas schwergängiger als vorher und das summiert sich. Vielleicht legt es sich auch noch (-> Spekulation). Nach der Sturzänderung an meinem Blauen habe ich lange mit der Vorspur rumprobiert - mittlerweile fahre ich die auf 0 und mit trabitypischen Luftdruck im Reifen kann ich mit dem Kompromiß aus Reifenverschleiss, Lenkbarkeit und Gradeauslauf leben.

  • Das Seltsame an der ganzen Sache ist ja, dass es vorher mit TOP Buchsen (im Grunde dann nur gewechselt um alles auszuschließen), Originalen Felgen+Standart Reifengroße und Markenhersteller, anderen Lenkgetriebe, anderer Tieferlegungsfeder vorn etc, alles genau so war wie jetzt.
    Es müsste (Ich gehe mal vom Ausschlussverfahren mitlerweile aus) irgendetwas anderes sein am Fahrwerk/Karosse.
    Vielleicht wirklich die Hinterachse?