Bremsbeläge vom Trabi ??

  • Hallo ,
    bin gerade dabei Bremsen vom Hinterrad zu reparieren und habe reichlich ( letzten 15 Jahre)
    Beläge "gesammelt" ,aber die scheinen nicht für meinem Trabi zu sein ??


    Einmal fehlen die "NASEN" in den RBZ und ein anderes Mal sind Farbmarkierungen drauf.



    Könnt ihr mir helfen ??


    Gruß Rüdiger

  • Die ohne die Nasen sind Beläge für die alte Simplexbremse. Falls Du die loswerden willst... :love:


    Die blauen Farbmarkierungen müßten, so viel ich weiß, ein Regenerierungszeichen sein. Miß doch mal, ob die Beläge zufällig 5mm stark sind. (wenn ja, dann nur in ausgedrehten Trommeln zu verwenden)

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • Hallo,
    warum ist der Bremsbelag auf einer hinteren Backe eigentlich immer kürzer als der andere
    und ist es schlimm, wenn dem nicht so ist?


    LG
    Marius

  • Das steht m.W.n. in Zusammenhang mit der Einführung der Duplexbremse an der Vorderachse. Weil die Vorderachse (im Schnitt) damit mehr abgebremst wird (bzw. werden kann), ist die Hinterachse im Schnitt mehr entlastet. Um ein Überbremsen an der Hinterachse zu verhindern, hat man die Belagfläche verringert.


    Ob das nun zwingend nötig ist bzw. wie stark die Bremsleistung hinten ansteigt, wenn der Belag nicht gekürzt ist - keine Ahnung.

    sapere aude! incipe! (Horaz)
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  • Hallo,
    habe alle nachgemessen.... die mit Farbklecks sind nicht stärker (3,5 -4 mm) !


    Die ohne Nasen kann ich nicht gebrauchen !


    Gruß
    Rüdiger

  • Dann sind das vermutlich "normale" regenerierte, sprich einfach Belag neu aufgeklebt. Ich hab solche (zufällig?) nur als Übermaß liegen, deshalb hat's mich interessiert.

    sapere aude! incipe! (Horaz)
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  • Moin! Diese Unterschiede (siehe Überschrift ) sollen an der auflaufenden Backe, also in Fahrtrichtung vorn, die Selbstverstärkungs-, genannt Servo-Kräfte mindern und so die Bremskräfte besser auf beide Backen verteilen. Ein Simplexbremszylinder drückt ja auf beide Backen mit gleicher Kraft. Die auflaufende Backe erfährt eine Bremsverstärkung (Servoeffekt ) von der sich drehenden Bremstrommel; die ablaufende, hintere dagegen einen "Antiservoeffekt" und bremst daher weniger, bei gleichen BB-längen.


    Die Bremswirkung einer Bremse mit untersch.-langen Belägen ist natürlich bei einer "Rückwärtsfahr-Bremsung" deutlich geringer, aber wer fährt schon rückwärts 105 kmh.


    Suche Regenerierungsbetrieb, welcher auch Beläge mit anderen Belag-Reibwerten ( Sportbeläge) aufklebt.


    Gruß!

  • Das verstehe ich nicht. Der halblange Belag kommt doch an die hintere Backe, also die mit dem Handbremshebel und damit also nicht auf die auflaufende Backe. Ich denke vielmehr, dass der halblange Belag eine einfache Sparmaßnahme ist, weil die hintere Bremsbacke wie du schon ganz richtig erwähnst beim Vorwärtsbremsen nach oben geschoben wird und damit nur oben der Belag die Trommel berührt. Der Bremszylinder und auch der Handbremshebel drücken diese Backe ebenfalls nur am oberen Ende gegen die Trommel. Daher braucht man unten keinen Belag, da wird die Trommel eh nie berührt. Die vordere Backe der Hinterachse bremst hingegen durch den Bremszylinder ebenfalls oben und wie von dir beschrieben beim Vorwärtsbremsen auch unten, da sie durch die rotierende Trommel nach unten geschoben wird.


    Gruß, Felix

  • Hallo,


    Felix hat recht: Die auflaufende und damit selbstverstärkende Bremsbacke an den hinteren Trommeln ist die Backe, die in Fahrtrichtung zeigt - und somit die mit dem ungekürzten Belag! Natürlich gesehen bei Vorwärtsfahrt.


    Tüftlers Erklärung klingt zwar sehr schlüssig, passt aber hier leider nicht.



    Gruß
    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Schönen Tag! Mein Senf zu der Problematik ist eher allgemein und nicht nur für einen Fahrzeugtyp gedacht. Trabibacken kenne ich nicht (mehr). An meinem Japaner sind gleichlange Beläge. Mußte neulich tauschen. Vorderer um 1mm, hintere über 3mm. Es gibt auch Fahrzeuge mit gekürzten Belägen vorn (Belag unten) und hinten (Belag oben), oder nur vorn kurzer Belag oder eben auch, wie auf den Bildern, nur hinten kurz. Ob die Kürzung nur als Sparmaßnahme gedacht war, das kann ich nicht beurteilen. Aber mit Sicherheit erfolgt ein gleichmäßigere Flächenpressung der Beläge auf der Trommelinnenseite. Aber die Kritik von bepone und Felix an mir ist berechtigt: Augen auf im Straßenverkehr, dann hätte ich auch auf den Bildern die Trabibackenbauart wieder mal verinnerlicht.


    Gruß!